Beiträge von Decimus Pompeius Strabo

    "Aber du musst deiner Cousine doch nicht nacheifern. Ich persönlich glaube, dass die Liebe auch solche Schranken überwinden kann. Wozu sonst haben soviele Dichter die Liebe in höchsten Tönen angepriesen, wenn sie vor der wichtigsten privaten Institution, der Ehe, scheitert?"


    Ich sprach gerade weiter mit Nikias, als scheinbar ein Familienmitglied der Aurelier seinen Ruf zu verteidigen suchte.


    "Lass gut sein, Aurelier. Ich suche keinen Streit. Bring das auf das Podest da oben!"


    Ich zeigte auf die Rostra.


    "Dann beginne ich vielleicht, dich zu respektieren!"

    "Das gehört nun mal dazu. Aber deswegen wirst du ja sicher auch dem Collosseum nie einen Besuch abstatten und lieber in den Circus Maximus gehen, nicht wahr?"


    Ich stützte mich auf die Ellenbogen und wandte mich Honoria zu.


    "Sag mal glaubst du an Liebesheirat? Zu selten habe ich das erlebt und es wird scheinbar noch seltener..."

    "Ja, sympathisch sind die Grünen."


    Ob sie nun erfolgreich waren, das ließ ich offen stehen. :D


    "Ich favorisiere eher die Roten. Gern würde ich mit dir noch einmal ein Rennen besuchen, wenn dich weniger Familienmitglieder und Verehrer umschwirren!", sagte ich lachend.

    Ich wartete gespannt seine Antwort ab. Als er bestätigte, dankte ich den Göttern und lächelte erfreut.


    "Ich danke dir vielmals. Was kann ich eigentlich für dich tun, um die Klientel komplett zu machen?"

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Also jetzt mußte Hungi wirklich schmunzeln.


    Du willst eine Klage oder sonst irgendwas diskret machen? Schau mal, er ist Praefectus Vigilum, ein Reichspräfekt, einer der höchsten Militärs im Imperium Romanum. Crassus gehört zur Top-Prominenz. Egal, was du vorhast, diskret oder im Hintergrund wird es nicht abspielen. Was ich dir rate ist, dir einen guten und einflußreichen Patron zu suchen, wenn du den nicht schon hast und gute Verbindungen zum Kaiserhaus wären auch nicht schlecht. Mehr, junger Quästor, kann ich dir nicht raten.


    "Ich danke dir, Praefect. Für den Patron ist bald gesorgt. Ich möchte dich auch nicht weiter behelligen. Vale bene Hungarice!"

    "Ja, das stimmt leider.", sagte ich nachdenklich und folgte seinem Blick.


    "Die Senatoren zerfleischen sich lieber in der Frage, ob die Frauen im Senat ihren Platz haben sollen, als über die Frage, was man für das Volk tun kann.
    Aber war es denn in Griechenland besser? Gab es dort humane Politiker?"

    Grinsend betrachtete ich die Szenerie vor mir und quittierte Diotimas Blicke mit einem stillen Lachen. Ich musste mich beherrschen, nicht vom Stuhl zu fallen. Diese Dame war definitiv keine Frau. Kein Problem für mich, denn sie hatte scheinbar den gut gebauten Prätorianer ins Auge gefasst.
    Schelmisch wandte ich mich an ihn.


    "Halte dich an Diotima, sie ist eine Frau von ganz speziellem Kaliber!" ;)


    Ich nahm einen kurzen Schluck vom Wein und blickte dann wieder zu Medeia. Ihre Reize waren noch immer wie ein Opium und nicht der Wein berauschte mich.


    "Ich danke dir. Aber das ist heute Abend unbedeutend. Genauso wie manch anderer in dieser Runde bin ich heute nur das, was man jetzt sieht. Ein einfacher civis dieser Stadt.
    Doch die Politik langweilt... und wieso sollte ich die Zeit mit einer so schönen Frau auch mit Rhetorik verplappern?
    Ares scheint gut in Form zu sein..."
    , sprach ich lächelnd und nickte zu dem Ringer hinüber.

    Ich stand schon die ganze Zeit auf dem Forum und hatte mir das Gerede angehört. Hier wollte ich mich nicht einhängen, denn das war eine Sache der Gesinnung und meine Zustimmung hatte Honoria. Als sie mit dem Claudier verschwand, musste ich lachen und blickte mich um. Plötzlich erblickte ich den alten Schreiberling meiner Paters. Grinsend ging ich auf ihn zu.


    "Nikias, was führt einen alten Griechen in die Höhle des römischen Löwen, auf die Bühne der Politik?"

    Ich blickte wieder zum Himmel und legte die Stirn in Falten, als sie mich über die Gens befragte.


    "Vielleicht nicht so groß wie die mächtigeren Gentes. In den letzten Monaten sind einige Familienmitglieder verstorben und haben eine große Lücke hinterlassen. Aber wir haben noch immer einige Mitglieder. Und deine?"

    "Oh, Iuppiter, welcher Mann könnte diesen Ansprüchen gerecht werden?", scherzte ich lachend und blickte sie dann wieder genau an.


    "Aber ich vertrete deinen Standpunkt. Wenn man die Frauen aus dem Senat fegt, so werden sie zwangsläufig auch aus dem öffentlichen Leben vertrieben!", meinte ich und meine Miene verfinsterte sich.

    Ich blickte zum Himmel und runzelte plötzlich die Stirn. Dachte sie wirklich schon ans Heiraten? Ich lachte still in mich hinein und sah sie dann genau an.


    "Zerbrech dir doch jetzt mal noch nicht deinen Kopf darüber. Deine Hochzeit wird wundervoll. Davon bin ich überzeugt."

    "Auf jeden Fall bist du als Patron eine gute Wahl. Wie bin ich also auf dich gekommen? Erst einmal ist die Gens Decima wohl einige der einflussreichsten Gentes im ganzen Imperium und daher schon reizvoll.
    Außerdem bist du als Magister Officiorum direkt im KOntakt mit dem Imperator. Und ich halte dich durchaus für einen fähigen Staatsmann.


    Was ich mir davon erhoffe? Wie immer natürlich die Basisversprechen wir Rechts- und Finanzbeistand, aber auch Förderung meiner Karriere, wenn ich Förderung benötige."

    "Ja, das barbarische Germanien. Dort, wo ich hinkomme, ist die Bevölkerung bereits zivilisiert. Im Sommer wird es dort besonders schön sein. Aber natürlich ist dagegen Hispania wirklich eine Wohltat, ein wunderbares Klima, wunderbarer Wein und eine Lebensart wie sie die Götter nicht besser haben könnten."

    Sim-Off:

    Noch einmal die Frage: woher zum Geier weißt du, was Honoria gemacht hat? Warst du auf der Hochzeit?


    Ich nickte und zupfte eine Traube vom Strauch ab.


    "Sicher werde ich in Germanien walten, wie es die Vorschriften sind. Und die Standeserhebungen wirst du erhalten.


    Nun frage ich dich aber mal: wie stehst du zur Debatte, dass Frauen besser dem Senat fernbleiben sollten? Sicher hast du doch eine sehr klare Meinung!"


    Ich zwinkerte ihm ironisch zu und sah dann scherzhaft zu Tacitus hinüber.