Es war ziemlich viel Trubel in der Casa. Die Aufbahrung des Mercatus stand bevor, der ein ehrenwerter und aufrechter Mann gewesen war. Ich hatte ihn gekannt; er war stets gut zu mir gewesen. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, denn schließlich wurde die gesamte Familia in Tarraco erwartet. Ich hatte die Cubiculi inspiziert, hier und dort etwas gerichtet und war nun auf dem Weg in die Culina. Schon in einigen Schritten Entfernung hörte ich aufgeregte Stimmen, Fußgetrappel und plötzlich einen spitzen Schrei und laute Rufe. Ich runzelte die Stirn und beschleunigte meine Schritte. Die Angst um Ilaria wand sich schon tagelang durch meine Gedärme. Allein die Götter wussten, was nun schon wieder passiert war!
Also hastete ich die letzten paar Schritte um die Ecke und blieb dann wie angewurzelt stehen. Drei, vier Sklaven standen um eine Person auf dem Boden, zwei weiter Sklavinnen waren kreidebleich und hatten die Hände vor den Mund geschlagen.
"Was ist los?!" fragte ich barsch und machte mir den Weg frei. Es war Nyly, die dort mit gebrochenen Augen und einem verdrehten Arm lag. Jemand teilte mir mit, dass sie plötzlich umgefallen sei und mit dem Kopf auf die harten Steinfliesen gefallen war. Ich schluckte. Jemand musste das Gallus erzählen. Beiläufig fühlte ich ihren Puls. Sie war tot. Ruckartig erhob ich mich, nachdem ich ihre Augen geschlossen hatte.
"Ich gehe Gallus benachrichtigen. Schafft sie inzwischen aus der Küche in eines der leeren Cubiculi. Und dann macht mit der Arbeit weiter", sagte ich leise. Die anderen starrten mich zwar an, als sei ich nicht ganz bei Sinnen, taten dann aber wie gehießen. Ich ging Gallus suchen.