Beiträge von Decimus Pompeius Strabo

    Noch immer standen die Männer um das Haus verteilt und sahen mit steifen Hälsen nach oben.


    "Organisiert Löschwerkzeug, das wird mir hier zu brenzlig."


    Zum Glück war die Castra nicht weit. Nach wenigen Minuten kam eine Einheit aus der Castra keuchend angerannt, neben sich eine Pumpe schleppend, auf der Werkzeug verteilt lag.


    "Salve, Kameraden. Scheinbar haben wir hier schlampige Brandschutzmaßnahmen. Irgendwie ist dort oben eine Öllampe umgefallen und der Dachstuhl brennt bereits. Eine Person konnten wir bereits retten, doch oben auf dem Dach liegt noch jemand."


    Die Männer nickten und machten sich ans Werk. Die Pumpe wurde ausgerichtet und das kühle Nass schoss in Richtung des Dachstuhles und in die Fenster hinein. Bald würde das Feuer eingedämmt sein. Zum Glück war es erst vor kurzem ausgebrochen.


    "Holt den Mann dort runter, egal was es kostet."


    Die Kameraden brachen die Tür auf und machten sich durch das mittlerweile nass gewordene Treppenhaus auf den Weg nach oben. Am Fenster angekommen, sagte einer der Vigiles:


    "Gib mir deine Hand, wir werden dich reinzieh'n!"



    Am Boden beobachtete ich die Arbeiten und ging dann zur Hausseite, wo die Sklavin vor mir im Gestrüpp lag. Zwei Vigiles kamen grinsend heran und packten sie fest unter den Armen. Sie wurde aufgerichtet und ich trat nun dicht vor sie.


    "So sieht man sich wieder. Ich hoffe dein Freund schafft es noch rechtzeitig. Ich danke dir, dass du es mir so leicht gemacht hast. Dir wird nichts geschehen, das verspreche ich. Was jedoch deinen Gefährten angeht, nunja die Mauern des Carcers sind schweigsam."


    An die beiden Vigiles gerichtet sagte ich mit festem Blick:


    "Haltet sie gut fest, aber keine falsche Bewegung, sonst bekommt ihr es mit mir zu tun!"


    Ich zwinkerte kurz und sah dann wieder zum Dach hinauf. Hoffentlich würde sich der Kerl schnell ergeben.

    Quintus kniete noch immer neben dem stark blutenden Mann und riss sich Stücke aus seiner Tunika, mit der er notdürftig die Stellen abband. Doch schnell süfteten die provisorischen Verbände durch. Der Vigil hörte den alten Mann hinter sich sprechen und seine Augen weiteten sich. Er stand augenblicklich auf und wollte schon auf den Patrizier losgehen, als eine Gruppe Zivilisten den Ort absperrte. Scheinbar waren die Prätorianer schneller, als man es ihnen zutraute. Als der Offizier den Mann wegschicken wollte, ging er dazwischen und salutierte ruhig vor ihm.


    "Salve, ich bin Vigil Quintus Superbus, zuständig für eine verdeckte Ermittlung. Schickt diesen Mann nicht weg, er hat etwas mit dem Vorfall zu tun."


    Er sah Eugenius wutentbrannt an. Nur seine Disziplin hielt ihn davon ab, ihm jetzt schon die Faust schmecken zu lassen.

    Ich nickte.


    "Natürlich, Praefect. Ich werde mich sofort an die Untersuchung machen. Vale."


    Ich salutierte förmlicher als sonst und wandte mich dann zur Tür. Nachdem ich diese wieder hinter mir geschlossen hatte, atmete ich tief durch.


    "Na, Strabo, der Praefect hat dir wohl eingeheizt."


    Ich sah den Scriba gequält lächelnd an.


    "Ja, das kannst du laut sagen. Aber das gehört eben dazu. So, und jetzt werde ich es mir erstmal in meinem Officium gemütlich machen und die Leute holen lassen, die für das Versagen verantwortlich sind."


    "Na dann viel Spaß noch..."


    Ich sah ihn grinsend an.


    "Den werde ich haben, verlass dich drauf!"


    Lachend verließ ich das Vorzimmer und ging zu meinem Officium.

    Das Grinsen wollte nicht verschwinden, als ich sah, wie die beiden scheinbar keinen Fluchtweg ausmachen konnten. Ich kam näher, um meine Beute in Empfang zu nehmen, als der Mann vor mir blitzschnell zur Seite weghuschte und mir eine Wolke aus Dreck entgegenschleuderte. Reflexartig riss ich die Arme nach oben, doch es landete immernoch genug Dreck in meinem Gesicht. Spuckend und prustend betrachtete ich die Welt durch einen Schleier. Langsam lichtete sich dieser wieder.


    "Verdammt! Wie kann man nur so dumm sein?"


    Die Tür war nach innen aufgeflogen und die beiden flüchteten hinein.


    "Tür schließen!"


    Die drei Vigiles mit den gezogenen Waffen taten wie befohlen und zogen unter dem Schutz der Gladii die Tür wieder zu. Durch die Tür hindurch war meine gedämpfte Stimme zu hören.


    "Nun, ihr beiden. Es gibt im Moment keinen Ausweg..."


    Ich gab einige Handzeichen und die Vigiles verteilten sich grinsend um die Insula, sodass nun wirklich kein Ausweg mehr zu sehen war.


    "Die Insula ist umstellt und hier draußen warten 30 grimmige Vigiles auf euch. Wenn ihr also keine Flügel oder dergleichen habt, würde ich sagen, dass der Tag für euch gelaufen ist."


    Das Klirren der Schwertscheiden war zu hören, als nun auch der letzte Vigil sein Schwert zog. Ich warf die Umhängetasche in den Dreck und zog mit einem finsteren Grinsen ebenfalls mein Gladius. Leise wandte ich mich an die Vigiles, die neben mir standen:


    "Auf einen Hauskampf werden wir uns nicht einlassen. Zur Not räuchern wir sie aus. Ihr da, entzündet mal eben die Fackeln hier an einer günstigen Feuerstelle."


    Zum Glück war die Kälte noch immer anwesend, sodass auch hier in Trans Tiberim die Kohlebecken herrlich prasselten. Kurze Zeit später kehrten die Männer zurück. Der Schein der Fackeln verzerrte ihre Gesichtszüge zu einem wahnsinnigen Grinsen.


    "Fertigmachen! Werfen!"


    Die Fackeln flogen durch die Luft hinauf in Richtung der offenen Fenster. Mehrere Fackeln trafen ihr Ziel und landeten mit dumpfen Geräuschen auf dem Boden im Obergeschoss. Manche Fackel traf nur die Wand und kam funkenschlagend wieder herabgesaust.


    "Hoffentlich ist dort oben morsches Gebälk, das brennt wie Zunder. Eine weitere Lektion, die ihr euch merken solltet. Brandschutz ist wichtig!"


    Ich grinste die Männer breit an und wandte mich wieder der Tür zu. Von oben sah man plötzlich kleine Rauchschwaden aus dem Obergeschoss wehen.


    "Also, meine Freunde, ihr werdet schnell merken, dass mit mir nicht zu spaßen ist. Ich weiß, dass Furianus seine Sklavin unbeschadet zurückerhalten möchte. Ich will ihm diesen Wunsch gern erfüllen. Doch wenn ihr in euer Unheil rennen wollt, tut das ruhig."

    Zitat

    Original von Manius Aurelius Eugenius
    Aurelius Eugenius hatte sich von diesem Ort 'christlicher Nächstenliebe' entfernt und sah Decimus Pompeius Strabo am Ende einer Hauswand in die Gasse besagten Ortes spähend. "Salve. Vigil. Ich will einen Anhänger des Christus-Kultes anzeigen der öffentlich seine volksverhetzende Symbolik zur Schau stellte und Gotteslästerei kund tat!"


    Sim-Off:

    Edit: Tippfehler


    Sim-Off:

    Ja, Apollonius hat vollkommen Recht. Ich stehe nicht dort, entschuldige, dass ich die Sig nicht entfernt hab. Da steht ein normaler Vigil, aber das tut nichts zur Sache. :)


    Quintus sah die Lage und musste handeln. Plötzlich näherte sich ein Zivilist und sprach ihn unverblühmt an. Heute war wirklich nicht sein Tag. Erst wurde Gabriel niedergeschlagen und jetzt flog auch noch seine Tarnung auf. Er bewahrte seine ernste Miene und sah den Zivilist stechend an.


    "Civis, hast du nichts Besseres zu tun? Hol' lieber Hilfe, anstatt dich um Dinge zu kümmern, die erstens die Vigiles nicht direkt betreffen und zweiten im Moment völlig nebensächlich sind. Dort vorn verblutet ein Mann und einige sind verletzt. Tu, was dein Ehrgefühl dir gebietet und hilf mir dabei, den Leuten da zu helfen!"


    Er sah den Patrizier wütend an und rannte dann hinüber zu den Verletzten.


    "Salve, ich möchte helfen. Ist hier ein Medicus in der Nähe, der mir sagen könnte, wie schwer die Verletzungen sind?"


    Besorgt blickte er in die Runde. Langsam, aber sicher, bildete sich eine Traube Schaulustiger um das Geschehen.

    "Natürlich werde ich ein Disziplinarverfahren deswegen ansetzen, Praefect. Die Verantwortlichen werden eine angemessene Strafe erfahren."


    Ich sah ihn pflichtbewusst an und kramte in meinem Gedächtnis nach den richtigen Daten.


    "Ihr Besitzer ist tot, Praefect. Ebenso wie die gesamte Familie ihres Besitzers. Doch es gibt noch eine andere Sache, weswegen die Priorität des Falls gestiegen ist. Während der anfänglichen Untersuchung führte ich eine routinemäßige Haushaltsbefragung mit meiner Patrouilleneinheit durch. Bei dieser fiel mir ein gewisser Omar dadurch ins Auge, dass er sich auffällig verhielt und nicht zu Kooperationen mit uns bereit war. Ich ordnete eine Beschattung seines Hauses an. Dieses brannte jedoch wenige Stunden nach meinem Fortgang. Es deutete somit alles darauf hin, dass dieser Mann etwas mit Sarah zu tun gehabt haben musste. Er scheint gute Kontakte im Untergrund zu haben. Er ist eine Schlüsselfigur. Daher musste ich ebenfalls jemanden in den Untergrund einschleusen. Ich hoffe, das genügt als Rechtfertigung, Praefect."

    Ich sah ihn ernst an. Warum machte ihm diese Frau soviele Scherereien?


    "Sie war nicht direkt im Carcer, Praefect. Da sie nur eine Zeugin im Ordo Servinorum war, hielten es die damals Verantwortlichen, darunter auch ich, nicht für nötig, sie in den Carcer zu sperren. Sie wurde in einem Kellerraum untergebracht. Scheinbar hatten die Wachen vor dem Raum einen unaufmerksamen Augenblick, sodass sie flüchten konnte. Es ist mir selbst unerklärlich. Doch ich trage die volle Verantwortung dafür, Praefect. Ich trage also auch die Schuld für ihre Flucht."

    "Ja, Centurio!", schallte es von hinten.


    Ich griff den Toten noch einmal fester unter den Achseln und schritt dann hinaus aus der Tür. Über den Flur näherten wir uns dem Ausgang. Dahinter knarrte es hölzern, als scheinbar ein Pferdewagen vorgefahren wurde. Mit einer wedelnden Bewegung öffnete ich die Tür und versuchte dabei den Toten fest im Griff zu behalten. Die Ladefläche des Wagens war zum Glück schon zur Tür ausgerichtete worden. Langsam stieg ich hinauf und zog den Toten hinauf.

    Ich sah den Mann weiterhin freundlich an und folgte seinen Worten genau. Da war wohl nichts zu machen. Etwas enttäuscht nahm ich das Fahndungspapier wieder an mich und sah die beiden überlegend an. Plötzlich bemerkte ich, wie die Frau scheinbar einen Schwächeanfall hatte. Sie schien zu wanken und auf einmal zeigte sie für einen kurzen Augenblick ihre Hand offen. Diese schien mit einer Art Farbe verschmiert. Ich blickte überrascht weiter nach oben und besah mir ihr Haar. In meinem Kopf zeigte sich das Bild der Sklavin, die ich suchte. Wenn man die bräunliche Färbung wegnahm und stattdessen die natürliche blonde Färbung annahm... Ich schaltete und sofort stahl sich ein Grinsen auf meine Lippen. Noch immer hockten drei Vigiles hinter der Hausecke und warteten auf Anweisungen. Über die Schultern der Befragten hinweg rief ich bestimmt:


    "Gladios stringite!" (Zieht blank!)


    Sofort standen sie auf und zogen ihre Gladii. Langsam bildeten sie einen Halbkreis im Rücken der beiden.


    "Ganz ruhig! So einfach ist ein Vigil doch nicht zu betrügen. Ich darf mich vorstellen: Decimus Pompeius Strabo, Optio. Und du musst Nadia sein. Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen. Es wird deinen Herrn sehr freuen, wenn er sieht, dass wir so schnell Resultate erzielt haben. Ich möchte dich nun mitnehmen in unsere Castra. Wenn du mir also folgen würdest..."


    An Ganymed gewandt sagte ich ernst und finster:


    "Eine falsche Bewegung und du wirst ihr in den Carcer folgen. Aber das nicht mal halb so unbeschadet. Im Gegenteil..."


    Ein süffisantes Grinsen stahl sich auf mein Gesicht. Ich hatte vor, das schnell über die Bühne zu bringen.

    Ich sah die beiden noch immer lächelnd an. Zuerst fiel mir der Mann mit seiner zur Schau getragenen Gelassenheit auf. Scheinbar war von ihm nichts zu erwarten.


    "Salve, es geht um eine entflohene Sklavin. Ihr Name ist Nadia. Wir konnten das Suchgebiet bisher hier auf diese Wohngegend beschränken, sodass ich mir ziemlich sicher bin, dass sie hier irgendwo ist. Vielleicht kennst du ihren Namen: Nadia."


    Ich sah ihn neugierig an und kramte dann in meiner Umhängetasche nach dem Fahndungsbild. Ich betrachtete es kurz noch einmal und wollte es ihm gerade geben, als mir die Frau neben ihm ins Auge fiel. Sie hatte langes, wallendes Haar und ein wunderschönes Gesicht, das durch die durchstechenden, blauen Augen noch schöner wirkte. Ich sah noch einmal auf das Bild. Es bestand eine gewisse Ähnlichkeit, doch irgendetwas stimmte nicht. Die Haare waren völlig anders. Doch der kleine Verdacht ließ sich nicht ausmerzen. Schließlich fasste ich mich wieder und gab ihm das Bild.


    "Ich hoffe du kannst mir vielleicht sagen, ob du eine Frau mit diesem Aussehen in letzter Zeit gesehen hast."

    "Hmmm, sie will sich nicht zeigen.", flüsterte ich finster grinsend.


    Immer weiter ging unsere Suche. Wir schauten einfach aufs Geratewohl hin in verfallene Insulae. Scheinbar war hier um diese Zeit nicht viel los, denn es waren nur sehr wenige Menschen unterwegs. Ich versuchte konzentriert zu bleiben, doch es war offensichtlich, dass wir hier keinen Erfolg haben würden. Ich blieb stehen und winkte dann die Männer zu mir.


    "Hier werden wir keinen Erfolg haben, lasst uns abziehen."


    Die Männer nickten wortlos und wir setzten zum Gehen an. Ein Vigil drehte sich herum. Scheinbar war eine Tür aufgegangen.


    "Vigil, was siehst du? Unauffällig, nicht zu sehr umdrehen."


    Der Vigil tat wie ihm geheißen. Wir drosselten das Tempo und wurden immer langsamer.


    "Optio, ich sehe zwei Personen. Ein Mann und eine Frau. Beide Arm in Arm. Von hinten kann ich nichts erkennen, doch irgendwas ist hier faul."


    "Wahrscheinlich wieder mal dein Atem, du Säufer!", drang es leise von hinten durch die Reihe. Ich drehte mich herum.


    "Ruhe! Ich werde jedem Hinweis nachgehen, verstanden?"


    Ich drehte mich herum und besah mir die beiden. Das würde eine routinemäßige Unterhaltung werden, nicht mehr. Es musste endlich wieder Abwechslung herein.


    "Also, ihr rennt um die Insula herum und versperrt den beiden unauffällig den weiteren Weg. Ich werde mit den anderen die beiden verfolgen und anhalten."


    Die Kommandos wurden befolgt und schon setzte sich der Trupp in Bewegung. Die Läufer nahmen die Beine in die Hand und verschwanden hinter der Hauswand der Insula. Ich ging an der Spitze des Trupps. Während ich den Blick starr auf die Personen vor mir gerichtet hielt, wurde der Abstand immer kleiner. Schließlich bewegten sie sich in Hörreichweite, sodass ich freundlich sagte:


    "State. Routinemäßige Untersuchung."


    Während ich abwartend dort stand, sah ich über die Schultern der beiden hinweg, wie die Vigiles sich unauffällig von der Seite näherten und Aufstellung hinter der Hausecke bezogen.

    Ich übergab den Bericht und nahm dann wieder Haltung an.


    PRIDIE KAL MAR DCCCLVI A.U.C. (28.2.2006/103 n.Chr.)


    Ermittlungsbericht im Fall „Sarah“


    Leiter der Ermittlungen: Optio Decimus Pompeius Strabo
    Verbindungsmann: Vigil Marcus Didianus Gabriel


    Nachdem der Fall „Gaius“ abgeschlossen worden war, wurde die Sklavin Sarah vorerst in der Castra für weitere Befragungen festgehalten. Scheinbar bekam sie es mit der Angst zu tun und konnte flüchten. Für die erneute Festnahme der Sklavin wurde der Optio Decimus Pompeius Strabo beauftragt. Um der Sklavin habhaft zu werden, war es von Nöten, sich in das Milieu einzuschleusen, in dem sie verkehrte. Zu diesem Zweck wurde der Vigil Marcus Didianus Gabriel als Verbindungsmann in den „Untergrund“ eingeschleust.


    Dies ist der vorläufige Zwischenstand der Ermittlungen im Fall „Sarah“. Sollten weitere Ergebnisse vorliegen, wirst du selbstverständlich sofort davon informiert.



    Decimus Pompeius Strabo


    http://www.imperium-romanum.info/images/sigs/vig-optio.png

    Quintus versteckte sich hinter einer verfallenen Hauswand. 'Verdammt! Dafür werde ich gelyncht werden!", dachte er sich im Stillen. Doch er konnte nicht eingreifen. Andernfalls wäre Gabriels Tarnung aufgeflogen. Bewegungslos stand er weiter dort und wusste nicht, was zu tun war.


    Rufus indes war den beiden stillschweigend gefolgt und prüfte noch einmal die Schärfe seines Dolches. Der Junge vor ihm hatte gezeigt, dass er unfähig war. Es war Zeit, die Konsequenzen zu ziehen. Doch noch war es zu früh. Er musste abwarten und seine Sinne geschärft lassen.


    Edit: Signatur

    Meine Einheit kam endlich in Trans Tiberim, dem Krebsgeschwür der Stadt an. Ich atmete lächelnd durch.


    "Nun, Männer, seht euch dieses Drecksloch an. Der beste Arbeitsplatz für einen Vigil. Viele entflohene Sklaven, wenig Brandschutz, und Verbrecher an jeder Ecke."


    Nach meinem kleinen Vortrag wurde ich wieder ernster und sah die Männer durchdringend an.


    "Wir werden das Gebiet durchkämmen und bei den heruntergekommenen Insulae dort drüben anfangen. Los."


    Wir arbeiteten uns durch die Häuserreihen und schauten dabei durch die Fensterläden der verfallenen Häuser. Hier und dort blieben wir stehen, weil wir etwas gehört zu haben meinten. Nachdem sich die meisten Geräusche jedoch als blinder Alarm herausstellten, zogen wir weiter. Grinsend ging ich lässig einher, während mir eine Metapher durch den Kopf schoss: der Hund verfolgte die Katze. Nun, das traf es wohl gut.


    "Mist, hier irgendwo muss sie doch sein."


    Ich schaute mich um und sagte dann lauter, dabei breit grinsend:


    "Miez, miez, komm raus, wo immer du dich versteckst!"

    Ich stand an der Außenmauer der Castra. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt betrachtete ich die Männer vor mir.


    "Vigiles der Einheit 'Canis', ihr habt euch bereits in mehreren Fällen als überaus nützlich, gewitzt und intelligent erwiesen. Ich hoffe, dass ihr mich auch in diesem Fall nicht enttäuschen werdet."


    Ich entrollte ein Pergament, dass ich bis jetzt hinter dem Rücken gehalten hatte.


    Nadia



    "Diese Frau gilt es zu suchen. Prägt euch das Aussehen gut ein, ihr werdet es brauchen. Fall ihr sie entdeckt oder sachdienliche Hinweise bekommt, lasst dies sofort zu mir durchsickern. Verstanden?"


    Die Männer besahen sich die Zeichnung genau und schienen recht interessiert. Die Sklavin sah nicht schlecht aus, auch ich musste das zugeben. Trotzdem nahmen die Männer wieder Haltung an.


    "Ja, Optio!"


    Ich nickte nur und gab ihnen dann das Zeichen zum Aufbruch. Meinen eigenen Trupp führte ich in unser bevorzugtes Operationsgebiet.