Beiträge von Decimus Pompeius Strabo

    Ich nickte stumm und dankte Furianus dafür, dass er sie größtenteils beschützt hatte. Doch etwas war anders als zuvor. Sie sprach in Rätseln zu mir und so langsam wurde mir flau im Magen. Was war geschehen?


    "Nadia, was ist geschehen? Wenn du nicht darüber sprechen willst, ist das auch in Ordnung. Aber ich mache mir Sorgen um dich."

    Ich sah ihn fast väterlich an, obwohl uns nur etwa fünf Jahre voneinander trennten. Ich musste ihm wohl die Augen öffnen.


    "Medeia gehört als gewählter Magistrat allen in Rom, besonders natürlich den Männern!" ;)


    Ich sah ihn grinsend an und setzte mich wieder auf.


    "Gabriel, du solltest dich lieber schnell in eine andere verlieben, bevor du dadurch zugrunde gehst, dass sie nicht treu sein kann. Denn dessen ist sie nicht fähig. Sie war es nicht als Dienerin und das Magistrat wird auch keine andere Frau aus ihr machen. Sie ist eine wunderbare Frau, doch leider nicht dafür geschaffen, wirklich Liebe zu empfinden.
    Wenn Körper und Geist eine völlige Trennung erfahren, dann ist es möglich, seinen Körper mehren Männern hinzugeben, obwohl der Geist völlig rein bleibt. Ich muss zugeben, dadurch wird vieles einfacher und man kann seine Mitmenschen besser belügen..."

    Ich drückte sie fester an mich und wieder begann sich ein Schleier vor meinen Augen zu bilden. Wie lange hatte ich mich nach diesem Augenblick gesehnt? Es war eine Ewigkeit, so schien mir.


    "Ich weiß. Auch für mich war es grausam, dich verschwinden zu sehen. War Furianus fair zu dir?"


    Soviele Fragen schwirrten mir durch den Kopf, dass ich sie gar nicht ordnen konnte. Und alle schienen sie mir überflüssig in diesem Augenblick. Lieber wollte ich schweigen und es einfach nur genießen, wieder ihre Berührung zu spüren.

    "Vor ihrer Kandidatur zur Quaestrix war sie eine gemeine Dienerin am Hofe des Kaisers. Ich dachte, du wüsstest das. Und bei den Göttern, sie hat ihren Beruf gut gemacht. Der Kaiser könnte dir sicher ein Liedchen von ihren Künsten trällern!", sagte ich zwinkernd und lehnte mich zurück gegen die Beckenwand, während ich träge die Augen schloss und einige Bilder vor meinem geistigen Auge auftauchten. Ich musste aufpassen, dass sich diese Bilder nicht auf meine südliche Hemisphäre auswirkten und so den jungen Vigil verschreckten.


    "Jaja, diese Frau ist schon toll. Langes, rotes Haar und ein Körper, an dem man sich nicht satt sehen kann. Und das Gespräch mir ihr ist auch nicht zu verachten, nicht wahr? Als ich damals die Taverne, in der wir uns kennegelernt hatten, verließ, wähnte ich sie schon in den Armen dieses Prätorianerdekurios Sev.


    Wahrlich, eine tolle Frau...Germanien hat mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht."


    Ich öffnete die Augen wieder und sah Gabriel zufrieden lächelnd an.


    "Aber ich möchte dich nicht verschrecken. Ihre Liebe ist gleichmäßig verteilt und sicher hast du den größten Teil dieser Liebe abbekommen. Ich freue mich für dich."

    Ich sah sie noch immer ernst an und bemerkte erst jetzt, was für ein Idiot ich gerade gewesen war. Rasch schloss ich sie wieder in meine Arme. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Insgeheim hatte ich geahnt, dass sie zu schwach für dieses endlose Leid gewesen war.


    "Du weißt garnicht, wie ich dich vermisst habe! Ist denn soviel Zeit verstrichen?"

    Ich wollte sie jetzt noch nicht loslassen, doch ihre Aussage ließ mich zurückschrecken. Ich ließ von ihr ab und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.


    "Was soll das heißen? Du hast nicht mehr damit gerechnet? Wie soll ich das denn verstehen?"


    Nach dieser langen Zeit fühlte sich das wie ein Dolchstoß mitten ins Herz an. Als wäre ich nie in ihr Leben getreten. Nur mit Mühe konnte ich Verbitterung aus meinem Gesicht verjagen.

    Ich stutzte und hätte mich vor Lachen fast verschluckt. Gurgelnd kam ich wieder zu mir.


    "Gabriel, mein Guter, da hast du ja einen wunderbaren Fang gemacht und dir gleich die Praeosita des Kaisers geangelt. Meine Güte, wird die Jugend denn nie klüger?"

    Ich sah sie voller Erstaunen an, da ich sie für tot gehalten hatte. Mein Traum war also nur ein Traum gewesen und keine Prophezeihung. Ich umfasste ihre Hand, nur um zu sehen, dass sie wirklich war. Ich strich über ihre Hand und konnte es immer noch nicht fassen.
    Plötzlich konnte ich nicht mehr an mich halten und umarmte sie zärtlich. Während ich sie nur hielt, rannen Tränen der Entspannung und Freude über mein Gesicht. Noch immer konnte ich nichts sagen, sondern war gefangen in der Situation.

    Ruhig ging ich die Straße entlang. Das Leben hätte mich nicht besser beschenken können. Schlendernd ging ich dahin, als mir plötzlich eine Gestalt im Halbdunkel ins Auge sprang. Im letzten Restlicht erkannte ich feminine Züge. Langsam kamen wir uns näher und ich erkannte mehr. Plötzlich fielen mir auch diese langen, blonden Haare auf. War sie es wirklich? Erstaunt blieb ich vor ihr stehen und brachte vor Erstaunen kein Wort heraus.

    Ich staunte nicht schlecht, als ich seine Reaktion bemerkte. Nun machte er mich aber doch neugierig. So sah ich ihn fragend und schelmisch grinsend an.


    "Kenne ich sie? Ist sie stadtbekannt? Doch nicht etwa Andraea vom Lupanar hier um die Ecke? Gabriel, du Schuft!", scherzte ich lachend, um ihn ein wenig herauszufordern.

    Ich nickte resigniert. Viel von damals kam in mir auf, das ich lieber verdrängen wollte, weil es mich schwach werden ließ.


    "Mit den Vigiles habe ich abgeschlossen. Endgültig..."


    Ich nahm den Schwamm und fuhr mir damit über den Nacken und Hals.


    "Deine Neugier ist mal wieder erstaunlich. Aber ich will dir Rede und Antwort stehen. Ich wurde zum Quaestor Pro Praetore gewählt und war die letzten Monate in Germanien. Das war eine tolle Zeit, nur leider war da Angebot an weiblichen Leckerbissen da verdammt rar...wenn du verstehst!" ;)


    Ich konnte nur mit ihm wirklich über soetwas reden, da ich wusste, dass auch er kein Blatt vor den Mund nahm.


    "Apropos Frauen, wie sieht es denn bei meinem Lieblingsvigil Gabriel aus?" :D

    Zufrieden lächelte ich finster in mich hinein und trank einen Schluck vom Wein.


    "Das hört sich doch nicht schlecht an. Darf ich dich fragen, wie du persönlich dazu stehst? Ich meine persönlich, deine Frau ist schließlich nicht anwesend."


    Ich hoffte, dass er diesen Seitenhieb nicht allzu ernst nahm.

    Zitat

    Original von Marcus Caecilius Decius
    "Äh... was... ehren... mit nem Triumphzug oda sowat? Ich wüsst' auch gern ma wer dat jewesen is..."


    Der auf dem Tisch stehende Weinkrug war doch sehr verlockend, und auf den einen oder anderen Becher kam es ja nun auch nicht an, also goß sich Decius wieder etwas des köstlichen Rebensaftes ein und nahm einen kräftigen Zug, wobei er sich nun fast verschluckt hätte.


    "Neee...son Sklavn kannssssu doch nüsch mitm Triumphsssug ährn...der muss ne Phalera bekommen...war ja ssschließlisch mitm Dolsch bewaffnet, nä? Hihi!"


    Zitat

    Original von Caius Octavius Sura
    "Für enne, der ä Fraa umjelegt hat? Nää.. da sollde man lieber äh bissel böse sein, iss sowieso luschdiger.", meinte ich. Ich war inzwischen in lallen verfallen, aber hatte mich noch unter Kontrlle, nur die Stimme nich. "Hömmal: Ich tring jets nimmer was!"


    "Ach, böööse sollte man eher der Schnebfe sein, dass se süsch auch noch am helligt....hihi...naja...wo's hell war....auf die Rostra jetraut hat.


    Rufussss!", sagte ich lallend.


    "Rufussss, du trinkst jetzt noch einen oder esss setzt wass!"

    Langsam schloss ich die Augen und ließ das Wasser leise um mich plätschern. Alle Anspannung fiel endlich von mir ab und ich ließ meine Gedanken kreisen. Wenn ich Ismene endlich von Seia abgekauft hatte, würde ich mit ihr eine kleine Reise durch Italia machen und schließlich nach Germania reisen. Eine wunderbare Vorstellung. Mein Luftschlösserbauen wurde schließlich unterbrochen von einer Stimme, die ich zu kennen meinte. Langsam und träge öffnete ich die Augen, die sich aber schneller freudig weiteten, als ich einen alten Bekannten erblickte.


    "Gabriel. Ich würde eher sagen, Rom ist ein Dorf. Das hätte ich ja nie erwartet. Komm, gesell dich zu mir!"


    Ich langte hinter mich und reichte ihm einen Schwamm.

    Sim-Off:

    Sry, dass es solange gedauert hat mit meiner Antwort, aber die Reisegruppe nach Rom musste über die Alpen (wo uns auch ein paar vor die Hunde gegangen sind) und da hat es etwas gedauert. In Norditalien haben wir dann noch lecker gegessen, das hat auch gedauert. So sind dann gut zwei Monate rum gegangen :D


    Die Tür öffnete sich und Drusilla stand vor mir. Sie war wirklich noch so attraktiv wie vorher. Ich trat lächelnd ein und nahm kurzerhand in einem Korbsessel Platz.


    "Ich glaube ich habe schon einmal deine Einrichtung gelobt, oder?", fragte ich verschmitzt grinsend.

    Nachdem ich meine Tunika und den Lendenschurz in der Ablage verstaut hatte, entspannte ich mich angenehm aufstöhnend im Dampfbad. Mit einer kleinen Schüssel ließ ich mir das Wasser über Kopf und Nacken prasseln. Langsam fing ich an, den Alltag zu vergessen.


    Sim-Off:

    Wer mag ;)

    Pah, eine friedliche Einigung. Im Grunde kam ein Bürgerkrieg jedem gut gelegen, der die Gunst der Stunde zu nutzen wusste. Aber ich prostete ihm trotzdem zu, denn in gewisser Weise war auch ich zu bequem, um mir eine kleine Leibwache zuzulegen und marodierend durch die Straßen zu ziehen.
    Die Drecksarbeit würden schon andere für mich erledigen.


    "Nun, man wird sehen. Nun haben wir, glaube ich, genug über Politik und gute alte Zeiten geredet. Wie sieht es bei dir aus? Hast du derzeit eine Frau?"

    Sim-Off:

    Kein Problem :) Wenn Strabo jetzt noch mit Unmengen von teuren Sachen überhäuft wird, hab ich alles vergessen :D Scherz


    Ich wartete gedulgig, als sich endlich die Tür öffnete. Darin stand eine stattliche Frau und ich setzte mein schönstes Lächeln auf. Was man nicht alles dafür tun musste, um ein Zeichen zu setzen.


    "Salve, ich möchte zu Artoria Medeia, so dies möglich ist."

    Plötzlich verfinsterte sich auch mein Gesicht, denn sie wusste nicht, dass sie gerade mit einem Politiker sprach. Und was sie da gerade gesagt hatte, trieb mir die Trauer in den Kopf. Sie hatte ja Recht, aber was sollte ich dazu sagen? Im Prinzip gab es nur wenige Politiker, die sich wirklich ehrlich einsetzten, und nicht nur für ihre Belange.


    "Du sprichst die Wahrheit. Was würdest du also einem Politiker empfehlen, wenn er direkt vor dir stünde...was sollte er tun?"

    "Nicht immer, da hast du Recht. Aber wenn du nicht dem Imperium dienst, so dienst du nur deinen eigenen Karrieregelüsten.


    Ich nehme dir nicht ab, dass du nicht auch etwas Gutes tun willst, anstatt dem schnöden Mammon nachzujagen..."