Beiträge von Nadia

    "Es ist euch deswegen anzurechnen, weil nicht jeder Arbeiten machen würde dir nur ein Sklave macht. Ihr seid keine gewesen und kamt aus einem guten Hause, aber dennoch habt ihr Arbeiten vollrichtet die eigentlich unter euch standen auch wenn ihr das Geld gebrauchen konntet hättet ihr vielleicht doch einen anderen Job bekommen können. Verstehst du was ich meine?"


    Nun hörte sie auch seinen anderen Erzählungen zu. Er hatte wirklich eine ganze Menge schon erlebt, auch wenn nicht alles davon dem Positiven zuzuordnen war. Kurz schmunzelte sie als er ihre unausgesprochende Frage beantwortete wegen seines Alters.


    "Vielleicht auch nicht einfach nur vergeudet sondern ich denke ihr habt sicher viel dazu gelernt oder nicht? Fürs Leben gelernt." Nadia schenkte ihm als dank für sein Kompliment ein weiteres Lächeln von ihr und dann rutschte ihr einfach bei einer unachtsamen Bewegung ihre Blume aus dem Haare und fiel zwischen sie beide in das Gras.

    An was es nur lag, dass keiner von beiden wirklich Freunde hatte, sie wusste es nicht oder vielleicht doch, vielleicht weil sie Sklaven oder ehemalige Sklaven waren. Das erklärte auch warum er nicht dabei gewesen war als man sie suchte. "Du wurdest bei einem Einsatz verletzt? Warum und wie?" Sie war froh, dass ihmnichts schlimmeres geschehen war.
    "Warum darfst du als Libertus nicht zu den Cu gehen?" Es war alles einfach gemein, man durfte doch nichts und sie bekam wieder Zweifel ob es wirklich so gut war freigelassen zu werden.
    Nun kamen sie an ein Thema, welches sie gehofft hatte nicht ansprechen zu müssen. Sie wirkte auf einmal wieder nervöser und ihre freie Hand griff an ihren Hals, aber sie war nicht mehr da, sie hatte sie nicht mehr gefunden seit dem sie sie abgelegt hatte.
    "Sie haben uns auf einer Tiberinsel festgenommen, aber nicht Ganymed, deswegen weiß ich nicht was mit ihm war. Es war.....es war Decimus Pompeius Strabo der mich fesnahm" sagte sie leise und mit einem seltsamen Ton in ihrer Stimme. "Er brachte mich in den Carcer......."

    "Dann bin ich ja froh, dass ich schreiben kann, aber das ist eine gute Idee ich werde dir eine Nachricht schicken wenn es notwendig sein sollte." Dann ließ sie ein wenig ihren Kopf hängen denn sie hatte nicht wirklich Freunde hier. Ein leiser Seufzer war zu hören. "Nein nicht wirklich. Ich kannte nur euch. Ganymed habe ich nicht mehr wiedergesehen seit dem wir getrennt wurden, als die Vigillen hinter und her waren. Es ist traurig ich mochte ihn sehr und konnte mich nicht einmal bedanken. Dann gibt es noch einen Sklaven hier aus dem Hause der mir versprach mich zu schützen und dann kenne ich noch dich. Kein großer Freundeskreis würde ich sagen, auch wenn ich erst vor wenigen Tagen noch jemand kennenlernte der auf der Suche nach etwas war. Ich hoffe auch ihn eines Tages wieder zu sehen aber weiß nicht ob es so sein wird." Sie blickte ihn wieder neugierig an. "Warum willst du von den Vigillen denn weggehen? Ist es nicht gut bei ihnen? Und ich weiß nicht ob er schon mit ihnen gesprochen hat. Er sagte mir bis jetzt noch nichts."

    Irgendwie erklärte die Geschichte auch warum er keine Abneigung gegen Sklaven hatte, denn er hatte ja fast selber wie einer gelebt und wusste somit wie sich manch einer fühlte. Solche Leute waren wohl diejenigen die ihre Untergebenen am besten behandelten, aber sie bewunderte es auch, dass sie es so durchgestanden hatten und sich eigentlich von Null nach oben gearbeitet hatten. Das zeugte von ziemlich viel. "Ihr habt also wirkliche Sklavenarbeiten erledigt, das ist euch eigentlich hoch anzurechnen." Es würde wohl zu weit gehen wenn sie ihn fragte wie er sich dabei gefühlt hatte auch wenn es sie interessierte wie andere solch ein Leben ansahen.
    So viele Jahre sie fragte sich langsam wie alt er eigentlich war, denn so alt schätzte sie ihn gar nicht ein.


    "Was ist geschehen?" fragte sie schließlich weil er eine längere Pause einlegte und sie nun etwas an dem Baum rutschte und sich anders setzte.

    Nadia hatte gar nicht bemerkt, dass sie noch seine Hand in ihrer hielt, erst als er seine auf ihre legte spürte sie es und lächelte kurz verlegen auf deswegen. Wieder huschte ihr Lächeln über ihr Gesicht wegen seiner Worte und sie nickte. "Du bist jederzeit willkommen hier, zumindest was mich betrifft auf jeden Fall. Es wäre mit sehr lieb wenn wir in Kontakt bleiben können." Sie empfand es sehr lieb von ihm, dass er sich so um sie sorgte und war glücklich darüber zu wissen, dass sie noch Freunde hatte.
    "Gabriel, er weiß es. Er hat ja selber gesehen was die anderen mit mir angrichten haben als der eine mich hier im Garten überfallen hat und er hat die Spuren an meinem Hals gesehen, als Sica mich würgte. Er weiß es und ich denke schon, dass er mit ihm noch reden wird. Ich hoffe es, aber das alles ist auch der Grund warum er mich frelassen will auch wenn er mich zuvor noch nach Misenum schicken wolllte damit ich dem ganzen aus dem Weg gehen kann. Furianus ist ein liebenswerter Mensch in meinen Augen und er wird sich sicher weiter darum kümmern."

    "Nein werden sie ganz sicher nicht" meinte sie mit einem Schmunzeln. Vielleicht hatte er Recht, dass sie das eines Tages wirklich konnte, aber das würde die Zeit zeigen und eigentlich empfand sie es als sehr angenehm Komplimente zu erhalten und es schmeichelte ihr, vor allem wenn ihr Gegenüber so nett war wie er es nun einmal war. "Ich glaube ich bin langsam auf dem richtigen Weg dorthin, es genießen zu können und nicht gleich an andere Dinge zu denken. Es wird noch eine kleine Weile dauern bis es wirklich so ist, aber ich danke all denen die mir dabei helfen und so werde ich wohl auch dir für deine Worte danken." Vorsichtig legte sie ihre Hände in ihren Schoß und begann ein kleines Spiel mit ihren Fingern, eigentlich machte sie das immer nur wenn sie nervös war, vielleicht war sie das jetzt auch, aber vielleicht auch wieder nicht.
    Als sie ihn ansah meinte sie zu sehen, dass er etwas nachdenklich wirkte und so legte sie ihren Kopf ein wenig schräg und schaute ihn an. "Du siehst aus als würdest du an etwas ganz bestimmtes denken. So nachdenklich." Nadia sah ihn neugierig an und hatte einen leicht durchdringenden Blick mit ihren strahlend blauen Augen. Die Angst war gänzlich aus ihnen verschwunden, was sie auch an ihrer ganzen Körperhaltung selber bemerkte.


    Er schaffte es erneut sie zum Lachen zu bringen und wieder wa da ihre verlegene Gesete, als sie sich über die Seite ihres Gesichtes strich wo eigentlich immer eine Haarsträhne war, die dieses mal irgendwie fehlte. "Nein ich denke das ist noch immer an Ort und Stelle, es sei denn hier ist ja eigentlich alles möglich" scherzte sie. "Mein Lieblingsplatz in Rom sind die Parks, kann ich nur immer wieder sagen, weil man da für sich ist. Aber auch die Märkte finde ich sehr schön wo man die ganzen Sachen sehen kann die aus aller Welt kommen. Alles andere sind dann die Regierungsgebäude, die sicherlich auch schön anzusehen sind, aber für mich dann doch weniger interessant sind."

    Sie hatte ihren Kopf an dem Baum lehnen und sah ihn dabei an wie er erzählte, das ganze Spiel seiner Mimik beobachtete sie. Ihre Hände hatte sie auf hren Bauch liegen. "Ich würde nun sagen, dass die Götter euch sehr wohlgesonnen waren, lenken sie doch viele Geschicke von uns. Wer weiß was sonst aus euch geworden wäre wenn ihr nicht von ihm eine Anstelllung bekommen hättet, das war nicht nur Glück."
    Sie lächelte ihn aufmunternd an und schüttelte sachte ihren Kopf. "Ich werde dann schon schreien wenn du nicht mehr weiter reden sollst" schmunzelte sie gelassen. "Ich höre dir gerne zu wirklich." Dann begann sie wieder zu lächeln und schaute etwas in die Ferne, geschmeichelt von seinen Worten, bis sie ihn wieder anschaute. "Danke" flüsterte sie wieder, als ihr Kopf sich wieder zu ihm drehte, die blaue Blume weiterhin in ihren Haaren.

    Was machte sie eigentlich immer? Sie schaffte es immer wieder, dass die anderen merkwürdige Gedanken aufkommen ließen wenn sie nie mit der Sprache rausrückte und genau das tat sie ja nicht. In Gedanken schallte sie sich wie so oft und fragte sich was er wohl für ein Bild von Furianus haben musste. "Du musst wissen, dass nicht alles schön in meinem Leben war und einige Probleme schon da waren, die sich aber nun wohl, so hoffe ich zumindest, in Luft auflösen werden. Vielleicht kann ich es dann auch einmal erklären, aber ich glaube nicht, dass das der richtige Zeitpunkt jetzt ist. Alles fing damals mit einem Kompliment an" versuchte sie sich zu erklären, damit er nicht ganz auf eine falsche Bahn gelenkt wurde. Sie wollte Furianus niemals schlecht machen, denn im Grunde hatte er auch viel für sie getan und zwar sehr viel, auch wenn es nicht immer so gewesen war, aber das wusste Furianus selber und sicher sah er auch seine eigenen Fehler ein.


    Sie schaute ihn von unten herauf an und ein klein wenig durch ihre Haare die seitlich ins Gesicht fielen. "Nein er ist sehr beschäftigt in letzter Zeit und ich bekomme ihn auch nicht oft zu Gesicht. Ich denke das werden wir ganz sicher sein. Ich hoffe meine Rundführung wird dann keine Enttäuschung werden" meinte sie ein wenig schmunzelnd. "Was soll ich dir alles zeigen? Oder soll ich mir etwas ausdenken?" fragte sie ihn sanf und legte ihre Hand auf die Bank um sich festzuhalten und spürte die Kühle die von ihr ausging und langsam in ihre Fingerspitzen kroch.

    Das Fortrennen erinnerte sie an sich selber, nur dass es bei ihr einen anderen Grund gehabt hatte als bei ihm. Sie winkelte ihre Beine ein wenig an und lehnte sich an den Baum um ihm genau zuzuhören, denn es war einmal etwas anderes einem anderen zuzuhören und nicht immer selber über sich erzählen zu müssen. "Ihr wart dort also so etwas wie Obdachlose? Inwiefern hatten ihr nun Glück? Wurdet ihr gefunden von jemanden? Denn ihr müsst es ja geschafft haben sonst wärt ihr beide nicht hier in dieser großen Stadt und sicher währt ihr auch nicht so weit gekommen. Es muss ein Abenteuer für so junge Leute gewesen sein,aber sicher auch gefährlich." Sie konnte es sich nicht vorstellen, auch wenn sie selber schon weggelaufen war.

    "Nein nicht unangenehm, wirklich nicht" versuchte sie ihn zu beruhigen. "Nur Gedanken der Vergangenheit nicht mehr und nicht weniger." Sie folgte seinem Blich zu dem schattigen Platz und musste ihm Recht geben, dass es ziemlich heiß war und die Sonne ganz schön brannte. "Gerne, etwas Schatten tut wohl immer gut. Erzählst du mir noch etwas über dich?" fragte sie ihn als sie rüber in den Schatten gingen und sich auf den Boden in das kühle Gras setzte.

    Überrascht sah sie ihn an und war ihrer Reaktion von eben gar nicht bewusst gewesen, dass sie wohl so heftig darauf reagiert hatte. "Nein, entschuldige ich war einen Moment mit meinen Gedanken abgelenkt, verzeih mir bitte. Die Blume ist wunderschön und das ist lieb von dir." Sie lächelte ihn wieder liebenswürdig an und der Schrecken war auch schon wieder aus ihren Augen verschwunden. Sie musste wirklich lernen ihre Gedanken besser unter Kontrolle zu bekommen, denn wenn sie weiter immer in der Vergangenheit lebte würde das wohl immer solche Reaktionen hervorrufen.

    "Ich werde mein Bestes geben damit dies nicht geschieht, da gebe ich dir mein Versprechen drauf." Ein erneuter Schatten lag auf ihrem Gesicht als er Sica ansprach. "Sica ist der Velicus hier und er geht wohl auch über Leichen" sie sprach leise und flüsterte fast da sie befürchtete er hätte vielleicht auch hier draussen Ohren. "Ich konnte ihm seit unserer letzten Begegnun in der Culina aus dem weg gehen, aber ich weiß, dass ich es nicht für immer kann. Er hat mehr Macht als du glaubst, denn er weiß wie er sich nicht in den Mittelpunkt stellt wenn er etwas machr." Soviel hatte sie schon erfahren und das wusste wohl jeder hier. Eifrig schüttelte sie ihren Kopf. "Nein nicht mit Furianus reden, das wäre keine gute Idee. Ich glaube nicht, dass er das gut heißen würde wenn ich mit dir oder wem anderen so darüber rede. Nein lieber nicht." Sie lächelte entschuldigend und kratzte sich kurz an der Nase. "Ich weiß es nicht wir hatten geredet und es muss noch zu diesem Amt gegangen werden. Ich weiß nicht wann wir es machen, aber vielleicht überlegt er es sich ja auchnoch einmal und lässt mich doch nicht frei."

    Eigentlich hatte sie wirklich geglaubt er hätte Frau und Kind, aber das sie sich in Menschen des öfteren täuschte war ja keine Seltenheit mehr. Sie hatte noch nichts von der Familie der Helvetier gehört, aber das war auch nicht verwunderlich. Sie kicherte kurz auf und mochte sich das auch nicht vorstellen, dass ihm keine hinterhersah.


    Dann überraschte er sie ziemlich und einen Moment fühlte sie sich in der zeit zurückverschlagen, zu dem Fest, der Begegnung, der Anfang von allem......
    Ihre Augen hatten sich einen Moment lang verändert und ein ganz leichtes Zucken ging durch sie als er ihr die Blume ins Haar steckte. Ihr blick kreuzte sich genau mit seinem und eine Sekunde flackerte etwas unergründliches in ihren Augen auf, etwas was vermischt mit Angst war.
    "Danke" flüsterte sie und berührte die Blume ganz kurz mit ihren schmalen Fingern und das Lächeln welches zurückhaltender als eben noch wirkte wurde übertünscht von ihren roten Wangen. Ziemlich verlegen sah sie ihn an, denn wenn es auch nur eine Geste war hatte sie einige Erinnerungen und leichte Ängste in ihr geweckt und doch so vieles andere mehr.

    "Das ist wahr man kann sich hier vieles nicht vorstellen und doch ist es so. Auch am Tiber gibt es viel Natur, aber die meißten Stellen dort kann man nicht sein weil der Geruch unerträglich ist, aber dennoch gibt es auch dort Stellen wo man es aushalten kann." Sie schlenderten zusammen den Weg entlang auf dem feiner Kies lag der unter ihren Füßen knirschte. Die Seiten waren von Bäumen und Sträuchern gesäumt und die schönsten Blumen wuchsen dort. "Was ist mit deiner Familie lebt sie auch hier?" Sie nahm einfach an, dass er Frau und vielleicht sogar Kinder hatte und stellte ihm deswegen diese Frage.

    "Vielleicht sind nicht die Komplimente gänzlich selten gewoden, aber Komplimente an Sklaven sind doch schon eine Seltenheit. Und leider habe ich mit Komplimenten schlechte Erfahrungen machen müssen und handhabe sie vorsichtiger als wer anderes vielleicht. Zwar sind sie oft ehrlicher natur, aber können sie einen in arge Schwierigkeiten bringen." Nadia erinnerte sich leider zu gut daran wie hier alles begann mit ihren Strafen und dem Misstrauen von Furianus. Es war der Beginn ihres Leidens und sie dachte ungern zurück an die Zeit wo alles mit einem kompliment begann und in einer Katastrophe endete. Er war nicht nur amüsant sondern auch sehr charmant dieser Mann neben ihr und sie musste bei seinen Posen anfangen zu lachen, wobei sich die kleinen Lachfältchen um ihre Augen zeigten und das Grübchen welches sie hatte.


    "Sehr gerne und ich denke das alles wird kein Problem sein für mich freie Zeit zu finden, aber dennoch möchte ich nicht, wenn das in Ordnung wäre, dass Furianusn davon erfährt. also ich würde vielleicht nicht unbedingt mit ihm offen darüber reden, ich weiß nichtw arum, aber vielleicht könnte er irgendwelche Schlüße daraus ziehen und das möchte ich vermeiden." Nadia selber tat im Moment nicht all zu große Arbeiten im Haus, da sie sich noch ein wenig schonte, aber freiwillig arbeitete. Nur konnte es auch sein, dass sie die nächsten Tage schon frei sein würde, aber dazu musste noch einiges erledigt werden.

    "Nein, wir müssen noch zwei Strassen weit laufen und dann siehst du ihn auch schon. Man kann ihn nicht übersehen, denn die Bäume und Blumen fallen gleich zu Anfang sofort auf." Nadia ließ seinen Arm wieder los und legte ihre Hände auf jeweils eine Seite ihrer Arme und verschränkte sie so vor ihrer Brust. Dann liefen sie weiter und sie wirkte dabei ein wenig schweigsam als sich vor ihnen der Park auftat. Sie mochte diesen Anblick und steuerte auf den Parkweg zu. "Das ist einer der Parks von Roma, nicht der größte aber ein sehr schöner und vor allem wenn man Ruhe sucht findet man sie hier ganz sicher." Auf ihren Lippen lag dieses unschuldige Lächeln als sie in den Park deutete.

    Ihr Lächeln wurde etwas zurückhaltender und sie schüttelte den Kopf. "Man sollte nicht über alles sprechen was einem auf dem Herzen liegt, das habe ich schnell lernen müssen." Nadia kam wieder näher auf ihn zu bis sie vor ihm stand. "Ich danke dir und vielleicht komme ich auf dein Angebot zurück, aber nun sollten wir weiter gehen" sagte sie sanft und fasste ihn ganz leicht am Arm um ihm anzudeuten weiter zu laufen, dabei lag ein undeutbares Schmunzeln auf ihren Lippen.

    Aber sie war doch schon einmal anders gewesen. Und ja es schienen die Worte zu sein, die auch schon Furianus nutzte. Anscheinend hatten sie alle Recht und sie hatte sich bis aufs Letzte aufegeben für etwas was nicht gut gehen konnte,aber was war mit denen die ihr soviel angetan hatten? Sie hatten sie doch erst recht kaputt gemacht, denn sie hatte dann keine Kraft mehr besessen zu kämpfen weil sie keinen Ausweg mehr gesehen hatte.
    "Du glaubst gar nicht wieviel mir deine Worte bedeuten und, dass du mir wirklich helfen tust damit. Ich danke dir, dass du her gekommen bis, es bedeutet mir viel zu wissen, dass ich doch Freunde habe." Sie lächelte ihn an und ergriff seine Hand in einer freundschaftlichen Geste. "Ja ich habe mir vieles nicht ausgesucht und doch weiß ich, dass ich das Beste draus machen muss und ich werde es versuchen denn ansonsten hätte ich das Werk vollendet was ich begonnen hatte." Er würde schon wissen was sie damit meinte.

    Es war vielleicht ganz gut, dass sie seine Gedanken nicht lesen konnte, denn Nadia baute grade ein Vertrauen zu ihm auf welches nur selten bei ihr war, denn dem einzigen Menschen dem sie blind vertraute eigentlich war Furianus und sonst keiner. Naja eigentlich auch noch Hannibal, aber er war ja nicht hier. Immer wieder traf ihr Blick seinen und sie konnte nicht anders als ihn immer wieder anzulächeln, denn es war wie als sie mit Hannibal zusammen am Tiber war, er wusste genau wie er ihre Ängste nehmen konnte und das geschah auch hier. Langsam wurde sie wieder sie, Nadia wie sie einmal war und doch blieb etwas scheues zurück.


    "Man hört solche Worte nicht oft, vor allem nicht in letzter Zeit" meinte sie leise und wandte ihren Kopf ganz leicht zur Seite. Ein Schmunzeln huschte über ihr Gesicht, denn die Vorstellung jeder würde mit einer großen Tafel rumlaufen amüsierte sie ein wenig und das zeigte sich auch als Glitzern in ihren stralend blauen Augen.


    "Ich würde mich freuen wenn ich dir die Stadt, soweit ich das kann, zeigen dürfte. Jederzeit denke ich, wann du es möchtest. Nur hoffe ich, dass ich auch eine gute Führerin sein werde." Ihre Finger taten wieder einmal ihr Werk, da das laue Lüftchen sie anscheinend Ärgern wollte.

    Wieder begann sie ihn leicht zu beobachten, nach diesen Worten. Wie er ihr schmeichelte und schnell trugen seine Worte Früchte, denn genau so fühlte sie sich, geschmeichelt von seinen Worten ihr gegenüber. In ihre Augen trat dieses Leuchten von früher was sie immer begleitet hatte bevor sie hier her gekommen war und ihre Wangen nahmen diese rötlichschimmernde Farbe an. Ihr Lächeln dran bis in ihre Augen vor und in einer sanften Bewegung begann sie sich wieder die Haare aus ihrem Gesicht zu streichen und sah dann etwas auf die Steinbank, denn zwischen ihnen war ja noch ein kleines Stückchen Platz. "Danke für deine Worte" sagte sie sanft. Warum nur wurde ihr damals gesagt sie sollte sich vor den anderen Flaviern in acht nehmen wenn es doch welche zu geben schien die keinen so schlimmen Unterschied machten wenn sie mit einem Sklaven sprachen, dies waren wieder Dinge die sie nicht verstand, aber das wurde hier langsam zur Gewohnheit.


    "Ich wusste nicht einmal, dass es zwei Zweige dieser Familie gibt, aber vielleicht bin ich dafür einfach noch nicht all zu lange hier." Von ihrer kurzzeitigen Flucht aus diesem Hause mal abgesehen, war sie wirklich noch nicht so ewig hier, dass sie sich mit der Familie hätte beschäftigen können, denn die meißte Zeit hatte sie sich immer in der Nähe von Furianus aufgehalten und den Rest damit sich vor den anderen zu verstecken oder aber in einer verfallenen Insula zu hoffen, dass man sie nicht fand.


    "Ich glaube Rom kann man nie kennen, denn es gibt immer wieder etwas zu entdecken hier in dieser großen Stadt. Wenn ich draussen bin finde ich mich zurecht auch wenn ich das ein oder andere mal nachfragen muss, aber bis jetzt kam ich immer an mein Ziel. Ich kenne einige Orte, aber kann sie dir nicht alle mit Namen nennen. Märkte, Parks und Gärten sind die Orte an denen ich meißtens bin. Wenn es darum geht jemanden durch die Stadt zu führen würde ich das sicher schaffen, aber erzählen könnte ich nur wenig über diese Stadt, dazu bin ich immer noch zu fremd" erzählte sie ihm.


    Ein lauer und leichter Wind kam auf. nur sanft aber ausreichend um immer wieder an den Haaren zu ziehen oder am Saum der Tunika und leicht bewegten sich die Blätter des Baumes in dessen Nähe sie saßen.