Beiträge von Nadia

    Was er sagte verschlug ihr die Sprache und sie musste schlucken und versuchte den Kloß aus ihrem Hals zu bekommen der sich in sekundenschnell gebildet hatte. Nadia versuchte die Worte in ihrem Kopf etwas zu ordnen, aber schaffte es nicht, es herrschte ein undurchdringbares Durcheinander. Ihr kam der Claudier in den Sinn und zu was das alles geführt hatte, zu Missverständnissen und allerleri mehr. Doch hier war es wieder etwas ganz anderes und das verwirrte sie sehr. Es war merkwürdig und mit Worten nicht zu beschreiben. Sie hatte es schon die ganze Zeit gespürt, dass da etwas war, aber eigentlich ignoriert, doch nun wo er es ausgesprochen hatte stand es hier in diesem kleinen Raum und konnte nicht einfach zur Seite gefegt werden.
    So saß sie dicht vor ihm und beide schwiegen eine Weile. Nadia konnte ihn einfach nur ansehen, aber er sah nicht ihren Blick, da er auf den Boden schaute. Der Becher mit dem Wein war schon längst vergessen und zur Seite gestellt worden und so hob sie ihre andere Hand und legte siein einer sanften Geste unter sein Kinn, wie es Männer immer bei Frauen taten wenn sie wegsahen, und hob seinen Kopf an um ihm in die Augen sehen zu können.
    Ihre Hände zitterten. "Es gibt immer einen Weg" brachte sie flüsternd die Worte hervor und fügte in Gedanken an wenn die Familie ich nicht in die Arena steckt....

    Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass seine Augen ihren näher kamen, als sie wieder ihren Kopf anhob, denn nun blickte sie in direkt in seine, hatte sie es eben noch vermeiden wollen ihn anzusehen konnte sie jetzt nicht mehr anders. Ihre Wangen waren immer noch gerötet und würden diese Farbe auch nicht so schnell mehr verlieren. Ihr Kopf neigte sich leicht zur Seite. "Ob was klug wäre?" Nadia suchte nach mehr Worten aber sie wollte erst von ihm wissen was nicht klug wäre, schließlich hatte er seinen Satz nicht beendet vermutete sie. Kaum zu spüren bewegten sich ihre Finger auf seiner Hand und man hätte es auch als ein kleines Zucken deuten können.

    Nadia fasste nun wirklich Vertrauen, wenn sie es nicht schon längst gefasst hatte dann spätestens jetzt, denn sie sah ihn nun ganz anders. Ein wenig erinnerte sie das an dsa frührere Verhältnis zwischen ihr und Furianus, denn sie hatten auch immer lange ohne Punkt und Komma reden können, vor allem hatten sie über alles reden können was heute nicht mehr der Fall war und sicher nicht mehr sein würde.
    Kurz schloß sie ihre Augen als er nach ihrer Locke griff und sie zur Seite schob, diese für sie schrecklichen braunen Haare.
    "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich glaube ich habe mich nicht besser verhalten, als ich dich unbedingt verletzen wollte obwohl es mir auch keinen Ausweg verschafft hätte." Zu gut erinnerte sie sich daran wie sie Constantius geschlagen hatte obwohl das alles nicht ihre Art war. Beides, sowohl heute als auch damals an der Tür waren Ausnahmesituationen.
    "Noch hat sich nichts geändert udn vielleicht wird es das auch nicht, aber ich werde versuchen nicht zu viel darüber nachzudenken und ich werde mein Schicksal akzeptieren wie ich es schon immer akzeptiert habe. Ich habe mich nie beschwert, wirklich nie, das alles war das erste Mal, dass ich mich gegen mein Schicksal gesträubt habe." Sie sah ihm wieder in die Augen und ihre Hand schloß sich noch einmal fester um seine. "Und doch hat es das Schicksal wieder gut mit mir gemeint und mich zu dir geführt oder dich zu mir. Wer weiß wie es mir ergangen wäre wenn nicht du beauftragt worden wärst sondern jemand anderes."
    Ihr fiel auf, dass sie sein Lächeln mochte und dieser Gedanke ließ sie erröten und als sie das spürte senkte sie sofort ihren Blick. "Ich danke Fortuna dafür" flüsterte sie ohne ihn anzusehen.

    Nadia erwiderte seinen Blick und ihre Hand blieb an Ort und Stelle. Es war seltsam vertraut hier mit dem Mann so zu sprechen, der sie festgenommen hatte, aber daran dachte sie nicht weiter. Eine kleine Haarlocke rutschte ihr neben das Auge und blieb dort einfach hängen.
    "Und? Ein Auftrag von vielen und nicht immer kann man Erfolg haben" meinte sie lächelnd auch wenn es ihr schwer viel dieses Lächeln aufzubringen.
    "Ich bin froh, dass du mir dieses eine Gesicht zeigst und nicht ein anderes aber auch glaube ich, dass das dein wahres Gesicht ist und die anderen nur aufgesetzt sind, damit ein anderer nicht erkennt, dass unter dieser harten Schale auch etwas sanftes ruht. Und ich denke ich habe auch schon ein anderes Gesicht von dir kennengelernt bei der Festnahme heute." Sie räusperte sich etwas. "Weißt du warum ich glabe, dass das dein wahres Gesicht ist? Weil dir sonst wohl kaum die Schicksale von Sklaven etwas bedeuten würden. Du hättest mich auch hier alleine lassen können mit meinen Ängsten und Sorgen aber das hast du nicht und dafür bin ich dir unendlich dankbar."

    Nadia zog die Decke fester um sich denn ihr wurde nun wirklich kalt. Vielleicht hatte sie die falschen Worte gewählt, denn sie wusste wie sich Sklaven fühlten wenn sie Angst hatten auch wenn sie selber nicht zu allem bereit gewesen wäre.
    "Warum lässt du sie nicht einfach in Freiheit? Du magst sie immer noch also schenke ihr diesen Wunsch nach Freiheit. Es wird keinem auffallen, dass du es tust, denn nicht immer kann eine Suche erfolgreich sein." Sie wusste, dass sie viel verlangte aber es war noch nicht einmal für sie dieser Wunsch sondern für eine ihr völlig fremde Seele.
    Nadia schluckte als sie seinen traurigen Blick sah, denn er ihr nicht verbergen konnte. Es tat ihr leid und zeigte ihrerseits ihre Schwäche, dass sie immer für jeden und alles da war, dem es schlecht erging. Zögerlich streckte sie wieder ihre Hand aus und griff nach seiner. Ihre Finger umschlossen seine Hand fest und sie sah ihn an. "Du bist ein guter Mensch" flüsterte sie und hatte Tränen in den Augen. Der Tag heute war einfach zu viel und er schien kein Ende zu nehmen.

    Nadia zwang sich zur Ruhe und trank etwas von dem Wein, aber nur einen kleinen Schluck, dann stellte sie den Becher in der Hand halten auf ihre angewinelten Beine ab und hörte ihm zu. Sie sah ihm dabei in die Augen und war still bis er geendet hatte. Die Geschichte ließ ihn wieder ganz anders erscheinen, als sie ihn kennengelernt hatte.
    "Du bist dieser Vigil, stimmts?" Sie senkte ihren kopf um ihm in die Augen zu sehen, da er seinen Blick abgewandt hatte. "Sie....sie hat dich benutzt um zu fliehen" stellte sie leise fest "Und sie bedeutete dir sehr viel. Das tut mir leid" flüsterte sie fast. Es tat ihr wirklich leid, denn wenn es schon jemanden gab der sein Herz einer Sklavin schenkte und man ihn dann so ausnutzte war das eine grausame Art. Nadia zog ihre Hand unter seiner hervor, sie wollte nicht, dass er auf die gedanken kam, dass sie das nun auch versuchen wollte. Furianus hätte das sicher geglaubt aber Nadia war nicht so eine und war es auch nie gewesen.
    "Ich denke wir fürchte uns jeder auf seine Art und Weise und für jeden ist seine Furcht grausam, auch wenn es für andere nicht den Anschein hat." Fest waren ihre Worte auch wenn ihre Gedanken noch immer verrückt spielten.

    Es tat gut mit jemanden zu reden, der versuchte sie zu verstehen und nicht gegen sie arbeitete, auch wenn sie wusste, dass er ihr nicht wirklich würde helfen können. Ganz langsam nahm ihre Hand die Wärme von seiner an, denn ihre war die ganze Zeit über ziemlich kalt gewesen, vor wllem wegen der ganzen Aufregung. Nadia sah ihn lange an in seine Augen und meinte wirklich zu erkennen, dass er alles ernst meinte was er sagte, was sie auch etwas beruhigte aber nicht ihre ganzen Ängst nehmen konnte, vor allem nicht vor dem eingesperrt sein und vor dem alleine sein im Dunkeln.
    We von selber ergriff ihre Hand den Becher Wein ohne allerdings zu trinken, sie wusste nicht ob sie müde werden wollte oder nicht.
    "Nein, bleib hier! Wenn ich wählen kann dann möchte ich bitte nicht alleine sein" sagte sie leise und löste sich aus seinem Blick um in den Becher mit Wein zu sehen. "Ich weiß vom Reden wird das Problem nicht weniger oder gelöst werden es ist nur......., das Reden lenkt ich vom schlafen ab. Ich will nicht, dass der morgige Tag anbricht, ich will das nicht." Es lag schon wieder fast Panik in ihrer Stimme und scho wieder bekam sie diese Luftprobleme

    Nadia spannte sich wieder etwas an, als er seine Hand auf ihre legte und für einen kleinen Augenblick verstärkte sich der griff ihrer Finger auf seinem Arm, aber das ließ auch sofort wieder nach. Sie senkte etwas ihren Blick, dachte daran was alles geschehen war und hoffte inständig, dass es nicht noch schlimmer werden würde. Dennoh sie konnte nicht daran glauben, dass er es schaffen würde mit Furianus zu sprechen, dafür kannte sie zu gut nun seine andere Seite, die Seite seines Vaters, die erst hier zum Vorschein kam.
    "Ich mag meine richtige Haarfarbe auch lieber und hoffe das geht schnell wieder weg. Es war eine dumme Idee, denn sie hat eh nichts gebracht" sagte sie etwas abwesend. Ihr Blick veränderte sich etwas und sie sah ihn eindringlich an. Auf der einen Seite konnte sie nicht verstehen warum er einer Sklavin helfen wollte, die er eigentlich nicht kannte und die ihn auch noch angegriffen hatte. Schmerzlich erinnerte sie das daran, dass ihr schon einmal wer helfen wollte obwohl sie keine Hilfe gebraucht hatte, der sie aus der Sklaverei holen wollte obwohl sie nie darum gebeten hatte. Doch nun war es anders und sie hätte gerne Hilfe, denn ihre Angst drohte ihr langsam aber sicher die Luft abzudrücken.
    "Ich weiß nicht ob ich weiterhin die Kraft habe, nicht nachdem was war und noch kommen wird. Was passiert mit Sklaven die weglaufen? Du wirst es nicht verhindern können auch nicht wenn du mit ihm redest, falls er dir überhaupt zuhört."
    Sie senkte wieder ihren Kopf und sah auf seine Hand, die auf ihrer lag. "Ich habe gehört was seine Familie mit anderen Sklaven gemacht hat" flüsterte sie dann.

    Nadia hörte ihm still zu und sah ihn dabei an. Es war etwas seltsam so eine Geschichte von einem doch so "harten" Mann zu hören. Sie schlang die Decke fester um ihren Körper und setzte sich dann anders hin und zwar so, dass sie vor ihm auf der Pritsche kniete. "Vielleicht bist du aus diesem Grund so wie du bist und es müsste hier mehr von deiner Sorte geben" flüsterte sie und war ziemlich verlegen, aber sie meinte auch hier ihre Worte ernst und wenn sie das alles vielleicht vorher gewusst hätte wie er wirklich war, dann wäre sie nicht so dumm gewesen und weiter geflohen, vielleicht hätte es einen Zeitpunkt gegeben wo er sie hätte doch noch laufen lassen. Aber dafür war es nun schon längst zu spät und das wusste auch Nadia.
    "Wenn ich ihm wirklich etwas bedeuten würde, dann hätte er mich nicht so behandelt, sondern hätte mir geglaubt und hätte nicht meine Ängste gegen mich benutzt. Ich kann deinen Glauben nicht teilen und anderen würden es auch nicht tun."Sie seufzte schwer und senkte ihren Kopf und gleichzeitig rieb sie sich mit der einen Hand ihre Augen um nicht weiter zu zeigen, dass ihr das alles viel zu nahe ging.
    Sein Kompliment ließ sie wieder aufblicken und sie sah ihn leicht verdutzt an und konnte ihn nur etwas verschwommen erkennen. Nadia blinzelte die Tränen weg und lächelte schwach wenn es überhaupt ein Lächeln war. "Ich bin nicht hübsch, ich sehe mit dieser Haarfarbe sicher schrecklich aus" meinte sie leise und legte ihn zögerlich eine Hand auf den Arm. "Unter anderen Umständen würde ich einfach sagan, dann lass mich einfach laufen aber ich weiß selber, dass es nicht geht und ich glaube nicht, dass du mir helfen kannst aber ich danke dir für deine Worte, und dass du mich doch als etwas anderes ansiehst auch wenn ich mich vorhin so gewehrt habe."

    Nadia zuckte wegen dieser Berührung etwas zusammen, aber sie zog nicht ihren Kopf weg sondern sah ihn weiter an denn auch seine Worte überraschten sie sehr, schon lange hatte sie so etwas nicht mehr gehört, ausser von den Gesprächen am Tiber.
    "Und welchen Menschen wenn du sagst vielen? Ich kenne keine, nicht mehr und ich denke auch nicht, dass sich etwas daran ändern wird." Nadia sah sich auch als einen Menschen an, vor allem einer der Gefühle hatte und behandel wurde wie..... dafür hatte sie nicht einmal noch Worte. "Und warum wäre ich DIR viel wert? Furianus würde sagen ich mache eh nur Probleme und habe ein zu großes Mundwerk weil ich auch meine Meinung offen kund tu. Woher kommst du?"

    "Ich verstehe dich und auch deine Lage und ich würde dich auch nicht darum bitten mich laufen zu lassen. Entweder hätte ich nicht fliehen dürfen oder aber nicht so lange auf der Insel verweilen sollen, dann wäre das alles hier nicht nötig. Und ich weiß auch, dass nichts und niemand auf meiner Seite steht. Ich bin nichts weiter als ein Gegenstand und keiner sieht in mir das was ich wirklich bin auch wenn es früher mal anders war. Wer weiß vielleicht habe ich das auch alles wirklich verdient, aber dennoch verstehe ich das alles nicht."
    Mittlerweile hatte sie auch das Brot neben sich gelegt und ließ sich wieder gegen die Wand sinken ihr Blick fiel dabei auf ihre bräunlichen Hände und den Schnitt den sie sich im Balneum zugefügt hatte und in diesem Moment wünschte sie sich, dass sie es richtig getan hätte oder, dass sie nicht gestört worden wäre.
    "Nichts ausser abwarten auch wenn ich mir wünschte es gäbe eine einfache Lösung aber die scheint es nicht zu geben und wenn ich ehrlich bin habe ich mehr Angst vor dem was passieren könnte als vor dem Tod selber." Ihr Blick traf ihn.

    Wirklich wohl fühlen konnte sie sich hier nicht auch wenn sie spürte, dass er sich wirklich darum bemühte, aber der Gedanke langte aus, dass sie bald zurück musste und darüber machte sie sich die meißten Sorgen.
    "Nur eine Woche?" fragte sie flüstern und sah ihn wieder ein, nur durch einen Schleier denn es hatten sich Tränen in ihren Augen gebildet. "Er wird mit dir reden aber er wird sich nicht reinreden lassen und wenn ich Glück habe, dann sperrt er mich einfach nur wieder in die Kammer ein in der ich wahnsinnig werde. Kannst du dir vorstellen in einer Kammer gesperrt zu sei in der du dich nicht bewegen kanns, in der es dunkel ist und du drei Tage drinne verbringen musst?" Nadie stellte den Becher ab und beugte sich etwas nach vorne. "Er wird nichts verstehen und genau das machen was sein Vater von ihm verlangen wird." Und sie wusste es könnte schlimmer enden als sie es sich vorstellen konnte.
    "Bitte geht nicht"

    Nadia sprach nicht weiter viel und trat langsam auf die Pritsche zu als er gegangen war und sie hoffte er würde sie wirklich nicht lange alleine lassen, dann nahm sie sich eine der Decken und wickelte sich in dieser ein um sich dann auf die Pritsche zu setzen. Sie setzte sich so hin, dass sie sich an die Wand lehnen konnte die hier wenigstens trocken war. Die Decke hatte sie sich bis zum Kinn gezogen und die Füße auf die Pritsche gestellt.
    Es dauerte wirklich nicht lange, da kam er auch schon wieder. Wieder zögerlich nahm sie das Brot und den Becher entgegen und nippte daran. Das Brot hielt sie einfach nur fest. "Danke" war das erste was sie sagte und lächelte dann ein wenig als er sich vor sie setzte.
    "Nein nicht wirklich und es tut mir leid wegen dem Tritt." Sie schaute von ihm weg und fiel wieder in ihre Gedanken zurück. "Ich kann wirklich nicht schlafen. Wann wird er es erfahren?"

    Zwar hatte sie die Umgebung beobachtet, den Gang den sie entlang gegangen waren, aber sie hatte nicht daran gedacht zu fliehen oder dergleichen, zumal sie nicht weit gekommen wäre. Ausserdem wer würde versuchen an einem bewachten Ort wie diesem fliehen zu wollen, sie sicher nicht.
    Mit etwas Abstand blieb sie hinter Strabo stehen als dieser an eine Tür kam und diese aufschloss. Das Kommentar von ihm versuchte sie so gut es ging zu überhören und zögerlich kam sie näher um einzutreten, blieb dann in der Zelle gleich an der Tür stehen. Auch hier war es nicht viel größer, auch wenn es etwas besser aussah als in der anderen, aber dennoch war es eng hier.
    Ihre Hände legte sie auf je einen ihrer Oberarme, als wäre ihr kalt was auch der Fall war, denn er hatte nicht übertrieben damit, dass es kalt war hier drinne, aber es lag auch an dieser innerlichen Angst die sie wieder spürte und diesen Dran nieder zu kämpfen sich um zu drehen und weg zu laufen konnte sie nur mit Mühe und Not bekämpfen. "Es ist kalt" flüsterte sie um etwas zu sagen, und um ihn davon abzuhalten sie alleine zu lassen.

    "Du hast mein Wort, vresprochen." Es war ihr Ernst, hauptsache sie würde hier raus kommen und so stand sie nach Strabo auf und hielt sich kurz an der Wand fest weil ihr schwindelig wurde, aber schnell ging es wieder. Mit der kalten Hand fuhr sie sich über das Gesicht und hörte die Schlüssel klappern als er die Tür aufschloss. Wenn sie zwar Kellerräume dachte erinnerte sie das auch gleich wieder an die Kammer aber sie hoffte, dass es nicht so schlimm sein würde und versuchte ihm zu vertrauen.
    Langsam ging sie ihm hinterher.

    Wirkliche Antworten auf seine Fragen hatte sie nicht, denn sie wusste ja auch, dass er sie nicht fliehen lassen würde, aber sie stellte auch fest, dass man mit ihm reden konnte und das besser als mit Furianus, denn Strabo hörte ihr zu und schien sie ernst zu nehmen.
    "Ich weiß, dass das nicht geht" sagte sie leise. "Ich werde nicht fliehen, das verspreche ich und ich halte mich immer an meine Versprechen" sprach sie weiter und immer noch leise. "Aber bitte einfach nur nicht hier in dieser Zelle, denn ich werde noch lange genug eingesperrt sein oder was auch immer geschehen mag, wenn er es seinem Vater gesagt hat oder sonst wem." Nein sie wollte nicht an die Strafe denken, die sie erwartete. "Weiß er es schon? Wenn nicht kannst du es nicht rauszögern?"

    Nadia sah auf und schaute ihn an. "Wie kommst du auf Eifersucht? Ich glaube nicht, dass es das ist schließlich wird er bald heiraten und ich bin NUR eine Sklavin." Es schien ihr ziemlich nahe zu gehen darüber si zu sprechen denn ihr lag immer viel an Furianus, bis zu diesem Dillema welches dazu geführt hatte, dass sie nicht mehr nach Hause wollte.


    Dennoch sah sie ihn bittend an. "Ich kenne dich nicht und dur mich auch nicht und ich weiß, dass du in mir ganz sicher einfach nur eine Sklavin siehst die es nicht anders verdient hat eingesperrt zu sein, aber lass mich bitte nicht hier drinne sitzen." Auch wenn die Zelle größer war und wenn sie hier Licht hatte erinnerte sie es an die Kammer in der sie drei Tage eingesperrt gewesen war und der Gedanke alleine reichte aus ihr die Luft abzuschnüren. "Bitte."

    Nadia tat was er sagte und ging von dem Gitter weg an die andere Wand, an die sie sich schlißelich mit ihrem Rücken dann lehnte und wartete bis er reingekommen war und sich auf die spärliche Pritsche setzte. Sie selber blieb weiterhin an der Wand stehen und sah ihn an, immer noch ihre Finger berührend die ziemlich rot waren.


    "Ich kenne ihn besser als du.....ich kenne ihn seit meiner Kindheit, denn wir sind zusammen aufgewachsen, er und ich. Wir waren Freunde bis zu dem Tag als er ging und hier her kam. Erst vor kurzem bin ich ihm hier her gefolgt und hatte gehofft auf den Freund zu treffen der er mir einst gewesen war, aber er ist es nicht mehr. Er hat sich verändert. Ich wollte nicht fliehen aber er lässt mir ja keine andere Wahl. Es war etwas vorgefallen in der Villa und er glaubte mir einfach nicht."


    Sie schluckte wenn sie an die Geschichte mit Constantius dachte. "Ich wollte nicht mit dem Mann mitgehen aber er glaubte es mir nicht und bestrafte mich dafür und dafür, dass ich ihm die Wahrheit ins Gesicht gesagt hatte."


    Ganz langsam ließ sie sich an der Wand zu Boden sinken und zog ihre Beine an sich rans, den Blick auf den Boden gerichtet.

    "Ich bin ja auch ein Tier welches in die Enge getreiben wurde oder wie siehst du das?" Vielleicht konnte man ja auch vernünftige Weise mit dem Mann sprechen, aber das hatte sie auch einmal von Furianus gedacht und es war alles anders gekommen als es kommen sollte. Irgendwie wurde ihr Blick wieder verzweifelt und das Wilde schien von ihr abzufallen und gab ihre andere Seite preis. Sie schauspielerte nicht sondern war so wie sie wirklich war. "Ich soll hier schlafen? In dem Dreck und in der Kälte. Wenn du Furianus bescheid gibst wo ich bin und, dass ihr mich habt was glaubst du was er machen wird? Was glaubst du was diese Familie tun wird?" Wieder umschlossen ihre Finger die Gitterstäbe und sie lhnte ihren Kopf dagegen und suchte seinen Blick. "Ich benötige Freiheit, das tu ich. Ich wollte nie fliehen hatte nie im Traum daran gedacht bis alles ausser Kontrolle geriet" flüsterte sie.

    Ruckartig zog sie ihre Finger zurück als der Stock sie traf und hielt ihre Finger fest um den Schmerz zu untredrücken. Es zog heftig und sie musste sich ziemlich zusammenreißen es nicht wirklich zu zeigen wie weh es tat.


    Sie tat es nicht, sie blieb weiterhin vorne am Gitter stehen, allerdings hielt sie sich nicht mehr fest daran. "Er wird mir nichts tun, da bin ich mir sicher und werde dich damit wohl enttäuschen müssen" flüsterte sie fast und innerlich war sie sich nicht sicher, das wusste sie und sie hatte Angst vor Furianus und Angst davor, dass er sie wieder einsperren würde.


    "Komm rein wenn du dich traust" sagte sie mit einem sonderbaren Tonfall.