Ich überlegte angestrengt und ließ mich im Korbsessel zurücksinken.
Aber irgend etwas muss es doch geben, um die Christen besser kontrollieren zu können.
Ich überlegte angestrengt und ließ mich im Korbsessel zurücksinken.
Aber irgend etwas muss es doch geben, um die Christen besser kontrollieren zu können.
Ich nickte Furianus zwinkernd zu und reichte ihm einen Becher Wein. An Valens gewandt winkte ich ab.
Ich vertraue diesem Mann vollkommen. Er hat sich in Rom als sehr tüchtig erwiesen, so wird er es auch hier sein.
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Er nickte ihr freundlich zu.
"Sehr wohl. Möchtet Ihr etwas zu essen?"
Als die junge Frau eingetreten war, richteten sich einige Augen mit einer Mischung aus Lüsternheit und Betrunkenheit auf sie. Ein Kellner kam an ihren Tisch.
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"Salve, was kann ich Euch bringen, Herrin?"
Immer noch grübelnd kam ich ins tablinum und gab Anweisungen, dass in den folgenden zwei Stunden niemand eingelassen werden durfte. Schließlich ging ich zu meiner Truhe und holte mehrere Schriftrollen heraus. Fein säuberlich legte ich sie an den Rand des Schreibtisches und entrollte die oberste.
Auf ihr war eine lange Liste aufgezeichnet. In der ersten Spalte standen unzählige Namen, alphabetisch geordnet. In den darauffolgenden Spalten waren Wohnort und Familienangehörige vermerkt.
Ich lächelte kalt und verzeichnete sporadisch auf einer Stadtkarte Ballungsgebiete, die besonders von diesen auf der Liste aufgeführten Menschen bevorzugt wurden. Irgendwann würde es nützlich sein, wenn dieser Irrglauben sich zu weit verbreitet hatte.
Der Wirt lächelte dem Mann vor ihm weiter leutselig entgegen.
"Sei gegrüßt, Helvetius Sulla. Mein Name ist Lucius Croecus Brutus... einfach nur Brutus. Eigentlich stamme ich ja aus Leptis Magna in Nordafrika. Aber bereits in jungen Jahren zog es mich hinaus in die weite Welt... ach ich kann mich noch an meine Zeit beim Numerus Hispanus erinnern. Da haben wir den Piraten einen gehörigen Schrecken eingejagt."
Ich nickte nur.
Wenn Du mich brauchst, ich bin in meinem tablinum.
So schloss ich die Tür hinter mir und machte mich auf zu meinem Schreibtisch. Es wartete noch etwas Arbeit auf mich, die ich jetzt brauchte, um meinen Kopf frei zu bekommen. Wo war nur Ismene? Sicher erkundete sie gerade die Stadt. Im Kopf schmiedete ich bereits wieder Pläne.
Ich nickte ihr zu und führte sie dann in ihr Zimmer, das ich für sie hatte herrichten lassen. Es war gut ausgestattet mit allem, was das herz begehrte. Es lag etwas ab von dem meinen.
Dies ist Dein cubiculum. Du kannst frei darüber verfügen. Ich werde nun gehen. Falls Du etwas brauchst, ruf einfach.
So ging ich zur Türschwelle und blickte sie noch einmal erwartungsvoll an. Vielleicht hatte sie mir noch etwas zu sagen.
Ich blickte sie ausdruckslos an.
Das Gebäude kann ich Dir bereitstellen, das muss nicht erst gebaut werden... und die Mädchen werde ich Dir schnellstmöglich beschaffen.
Ich nickte resignierend und stand von der Kline auf. Schließlich ging ich zum Brunnen und setzte mich an den Rand. Ruhig sah ich den Wellen zu und ließ Angeli vorerst in Ruhe.
Ich lachte schallend.
Meinst Du eine Gesellschaft, die ihren Reichtum auf den Schultern von Sklaven aufgebaut hat, würde von heute auf morgen ihre Sklaven freilassen, um damit ihren Ruin zu besiegeln? Ich weiß, dass meine Sklaven mich mögen. Aber selbst dann werden sie sich bessere Arbeit woanders suchen und ich stehe auf der Straße, weil ich plötzlich meine Pächter nicht mehr bezahlen könnte. Ganz so einfach, wie Du es Dir vorstellst, ist es nicht... leider.
Ich nickte ruhig lächelnd. Auch von ihm konnte ich Deckung erwarten.
Das habe ich bereits bemerkt. Nun, dann sollten wir zumindest die Christen auf einem gesellschaftlichen und entwicklungstechnischen Niveau halten, das es uns erlaubt, sie effizient zu überwachen.
Ich habe mir da etwas ausgedacht, was vielleicht im ganzen hispanischen Raum genutzt werden könnte. Generalsmäßig könnte man "Gesonderte Getreidelisten für die christliche Bevölkerung" ausgeben, auf denen sich die Christen eintragen lassen, um "besondere Zuwendungen" in Anspruch nehmen zu dürfen. Natürlich sind das nur Beschönigungen für einen Kontrollapparat, mit dem wir Name und Wohnort eines jeden Christen festhalten können. Was wir damit anstellen, ist dann wieder jedem Stadtvater und regionalen Verwalter selbst überlassen.
Nur denke ich, dass so eine Maßnahme nur Wirkung zeigt, wenn sie im gesamten hispanischen Gebiet eingesetzt wird.
Nein, aber ich war einst Peregrinus. Vielleicht ist das kein hinreichender Vergleich, aber auch ich hatte nur sehr wenige Rechte. Mich hätte jemand auf offener Straße angreifen können... ich hätte ihn nicht verklagen können. Ich verstehe sehr wohl Deine Lage.
Das einzige, das ich aktiv tun kann, ist meine Sklaven gut zu behandeln, mehr nicht.
Ich legte den Kopf schief.
Wie kommt es, dass du so gleichgültig den Menschen gegenüber bist? Fast schon gefühlskalt... das macht mich stutzig.
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Brutus nickte und rief durch den Schankraum einige Bestellungen. Schließlich sah er sich um, ob alle Gäste soweit bedient waren und setzte sich dann einfach zu Sulla an den Tisch.
"Naja... kann nicht klagen. Aber hier müssten wirklich mehr Leute her. Ich kenne inzwischen jeden beim Namen und es sind beim Iuppiter nicht gerade mehr geworden...", klagte er brummend.
Ich nickte und sah sie eindringlich an. Wir hatten uns so an die Sklaven gewöhnt, dass es uns nicht mehr auffiel, dass sie um uns herum existierten. Mein Blick wurde betrübt und ich sah zu Boden. Ob es nun aus ehrlicher oder unehrlicher Scham war, ich wusste es nicht.
Das ist leider an der Tagesordnung. Ich gehe ja nun mit meinen Sklaven human um, aber es gibt genügend Menschen, die es nicht tun. Vielleicht beruhigt es Dich, wenn Du weißt, dass Du hier ein sicheres Heim hast, ohne Gefahr, schief angesehen zu werden.
Ich nickte und atmete kurz durch, um mich zu beruhigen.
Wer ist denn Dein Herr und warum bist Du geflüchtet?, fragte ich ruhig und sah sie dabei mit einer Mischung aus Misstrauen und Zuneigung an.
Ich blickte sie erstaunt an.
Du bist WAS?
Ich stand meinerseits auf.
Du bist also eine Sklavin. Das erklärt einiges., sagte ich leicht aufgebracht und ließ mich wieder auf der Kline nieder. Diese Situation war nun doch etwas überraschend und ich rieb mir die Schläfe.
Du wirst es nicht allein machen müssen. Ich habe Kontakte, die Dir leicht einige Mädchen beschaffen. Nur dass Du eine Sklavin bist, erschwert die Sache etwas. Du könntest das Lupanar dann nur unter meinem Namen und mit meinem Geld führen.
Ich überlegte und ließ mir von einem Sklaven einige Schriftrollen mit Handelsverzeichnissen geben. Diese überflog ich murmelnd.
Hmmm...soweit haben sich hier alle Arten von Gewerben angesiedelt. Nur ein Gewerbe ist hier noch sehr selten vertreten...nun...
Es fiel mir schwer, es auszusprechen, denn es klang vielleicht respektlos.
Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber die Stadt könnte noch ein gut geführtes Lupanar gebrauchen.
Ich nickte und notierte mir im Geist den Namen des Haushälters.
Gut, dann werde ich ihm mal einen spontanen Besuch abstatten und Dir berichten, wie sich das Gut so macht.
Aber mal etwas anderes... wie stehst Du zur Thematik des Christentums?