Beiträge von Decimus Pompeius Strabo

    Mir die Augen reibend saß ich über meinen Unterlagen und war doch nur abgelenkt durch das Gesicht meiner Liebsten Nadia, deren Lächeln sich immer wieder in meine Gedanken stahl. Was sie wohl gerade tat? Sehnsuchtsvoll sehnte ich mich nach ihrer Berührung, ihrem Atem. Ich wollte sie einfach wieder in den Armen halten.


    Doch ich durfte mich nicht ablenken lassen - auch ihretwegen. Verlegen lächelnd machte ich mich wieder an die Unterlagen. Ich sollte also Vorschläge für die Standeserhebungen machen. Kurz kritzelte ich einige Zeilen.


      [*]Quintus Tiberius Vitamalcus
      [*]Camillus Matinius Plautius
      [*]Gaius Iulius Raeticus
      [*]Quintus Terentius Alienus
      [*]Publius Terentius Pictor

    Ich notierte dies wieder und sah auf. Kurz tippte ich mir mit dem Griffel an das Kinn.


    "Gut, ich denke das wird meine Quaestur gut ausfüllen. Ich denke, dass ich eine kurze Rundreise antreten werde, um mich persönlich mit den Magistraten der Städte auseinanderzusetzen. Das gibt mir auch die Möglichkeit, die Neuigkeiten der Regionen aus erster Hand und unverfälscht zu bekommen.


    Wäre das in Ordnung?"

    Ich nickte und versuchte mir alles zu behalten.


    "Der Punkt des Magister Officiorum ist verständlich und eine sehr lösbare Aufgabe.


    Du müsstest mir für deine Reise nur einige Eckdaten geben. Durch welche Städte wirst du reisen? Möchtest Du auch kulturell etwas von den Lokalitäten sehen oder reicht Dir ein kurzer Besuch mit förmlichem Zeremoniell?


    Ansonsten ist auch dies kein Problem."

    "Nun, ich wurde in Antium geboren und wuchs bei meinem Vater, Lucius Pompeius Strabo auf. Unser Familienzweig war durch die politischen Umstände ins Exil geschickt worden. Auch die Bürgerrechte wurden uns genommen.


    Vor einigen Jahren kam ich nach Rom und erwarb mir bei den Vigiles mein Bürgerrecht zurück. Mehr benötigst du wahrscheinlich nicht für deine Akten."

    Endlich trat der Legatus ein und ich verbeugte mich leicht. Dann trat ich näher und hob sie Hand zum Gruß.


    "Salve, Meridius. Ich danke dir. Die Wahl war überraschend und ihr Ausgang stets ungewiss. Aber nun stehe ich vor dir."


    Ich lächelte leicht, schüttelte aber den Kopf.


    "Als Optio außer Dienst kenne ich die Vorzüge Germaniens als Militärprovinz und Außenposten. Daher werde ich hier sicherlich Freude an meiner Legislatur finden."


    Auf die Reise ging ich nicht ein, da er sicherlich wusste, welche Plackerei diese Strecke war.

    Nach einer mehrtägigen und beschwerlichen Reise kam ich endlich in Moguntiacum, der Haupstadt dieser Region an. Ich hatte bisher nicht vie von Land und Leuten sehen können, doch jetzt würde ich genug Zeit haben.
    Freudig ging ich zur Regia und meldete mich an der Porta.


    "Salve, ich bin Decimus Pompeius Strabo, amtierender Quaestor Pro Praetore, und ich möchte zum Legatus Augusti Pro Praetore."

    Sim-Off:

    Tja nun, Germanien fordert seinen Tribut :D


    Ruhig betrachtete ich das Geschehen neben mir weiter und lächelte nur. Während ich an meinem Becher nippte, konnte ich nicht den Blick von dieser Frau abwenden. Die Griechen konnte man mit Recht das "schöne Volk" nennen.


    Als die Tänzerinnen ihre Künste vollführten, grinste ich anerkennend und konnte nicht verhehlen, dass mir dieser Schuppen nun wirklich gefiel. Jede ihrer Bewegungen genau studierend, verlor ich mich in einem Strudel aus Lust und Farben. Wahrscheinlich war daran der Wein schuld, der die ganze Zeit pur und unverdünnt meine Kehle wohltuend hinabgeronnen war.


    Plötzlich kam eine der aufreizenden Tänzerinnen zu unserem Tisch und kam langsam auf mich zu. Lächelnd beobachtete ich ihr Spiel und empfing ihren Kuss, der so schnell und verheißungsvoll geschah, dass ich mich nicht wehren konnte - obwohl ich das nicht einmal wollte. So schnell, wie sie gekommen war, verschwand sie auch wieder und ließ nur den Hauch ihres Atems und den bittersüßen Geschmack ihres Kusses zurück. Langsam fuhr ich mir mit dem Finger über die Lippen und versuchte noch einmal diesen Geschmack zu erhaschen.


    Ich bemerkte wieder, wo ich war und blickte mich entschuldigend zu den Anwesenden am Tisch um und besonders galt meine Entschuldigung Medeia, der ich nun wirklich keine Entschuldigung schuldig war. Verwirrt blickte ich in den Becher bis zum Grund und trank die letzten Schluck aus, die nun wie Honig meine Kehle hinunterliefen. Dann stellte ich den Becher wieder auf den Tisch und lauschte dem Ansager. So langsam war der Zauber verflogen und die Kämpfe waren nur noch plumpes Beiwerk.
    Langsam blickte ich mich um und versuchte ein Gefühl für die Zeit wiederzuerlangen. Morgen schon würde das Schiff nach Narbo Martius ablegen. Wenn ich daran dachte, wurde mir flau im Magen. Zwei Monate würde ich nun in dieser Einöde zubringen. Lächelnd wandte ich mich an Medeia.


    "Nicht mehr heute Abend. Mein Schiff legt morgen früh pünktlich zum Sonnenaufgang ab und dieser Wein war mein Letzter. Sicherlich war das aber nicht unser letztes Treffen.", sagte ich zwinkernd und stand dann langsam auf.
    Die beiden anderen am Tisch waren belanglos und ich hob nur nebensächlich wischend die Hand, um sie eine Sekunde später wieder zu senken, so als ob ich eben eine Fliege verscheucht hätte. Schließlich machte ich mich auf den Weg nach Hause.