Beiträge von Decimus Pompeius Strabo


    Ich nickte nur schweigsam.


    "Ja, Centurio, vollkommen klar!"


    Ich sah den Probatus Gabriel eintreten und nickte lächelnd.


    Ich sah nur weiter ruhig Metellus an. In diesem Moment wäre ich am liebsten in einem Mauseloch verschwunden.


    "Nein, leider noch nicht. Ich konnte den Brand noch nicht richtig auswerten, weil die Sache so dringend war, dass ich gleich zu dir kommen musste, Centurio.


    Aber ich möchte den Verdacht äußern, dass Omar etwas mit dem Brand zu tun hatte..."


    In meinem Kopf ratterte es. Ich musste rekapitulieren, was ich von Omar wusste.


    "Nun, laut eigener Aussage ist Omar ein Kleinhändler. Ich selbst musste ihm diese Geschichte vorerst glauben, da es nichts gab, was das Gegenteil bewiesen hätte. Er ist äußerst zuvorkommend, kultiviert und gebildet. Er weiß über die Rechtslage gut bescheid. Doch er ist nicht zu unterschätzen..."

    Ich nickte nur und setzte mich dann galant.


    "Tribunus, zuerst einmal: ich übernehme die volle Verantwortung für das, was dort passiert ist.


    Nun, es war folgendermaßen: ich bin schon länger in einen Fall verwickelt, den wir mit dem Namen "Gaius" klassifiziert haben. Es handelt sich hierbei um Brandstiftung und vorsätzlichen Mord.


    Ich habe den Fall bereits aufgelöst. Dabei war mir eine Sklavin, deren Name Sarah lautet, äußerst behilflich. Sie war eine wichtige Quelle und Zeugin.


    Während einer Befragung des mutmaßlichen Täters mussten Centurio Metellus und ich erfahren, dass die Sklavin flüchten konnte. Es war schnelles Handeln angebracht, sodass ich auch noch keine Zeit gefunden habe, mit dir darüber zu reden.


    Mir wurden etwa 20 Vigiles zugeteilt, die ich über diesen Stadtteil verteilt habe, um die Gesuchte langsam einzukreisen. Irgendwann konnte ich in Erfahrung bringen, wo sie sich wahrscheinlich aufhielt. Also zentrierte ich die Kräfte in einem Gassensystem und langsam zog sich die Schlinge enger zusammen. Während einiger routinemäßiger Befragungen machte sich ein Mann namens Omar verdächtig, da er sich den Vigiles gegenüber recht respektlos zeigte und sich mir durch verschiedene recht komische Gefühls- und Körperreaktionen verdächtig machte.


    Mein Verdacht ließ sich jedoch nicht erhärten, da mir keine Beweise vorlagen und die Durchsuchung rechtlich sehr in der Grauzone lag. So musste ich die Segel streichen und verließ sein Haus. Ich setzte jedoch eine ständige Überwachung des Hauses und der Umgebung an. Männer der Vigiles - also die zwanzig Mann, die man mir zuteilte - wollte ich so verteilten, dass eine optimale Überwachung gewährleistet gewesen wäre.


    Doch meine Pläne wurden zunichte gemacht, als noch in derselben Nacht das verdächtige Haus in Flammen stand und der Verdächtige spurlos verschwunden war. In den Trümmern wurden keine Leichenteile gefunden, sodass ich ausschließen konnte, dass sich noch jemand direkt vor dem Brand darin befunden hatte.


    Resultat des ganzen Abends war somit, dass die Sklavin nun spurlos verschwunden ist. Ich selbst werde selbstverständlich auch weiterhin die Fahndung weiterführen. Natürlich nur, wenn dies dein Wunsch ist, Tribunus!"


    Ich sah ihn weiterhin ernst an. Fast entschuldigend wirkten meine Worte.

    Zitat

    Original von Gaius Vinicius Marcellus
    Marcellus kam in sein Officium und lies sich von einem Scriba die Berichte der letzten Tage bringen. Nachdem er sie überflogen hatte rief er einen Miles.


    "Decimus Strabo soll sich bei mir melden!"


    Der Scriba nickte und verschwand um den Vigil zu holen.


    Ich wurde zum Officium bestellt und stand bald darauf vor dem Tribunus. Zackig salutierte ich und sah ihn ernst an.


    "Vigil Decimus Strabo meldet sich wie befohlen, Tribunus!"

    Ich trat mit finsterem Blick ein und salutierte kurz vor den beiden. Dann nahm ich mir einen Stuhl und wartete kurz. Das Gespräch schien zuende zu sein und ich nickte nur.


    "Ich hatte die Fahndung aufgenommen nach der Sklavin, Centurio. Zusammen mit einer kleinen Abteilung von zwanzig Mann habe ich das Gebiet zentriert und die Kleine so langsam auf ein bestimmtes Gassensystem lokalisieren können. Wir gingen von Tür zu Tür und führten Routinebefragungen durch, als uns ein Mann plötzlich verdächtig auffiel. Er bat mich herein, was ich zuerst einmal dankend annahm. Auf meine Fragen hin reagierte er jedoch eher ausweichend, sodass ich aufmerksam wurde. Jedoch konnten wir in seinem Haus nichts finden. Und außerdem hätte eine groß angelegte Durchsuchung meinen iuristischen Rahmen bei weitem überschritten. So musste ich die Segel streichen, war mir aber fast sicher, dass sich die Sklavin dort aufhielt.


    Nun..."


    Ich strich mir die Schläfen und Verbitterung schlich sich auf mein Gesicht.


    "...das Haus brannte, nur kurz nachdem ich dort gegangen war und die Männer für die Observation eingeteilt hatte. Von Omar - so hieß der Hausbesitzer - fehlte jede Spur. In den Trümmern wurden keine Leichen oder dergleichen gefunden. Somit ist auch die Sklavin entkommen."


    Ich sah ihn fast entschuldigend an.

    Nach dem Brand kam ich wieder in der Castra an und wusch mich gründlich. Der ganze Dreck einer Nacht klebte an meinem Körper. Schließlich trocknete ich mein Gesicht mit einem Leinentuch und machte mich dann bereit, zum Centurio zu gehen. In meiner Hand hielt ich eine abgegriffene Wachstafel, auf der ich sehr schnell das Wichtigste vermerkt hatte. Schließlich stand ich mit ernstem Blick im Vorraum des Officiums.


    "Salve, ich möchte zum Centurio. Es geht um den Fall 'Gaius'."


    Der Scriba wusste hoffentlich etwas damit anzufangen. Ich wartete geduldig.

    Ich ging noch etwas durch die engen Straßen, als hinter mir plötzlich Schreie ertönten.


    "FEUER!"


    Ich drehte mich schlagartig um und rannte wieder zurück zu dem Haus, das wir so verdächtig gefunden hatten. Einige Vigiles waren bereits dabei, das Feuer zu löschen, als ich ankam und einen Vigilus fragend ansah:


    "Wie konnte das passieren?"


    "Wir haben das Haus beschattet, doch plötzlich fing es Feuer und brannte wie Zunder. Zum Glück haben wir es unter Kontrolle bringen können. Aber wir können wohl nichts mehr retten..."


    Ich sah den Mann ernst und ausdruckslos an. Schließlich blickte ich auf das brennende Haus. Mit ihm brannten meine Hoffnungen nieder. Ich hoffte, dass sie es geschafft hatte. Sie musste es einfach geschafft haben. Scheinbar waren meine Vermutungen richtig gewesen. Dieser Omar hatte offensichtlich Gefahr gerochen. Eine umgeworfene Fackel hatte wohl ausgreicht, um alles wie Zunder brennen zu lassen. Mit ernstem Blick sah ich der Löschaktion meiner Kameraden zu und sah das Treiben weiter schweigend an. Dieser Fall weitete sich langsam, aber unaufhaltsam aus. Ich legte dem Vigil neben mir die Hand auf die Schulter und lächelte ihm dann verkrampft zu:


    "Ihr habt sehr gute Arbeit geleistet. Sag das den Männern. Den Bericht werde ich abgeben beim Centurio. Ich werde auch die Schuld auf mich nehmen. Vale!"


    Er nickte nur grinsend und machte sich dann wieder schreiend an die Arbeit. Ich drehte mich um und ging die Gasse hinunter in Richtung der Castra.

    Ich sah ihn weiterhin ruhig an.


    "Nun gut, ich denke dann bleibt mir nichts anderes übrig, als die Segel zu streichen."


    Ich stand auf und schob den Stuhl zurück an den Tisch. Dann lächelte ich kalt.


    "Ich danke dir für das Gespräch und ich entschuldige mich für mein aufdringliches Verhalten..."


    Ich gab den Vigiles im Raum ein Zeichen. Sie stießen mit einem kraftvollen Ruck die Tür nach draußen auf und warteten dann noch. Ich sah Omar weiterhin stechend an.


    "Vale. Und pass mir gut auf sie auf..."


    Ich zwinkerte ihm bedrohlich zu, dann schloss ich die Tür von draußen. Langsam rieb ich mir die Schläfen. Die Vigiles, die herumgegangen waren, standen nun vor mir und starrten mich verwirrt an.


    "Männer, ich habe den Verdacht, dass unsere Beute sich ganz in der Nähe befinden muss. Deswegen wird die Truppe von 20 Vigiles ihre täglichen Patrouillen nur noch auf dieses Gassensystem konzentrieren. Ich will, dass dieses Haus hier rund um die Uhr inkognito bewacht wird. Ich will 5 Männer in zivil, die hier als Penner oder Diebe Stellung beziehen. Ich will, dass die restlichen Männer sich so aufstellen und so patrouillieren, dass hier verdammt nochmal niemand - wirklich niemand - ungesehen herausspazieren kann. Und gnade euch Iuppiter, wenn ich auch nur im Ansatz erfahren sollte, dass doch jemand durch unsere "Belagerung" geschlüpft ist. Ich will diese Sklavin besser gestern als heute. Täglich erstattet mir einer von euch Rapport in der Castra... HABEN WIR UNS VERSTANDEN?"


    Meine Stimmung war gereizt und ich hätte schreien können. Diese Sklavin machte mir noch wirkliche Scherereien. Die Männer nickte nur pflichtbewusst.


    "Dann macht euch an die Arbeit."


    Die Männer trennten sich und teilten sich auf die potentiellen Ausgänge dieses Gassensystems auf. Ich selbst ließ das "unscheinbare" Haus hinter mir und machte mich auf den Weg zur Castra. Ein schwerer Gang, denn ich wusste nicht, wie der Centurio reagieren würde.

    Ich lächelte.


    "Du behinderst hier gerade wichtige, investigative Arbeit, Römer. Ich hatte eigentlich nicht vor, alle Mittel auszuschöpfen, die möglich sind. Und das werde ich auch nicht.


    Doch du machst dich gerade in diesem Augenblick sehr aufmerksam..."


    Ich sah ihn ernst an und gab dann den Männern ein Zeichen. Sie hörten augenblicklich auf und legten die Sachen wieder an ihren Platz. Langsam setzte ich mich an den Tisch und sah den Mann vor mir ruhig an.


    "Wir sollten das in Ruhe klären. Ich weiß nicht, inwiefern du mit der Sklavin in Verbindung stehst. Doch ich bitte dich nur um eines: erzähl mir die Wahrheit. Tu es für Rom..."


    Ich sah ihn fast flehend an.

    Ich lachte herzhaft. Das würde sich wohl noch etwas ziehen.


    "Vielleicht hast du sie nicht außerhalb deiner Behausung gesehen...vielleicht war es innerhalb..."


    Zwinkernd sah ich ihn an.


    "Aber ich sehe schon, dir ist es lieber, wenn sich die Männer selbst mal ein wenig umsehen..."


    Ich gab den beiden Männern, die sich bisher genau umgesehen hatten, ein Zeichen. Daraufhin öffneten sie nun Türen und schauten hinter Schränken nach. Bisher hatten sie noch nichts gefunden.


    "Oder täusche ich mich da? Es steht dir frei, zu verhindern, dass ich noch misstrauischer werde..."

    Ich trat einen Schritt vor und gab den Männern hinter mir ein Zeichen, nachzukommen. Wir traten ein und die Tür wurde geschlossen. Zwei Vigiles gingen in den Raum hinein und sahen sich genau um, fassten aber nichts an...noch nicht. Ich selbst ging auf Omar zu, die beiden verbliebenen Vigiles an der Tür zurücklassend. Nun war der Raum abgeriegelt. Mit einem kalten Lächeln sprach ich weiter.


    "Gut, das finde ich sehr gut von dir, mit uns zu kooperieren. Heute abend komme ich nicht zu dir als Vigil, sondern als guter Bekannter. Sehen wir es mal so..."


    Ich nahm einen Becher vom Tisch und ließ ihn krachend zu Boden fallen. Die Scherben verteilten sich splitternd auf dem Holzboden und ließen eine Staubschicht zurück.


    "...ich bin ein Mensch, der dir nichts böses will. Und ich denke du bist klug genug, das zu verstehen und mir dafür zu danken. Also, ich frage dich noch einmal: hast du sie gesehen?"


    Ich sah ihn mit stechendem Blick an.

    Ich sah ihn ausdruckslos an. Scheinbar war der Mann vor mir ein recht höflicher und umgänglicher Mensch.


    "Ich bin zwar nicht durstig, doch trotzdem würde ich deinem "unscheinbaren" Häuschen auch von innen gern einen Besuch abstatten..."


    Ich lächelte kalt und winkte dann noch zwei Männer heran. Nun standen hinter mir vier Vigiles, die Hände versteckt unter den Tuniken an den Dolchen.


    "Wenn du mich also einlassen würdest, sodass ich mich selbst überzeugen kann..."


    Zu lange würde ich nicht darauf warten, dass er mich einließ.

    Die Tür wurde geöffnet und sofort kam ein breites Lächeln auf mein Gesicht. Ich wollte ja die friedliche Bevölkerung nicht verschrecken. Auch die Männer hinter mir lächelten leicht dämlich.


    "Salve, einen schönen Abend wünsche ich. Es tut mir leid, wenn ich stören muss, doch bei den Vigiles ist eine Sklavin entflohen, die es nun wieder einzufangen gilt. Habt ihr sie vielleicht gesehen?"


    Ich sah ihn neugierig an.

    Wir kamen in dem gedrängten System aus Gassen an. Vor einer Wand blieb ich stehen und gab der Hälfte der Männer letzte Anweisungen. Die andere Hälfte hatte sich an strategisch wichtigen


    "In Ordnung, das Gelände ist abgeschirmt von einigen Vigiles, sodass niemand unbeobachtet hier rauskommen kann. Wir werden jetzt die Türen abklappern und herumfragen, wer sie gesehen hat... Wenn euch auch nur irgendjemand komisch vorkommt, sagt es mir."


    Sie nickten ruhig. Nun musste alles ziemlich schnell gehen, sonst war es umsonst gewesen.


    "Gut, dann mal los..."


    Wir gingen geordnet auseinander und klopften nun systematisch an jede Tür in der kleinen Gasse. Eine kurze Frage und meist war der Fall dann schon erledigt. Ich selbst ging zusammen mit 2 Vigiles durch die Gasse und klopfte an eine abseits gelegene Tür. Vielleicht war hier etwas zu finden.


    *KLOPF*

    In Eile hatte ich etwa 20 Vigiles zusammentrommeln und am Abend auf dem Exerzierplatz antreten lassen. Nun stand ich in gewohnt lässiger Stellung vor ihnen und sah sie ernst an. Hinter mir ging bereits die Sonne bedrohlich unter. Nun schlug die Stunde der Vigiles. Die Männer sahen mich ebenso ernst an. Jeder von ihnen hatte sich bisher gut bewährt bei Ermittlungen.


    "Salve Vigiles! Ich freue mich, dass ihr so vollzählig und bereitwillig zusammengekommen seid. Die Ermittlungen, denen wir uns von heute an widmen werden, betreffen einen brandheißen Fall. Es geht um Mord und Brandstiftung. Die wichtigste Zeugin ist uns entkommen und nun auf freiem Fuß.


    Das sollte den Sachverhalt gut beschrieben haben..."


    Ich sah die Männer weiterhin ernst an und schritt die Reihe ab. Schließlich blieb ich stehen und hob wieder an:


    "Uns fällt nun die glorreiche Aufgabe zu, diese Sklavin zu finden, sie dingfest zu machen und sie..."


    Ich zwinkerte geheimnisvoll.


    "...wenn es nötig sein sollte, zu bearbeiten. Die Mannschaften teilen sich folgendermaßen auf:


    Je zwei Männer tun sich zu einer Einheit zusammen. So dürfte gewährleistet sein, dass ihr euch bei eurer Suche gegenseitig auf die Finger schaut.


    Ich denke sie ist nicht weit gekommen. Das Gebiet im Umkreis von 1 km dürfte daher unser bevorzugtes Einsatzgebiet sein. Befragt jeden, der euch verdächtig vorkommt. Ich selbst nehme mir das Recht heraus, vier von euch herauszupicken, um in meiner Kleinsteinheit zu helfen.


    Ich hoffe, ihr habt alles verstanden...?"


    Ich sah sie fragend an. Ein stummes Nicken von ihnen folgte.


    "Gut, dann wisst ihr, was ihr zu tun habt. ABITE!"


    Die Männer teilten sich auf. Ich selbst holte mir vier Männer heraus. Kurz erzählte ich ihnen die heutige Patrouillenroute, dann konnte es losgehen.


    Während des Gehens dachte ich nicht ohne einen Hauch von Verbitterung an Sarah. Wieso hatte sie das getan? Ich konnte mir die Antwort zusammenreimen. Sie fürchtete sich wahrscheinlich vor einer ungewissen Zukunft mit neuem Besitzer. Doch in diesem Augenblick kam wieder meine alte Gefühlskälte zu mir zurück und ein kaltes Grinsen stahl sich auf meinen Mund. Ich würde sie finden...


    Einige Stunden war mein "Kommandotrupp" schon unterwegs, als von hinten plötzlich ein Vigilus aus einem anderen Trupp ankam.


    "Strabo, ich habe mich eben in einer Taverne umgehört, und man sagte mir, sie wäre wohl in eine abgeschiedene Gasse geflüchtet..."


    Er musste kurz verschnaufen. Ich klopfte ihm nur freundlich auf die Schulter und nickte lächelnd.


    "Ich danke dir. Das wird uns weiterhelfen... Geh zurück zu deiner Einheit und verständige die anderen, dass wir unsere Kräfte dort bündeln..."


    Er nickte mir zu und drehte sich dann wieder laufend um. Die Truppe schien auf Zack. Ich selbst sah meine Männer grinsend an und gab ihnen zu verstehen, mir zu folgen. Vielleicht würden wir bald fündig werden.

    Zitat

    Original von Pompeia Drusilla
    "Ich war lange unterwegs und habe viel von der Welt gesehen. Jetzt möchte ich ersteinmal in Rom bleiben. Was ich machen will?"


    Nach einer kurzen Kunstpause, legte ich ein breites Grinsen auf.


    "Einen reichen Mann heiraten und sein Geld ausgeben!"


    Ich lachte herzhaft. Das war eine Frau nach meinem Geschmack. Sie schien zu wissen, was sie wollte und wie sie es bekommen konnte.


    "Nun, ich denke deine Waffen wirst du geschickt einsetzen, um zu bekommen, wonach es dir gelüstet. Ich bin überzeugt, dass du einen reichen Mann finden wirst, jedoch solltest du deine scheinbare Oberflächlichkeit nicht zu sehr nach außen tragen. Es könnte dir bald den Ruf einer Frau verschaffen, die mehr den Idealen der Patrizier als denen der Plebejer nahesteht..."


    Ich sah sie ernst an.

    Ich sah den Gefangenen weiterhin kalt lächelnd an.


    "Wir wollen, dass du uns nochmal zusammenfassend erzählst, was in besagter Nacht geschehen ist. Denke dabei aber daran, dass du vor einem Centurio der Vigiles stehst und somit an dein Wort gebunden bist. Falschaussagen werden bei uns wirklich nicht gern gesehen..."


    Ich wedelte wie ein Lehrer mit dem Finger hin und her und zwinkerte dabei. Schließlich wandte ich mich von Gaius ab und flüsterte:


    "Soll ich mich an die Verfolgung der Sklavin machen, Centurio? Der Fall erfordert schnelles Handeln..."

    Ich nickte lächelnd.


    "Natürlich willst du das. Und ich wünsche dir von ganzem Herzen ein langes und ereignisreiches Leben. Wir beide sind jung genug und haben unser Leben noch vor uns, nicht wahr?"


    Ich zwinkerte ihr wieder zu. Das Gespräch wurde doch noch interessant.


    "Doch sag, was hast du denn noch vor in deinem Leben hier in Roma? Oder zieht es dich sogar ganz woanders hin?"

    Meine Gesichtszüge entgleisten leicht, als es Gaius wagte, schon wieder in seiner überheblichen Art zu reden. Natürlich versuchte er seine Haut zu retten. Das, was Metellus mir geflüstert hatte, ließ mich erstarren. Die Kleine schien gerissener, als ich gedacht hatte. Nun ja, dann würden die Seiten eben getauscht werden. Erfahrung als Ermittler hatte ich genug. Und einer Sklavin würde man auf keinen Fall Glauben schenken, man hätte ihr das Geständnis erzwungen. Doch vorerst musste ich mich zusammenreißen und sah Gaius weiter ohne eine Miene zu verziehen, an.


    "Vergiss eines nicht. Du hast gestanden, nachdem mein Zeuge mir Bericht erstattet hat. Und die Anschuldigung, ich hätte das Geständnis erzwungen, finde ich unhaltbar. Hast du dafür Zeugen? Hast du dafür Beweise? Die blauen Flecken, die du an deinem Körper trägst, stammen von der ungemütlichen Beförderung, die die meine Kameraden gestern zugefügt haben. Dafür entschuldige ich mich in aller Förmlichkeit..."


    Ich setzte ein scheinheiliges Lächeln auf. Je schneller die Sache beendet war, desto besser wäre es für den Betrieb unserer kleinen Truppe.