Beiträge von Decimus Pompeius Strabo

    Wir kreisten um einander. Langsam spannte ich meinen Körper an und richtete meine Gedanken auf den ersten Stich aus, den ich führen würde. Als meine Sehnen zum Zerreißen gespannt waren, sprintete ich vor und stach zur Schulter des Praefecten. Schnell duckte ich mich jedoch und stach stattdessen zur Niere. Hoffentlich würde die Finte gelingen.

    "Natürlich weiß ich um die Auxiliareinheiten. Sie sind durchaus wichtig. Ich denke, darüber sollte man nicht streiten. Daher gebe ich dir in diesem Punkt recht.


    Doch deinen Standpunkt betreffs der Expansionspolitik kann ich nicht vertreten. Ich mag ein kosmopolitischer Mensch sein, aber wir überdehnen unsere Macht deutlich. Wir müssen stattdessen unsere Grenzen durch geschickte Politik verhärten und an ihnen nichts mehr verändern.
    Weder zweifle ich an unseren Legionen, noch am Limes. Doch ich denke, dass unser Imperium langsam zu groß wird. Besonders im Norden sehe ich eine Gefahr, die wir nicht unterschätzen sollten. Barbarenstürme werden über unser gesegnetes Land fegen, wenn wir nicht endlich dort anpacken, wo das Problem liegt. Entweder müssen wir diese Barbaren durch friedliche Politik an uns binden, oder wir müssen sie gnadenlos bekehren und ausmerzen."

    Ich stand in der Menge und tat meine Meinung kund. Klatschend kam ich der Rostra näher.


    :app:


    "Wahrhaft eine gute Rede, Quaestor und Kamerad. Doch sag mir, wohin würde uns eine verstärkte Expansionspolitik noch bringen. Die Grenzen des Reiches sind bereits überdehnt. Kaum ziehen wir die Truppen aus einer Grenzregion Germaniens ab, um sie gegen britannische Stämme zu hetzen, da überqueren die Germanen auch schon den Rhenus, um sich fette Beute in Rom zu versprechen.
    Wir haben unseren Zenit erreicht, auch wenn ich damit auf Kritik stoße, aber es ist nun einmal so. Eine weitere Ausdehnung ist logistisch nicht mehr zu meistern. Wir müssten Millionen Soldaten ausheben, die uns einfach nicht zur Verfügung stehen. Wenn doch, müssten wir auf Truppenteile barbarischer Herkunft zurückgreifen. Wollen wir das wirklich zulassen? Müssen wir das zulassen?"


    Lächelnd setzte ich eine Pause und sah Furianus gütig an.


    "Nun, Quaestor, das ist keine üble Kritik, ich möchte nur wissen, ob du mir rationell einen Widerspruch vorlegen kannst."

    Sim-Off:

    Schonmal in den Abmeldungen nachgelesen? X(


    Erstaunt blickte ich dem Mann hinterher. Scheinbar hatte sich sein Anliegen in Luft aufgelöst. Freundlich blickte ich der Volksmasse vor der Rostra entgegen.


    "Volk von Rom. Auch außerhalb des pomeriums dieser, unserer ewigen Stadt, werde ich für euch sprechen können. Nichts wird mich davon abhalten. Ein Senator, der wahrscheinlich dreimal solange in Germania verweilte, als ich es vielleicht tun werde, sollte sich nicht mit mir vergleichen oder mir unterstellen, euch vor den Kopf stoßen zu wollen.


    Und es ist wahr, sollte ich diese Wahl gewinnen, so wird der nachfolgende spätere Schritt die Kandidatur zum Volkstribun, eurem engsten Fürsprecher sein."

    "Ja, natürlich, Praefect. Wir können beginnen."


    Ich nahm die Grundstellung ein und besah mir Crassus. Mit einem geschulten Auge versuchte ich Schwachstellen festzustellen. Bedächtig blieb ich stehen und wartete ab.

    Dieser Abend sollte einmal mehr Bacchus geweiht sein. Lächelnd ging ich die Straße hinab bis zur Taberna. Ordnungsgemäß wurde ich durchsucht und konnte dann eintreten. Lächelnd betrachtete ich das Geschehen und war gleich fasziniert von den Vorbereitungen. Als ein Trommelschlag ertönte, suchte ich mir schnell einen Platz. Ich ließ mich neben einer Schönheit in einem grünen Gewand, das ihre weiblichen Vorzüge sehr schön zur Geltung brachte, auf den Stuhl sinken. Die Kämpfer machten sich bereit und ich wartete gespannt. Währenddessen konnte ich den Blick nicht von der Frau neben mir abwenden, die rege mit einer weiteren Schönheit redete. Ich räusperte mich kurz. Nach einer guten Schule sollte ich wohl nicht in das Gespräch einfallen, doch es schien fast vorbei zu sein.


    "Entschuldigung, wenn ich dazwischenfahre... ich interessiere mich für diesen Sport, müsste aber vielleicht einen kleinen Wink bekommen. Auf wen tippst du?"


    Neugierig sah ich sie an und setzte mein verschmitztetes Lächeln auf.

    Lächelnd hatte ich den Disput beobachtet. Absichtlich hatte ich mich nicht eingeschaltet, denn die Patrizier waren potentielle Wähler, deren Missgunst man sich nicht ohne Konsequenzen aufladen konnte. Honoria wollte ich trotzdem gratulieren.


    "Wahrlich, Honoria. Eine gelungene Rede hast du da abgeliefert. Es ist amüsant mit anzusehen, wie sich das Patriziat wieder einmal vor den Augen des plebs zu spalten weiss. Doch eines bewegt nun mein Gemüt, für wen wirst du sprechen? Für den Patrizier oder für den Plebejer?"


    Ich lächelte den Mann vor mir süffisant an und konnte nicht verhehlen, dass mir seine Argumentation zusagte.


    "Zuerst einmal bin ich ein Nachfahre des Pompeius. Sein Blut fließt in meinen Adern. Mich verbindet mit seinen Taten die Familientradition, die nun durchzuschlagen scheint.


    Mit Alexander dem Großen verbindet mich umhin so gut wie nichts. Ich selbst bin nur einfacher Vigil. Doch sieh dich um, sieh in die Gesichter des Volkes. Jemand wie ich, der bei den Vigiles diente, kennt ihre Mundart, ihre Bedürfnisse, ihren Lebenswandel. Ein Prätorianer wird immer abfällig auf das Volk hinabschauen. Ein Urbane ist oftmals dem gleichen Glauben verfallen, etwas Besseres zu sein. Doch der Vigil sieht sich auf einer Stufe mit dem Volk. Und nun..."


    Ich sah Macer mit stechendem Blick an.


    "Nun sag mir, Spurius Purgitius Macer, wer könnte besser im Willen des Volkes handeln als jemand, der seinen Willen kennt. Könnte ein ehemals sehr großer Mann, der Jahre in Germania, dem verschneiten Außenposten unseres Imperiums, der abgeschnitten von der Zivilation liegt, wirklich nach so kurzer Zeit hier in Rom wirklich behaupten, für das Volk zu sprechen?
    Ich sage, ja, er könnte es. Wenn er den Willen dazu hat. Ich dagegen werde keinerlei Probleme haben, für das Volk zu sprechen. Auch der Patrizier ist mir nicht unbekannt, da ich auch in dieses Gefilde rege Kontakte pflege.
    Dies soll kein Angriff auf deine Person sein, Senator. Nur möchte ich damit zum Ausdruck bringen, dass ich das Volk verstehe."

    Ich sah den Mann gelassen an und antwortete dann laut genug, damit es alle hören konnten.


    "Salve, Senator. Wenn mich nicht alles täuscht, war dir zuvor ein wichtiger Posten in Germania gegeben. Somit würde dich jede meiner Antworten enttäuschen. Doch diese wird dich schocken."


    Ich ließ den Blick über die Menge schwenken.


    "Ich diente bei den Vigiles, der Einheit, die wohl am wenigsten Ansehen genießt. Und ich bin stolz darauf, denn ich habe Rom gedient so gut ich konnte. Nun werde ich das auf dem politischen Parkett versuchen."


    Ich wandte mich wieder Macer zu.


    "Nun sollst du mich ächten für meinen Dienst, denn du weißt es vielleicht nicht anders."