Beiträge von Nadia

    Sie sah, dass er irgendwie Zweifel hegte und diese hätte sie ihm gerne genommen, aber sie hegte sie ja auch. Der Weg war noch lang und gespickt mit vielen Steinen und großen Hügel, die es galt zu überwinden, aber es war eine Strapaze die sie sehr gerne in Kauf nehmen würde. Wie sollte sie es nur schaffen sich jetzt in diesem Moment von ihm zu trennen? Es war ihr nicht möglich und so umarmte sie ihn wieder und hielt ihn fest und wollte ihn einfach nicht mehr los lassen.
    "Es wird so sein, wir dürfen einfach an nichts anderes mehr denken" sagte sie und vergrub ihren Kopf bei ihm. "Ich will nicht gehen oder dich los lassen. Es ist als wäre es für immer auch wenn ich weiß, dass wir uns bald wieder sehen." Es brachte sie doch etwas zum lächeln, aber nur ein wenig und nicht viel.
    Nadia hatte wirklich Angst, Angst davor , dass wer das Glück welches sie hatte einfach zerstören würde, denn in der Villa wurde letztendlich immer alles zerstört. Es trieb ihr fast die Luft aus den Lungen und sie musste sich sehr am Riemen nehmen um nicht völlig das Atmen zu lassen. "Versprech mir daran zu glauben ja? Ich werde auch dran glauben und dann wird es auch geschehen, da bin ich mir ganz sicher." Sie hielt ihn immer noch fest und schaute ihn an.

    Wahrscheinlich war es wirklich besser, dass sie seinen Blick nicht gesehen hatte, denn dann hätte sie ihn wohl wieder mit jemand anderen verglichen und das wiederum wäre gar nicht gut gekommen, vielleicht hätte sie dann auch das Weite gesucht. In der Zeit wo er nicht sprach wurden ihre Gedanken kurz zu etwas anderem gelenkt, was ihr ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Ja sie hatte ihm ja gesagt sie würde immer an ihn denken und das tat sie auch.


    "Ich kann das noch nicht sagen. Und ich möchte auch nicht, dass Furianus etwas davon erfährt" sprach sie ernst. Wieder war sie sich nicht sicher ob es gut war dies alles zu sagen, denn alleín schon die Tatsache, dass es da wen gab der sie aufnehmen würde, würde Furianus vielleicht zu denken aufgeben, das konnte sie nicht wirklich erahnen, aber erfahren wollte sie es auch nicht. Es war schon schlimm daran zu denken was er sagen würde, wenn er erfuhr, dass sie etwas für einen seiner Klienten empfand.


    Erneut seine Hand auf ihrem Rücken zu spüren ließ sie erzittern. Das hinauf und hinabfahren löste ein Kribbeln gefolgt von einer Gänsehaut in ihr aus und alles in ihr spannte sich an und sie hielt die Luft an. Er durfte das nicht weiter machen, er musste damit aufhören aber wie sollte sie ihm das zeigen oder sagen?
    Sogar ihr Blick schien zu zittern, als dieser ihn ganz kurz traf und dann auf die Schnelle wieder zum Boden gerichtet wurde als würde dort das Interessanteste der Welt liegen."Das möchte ich auch nicht" kam es seufzend über ihre Lippen. Wieder lenkte sie ihre Gedanken auf Cato um sich abzulenken und immer wieder keimte die Frage auf, warum Aquilius das hier tat und vor allem warum er so zu ihr war. Was war der Grund? Den schien sie noch nicht wirklich gefunden zu haben.

    Es waren kleine Blitze dir durch ihren Köper zu schießen schienen, aber sie taten nicht weh sonder fühlten sich gut an und sie wusste, dass sie davon noch viel mehr spüren wollte. Für ihn würde sie sich nur zu gerne vom Blitz treffen lassen. Fast blieb ihr die Luft bei diesem Kuss, der so innig und liebevoll war, weg aber es störte sie nicht, denn sollte sie so sterben wäre es wohl der schönste Tod den man wählen könnte.
    "Ich werde jede Sekunde an dich denken, denn wie könnte ich das auch nicht? Du bist mein einzig wahrer Gedanke den ich habe" lächelte sie ihn freudig an.
    Ihre Lippen von seinen zu lösen tat schon fast weh, denn sie wollte es nicht, wie sie sich auch nicht aus der Umarmung lösen wollte. Seine Fragen jedoch ließen sie wieder aufsehen und sie hatte darauf keine wirklichen Antworten.
    "Wir werden das sicher bald können und dann für immer. Es wird so sein wenn wir daran gleuben und in unseren Gedanken werden wir uns ja nicht verbschieden und wir haben uns immer dabei, denn in unserem Herzen sind wie immer zusammen auch wenn das nicht körperlich ist."

    Jedes Detail welches sie wahrnehmen konnte von seinem Körper sog sie in sich auf. Sie wollte davon einfach nichts mehr hergeben und prägte sich alles ein was sie spüren konnte, was sie mit ihren Finger erfühlen konnte. Seine Gedanken und Eindrücke die er spürte waren schon fast zum greifen nahe und doch so fern.
    Es würedn nur Stunden sein, nein ein Tag, bis sie sich wiedersehen konnten und doch schien die Unendlichkeit dazwischen zu liegen und den ganzen Platz einzunehmen.
    "Ich werde morgen zu dir kommen und habe mir die Beschreibung des Weges genau gemerkt, damit ich dich auch nicht verfehlen werden, denn das ist das Letzte was ich möchte."
    Zart strichen ihre Finger über seinen Rücken und sie schmiegte sich etwas weiter an ihn, denn sie wollte ihn nicht verlassen und das sollte er auch spüren.
    Immer wieder trafen sich ihre Blicke mit seinen und dann stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen so weit es ihr möglich war um ihn einen Abschiedskuss zu geben, der wenn es nach ihr ginge, nicht enden sollte. Mit geschlossenen Augen genoss sie dieses Gefühl seine Lippen so auf ihren zu spüren, ihn zu schmecken und ganz für sich zu haben.
    So viele Biler blitzen in ihrem Kopf auf, was die Zukunft bringen könnte oder auch nicht.

    Irgendwie war es schon seltsam, dass ein Nichtsklave, nein eigentlich war er ja auch ihr Herr, denn sie gehörte ja dem Hause der Flavier, ihr gut zuredete und sagte, dass die Freiheit etwas Besonderes war. Aber eigentlich würde sie nie frei sein, dies hatte sie schon verstanden, es war nur eine andere Art der Sklaverei. "Ich weiß, dass keiner meine Gedanken verstehen und nachfühlen kann, wobei ich sagen mus, dass sie sich in den letzten Tagen auch gewandelt haben und ich langsam aber sicher mich auf diese Freiheit freue. Ich habe auch schon ein Angebot erhalten wo ich bleiben kann, wenn nicht mehr in der Villa Flavia."
    Sie hatte eben noch gelächelt aber etwas veränderte sich, denn sie hatte diese Punkte ja nicht verraten wollen und sollte besser schweigen. Furianus sollte ja nichts erfahren, zumindest noch nichts über sie und Cato, denn das würde noch Probleme geben wenn dies rauskam, aber besser war es wenn es nach der Frelassung geschah.
    Nadias Problem war es halt immer, dass sie sich in solchen Situationen doch immer recht auffällig verhielt. Innre lich seufzte sie und hätte sich Ohrfeigen können, aber vielleicht bekam er das ja einfach nicht mit, das sollte ja auch einmal vorkommen.


    "Ich glaube, das böse Blut wird es auch so noch geben, da bin ich mir eigentlich ziemlich sicher. Ich fühle es einfach, denn noch bin ich nicht weg und das heißt es dauert noch etwas und da kann viel geschehen."


    Ja die Berührung war fast ein Hauch, fast nicht spürbar und doch so real, als würde sie sich in ihre Haut brennen wollen. Dazu seine Stimme jagte wieder ein seltsames Gefühl über ihren Rücken und ein deutlichen Zucken ging durch ihren Körper. Wieder verfluchte sie sich, dass sie auf diese Reize so sensibel reagierte und allein ihr leuchtender Blick, den sie schnell gen Boden richtete sprach wohl für sich.
    "Nein, ich habe keine Furcht" flüsterte sie.

    Nadia hatte ihn bei seinen Worten nur angelächelt, denn sie hoffte es von ganzem Herzen, aber dennoch war sie jemand der immer auch an die möglichen Missgeschicke dachte und da es die Götter nun wirklich nicht immer gut mir ihr meinten konnte sie diese nur anbeten und hoffen, mehr blieb ihr nicht über.
    Bevor sie auf die Idee kamen weiter zu laufen streckte sie sich etwas und zog zwei Grashalme aus seinem Haar die sich einfach in dieses verkrochen hatten. Sie kicherte leise und lies sie auf den Boden fallen. Die Vögel stimmten immer weiter ihre Liedchen an und langsam verblassten auch die Sterne und der Mond schine schon seinen eigenen Weg gegangen zu sein um der Sonne den Tag zu überlassen.
    Es war still zwischen ihnen, jeder malte sich den Abschied wohl anders aus, aber sie dachte ja immer wieder an das Wiedersehen.
    Dann kam das Ende des Weges und sie seufzte wohl hörbar für jeden.


    "Ich würde so gerne noch bleiben. Es tut schon wieder weh sich von dir verabschieden zu müssen."
    Nadia zog Cato in eine Umarmung denn sie wollte noch einmal seine Wärme spüren, auch wenn ihr nicht kalt war.

    Sie hatte den Kuss eigentlich nicht unterbrechen wollen, aber was nicht anders ging, ging nicht anders. Sie liebte es seine Lippen mit ihren zu berühren und konnte davon wigenlich nicht genug bekommen, aber hatte sie auch gelernt, dass man manchmal zuviel geben kann und nichts dafür wiederbkam, deswegen war es gut so wie es zwischen ihnen war, auch wenn sie wusste, dass es bald noch schöner sein würde, nämlich dann wenn sie mehr in seiner Nähe sein konnte.
    "Sie können mir nichts, denn die Liebe zu dir hat mich schon viel stärker gemacht und ich würde auch diese Probleme +berwinden, aber man muss sein Glück welches man hat ja nicht überstrapazieren."
    Auch sie fühlte grade ähnlich wie er und wusste, dass sie sich ja schon bal wieder sehen würden und dann alleine waren wenn sie in der Casa waren. Dort konnten sie nicht einfach gesehen werden und vielleicht hatte sie dann auch schon Neuigkeiten für ihn. Vielleicht war sie dann schon eine freie Frau. Ungerne stand sie auf und reichte ihm ihre Hand mit einem strahlenden Lächeln. Ihre Tunika war völlig zerknittert und ihre Haare recht verstrubbeld aber das war ihr alles egal, denn sie hatte eine wundervolle Nacht mit ihrem Liebsten verbracht.

    Als sie den Dolch aus den Händen hatte vielen auch ihre Gedanken wieder ab. Bald schon würde sie mit ihm über ihre ganze Vergangenheit reden, denn sie wusste, dass er alles von ihr wissen wollte und sie wollte ihn ja nicht enttäuschen oder Sachen vor ihm verheimlichen und doch war es eben ein sehr machtvolles Gefühl wieder einen Dolch in der Hand zu halten. Gedankenverloren rieb sie sich über ihre Handgelenke, als er sich die Strähne genommen hatte.
    Sie freute sich darüber, dass ihr Geschenk bei ihm auch eine Freude auslöste, denn eine Haarträhne würde ihn doch noch viel mehr an sie erinnern.
    Seinen Kuss erwiederte sie mit vollster Hingabe und ihre Lippen legten sich zärtlich auf seine und ihre Hand in seinen Nacken strich diesen langsam entlang. "Wenn ich könnte würde ich dir noch mehr von mir geben" flüserte sie ihm ins Ohr. "Aber nun müssen wir langsam los sonst komme ich zurück wenn es hell is und dann sehen sie mich vielleicht und das würde Ärger geben."

    Diese ganzen Erinnerungen ließen sie erschaudern. Sie hatte nicht mehr vor gehabt noch oft daran zu denken und doch musste sie es immer wieder vor allem jetzt. Nadia schüttelte ihren Kopf. "Nein er hat es nicht geschafft. Er schlug mich fast bewustlos und dann kam Flavius Aristides und beschützte mich vor dem Kerl. Und auch wenn er es nicht egschafft hat, so hat es sich doch tief in meinen Kopf eingegraben" sagte sie ganz leise und blickte auf den Boden. "Furianus sagte mir schon, dass ich seine Klientin werden würde, aber er sagte auch, dass ich nicht im Hause bleiben darf auch nicht als ich ihm anbot dort zu arbeiten. Entweder will er mich wirklich los werden oder er meint mich vor den anderen immer noch schützen zu müssen. Bei ihm bin ich mir nie sicher."
    Sie dachte wieder an Cato, denn er war wohl der einzige der es schaffte so nah an sie zu kommen und ihr das Gefühl zu geben welches sie so sehr brauchte, diese Nähe und Liebe die er ihr gab. Alleine bei diesem Gedanken musste sie sanft lächeln.


    Wieder sah sie Aquilius an und hätte gerne seine Gedanken lesen können, was aber leider nicht möglich war. Ja sie würde ihn dann auch nicht mehr oder nur selten sehen, aber sie wusste nicht ob es ihr etwas ausmachen würde auch wenn er seltsame Gefühle in ihr auslöste die sie aber sehr gut unterdrücken konnte. Dafür unterhielt sie sich sehr gerne mit ihm, denn seine Art hatte doch etwas anderes vor allem etwas anderes als Furianus dessen Gespräche doch oft in Vorwürfen endeten.

    Nadia stand immer noch schweigend neben Furianus und sah sich den älteren Mann an. Sie hoffte, dass alles gut gehen würde und doch war sie hypernervös und versuchte das aber nicht so schlimm zu zeigen, was ihr wohl nicht wirklich gelang, denn ihre Finger schienen sich einfach selbstständig zu machen.

    Auch hier konnte sie wieder fast seine Gedanken lesen, weil sie nach einer Waffe fragte und fast hätte sie geschmunzelt, aber konnte es sich noch verkneifen. Als er dann doch unter seine Tunika griff und einen Dolch hervorzog lächelte sie leicht. Auf seine Frage hin antwortete sie nicht, sondern griff vorsichtig nach dem Griff und schloss ihre Finger darum um ihn letztendlich in ihren Händen zu halten. Einen Moment fühlte sie sich zurückversetzt und das würde er wohl auch sehen können, dass sie an etwas dachte was sie getan hatte. Der Dolch hatte eine große Verlockung für sie und die Klinge in der sich der letzte Rest des Sternenlichts spiegelte schimmerte. Ganz langsam drehte sie die Klinge hin und herund verlor sich darinne. Doch sie bekam sich unter Kontrolle und griff in ihre Harre und schnell hatte sie den Dolch an ihrem Gesicht vorbei zu ihren Haaren geführt und schnitt eine schmale Strähne ihres blonden Haares ab.


    Ein Lächeln bildete sich in ihrem Gesicht, als sie ihm erst den Dolch zurück gab und dann ihm die Haarsträhne entgegen hielt. "Etwas, damit du immer an mich denkst und was von mir bei dir hast."

    Sie kannte ihn schon so gut um zu sehen, dass ihn etwas enttäuschte. Es war ein Spiel seiner Mimik und seiner Augen was ihn verriet. Schnell hatte sie eine Idee und beugte sich erst einmal zu ihm rüber um ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. "Hast du einen Dolch bei dir oder ein kleines Messer?" Sie wusste, dass man in Rom nicht einfach Waffen tragen durfte, aber vielleicht zählte so etwas kleines ja nicht dazu oder aber er war eine Ausnahme denn schließlich war er bei den CU. Erwartungsvoll und mit ihrer Idee im Kopf sah sie ihm nun in die Augen.

    "Wegen Geschirr" sagte sie rasch und sah ihn an "Ich habe gleich nach meiner Rückkehr, also nachdem man mich wieder ablieferte in der Küche Dienst tun müssen und es war ein Versehen, ein einfaches Versehen. Ich bin gegen einen kleinen Stapel Teller gekommen der zu Boden fiel und dort zerbrach. Es war keine Absicht, denn ich habe noch nie mutwillig etwas zerstört. Daraufhin hatte ich seine Hand im Gesicht. Er sagte ich wäre faul oder etwas ähnliches. Ich war die Leibsklavin von Furianus bis zu diesem Zeitpunkt musst du wissen. Dann legte er seine Hand um meinen Hals...." Je mehr sie sich erinnerte desto schlimmer waren die Gedanken daran. Bis jetzt hatte es nur Furianus gewusst von den Flaviern was dort geschehen war. Ausser Aristides der sie ja gerettet hatte als die Sache mit dem Sklaven im Garten war. "Ich habe keine Beweise aber er war es sicher auch, der den anderen Sklaven im Garten auf mich ansetzte der mich.......mich ...." Sie schüttelte den Kopf und sah weg. Man sollte nicht mehr in der Vergangenheit leben und das wollte sie auch versuchen.


    "Ich wollte nie frei sein musst du wissen. Furianus weiß das. Ich habe mich niemals beklagt, nie mich gegen das Sklavendasein geweigert oder gewehrt. Alles was geschah waren einfach nur Kurzschlußreaktionen mehr nicht. Nun bin ich glücklich, auch erst seit kurzem, dass er mich frei lassen möchte. Ich habe es nun akzeptiert."

    Ihre Worte kannte sie nur zu gut, aber Nadia wusste, dass sie hier mit dieser Einstellung weit kommen würde. Eher würde sie hier zu Grunde gehen wenn sie ihr Selbst nicht etwas stärkte, denn Nadia wusste von was sie sprach, sie hatte das alles ja schon durchgemacht. Langsam ließ sie sich auf der Bank nieder und sah die neue Sklavin genau an.
    "Ich diene schon mein ganzes Leben Furianus, aber hier bin ich erst seit Monaten. Zuvor war ich mit ihm in Britannia und bin ihm dann als er nach Rom ging gefolgt. Ich kann dir nur raten um die anderen Sklaven hier einen großen Bogen zu machen, das tu ich auch so weit es mir möglich ist. Hier gibt es welche die meinen die anderen Unterdrücken zu müssen und das auf die übelste Art und Weise."
    Nadia wollte keine Namen nennen, denn sie war sich nicht sicher ob sie ihr wirklich trauen konnte oder nicht sofort kuschte wenn ihr Sica über den Weg lief. Sie hatte einmal einen Fehler gemacht, aber sie würde diesen nicht noch einmal machen.

    Langsam zog Nadia ihre Hand wieder zurück und blickte sie einen Augenblick lang einfach nur an. Auf ihre Frage hatte sie eigentlich keine Antwort, denn sie wusste selber nicht ob irgendetwas gut werden könnte oder nicht. "Es gibt immer einen Weg, dass es gut wird" meinte sie dann, denn sie wollte sie nicht einschüchtern und sicher wollte sie auch nicht erzäheln wie es hier in der Villa wirklich war. "Komm erst einmal mit, dann werde ich dir ein paar Dinge sagen, die du einhalten solltest wenn du nicht willst, dass du gleich alle gegen dich aufbringst." Langsam setzte sie sich in Bewegung und betrat zusammen mit Tiana die Culina. "Setz dich am besten, ich werde dir etwas zu Trinken geben." Sie hasste die Culina und unweigerlich ging ihr Blick immer wieder zum Eingang zurück,. sie hatte immer das Gefühl gleich würde er wieder da stehen und als sie das Wasser einschüttete spürte sie wieder das Zittern ihrer Hände. Kurz kniff sie ihre Augen zusammen und atmete ruhig ein und aus, in der Hoffnung dieses Gefühl würde wieder verschwinden. Dann kehrte sie zurück an den Tisch und gab ihr einen Becher mit Wasser. "Hier bitte."

    Nadia wusste nicht wirklich ob es gut war ihm soviel von sich zu erzählen. Man sollte nie zuviel sagen, hatte sie das nicht schon einmal gelernt, dass man nicht redet zumindest nicht über sich? Mit dieser Schiene lief man doch oft besser als alles andere. Und nein sie hatte sich ja nicht nur wegen Furianus das Leben nehmen wollen, sondern weil sie die gesamte Situation nicht mehr aushalten konnte, die Schmerzen die sie jeden Tag immer schlimmer erleben musste waren etwas was man nicht lange ertragen konnte und ohne wirkliche Freunde durchs Leben zu gehen war genauso schlimm, denn immer wenn sie jemanden kennengelernt hatte waren sie auch genauso schnell wieder verschwunden. Sogar Hannibal schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein und das empfand sie als ziemlich merkwürdig.


    Wieder blieb sie stehen und sah ihn an. Sicher hatte er in seinem Leben bis jetzt einfach alles bekommen was er wollte und noch sicherer war, dass er sich nie hatte etwas erarbeiten müssen, zumindest nicht wirklich hart. Wie konnte er dann wissen wie sich eine Sklavin fühlte die von allen Seiten fertig gemacht wurde?


    Lange ruhte ihr Blick einfach auf ihm bis sie zu reden begann.
    "Es gibt vielleicht vieles im Leben was du noch nicht erfahren hast, aber dafür ich und irgendwann hat man keine Kraft mehr noch mehr davon zu erleben oder zu hören. Hier geht es nicht wirklich nur um Furianus auch wenn das der Punkt war wo ich abgeschlossen hatte, als er mir sagte er wolle mich frei lassen empfand ich dies als Strafe. Weißt du wie es ist wenn du von den Sklaven versucht wirst zu missbrauchen? Jeden Tag geschlagen wirst und Angst haben musst den Tag überhaupt zu überleben? Lieber sterbe ich durch meine Hand als durch die eines dieser Sklaven."


    Nadia schluckte und machte eine Pause. Sie war erschrocken darüber wie sie eben geredet hatte und hielt es für eine sehr schlechte Idee das alles preis zu geben. Ihr Blick ging wieder zu Boden und am liebsten wäre sie in diesem auch versunken. "Tut mir leid" flüsterte sie und lief langsam weiter.


    "Ja Sica ist der Obersklave oder wie man dies auch nennen mag. Er hat alle unter seiner Kontrolle denke ich und man geht im besser aus dem Weg habe ich gelernt und droht ihm nicht. Er ist schrecklich und ich tu alles daran ihm nicht mehr über den Weg zu laufen, denn ich habe diue Begegnung noch zu sehr im Kopf und ich spüre immer noch seine Hände um meinen Hals und das jede Nacht" sagte sie traurig.

    "Ich habe sie aufbewahrt, sicher. Sie ist ein Andenken an den Tag wo wir uns kennenlernen und soetwas werde ich nicht einfach wegwerfen. Ich habe sie auf meinem Lager liegen und sehe sie mir jeden Abend an wenn ich schlafen gehe. Ich habe sonst nichts von dir als meine Gedanken an dich, aber die Blume bringt mich ein Stückchen näher zu dir. Mittlerweile ist sie getrocknet aber immer noch wunderschön." Sie freute sich, dass er sich freute. Niemals hätte sie es über das Herz gebracht die Blume wegzuschmeißen. "Ich würde nie etwas von dir zerstören oder weggeben Cato" flüsterte sie.

    Nadia begann leise und verhallten zu lachen. "Ich glaube das würde mir auch nicht wirklich stehen wenn es da stünde. Die Casa werde ich schon finden, denn mich führt jeder Weg einfach zu dir." Ja die Blume sie hatte sie heute nicht mehr in ihrem Haar sondern diese auf ihrem Lager liegen, direkt auf ihrem Kissen wo sie immer neben einschlafen konnte. "Und deine blaue Blume habe ich in der Nacht immer bei mir, damit ich an dich denken kann. Ich werde es wieder nicht erwarten können dich zu sehen." Wieder fanden ihre Finger den Weg über sein Gesicht.

    "Einen schönen Namen hast du" versuchte Nadia die Situation hier ein wenig aufzulockern, aber sie wusste wie sie sich fühlte und wünschte sich doch etwas ihr ein Paar der Gefühle die sie nun haben musste abzunehmen, aber das konnte sie nicht. "Möchtest du vielleicht erst einmal etwas zu Essen und Trinken und danach ein Bad? Ich werde dir dann auch etwas frisches zum Anziehen geben, dann fühlst du dich sicher gleich viel wohler." Es tat ihr leid, dass Tiana ausgerechnet hier in diesem Hause dienen sollte, auch wenn sie Furianus mochte, so wusste sie doch wie es hier wirklich abgehen konnte und das würde sie ihr nur zu gerne ersparen aber konnte es nicht.
    "Kommst du mit mir?" fragte sie leise und sah den traurigen Blick der anderen und es traf sie mittem im Herz. In ihren Augen, auch wenn es nur ein kurzer Augenblick war in dem sie in diese sehen konnte, erkannte sie doch den gebrochenen Stolz von ihr.
    Nadia wusste warum sie das sehen konnte, denn ihre Augen,auch wenn es nicht mehr so schlimm war wie früher, sahen genauso aus.
    Sanft legte sie der anderen eine Hand auf den Arm. "Es wird sicher alles gut werden, komm mit mir wir werden in die Culina gehen und etwas essen."

    "Während wir denn bei dir in der Casa wirklich sicher? Was ist mit Sklaven würden die nichts sagen? Obwohl ich könnte ja eine Xbeliebige Frau sein, mir steht ja nicht Sklave auf der Stirn geschrieben, hoffe ich mal." Sie ergriff seine Hand und nahm sie fest in ihre um ihm dann einen Kuss auf die Nasenspitze zu geben. "Mir ist der Ort gleich, Hauptsache ich kann bei dir sein und dich sehen, alles andere ist mir egal. Dann soll ich morgen Abend zu der Casa deines Vaters kommen? Wie finde ich diese?" Sie fragte sich wie sie sich an der Tür vorstellen sollte oder ob er vielleicht öffnen würde.