Beiträge von Decimus Pompeius Strabo

    Quintus war mitmarschiert und stand nun ernst neben der Gruppe. Als der Princeps seine Frage erhob, schon er sich hindurch und gelangte zu Sura.


    "Princeps, der Tote ist scheinbar ein Freigelassener. Sein ehemaliger Besitzer hat etwas mit dem Geschehen zu tun. Wenn ich eine Bitte äußern dürfte; der Verletzte ist nunmal ein Vigil, er sollte daher auch in die Castra Vigilum gebracht werden."

    Ich sah den Mann vor mir genau an. Er schien zu träumen. Scheinbar waren seine Schmerzen noch immer stechend. Die Höhe, aus der er gestürzt war, durfte man nicht unterschätzen. Ich sah ihn von oben bis unten genau an, um Verletzungen auszumachen. Plötzlich erwachte er und ich zog den Wassereimer näher heran, falls er sich übergeben musste.


    "Du bist in der Castra Vigilum. Keine Sorge, du bist noch am Leben, obwohl du dich verdammt dumm angestellt hast. Nichts für ungut!"


    Ich lachte leicht und betrachtete dann sein verdutztes Gesicht.

    Ich lächelte leicht.


    "Dann ist also Eiffersucht im Spiel. Ja, das passt zu ihm. Ich kannte ihn ja nicht, bevor er bei den Vigiles war. Daher kann ich nur von dem ausgehen, wie ich ihn hier erlebt habe. Es tut mir wirklich leid. Kann ich irgendetwas für dich tun, außer ihm ins Gewissen zu reden?"

    Nach einer gemütlichen Stunde in meinem warmen Officium wurde ich schon wieder aus meinen Tagträumen gerissen. Als ich jedoch den Grund dafür hörte, wurde mein Grinsen äußerst breit. Schnellen Schrittes machte ich mich auf zum Keller und stand bald vor dem Raum, in dem auch schon jemand anderes gelegen hatte, dessen ich nun still gedachte. 'Wo auch immer du gerade bist, ich hoffe es geht dir gut!', sagte ich im Geiste. Dann drückte ich die Tür auf und nahm mir einen Schemel neben das Bett. Ein Eimer voll mit Wasser war bereits hingestellt worden. Am Rand hing ein nasser Lappen. Diesen nahm ich und wrang ihn noch einmal aus. Schließlich patschte ich ihn ins Gesicht des Mannes und wartete ruhig ab.


    "Aufwachen, junger Ikarus."

    Ich sah sie ruhig an.


    "Geh mal kurz zurück..."


    Ich nahm einen Schlüssel hervor und schloss die Tür auf. Zur Sicherheit würden ja noch immer die Vigiles dort draußen stehen. Zaghaft trat ich ein und setzte mich auf die Pritsche.


    "Ich kann dich durchaus verstehen. Deine Lage erscheint dir im Moment aussichtslos. Aber eines kann ich dir versprechen: ich werde mal mit Furianus ein Wörtchen unter alten Kameraden wechseln. Ich weiß, dass das vielleicht vergeudete Zeit bei einem solchen Dickschädel ist..."


    Ich grinste in mich hinein und sah sie dann wieder ruhig an.


    "...aber ich kenne ihn. Er wird zumindest darüber nachdenken. Was hat dich denn zur Flucht getrieben? Keine Angst, hier kannst du frei reden. Die beiden da draußen haben Schweigepflicht bei solchen Einsätzen. Und ich werde mich auch hüten, etwas weiterzugeben."

    Zitat

    Original von Marcus Caecilius Decius
    Der Offizier musterte die anscheinend unmittelbar beteiligten Bürger genau, dann schaute er sich den Toten an: Scheinbar kein besonders wichtiger Mensch, seinem Aussehen nach zu urteilen.


    Schließlich wandte er sich an den Vigil: "Lauf zur Castra Praetoria und benachrichtige die Urbanen, die sollen sich um diese Lapallie kümmern."


    Quintus nickte und nahm dann die Beine in die Hand. Sein Weg führte ihn in Richtung der Castra Praetoria.

    Die Vigiles kamen vor der Castra an und grüßten nur förmlich die Wachposten, die heute nichts mehr schocken konnte. Schließlich nahmen sie ihren Weg in den Keller der Castra und traten in das erstbeste Zimmer, das sich ihnen bot. Es war verdammt kalt. Zum Glkück lag auf der Pritsche noch ein Stoß Decken, sodass der Mann wenigstens nicht frieren würde. Sachte legten sie die Bahre auf den Boden, entwirrten die Knoten und legten den Mann behutsam auf die Pritsche. Dann deckten sie ihn zu, entzündeten einige Öllampen und verschwanden dann nach draußen. Vor der Tür bezogen sie an einem kleinen Tisch Wache. Einer der Männer rannte nach oben, um Bericht zu erstatten.

    Ich sah sie leicht genervt an. In gewisser Weise konnte ich sie ja verstehen. Mit ernstem Blick sah ich sie durchdringend an.


    "Was ist es, das dich so umtreibt? Du gebährdet dich wie eine Raubkatze, die in die Ecke gedrängt wurde. Ich werde nicht hineinkommen, da das ausarten würde. Ich schlage vor, du legst dich hin und ruhst dich aus. Wenn du etwas brauchst, die beiden Kameraden hier werden dir jeden Herzenswunsch erfüllen!"


    Ich grinste noch immer bittersüß und wandte mich dann zum Gehen. Doch dann hielt ich inne und sah sie wieder fest an.


    "Oder benötigst du jetzt etwas?"

    "Nein, noch nicht, Centurio. Dazu hatte ich noch keine Gelegenheit. Ich bin erst vor kurzem mit der Sklavin angekommen. Sie befindet sich im Carcer. Dort wird sie dann wohl die Nacht verbringen."


    Ich sah ihn weiterhin lächelnd an.


    Sim-Off:

    Vielleicht erstmal nicht im Carcer posten, da der ziemlich überfüllt im Moment ist :D

    Die Vigiles, die noch damit beschäftigt waren, die letzten schwelenden Stellen zu löschen, sahen plötzlich auf die Straße, als an einem kleinen Händlerstand ein Tumult ausbrach. Ein Mann lag bewegungslos auf der Straße und scheinbar war keine Hilfe in Sicht. Zwei Vigiles gingen deshalb zu Ganymed herüber und besahen sich ihn.


    "Den wollten wir doch vorhin retten, nich?"


    "Hm, der Depp wollte wohl über die Dächer kraxeln, um dann zu fliehen. Da hat ihm Fortuna aber gehörig 'nen Strich durch die Rechnung gemacht. Komm, nehmen wir ihn hoch. Ich denke wir bringen ihn zur Castra, aus der dieser Optio kam."


    "Gut..."


    Die Männer besorgten sich eine provisorisch zusammengezimmerte Bahre und legten den Mann sorgsam darauf. Schließlich branden sie noch den Oberkörper, den Bauch und die Beine an die Bahre, damit er nicht herunterrutschen konnte. Schließlich nahmen sie die Bahre hoch und verabschiedeten sich von ihrem Kameraden.

    Sim-Off:

    Geht hier weiter

    Ich lächelte sie bittersüß an. Dann holte ich weit aus und ließ den Weidenstock über ihre Finger klatschen.


    "Oh, glaub mir, der Schmerz wird dir abgewöhnen, das noch einmal zu tun. Und wenn ich es nicht bin, der dir solche Flausen austreibt, dann wird es Furianus sicher gern tun. Also, tritt zwei Schritte zurück oder ich führe den nächsten Streich."


    Ich hatte ehrlich gesagt keine große Lust, ihr ernsthaft Schaden zuzufügen. Sie sollte unbeschadet bleiben - zumindest äußerlich.

    Ich kam nach etwas einer Stunde Besprechung noch einmal nach unten, um die Lage zu inspizieren. Kurz weiteten sich meine Augen, als ich sah, wie die Wachen mit der Sklavin herumalberten.


    "Nehmt Haltung an, ihr Schlappschwänze!"


    Ich kam näher heran und schwang einen Weidenstock an meiner Seite.


    "Ich kann ja verstehen, dass ihr seit dem letzten Besuch im Lupanar keine bessere Unterhaltung hattet, aber seid trotzdem so fein, die Fresse zu halten. Es werden keine Gespräche mit Gefangenen geführt, solange es sich nicht um einen akuten Notfall handelt. Und jetzt will ich verdammt nochmal, dass ihr eure Visagen dort zu der entgegengesetzten Wand richtet, sonst setzt es was!"


    Demonstrativ ließ ich den Weidenstock in meiner Handinnenfläche klatschen. Dann wandte ich mich an die Sklavin.


    "Nun, du meinst also, du könntest die Vigiles übers Ohr hauen, hm? Zwei Schritte weg vom Gitter oder ich fahr mit dem Weidenstock dazwischen!"

    Der Wagen kam vor der Casa an. Die Stimmung auf der Ladefläche war bedrückend und ich konnte den Blick nicht von dem Toten abwenden, der dort noch immer mit diesem ausdruckslosen Blick lag. Nur schwer lösten sich meine Augen von dem Anblick und schauten zu Corus hinüber.


    "Centurio, ich nehme dann wieder den Oberkörper."


    Ich stand auf und nahm meine Position am Kopfende ein. Erwartend sah ich zu Corus.


    ______________________________________________________



    Ein Vigil sprang von der Ladefläche und klopfe an die Porta.


    *KLOPF*


    Kurz sah er sich noch einmal zu den Männern auf dem Wagen um und blickte dann wieder abwartend zur Porta.

    Sim-Off:

    Ich hoffe ich habe dich nicht zu sehr mitgesteuert :)


    Nach einer Stunde raschen Marsches kam meine Einheit endlich in der Castra an. Ich orderte 5 Vigiles ab, um mit mir zusammen Nadia in den Carcer zu geleiten. Die Tür wurde aufgeschlossen und ich schob sie fest und bestimmt in den Raum. Schnell schloss man die Gittertür wieder. Als der Schlüssel sich endlich gedreht hatte, atmete ich erleichtert auf.


    "Mach es dir gemütlich. Zumindest die Nacht wirst du hier verbringen. Der Canis wird sich jetzt erstmal von dir verabschieden. Hoffentlich habe ich wieder einmal das Vergnügen, dich jagen zu dürfen. Im Vertrauen: ich kann dich verstehen. Eine Sklavin wird bei einem Patrizier nicht viel zu lachen haben. Ich kann es also nachvollziehen, wenn du nicht lange bei ihm bleiben möchtest. Sei dir aber gewiss, dass du mich dann wieder an deinen Hacken hast. Also, auf bald."


    Lächelnd drehte ich mich um und bläute den beiden Vigiles, die hier Wache schoben, noch einmal genauestens ein, dass ich sie persönlich auspeitschen würde, wenn die Sklavin flüchtete. Sie hatten verstanden und ich machte mich auf den Weg zu Metellus.

    Sim-Off:

    Darauf habt ihr doch gewartet, oder? :D


    Ich sah den Mann dort oben noch immer baumeln und musste lachend. Er war wirklich bereit zu fliehen. Nun, dann sollte er doch. Ich würde mich nicht mehr darum scheren. Plötzlich bemerkte ich eine Bewegung links neben mir. Zu spät reagierte ich und schon landete ein Tritt direkt im Ziel. Ich weitete die Augen und musste tief Luft holen. Zum Glück traf der Tritt mehr zum Bein denn zu seinem Empfindlichsten. Trotzdem war der Schmerz in diesem Moment sehr präsent. Wütend wandte ich mich der Sklavin zu:


    "Wie gern würde ich jetzt zulangen. Aber erstens verbietet mir Furianus' Auftrag ein solches Verhalten und zweitens darf ich doch nicht meine gute Schule vergessen."


    Ich nickte einem der beiden Vigiles zu, woraufhin dieser mit der breiten Fläche des Schwertes in die Kniekehlen der Sklavin schlug. Es würde keine bleibenden Schäden oder Spuren hinterlassen, doch es musste auf jeden Fall höllisch schmerzen. Langsam verflüchtigte sich auch der Schmerz aus meinem Unterleib, sodass ich nun kurz durchatmete und sie grinsend ansah, diesmal etwas zurückgetreten.


    "Ich habe kein Interesse mehr an ihm. Meine Beute habe ich jetzt."


    Ich ging hinüber zu den Kameraden und verabschiedete mich förmlich. Ihnen bläute ich noch einmal ein, wie dieser Brand entstanden war. Die beiden hatten in der verlassenen Insula eine Fackel entzündet, um besser sehen zu können, doch scheinbar war eine der Fackeln in einem unbemerkten Augenblick umgefallen und das Gebälk fing an zu schwelen. Zum Glück war meine Einheit in der Nähe und konnte rechtzeitig Hilfe heranholen. Dabei fiel mir auch eine gesuchte Sklavin in die Hände. Heute wachten die Götter wohl wirklich über mich. Im Geiste dankte ich vor allem Mars dafür, dass er mir so reiche Beute verschafft hatte. Grinsend wandte ich mich wieder um. Mittlerweile hatten sich auch die anderen Splittereinheiten meiner Truppe eingefunden und sich geschlossen fomiert. Wir waren bereit zum Abmarsch. In die Mitte des Blocks ließ ich Nadia stellen, sodass sie nun keine Chance mehr hatte zu entfliehen. Grinsend stellte ich mich an die Spitze der Kolonne und gab das Zeichen zum Abmarsch. Mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht gab ich das Tempo vor. Es würde noch ein gutes Stündchen dauern, bis wir bei der Castra waren. Doch dann würde ich den Triumph gebührend mit Furianus feiern.


    Sim-Off:

    weiter geht's hier :)