Beiträge von Decimus Pompeius Strabo

    "Bauchgefühl...", sprach ich lächelnd und kam dann immer näher. Zärtlich zog ich ihr Kinn leicht zu mir herüber und öffnete meine Lippen zu einem zaghaften Kuss. Diesen intensivierte ich langsam und ließ meine Hand zu ihrem Rücken hinübergleiten.

    Ich sah ihn genau an und fühlte bereits eine leichte Beklemmung in mir aufsteigen. Krampfhaft versuchte ich dagegen anzukämpfen und lächelte nur.


    "Germanien wird nicht gerade spaßig. Der Wein schlecht, die Bewirtung hart und die Frauen... naja über diese germanischen Lupae brauche ich wohl nicht zu reden.


    Wie läuft es denn so bei dir? Macht sich die entlaufene Sklavin gut?"

    Als er mich ansah und ernst sein Haupt schüttelte, sah ich ihn fragend an. Wahrscheinlich hatte er einen förmlichen Gruß erwartet. Grinsend trat ich näher und fasste ihm auf die Schulter.


    "Salve Furianus. Schön dich zu sehen!", fügte ich schnell hinzu.


    Schließlich machte ich es mir auf einer Kline gemütlich und blickte ihn an.


    "Nun, weswegen ich zu dir gekommen bin. Ich wurde ja zum Quaestor Pro Praetore gewählt und nach der Audienz beim Kaiser werde ich bald nach Germanien abreisen. Vorher wollte ich dich noch einmal privat sehen, da wir ja auf der Audienz nicht wirklich frei sprechen können."

    Mit einer weg wischenden Bewegung nickte ich und signalisierte dem Sklaven, dass er jetzt ruhig irgendwo anders sein könne. Lächelnd stand ich im Türrahmen.


    "Komm, Furianus, der Tag ist zu schön, als dass wir ihn in deinem Tablinum verbringen. Lass uns ins Atrium gehen und dort weiterreden."


    Einerseits war das die Wahrheit, denn das Atrium war mir doch lieber als das abgeschlossene Tablinum. Andererseits war so die Möglichkeit größer, endlich wieder auf Nadia zu treffen.

    Der Kampf verlor an Reiz und ich lehnte mich auf dem Stuhl wieder Medeia entgegen. Aufmerksam betrachtete ich jede Bewegung dieser wunderschönen Frau und war wie in einem Tunnel gefangen, der nur eine Blickflucht zuließ. Alles andere wurde so seltsam nebensächlich und sie stach daraus hervor. Ich lächelte still bei der Gewissheit, dass sie genau wusste, welche Wirkung sie auf Severus und mich hatte.


    Nachdem lange genug in dieser Trance verharrt war, schreckte ich leicht daraus auf, als sie sich zu Diotima wandte und "konspirativ" mit ihr redete. Scheinbar war dieses Mischwesen, das mich gleichzeitig faszinierte und abstieß, etwas wütend auf mich, weil ich seine Verkleidung fast aufgedeckt hatte.


    Kurzerhand richtete ich meinen Blick auch auf Severus, der mich ebenso aufgeschreckt und genervt ansah. Mit einem breiten Grinsen quittierte ich seine wenig freundliche Antwort und nickte nur. Es waren keine Worte nötig, um zu wissen, dass er ebenfalls interessiert war - wenn nicht sogar mehr. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass die beiden sich schon vorher gesehen hatten. Schon bei der Bestellung des Weines war alles so schnell gegangen. Keiner von beiden hatte großartig nachgedacht, sondern war einfach in die Situation gesprungen.


    Ich lachte kurz auf, als ich daran dachte, was Frauen doch aus Männern machen konnten. Auf dem Exerzierplatz oder im Feld wären wir wahrscheinlich treue Kameraden gewesen, die sich vertraut und den Rücken gedeckt hätten. Doch hier waren wir Rivalen um eine wahre Aphrodite, die uns mit ihrem Zauber den Kopf verdreht hatte.


    Bei diesem Gedanken blickte ich wieder verträumt zu Medeia und war gefangen. Warum nur ließ sie die Männer so lange zappeln, wenn vielleicht doch nichts daraus wurde. Das gehörte wohl zu ihrem ewig währenden Geheimnis, einem Geheimnis, das jede Frau umgab, die sich rühmen konnte, jeden Mann dieser Erde verführen zu können. Als sie sich wieder an mich wandte, schien es, als ob durch sie die pure Schönheit sprach. Ich legte den Kopf schief und grinste.


    "Ein Mann, der von einer wild gewordenen Nymphe fast zerfleischt wird und sich dabei ihrem Zauber nicht entziehen kann? Die Gefährtinnen des Dionysos, die in wilden Festen ihren Ritus feiern und um einen großen Phallus tanzen... Glaub mir, daran würde nichts einen Aberglauben in mir wecken, sondern eher die pure Lust..."


    Gefahr und Erotik zugleich. Das verband auch die Frau, die vor mir saß und sich selbst in ihrer Pracht sonnte. Ich dankte still den Göttern, dass sie mich hierher geführt hatten.

    Innerlich triumphierte ich, denn ich hatte ihn beeindruckt. Meinem Patron gleich zu beweisen, dass ich mich gut vorbereitet hatte und die Klientel auch nützlich war, schien sehr wichtig für mich.
    Sofort lächelte ich still und nickte nur. Aber dass ein Decimer nichts über eine alte Gens des Imperiums wusste, kam mir etwas merkwürdig vor. Aber jeder war selbst für seinen Wissensstand oder sein Unwissen verantwortlich, also nahm ich ihm das nicht krumm.


    "Aber du kennst doch wenigstens unseren glorreichen Vorfahren Pompeius Magnus."

    Etwas rückte ich näher und suchte ihren Blick. Lächelnd schaute ich ihr in ihre wunderschönen Augen und war im Begriff, darin zu versinken. Sie war wundervoll und heute würde der Tag uns beiden gehören. Ich ließ meinen Blick zu ihrem Arm herabwandern, wo nun auch langsam meine Hand hinwanderte. Behutsam strich ich über den Teppich bis zu ihrem Arm und langsam darauf hinauf. Dabei wanderte auch mein Blick weiter nach oben und ich betrachtete wieder lächelnd ihre ebenen Gesichtszüge.


    Während meine Hand behutsam, einer Feder gleich, ihren Arm hinauffuhr, rutschte ich etwas näher, sodass zwischen uns nur noch eine Hand breit Platz war. Ich machte mir keine Gedanken mehr über die Konsequenzen. Als meine Hand schon fast ihre Schulter erreicht hatte, blickte ich auf und hauchte fast.


    "Ich bin mir sicher, dass du heute deinen Spaß haben wirst."


    Dabei sah ich sie bedeutungsschwanger an und meine Hand fuhr weiter ihren Hals hinauf bis zu ihrem Kinn. Dort verharrte sie und ich legte grinsend meinen Kopf schief.

    Ich sah sie genau an und grinste dann schelmisch. Schnell verschwand eine Traube in meinem Mund ich kaute genüsslich darauf herum. Während mein Blick über sie wanderte, musste ich bedauernd zugeben, dass diese Frau entweder noch nie richtig gelebt hatte oder mir etwas vorspielte. Das wollte ich ergründen und rutschte etwas näher an sie heran. Sofort meldete sich eine Stimme der Vernunft und sagte mir, dass es riskant sein konnte, sich mit einer Patrizierin einzulassen, aber das wischte ich gleich hinweg. Stattdessen beobachtete ich jede ihrer Bewegungen und lächelte nur.


    "Nun, dann solltest du aber vor einer Bindung genügend Spaß haben, nicht wahr?"


    Ich rückte noch ein kleines Stückchen näher, ließ aber genug Abstand, um nicht aufdringlich zu wirken. Dabei lächelte ich geheimnisvoll und wartete genüsslich ihre Reaktion ab.

    Sim-Off:

    Argh, da patzt man einmal in Latein und dann sowas :D


    Ich lächelte weiter, doch schnell wurde ich verlegen, als es mir peinlich bewusst wurde, dass ich Verlobung und Heirat vertauscht hatte. Doch scheinbar konnte sie darüber hinwegsehen und ich atmete leicht auf.


    "Ich danke dir ebenfalls. Auch zu deiner Hochzeit meinen herzlichen Glückwunsch!", sagte ich verschmitzt lächelnd und wollte augenblicklich im Boden versinken.

    Nun konnte ich meine Kenntnisse etwas spielen lassen und versuchte nachdenklich zu wirken. Es musste scheinen, dass ich mich daran zurück erinnerte, was ich gelesen hatte. Doch die Daten hatte ich mir stundenlang eingehämmert und nun waren sie abrufbereit.


    "Livianus in Colonia bei der IX. Hispania, Magnus in Moguntiacum bei der Ala Numidia und Meridius sicher in Moguntiacum als Legatus Augusti Pro Praetore. Ich glaube, dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst. Drei mächtige Männer in so wichtigen Ämtern werden sich schon gegenseitig zu schützen wissen."

    Ich hörte ihm genau zu und setzte hier und dort ein 'Hm.' dazwischen. Als er geendet hatte, lächelte ich nur noch strahlender und konnte ihm nur zustimmen.


    "Ich danke dir vielmals. Dir steht die Casa Pompeia auch jederzeit offen und ein herzlicher Empfang wird dir immer bereitet.


    Aber sag, wie ist die Lage der Decima derzeit? Geht es euch gut?"

    Ich hörte seine Worte und versuchte ein nervöses Lächeln. Das war schon ein großer Augenblick, aber scheinbar schien es ihm wenig auszumachen. Ich versuchte mich etwas zu beruhigen und blickte mich kurz etwas um. Die Praetrix gesellte sich zu uns und ich nickte ihr lächelnd zu.


    "Praetrix Livia, es ist mir eine Ehre! Meinen nachträglichen Glückwunsch zur Sponsalia.", sagte ich galant.


    Ich hatte von ihrer Heirat erst kürzlich erfahren und fand es nur angemessen, ihr alles Gute zu wünschen.

    Ich stand noch immer nervös umher und blickte mir die Büsten in der Regia an. Eine schöne Kunst hatte man da den Griechen abgeluchst. Plötzlich wurde ich angesprochen und schreckte leicht aus meiner Nachdenklichkeit auf. Ich suchte nach der Quelle der Worte und wurde sogleich fündig. Gleich lächelte ich Lucianus, den Volkstribun, den ich schon auf der Rostra gesehen hatte, an und antwortete mit einem Gruß meinerseits.


    "Salve, Volkstribun. Entschuldige meine geistige Abwesenheit, aber der Moment ist schon etwas besonders für mich."

    Zusammen mit den anderen Magistraten stand ich in der Aula Regia und prüfte noch einmal meine Kleidung. Die Toga musste gut sitzen und ich sah an mir herunter. Kritisch betrachtete ich die Toga und legte hier und da noch einmal eine Falte richtig.
    Schließlich sah ich zu den anderen Magistraten und lächelte nervös. Dies machte sich dadurch bemerkbar, dass ich mir immer wieder die Hände rieb. Suchend blickte ich mich nach Furianus um, der hier doch auch geladen war.

    Ich ging mit Nikias weiter über das Forum und blickte mich um. Endlich waren wir außer Hörreichweite der Aurelier und ich wandte mich an meinen Gefährten.


    "Wenn du weißt, was gut für dich ist, dann hälst du dich am besten von den Aureliern fern. Sie genießen nicht gerade den besten Ruf und das soll nicht auf die Pompeier abfärben.
    Außerdem hast gerade du es nicht nötig, einen Disput für mich zu führen. Und ich würde es mir persönlich sehr wünschen, wenn du mir mehr Tipps für die Politik gibst. Erstens hast du das Alter und zweitens musste ich gerade erleben, dass du wohl der Gewandtere von uns beiden bist.