Sim-Off:Tja nun, Germanien fordert seinen Tribut 
Ruhig betrachtete ich das Geschehen neben mir weiter und lächelte nur. Während ich an meinem Becher nippte, konnte ich nicht den Blick von dieser Frau abwenden. Die Griechen konnte man mit Recht das "schöne Volk" nennen.
Als die Tänzerinnen ihre Künste vollführten, grinste ich anerkennend und konnte nicht verhehlen, dass mir dieser Schuppen nun wirklich gefiel. Jede ihrer Bewegungen genau studierend, verlor ich mich in einem Strudel aus Lust und Farben. Wahrscheinlich war daran der Wein schuld, der die ganze Zeit pur und unverdünnt meine Kehle wohltuend hinabgeronnen war.
Plötzlich kam eine der aufreizenden Tänzerinnen zu unserem Tisch und kam langsam auf mich zu. Lächelnd beobachtete ich ihr Spiel und empfing ihren Kuss, der so schnell und verheißungsvoll geschah, dass ich mich nicht wehren konnte - obwohl ich das nicht einmal wollte. So schnell, wie sie gekommen war, verschwand sie auch wieder und ließ nur den Hauch ihres Atems und den bittersüßen Geschmack ihres Kusses zurück. Langsam fuhr ich mir mit dem Finger über die Lippen und versuchte noch einmal diesen Geschmack zu erhaschen.
Ich bemerkte wieder, wo ich war und blickte mich entschuldigend zu den Anwesenden am Tisch um und besonders galt meine Entschuldigung Medeia, der ich nun wirklich keine Entschuldigung schuldig war. Verwirrt blickte ich in den Becher bis zum Grund und trank die letzten Schluck aus, die nun wie Honig meine Kehle hinunterliefen. Dann stellte ich den Becher wieder auf den Tisch und lauschte dem Ansager. So langsam war der Zauber verflogen und die Kämpfe waren nur noch plumpes Beiwerk.
Langsam blickte ich mich um und versuchte ein Gefühl für die Zeit wiederzuerlangen. Morgen schon würde das Schiff nach Narbo Martius ablegen. Wenn ich daran dachte, wurde mir flau im Magen. Zwei Monate würde ich nun in dieser Einöde zubringen. Lächelnd wandte ich mich an Medeia.
"Nicht mehr heute Abend. Mein Schiff legt morgen früh pünktlich zum Sonnenaufgang ab und dieser Wein war mein Letzter. Sicherlich war das aber nicht unser letztes Treffen.", sagte ich zwinkernd und stand dann langsam auf.
Die beiden anderen am Tisch waren belanglos und ich hob nur nebensächlich wischend die Hand, um sie eine Sekunde später wieder zu senken, so als ob ich eben eine Fliege verscheucht hätte. Schließlich machte ich mich auf den Weg nach Hause.