Beiträge von Nadia

    Die junge Sklavin die schon ein paar Tage zuvor hier gewesen war hatte sich nun heute wieder erneut hier her geschlichen. Wie gut, dass sie für die MArktbesuche eingeteilt war und sie musste dem Mann ja noch erklären warum sie es nicht früher geschafft hatte zu kommen. Sie hatte es ihm versprochen gehabt, aber es nicht halten können. Die Sklavin klopfte an die Tür der Casa und hoffte, dass der Mann zu hause war, schließlich hatte sie keine Ahnung wo sie ihn sonst finden konnte und was sie zu sagen hatte war nicht erfreulich, deswegen kaute sie auch sehr nervös auf ihrer Lippe herum.


    *klopf klopf klpf*

    Nadia fühlte sich von den Blicken der beiden Sklaven völlig durchbohrt, auch wenn sie die Augen beider nicht ganz sehen konnte, wusste sie, dass sie angesehen wurde und sie konnte den Hass fast fühlen. Ihr Herz hatte sich bis jetzt noch immer nicht beruhigt und das Rauschen in ihren Ohren schien nun ihr ständiger Begleiter zu werden. Wenn sie wenigstens ihr schlimmes Gefühl los werden würde, dass noch mehr passieren würde als diese Begegnung die sie hier hatten. Sie kannte Sica, wenn auch nicht gut und war sich sicher, dass er Hannibal sicher nichts glauben würde. Nadia wusste auch nicht ob Sica sie nicht auch schon einmal in der Villa zusammen gesehen hatte. Alles war möglich und jeder Blinde konnte sicher seine Schlüsse ziehen.
    Einen Moment musste sie einfach ihren Blick von ihnen abwenden und die Worte begannen in ihren Ohren widerzuhallen. Langsam fuhr sie sich mit ihren Händen durch ihr Gesicht und strich sich ihre blonden Haare nach hinten. Wenn doch jemand hier wäre, der ihnen helfen könnte, aber sie waren alleine und niemanden würde es hier unten auffallen, wenn noch ein paar mehr Leichen hier verwesen würden.


    Sie nahm all ihren Mut zusammen, wirklich alles was sie in dieser ausweglosen Situation noch zusammenraffen konnte und trat von der Wand nach vorne auf sie alle zu, um sich neben Hannibal zu stellen. Nun stand sie ihren ehemaligen Peinigern genau gegenüber und spürte wie trocken ihr Hals doch geworden war. Gern wäre sie nun an einem fernen Ort gewesen, ja sie wünschte sich sogar in die Sklavenunterkunft des Praetorianers zurück, aber sie stand hier und auch wenn sie innerlich zittertet begann sie leise zu sprechen.


    "Das alles geht dich nichts an. Wir sind nicht in der Villa Flavia und du hasst hier draussen keine Macht über mich und kannst mir nichts anhaben." Natürlich wusste sie, dass das alles nicht stimmte und er sehr wohl viele Möglichkeiten hatte, aber sie war es leid zu schweigen und doch bereute sie es schon wieder ohren Mund auf getan zu haben.

    Nadia konnte nicht mehr verhindern, dass sie einfach langsam auf die Seite trat um sich an die Wand zu drängen, in der Hoffnung aus dem Blickfeld der Männer zu entschwinden, aber das war hier unten in der Enge nicht möglich. Nein sie müssten ja fast nur die Hände nach ihr ausstrecken. Die Kälte die ihr entgegenschlug von Sica und Sciurus hätte kälter nicht sein können. Irgendwie keimte die Frage in ihr was zwei Sklaven der Villa Flavia hier unten eigentlich machten. Die Leiche hatte sie nur ganz kurz gesehen, aber sie hatte auch die Worte gehört die sie gesprochen hatten. Was trieben sie für falsche Spiele und würden sie etwas gegen Furianus machen? Sogar jetzt dachte sie immer wieder an ihn, auch nach allem was gewesen war. Sie könnte Sciurus und Sica verraten, denn sie kannte wen der ihr glauben würde und wenn sie noch erfuhr was mit der Leiche geschah, dann hätte sie auch Beweise und vielleicht bestand so auch eine Möglichkeit sich aus der Affäre ihrer Flucht zu retten.


    Welche Gedanken dies doch waren, schließlich musste sie es erst einmal unbeheligt aus diesen Tunneln hier herausschaffen. Noch war es nicht vorbei und die Stimme und Worte von Hannibal rissen sie wieder hier her zurück. Ihr Herz klopfte wieder schneller und sie blickte mit einem seltsamen Blick zu Hannibal. Nadia hatte vor gehabt etwas zu sagen, aber ihren Mund dann wieder geschlossen, da sie sich nicht sicher war wo sie bei Hannibal grade dran war. Sie begann sich dann aber doch einzureden, dass er sicherlich schon wusste was er da machte.


    Ein Moment fiel ihr Blick wieder auf Sciurus und in ihren Augen stand ein Funkeln und es war nicht nur die Furcht. Sie erinnerte sich bis ins kleinste Detail an die erste Begegnung mit ihm in der Sklavenunterkunft. Dieser Hass der von ihm ausgegangen war......
    Hoffentlich hatte der Alptraum bald ein Ende.

    Mit großen, blauen Augen sah Nadia die Männer an und konnte sich einfach nicht von der Stelle bewegen. Sie schien einfach festgewachsen zu sein. Und auch wenn das Licht nicht grade zu den hellsten gehörte, konnte sie doch den Hass in den Augen von einem ihrer Peiniger erkennen. Wie gerne wäre sie einfach umgedreht und weggerannt, aber sie konnte einfach nicht. Das blitzen der Waffe war deutlich im Schein der flackernden Laterne zu erkennen und das erschreckte sie noch viel mehr, denn sie wusste ja um das Fehlen des Dolches von Hannibal. Er hatte keine Waffen bei sich und bestimmt wusste keiner was die beiden Männer wirklich in der Lage waren zu tun.


    Eigentlich hatte sie gehofft nie wieder diesen beiden Menschen zu begegnen, die ihr schon so viel Leid beigebracht hatten. Alleine das Zusammentreffen mit Sciurus in den Sklavenunterkünften hatte sie sehr geprägt von allem anderen ganz zu schweigen. Trotz aller Furcht die Nadia hatte tat sie einen Schritt zurück, denn sie traute diesem Sklaven alles zu, auch, dass er sie auf der Stelle töten würde, wenn er doch nur einen geeigneten Moment fand.


    Das Klopfen ihres Herzens schien hier unten doppelt so laut zu sein als es wirklich war und die Zeit war stehen geblieben und alles verlangsamte sich, sogar die Geräusche, das Plätschern und das Denken. Die Worten klangen immer noch in ihren Ohren wieder. Ihr Blick sagte mehr als tausend Worte und drückte ihre gesamte Angst aus und nur eine Bitte sie in ruhe zu lassen, was im nächsten Moment auch wieder etwas unwahrscheinliches an sich hatte.

    Dieser verdammte Stein....Nadia hielt ihre Luft an und versuchte sich nicht weiter zu bewegen, doch sie erstarrte auch so zu einer Salzsäule als sie die Stimme hörte die sie ihr ganzes Leben lang niemals vergessen würde. Aus tausend Stimmen würde sie ihn raushören können. Diese Kälte hatte nur einer drauf und das war Sica. Ihr wurde schwarz vor Augen, was sie aber nicht bemerkte, da sie hier unten sowieso eigentlich nichts sehen konnte. Seine Stimme drang bis in die hinterste Ecke ihres Kopfes und die Wände dieser Anlage hier unten ließen sie immer wiederhallen und noch bedrohlicher wirken. "Sica", flüsterte sie und lehnte ihren Kopf nach hinten an. War sie ihm endlich entkommen musste sie ihm hier unten wieder begegnen und das konnte nicht gut enden. Vor allem nicht da es beide waren die hier ihr Unwesen trieben. Nadia begann ihre Finger gegen die geschlossenen Augen zu pressen, bis sie anfing kleine, blitzende Licher zu sehen. Sie musste sich unter Kontrolle bekommen ansonsten würde sie hier auf der Stelle durchdrehen, denn es steckte schon alles so in ihr, dass der Ausbruch eigentlich kurz bevor war. Die Dunkelheit und diese Stimmen setzten ihr mehr zu als sie es jemals für möglich gehalten hatte und auch als sie wieder Hannibal hörte machte es das alles nicht besser.


    Nein es konnte nur noch schlimmer werden und das zeigte sich in dem Moment als sie dieses schlurfende Geräusch unweit von ihrer Position hörte. Sofort hob sie ihren Kopf wieder an, was erneute Steine abbröckeln ließ, aber das zählte nun nicht mehr, denn sie war nicht mehr alleine. Ihr Atem brannte in den Lungen denn sie wagte es nicht wirklich zu atmen. Hatte sich da nicht etwas bewegt? Sie war sich nicht sicher, aber...doch dann.....eine Stimme, eine Stimme die viel zu laut war um ungehört zu bleiben, eine Stimme die sie verraten hatte und dazu kam nun ein schwacher Umriss, der sich versucht gegen die Dunkelheit abzuzeichnen. Bei Tageslicht hätte man nun die Panik in ihren Augen sehen können. Ein Tier welches wählen musste zwischen dem Bären und dem Löwen, einen anderen Ausweg schien es nicht mehr zu geben. Die Fragen verstand sie gar nicht wirklich, denn sie sah einfach nur die Gefahr in der sie war, die Gefahr verraten zu werden.....nein sie war es schon.....


    Nadia konnte nicht anders handeln und sprang von der Hocke her auf, wäre fast abgerutscht konnte sich aber noch halten und drängte sich um die Ecke wo auch die anderen waren. ein leieses Keuchen und ein noch leiseres "Hannibal.....es tut mir leid.........das ist jemand....", war von ihr zu hören als sie um die Ecke kam und im Schein der Laterne wie erstarrt stehen blieb. Das Entsetzen war buchstäblich in ihr Gesicht gebrannt und auch wenn die Laterne nicht alles erhallen konnte, so konnte sie doch sehr gut die Männer sehen, die sich abzeichneten. Nadia zitterte am ganzen Körper und hasste sich dafür, dass sie so viel Angst zeigen musste. Hannibal hatte drei Männer hier, ihr konnte doch gar nichts geschehen redete sie sich noch schnell in Gedanken ein, aber sie hatte ja keine Ahnung ob die beiden nicht mehr Macht besaß, ausserdem hatte sie die Dolche noch nicht gesehen, die beide hatten. Vielleicht erkannten sie sie ja gar nicht mehr, hatten sie vergessen, was unwahrscheinlich war, da sie ja als Ärgerniss Nummer eins galt in der tollen Villa Flavia.

    Ihre Finger legten sich auf die Tür und sie hatte eigentlich nichts mehr anderes zu machen als einfach zu gehen. Es war erstaunlich wie sich alles entwickelt hatte. Von unschönen Worten waren sie dazu übergegangen, dass er ihr sein Herz ausgeschüttet hatte und dann wieder eine andere Seite zeigte. Vielleicht ließ ihn die Erkenntlich darüber, dass er sich ihr viel zu weit geöffnet hatte, so reagieren. Sicher hatte sie noch eine ziemliche lange Zeit dazu genau das rauszufinden. So verließ Nadia, mit einem kurzen Blick über ihre Schuler, das Büro von Crassus und machte sich wieder auf den Weg zurück in die Sklavenunterkunft. Wie sollte sie sich ihm eigentlich nun gegenüber verhalten? Er hatte gesagt, dass sie ab nun seine Leibsklavin sein sollte. Meinte er das ernst? Sie hatte keine Angst mehr ihn zu berühren, aber sie hatte andere Ängste die noch viel tiefer saßen und dies war der Grund warum ihr die Gedanken einer Flucht auch nicht mehr aus dem Kopf gingen. Aber das hatte ja noch Zeit.....oder doch nicht?

    Nadia wünschte sich, dass sie etwas hier hinten hätte sehen können. Wie weit war sie von der kleinen Gruppe entfernt? 10 Meter? Vielleicht kam das sogar hin. Die Dunkelheit griff immer weiter nach ihr und sie konnte schon wieder ihre aufkeimende Panik kaum unter Kontrolle halten. Sogar als sie ihre Augen schloß fühlte sie sich wie eingesperrt, ja wie damals in dieser kleinen Kammer in der sie drei Tage hatte ausharren müssen. Das Atmen viel ihr immer schwerer und sie wusste wenn das noch länger dauern würde......
    Sie durfte daran nicht denken und sie durfte sich nicht verraten. Was würde er mit ihr machen wenn er sie bemerkte? Gleich hier auf der Stelle in die Suppe werfen und ertrinken lassen? Nadia hasste diese Stimme so sehr, dass sie ihr unter die Haut zu gehen schien. Sie schallte von den Wänden nieder und traf sie jedes mal dabei.


    Dunkelheit, Enge und die ganzen anderen Geräusche die sie nicht zuordnen konnten machten alles nur noch schwerer. Ihre Hand lehnte sich an die feuchte Wand an um sich einen Halt zu suchen den sie langsam brauchte, denn auch wenn sie nichts sehen konnte, ausser diesen leichten Schein,hatte sie das Gefühl, dass sich alles drehte. Schweiß brach ihr auf der Stirn aus, Angst und Panik hatten sie vollkommen in ihrer Gewalt und sie musste in die Hocke gehen, wobei ein Stück, ein kleiner Stein, von der Wand abbröckelte *klick, klick, klack, plups* verschwand er in der Suppe nachdem er über den Boden geplumst war.

    Ihre Blick huschte über sein Gesicht und versuchte seine Gedanken zu ergrunden. Hatte sie nun wieder etwas falsch gemacht? Er sah so komisch aus und sie hielt inne, sogar mit dem Atmen. Sie hatte ihm doch nur das gesagt was sie dachte und eben hatte sie ihm nur die Hand auf den Arm gelegt weil er sich sonst falsch angezogen hate. Zaghaft glitten ihre Finger über seinen Arm, als sie ihre Hand wieder zurückzog. In ihren Augen blitzte etwas auf, etwas nicht zu ergründendes und doch greifbares. Sie konnte das angedeutete Lächeln von ihm sehen und auch, dass etwas in ihm vor ging, etwas was sie nicht kannte oder vielleicht doch zu kennen glaubte. Sie ließ ihre Hand sinken und sah ihn weiter an. Sein einziges Wort traf sie ein wenig, denn es kam ihr so vor als hätte sie wieder einmal etwas falsch gemacht. So neigte sie ihren Kopf und nickte. "Ja Herr" kam es sonderbar demütig aus ihrem Mund. Dennoch einen Moment länger blieb ihr Blick auf seinen Augen haften, aber langsam begann ihr Lächeln zu schwinden.
    Sie warf ihm einen letzten Blick zu und machte sich dann langsam auf en Weg zu der Tür, allerdings sehr zögerlich als wartete sie darauf, dass er noch irgendetwas sagen würde.

    Sie rechnete nicht damit, dass es sich um die zwei Männer in ihrem Leben handelte, die ihr schon einiges angetan hatten was man nicht mehr rückgängig machen konnte. Geschlagen und misshandelt, gedemütigt und fast in den Tod getrieben. Es war ein Segen, dass sie hier unten nicht sehen konnte und nur das Flackern der Lampe wahr nahm die von einer Hand gehalten wurde, irgendwo dahinten. Das Blut rauschte ohne Ende in ihren Ohren und die Stille war gleichzeitig wieder so laut, dass sie alleine deswegen hätte schreien können. Man konnte das Rascheln der Kleidung von den anderen hören, wie sie sich bewegten und dann doch angespannt die Luft anhielten. Eine Situation in der niemand sein will, wahrlich niemand, aber sie steckte genau in dieser fest.


    Sie griff sich grade an die Stirn, als Hannibal sich zu ihr beugte und flüsterte. Die Worte wollten sich gar nicht so schnell verarbeiten lassen wie es von nöten gewesen wäre, aber auch da musste sie jetzt durch und spürte seinen Körper an ihrem. Eine Situation die sie schon einmal hatten wo sie dachte ihn nie wieder zu sehen. Ein Abschied! Nicht schon wieder schoß es ihr einen Bruchteil später durch den Kopf doch auch dieser Gedanke zerbrach wie ein gefallener Becher wieder, als sei seine Lippen spürte wie sie sich auf ihre pressten und ihre Hände sich in seine Seiten gruben. Nadia hatte seinen Kuss ohne Gegenwehr erwiedert und ein kaum hörbarer Seufzer war das Ergebnis, als er sich wieder von ihr löste und sie zu denken begann. Kein Wort kam über ihre Lippen und sie stand reglos da und dann huschten sie alle um diese Ecke.


    Nadia kam nur langsam zu sich und sie fragte sich wie Hannibal sich das vorstellte. Sie musste doch an ihnen vorbei, sie musste diesen Weg gehen, aber wie? In diesem Moment war es ihr klar, dass sie das nicht schaffen würde wenn sie nicht den Weg zurück nehmen wollte und ohne Licht wäre sie hier unten alleine verloren, das konnte er nicht von ihr erwarten und auch nicht verlangen. Die Panika drang in ihre Kehle und sie stellte sich an die Ecke wo eben noch Hannibal gestanden hatte und sah um die Ecke in den Lichteschein. Er war nicht weit entfernt und das Licht flackerte, aber sie konnte nur Gestalten erkennen und Hannibal. Ihre Finger legten sich an die Ecken der Ecke und so blieb sie stehen, ob sichtbar oder nicht spielte in ihren Augen keine Rolle mehr, denn man würde sie in naher Zukunft doch bemerken.


    Nadia hatte die Luft angehalten und lauschte auf die Stimme die auf einmal erhallte und das Blut gefror in ihren Adern. Das konnte nicht sein, das konnte einfach nicht sein. Sie kannte die Stimme und sie hasste sie, aber sie war sich nicht sicher. Das konnte doch nicht sein, dass sie hier unten wieder auf einen ihrer Peiniger stoßen würde, nicht nachdem sie doch dachte ihnen entkommen zu sein. An ihrem Fuß strich eine Ratte vorbei und Piepste aufgeregt, dass sie nach unten schaute.

    Mit ein wenig Mühe rappelte Nadia sich von dem dreckigen Boden wieder auf und versuchte ziemlich erfolglos ihre Hände an ihrer ohnehin schon schmutzigen Tunika anzuwischen. Ihr Gesicht sah nicht besser aus was man zum Glück wegen dem leichten Licht nicht so erkennen konnte. Dass sie so stank wie Hannibal und eigentlich auch die anderen, denn der Gestank setzte sich auch an die fest die nicht in der Brühe rumgekrochen waren, bemerkte sie nicht mehr so schlimm da ihre Nase schon halb ´taub´deswegen war. Sie schenkte Hannibal, ihrem Retter, ein zaghaftes Lächeln und war seiner Meinung von hier so schnell wie möglich zu verschwinden. Den anderen Männern die gleich anfingen zu tuscheln schenkte sie nur einen kurzen Blick und dann versuchte sie einfach nur hinter Hannibal zu bleiben und nichts anzufassen und vor allem auch nicht auszurutsche denn im Wasser oder was auch immer das darstellte wollte sie nicht landen.


    Ihr Herz schlug allerdings die ganze Zeit immer noch schnell und die Angst hatte sich in ihrem Nacken festgesetzt und wollte sich nicht vertreiben lassen. Immer wieder beruhigte sie sich in Gedanken, dass ihr hier unten nichts passieren konnte, ausserdem war sie mit Hannibal zusammen und mit den anderen Kauzen mit denen sie nichts anfangen konnte, aber es waren Freunde von Hannibal also brauchte sie vor ihnen auch keine Angst zu haben. Hin und wieder musste sie einer Pfütze ausweichen und einmal hatte sie auch Glück genau in eine zu treten was einen leisen Seufzer aus ihrer Kehle entringen ließ.


    Doch was dann geschah, diese abrupte anhalten damit hatte sie nicht gerechnet und stieß genau gegen Hannibal. Ein ersticktes Geräusch von ihr war die Folge und gleich darauf verstummte sie und etwas schnürrte ihr die Kehle zu. Ihre Hand lag an der Seite von seinem Rücken und so schnell würde sie den Körperkontak mit ihm auch nicht unterbrechen wollen. Sie traute sich kaum zu atmen und dieses mal war es nicht wegen dem Gestank hier unten sondern wegen dem der Stimme vor wenigen Sekunden noch. Hatten sie eben das Licht ausgemacht konnten sie nun einen anderen lichtschein sehen, aber er kam nicht von der kleinen Gruppe. Ihre Finger berwegten sich auf dem Rücken von Hannibal und in ihrer Angst griffen sie in den klammen Stoff seiner halb zerrissenen Tunika. Ihr Herz schien einige male Aussetzer zu haben und das Blut rauschte in ihren Ohren als sie dem Lichtschein zusah.

    "Die Wege der Götter sind unergründlich. Du weißt, dass ich dir auf all die Fragen auch keine Antworten geben kann. Ich kann mich nur wiederholen, aber dennoch höre ich dir zu und wenn ich könnte würde ich auch etwas dazu sagen, aber ich glaube ich finde nichts dazu." Sie fühlte ein beklemmendes Gefühl bei sich, weil sie sich so hilflos vorkam. Warum sie so mit ihm redete konnte sie nicht einmal sagen, es war seltsam, aber es war halt Nadia. "Dann versuche es zu verstehen, aber versuche es auch als etwas endgültiges zu akzeptieren, dass es so gekommen ist wie es kam. Warum fragst du nicht bei den Göttern nach? Vielleicht werden sie die auf diese eine kleine Frage eine Antwort geben, auf das Warum. Versuche es doch, vielleicht kannbst du dann einen gewissen Frieden finden" sagte sie sanft und zog ihre Hand zurück, als er sich etwas von ihr wegdrehte.
    Es gab eigentlich nichts was sie für ihn machen konnte und da wieder dieses Gefühl, dass sie so etwas wie Mitleid mit ihm hatte, auf eine ganz eigentümliche Art und Weise. Er war bis vor kurzem nicht wirklich nett zu ihr gewesen und doch bot sie ihm eine gewisse Hilfe an sogar wenn es einfach nur ums Reden ging. Nadia war jemand der Geheimnisse immer für sich behielt, auch wenn sie damit großen Ärger bekommen würde, denn sie wusste schon so viele Dinge die ihr eigentlich den sicheren Tod einbringen würden.
    Grade noch sah sie zu Crassus hin als dieser sich etwas von dem Kleiderstapel genommen hatte und es grade über den Kopf stülpen wollte. "Halt...das ist eine weitere Tunika" sagte sie und legte eine Hand auf seine die den Stoff schon gefasst und übersteifen wollte. "Ich glaube das würde merkwürdig aussehen wenn du zwei von der Sorte überziehen würdest." Sie lächelte ihn verlegen an und deutete auf das Teil was unter der Tunika gelegen hatte.

    Hannibals Stimme kam nur gedämpft zu ihr rüber, da wirklich eigentlich gar kein Platz mehr zwischen ihm und den Wänden war. Ungläubig schüttelte sie den Kopf darüber, das konnte alles doch nicht sein. Sie konnten nicht wieder zurück gehen, denn dann würde man sie beide erwischen und hinrichten. Sicher würde Crassus in dieser Hinsicht keine Gnade mehr zeigen. Nadia konnte sich bei der Ratte noch grade verkneifen lauf aufzuschreiben und biss einfach die Zähne aufeinander. Sie musste sich ablenken und versuchte ruhig zu atmen, aber der Gestank war sowas von beissend, dass das auch fast nicht mehr möglich war. Ihre Hand blieb immer noch sanft auf seinem Rücken liegen damit er wusste, dass sie bei ihm war und um sich selber auch zu beruhigen, denn die Panik hatte sich tief in sie gefressen und würde so schnell auch nicht mehr von ihr los lassen. Warum konnten sie diese Gänge hier unten nicht auch breiter anlegen? "Ich weiß, dass wir das schaffen. Ich vertraue dir da."Ja das tat sie, das hatte sie ihm schon einmal gesagt. Sie zuckte zusammen als er irgendwann begann erst diesen Namen zu sagen und ihn später zu brüllen. Sie dachte daran, dass es vielleicht die Panik war die ihn dazu veranlasste so laut zu werden und seine Worte hallten an den engen Wänden nieder auch zu ihr drangen sie deutlich und laut durch. Wenn Nadia ehrlich war hatte sie nicht mit einer Antwort von der anderen Seite gerechnet, doch es kam tatsächlich eine, ganz schwach und kaum verständlich. Fast hörte sie sogar auf zu atmen damit sie etwas verstehen konnte.


    Nadia rutschte von selbst ein Stück zurück als die Männer begannen Hannibal aus dem Gang zu ziehen, oder war es nur einer? Sie war sich da nicht sicher. Es dauerte eine Ewigkeit....doch auf einmal rutschte Hannibal hindurch und sie konnte hören wie er auf einmal verschwand. Licht wäre hier ein wahrer Segen gewesen, aber sie hatte keine Fackel in der Hand und konnte deswegen auch nicht sehen, dass die beiden Männer durch einen anderen Gand der fast senkrecht nach unten verlief gerutscht waren. Das Gelächter drang bis zu ihr nach oben und sie fand es schon merkwürdig, dass sie sich alle so seltsam anhörten. Langsam kroch sie auf Händen und Knien weiter nach vorne und nahm das Ekelgefühl gar nicht mehr wirklich wahr.


    Die Worte Hannibals kamen grade bei ihr an, als sie abrutschte und den selben Weg nach unten nahm wie die beiden Männer zuvor. Zwar versuchte sie sich an den Wänden abzufangen damit der Fall nicht ganz so schnell war, aber damit hatte sie auch kein Glück. Wenigstens erblieb es ihr erspart in die Brühe zu fallen in der Hannibal fast und der andere ganz gefallen waren. Nadia landete genau vor Hannibals Füßen und blieb erst einmal liegen. Ihre Knochen taten weh und an einigen Stellen hatte sie kleinerer Schürfwunden abbekommen und vom restlichen Aussehen mal ganz zu schweigen. Sie konnte nicht glauben, dass sie draussen waren und sah zu ihm auf. "Haben wir es geschafft?"

    Langsam atmete sie ein und dann wieder aus, als seine Hand sanft über ihre Wange streichelte. Eine kleine Erinnerung kam in ihr hoch und sie sah sich wieder mit ihm zusammen in dieser kleinen Seitengasse. Sie hatten sich so nahe gestanden wie noch nie zuvor. Ein kaum spürbares Zittern ging durch ihren Körper und sie versuchte nicht dran zu denken was nun gleich geschehen würde. Immer noch war sie sich nicht sicher ob sie das schaffen konnte was sie vor hatten. Es war so schrecklich und als er ihr seine Hände reichte griff sie feste zu und ließ sich von ihm zu der Öffnung führen. Einen letzten Blick warf sie in seine Augen, dann schloss sie ihre und ließ sich nach unten durch das Loch runter. Das plätschernde Geräusch als ihre Füße den nassen Boden berührten und dann der Gestank der in der Nase biss drehten ihr den Magen auf den Kopf und sie spürte einen Würgreiz der immer größer zu werden schien. Sie traute sich kaum ihre Augen zu öffnen und presste ihre Lippen zusammen. Verzweifelt schaute sie Hannibal an und verschwendete keinen Gedanken wie sie später stinken mussten wenn sie draussen waren.


    Nadia nickte nur, denn sie wagte es gar nicht den Mund aufzumachen aus verschienden Gründen. Ganz langsam kroch sie ihm also nach und wollte nicht wissen was ihre Hände so alles berührten. Sie stellte sich Blumen auf einer Wiese vor die schön dufteten und dann das Zwitschern der Vögel......etwas glitschiges streifte ihre Hand.....die Sonne im Sommer und noch viele andere schöne Sachen. Der Weg schien eine halbe Ewigkeit zu dauern und irgendwann hatte sie auch wieder richtig Luft holen müssen und das Gefühl ihr Kopf würde nun explodieren wegen diesem Gestank war schmerzhaft. Am liebsten wäre sie auf schnellstem Wege weiter gekrochen, aber sie konnten hier unten nicht rennen, dafür war alles viel zu klein.


    Doch dann gerieten sie ins Stocken und sie konnte nicht fassen was Hannibal sagte, aber sie war ja auch gegen ihn gestoßen also musste es stimmen. "Ich bin hier" sagte sie unnötigerweise. "Wie du steckst fest? Das ist nicht dein Ernst. Bitte!" Sie legte ihm sanft die Hände auf den Rücken und versuchte flach zu atmen. Langsam fiel ihr etwas ein was nicht gut war. Sie hatte vor lauter Angst nicht dran gedacht aber nun war es wieder greifbar nahe und raubte ihr die Luft zum atmen die hier unten stank und knapp bemessen war. Ihre Angst vor der Enge und Dunkelheit.

    Sie war sich nicht sicher ob es eine gute Idee gewesen war ihre Hand auf seinen Arm zu legen, aber für solche Gedanken war es nun eindeutig zu spät und sie ließ sie einfach da. Wahrscheinlich hatte sie das heute schon viel zu oft gedacht und da sie sich sowieso viel zu durcheinander fühlte war es auch besser wenn sie darüber sich nicht weiter den Kopf zermaterte. Nadia wusste nicht was sie denken sollte, als sie seinen Blick sah, diese Traurigkeit in seinen Augen hatte sie nicht erwartet, viel mehr wohl eher, dass er vielleicht ihre Hand nehmen würde um sie wegzustoßen, aber nicht diesen Blick, der ihr nun ein ganz anderes Bild von diesem Mann zeigte, den sie hätte hassen müssen und den sie auf einmal nicht mehr hassen konnte. Sicher war immer noch etwas da, auch von der Angst und noch sicherer war, dass sie es dennoch versuchen würde von hier zu entkommen...eines Tages, denn sie würde sonst zugrunde gehen. War er wegen dem Erlebten deswegen so wie er war? Sie wusste es nicht und es war eigentlich auch nicht ihre Aufgabe es zu ergründen und wahrscheinlich wollte sie es nicht einmal. Auf einmal lag seine Hand auf ihrer mit einem sanften Druck. Es überraschte sie, aber sie ließ ihre liegen und versuchte ihn zu vertehen, nein eigentlich verstand sie ihn schon. "Die Götter waren mit euch und wahrscheinlich hatten sie mit dir noch etwas vor und haben dich deswegen diesen Weg gehen lassen. Nur sie wissen warum sie es getan haben und es hätte auch keinen Sinn nachzugrübeln warum es so ist oder war. Du hast das richtige getan. Es gibt einen Punkt wo man an sich selbst denken muss und ausserdem waren deine Männer wohl schon tot, also was hättest du tun können? Auch sterben? Das hätte deine Männer nicht wieder lebendig gemacht und dein Leben wäre verwirkt gewesen." Sanft schüttelte sie ihren Kopf oder bewegte ihn einfach nur ganz leicht hin und her. "Du musst lernen mit der Vergangenheit abzuschließen und mit ihr ins Reine zu kommen, und dann wirst du sehen, dass du an dein Handeln glauben kannst und es auch die anderen tun." Nadia versuchte ihn anzulächeln und eigentlich war diese Situation ziemlich suspekt wenn man bedachte was vor kurzem noch hier abgegangen war, dass sie ihm das Trinken entgegen geschüttet hatte und alles in einer Katastrophe zu enden schien. "Ich glaube dir" sagte sie leise.

    Gerne hätte sie gewusst was er grade dachte und gleichzeitig fragte sie sich warum sie das nun zu ihm gesagt hatte, denn sie müsste ihn hassen und ihm den Tod wünschen. Er hatte sie gedemütigt und fertig gemacht auch wenn sie eine gewisse Schuld dabei hatte. Aber wegen ihm war sie hier und nicht bei Cato. Wegen ihm war sie noch immer nicht frei und würde es vielleicht niemals mehr sein. Sie hatte alles aufs Spiel gesetzt und haushoch verloren. Tiefer hätte sie wohl niemals mehr sinken können und nun stand sie vor diesem Mann den sie hassten müsste und wusste nicht weiter, wusste nicht einmal mehr was sie fühlen sollte und was richtig war. Seine Worte überraschten sie und als er sich dann noch von ihrem Blick löste stand sie total verwirrt da und wusste gar nichts mehr. Sie brauchte einen Bruchteil von einer Sekunde um zu begreifen, dass er sich abgewandt hatte. Hatte er Angst vor ihr? Nadia war sich nicht sicher, wie sie sich schon die ganze Zeit nicht mehr sicher sein konnte. Er stand immer noch neben mir, denn viel hatte er sich nicht bewegen können, schließlich war der Schreibtisch gleich neben ihnen und ergriff die Tunika. Sie schluckte kurz und versuchte dann das Wort zu ergreifen. Mit sanfter Stimme sprach sie nun "Warum geht es dir anders? Wünschst du dir tod zu sein, dass du es nicht geschafft hättest?" Das konnte sie nicht verstehen und fast war sie versucht wieder ihre Hand zu heben und seltsamer Weise tat sie es auch und berührte ihn am Arm in dem Moment wo der Stoff seiner Tunika über seinen Körper fiel. "mir wurde einmal gesagt, das Leben ist ein Geschenk welches man nicht so aufgeben sollte."

    Ihre Ängste waren so tief in ihr verankert, dass sie diese wohl niemal los werden würde, egal bei wem und wem sie gegenüberstehen würde. Die Angst nun bei ihm war, dass sie auf eine Weise schwach werden könnte, denn sie fühlte es, fühlte wie sich langsam der Boden unter ihren Füßen öffnete und sie verschlingen wollte. Doch es war nur ihr Innerstes welches in die Tiefe gerissen wurde, denn ihr Körper stand noch an Ort und Stelle genau gegenüber von Crassus. Ihre Hand strich immer noch langsam über seinen Oberkörper bis sie ihre Hand sinken ließ und neben sich legte. Nadia konnte noch seine Wärme spüren, aber auch diese verflog irgendwann. Ihr Blick war immer noch auf die Narbe gerichtet die ein seltsames Muster bildetet und etwas zackig war, nicht grade wie es andere immer waren. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie berühren würde und vor allem nicht, dass er so sanft sein konnte. Langsam ließ sie ihren Kopf anheben und sah ihm genau in die Augen. In ihren blauen Augen schimmerte es und auch ihre Lippen waren umgeben von einem leichten Zittern. Seine Frage irritierte sie einen kuezen Moment und sie sah ihn mit leicht geöffneten Mund an. Seine Finger immer noch warm unter ihrem Kinn spürend suchte sie nach einer Antwort. Ihr Herz pochte ziemlich wild und es schien fast so als würde es immer wieder einige Aussetzer haben. "Nein, das wünsche ich mir nicht" flüsterte sie und sah ihn weiter an. Bis jetzte hatte sie noch nicht einmal ihren Blick von ihm abgewandt.

    Sie hatte immer noch ein ungutes Gefühl bei der Sache, aber sie wollte hier raus, denn zu groß war die Angst des weiteren Eingesperrt seins. Es frass sie langsam aber sicher alles auf, je länger sie in dem Besitz von Crassus war, desto schlimmer wurde es und sie hatte Hannibal ihr Wort gegeben, dass sie mitkam, schließlich hatte sie auch so eine Möglichkeit wieder Cato zu treffen und den wollte sie um jeden Preis wiedersehen. Wenn man ihre Flucht bemerkte, und das würde auf jeden Fall geschehen, war ihre Freiheit soweiso verwirkt. Furianus würde sie sicher kreuzigen lassen. Es wäre dann bestimmt das erste mal in seinem Leben wo er einen solchen Befehl gab und wer weiß vielleicht würde er auch dabei stehen und zusehen wie man es tat oder er würde dann noch mitmachen. Hannibal riss sie wieder aus ihren Gedanken, als er die Tür zu den Latrinen öffnete. Nadia war sichs chon die ganze Zeit nicht sicher ob sie das packen würde. Sie stand hinter ihm und schaute ihm zu wie er sich umsah. Langsam begann alles um sie herum sich zu drehen und sie lehnte sich an die Wand. Seiner Ausführung hörte sie zu, doch es hatte fast den Anschein als würden seine Worte nicht wirklich zu ihr durchdringen. "Oh bei den Göttern das ist der reinste Horror" flüsterte sie und musste einen Moment lang ihre Augen schließen, als das Schwindelgefühl immer schlimmer wurde, doch auch das verging und sie nickte ihm zu. "Ich werde es schaffen, das verspreche ich dir. Du sollst nicht umsonst hier her gekommen sein und ausserdem möchte ich mit dir kommen." Ihre Worte waren zwar ernst gemeint aber es fehlte die Überzeugung in ihnen. Mit einer Hand rieb sie sich die Augen und waretet darauf, dass er sagte es würde losgehen.

    Sie wusste ja doch irgendwie, dass sie Angst hatte, aber es war schwer eine Angst zu beschreiben die man nicht wirklich kannte oder nicht in Worte fassen konnte. Ihre Finger verweilten immer noch auf seiner Haut und sie konnte nicht leugnen, dass es sich nicht etwas gut anfühlte ihn so zu berühren, aber sie wusste es waren Gedanken die sie nicht denken durfte, ausserdem war sie hier eine Art Gefangene und nichts weiter sonst. Sie musste sich hier gegen alles wehren, das war immer noch besser als zu kuschen. "Vielleicht Angst davor etwas zu tun was nicht gut ist. Angst vor dem Ungewissen. Es ist Angst die ich nicht beschreiben kann, aber die in mir ist und das schon länger, nicht erst seit heute" flüsterte sie ihm zu. Sein Blick ruhte viel zu lange auf ihrem und sie konnte spüren wie sich die Haare an ihren Armen aufrichteten. Nadia hörte ihm aufmerksam zu, aber es waren alles Namen die sie nicht kannte, wie denn auch sie war Sklavin und da wurden ihr solche Namen niemals genannt, aber sie spürte, dass eigentlich ein großer Mann hier vor ihr stand. Er versuchte es zu verbergen, aber hatte er nun auch Angst vor ihr weil sie ihn berührte? Sie meinte ein Zucken von ihm gespürt zu haben was durch ihre Fingerspitzen drang. "Und du warst einer der Überlebenden" stellte sie fest, denn schließlich stand er noch vor ihr. Als ihr bewusst wurde, dass sie ihre Hand immer noch auf seiner Brust hatte zog sie diese langsam weg, aber verweilte immer noch auf seiner Haut, warum wusste sie nicht,vielleicht damit er nach ihrer Hand greifen konnte? Sie konnte spüren wie er atmete, weil sich seine Brust hob un senkte unter ihren Fingern und ihrer Hand und auch seine Wärme, alles war so deutlich und rief die Sehnsucht in ihr hervor die sie schon so lange spürte. Es war schlimm nicht mehr zu spüren wie man sie in den Arm nahm, kein Cato, kein Jemand, kein Furianus von dem sie sich nichts mehr gewünscht hätte als genau das. Zaghaft glitten ihre Finger weiter.

    Es war nicht so gewesen, dass sie ihn gar nicht angesehen hatte, nein sicher nicht, denn sie hatte an der Seite vorbeigeblickt und seinen Körper sehen können. Wovor sie Angst hatte? Sie konnte das nicht erklären es war einfach nur so ein Gefühl, was sie auch teilweise bei Aquilius gespürt hatte. Hier war es nicht so ausgeprägt, lange nicht so wie bei dem Flavier. Würde das noch kommen? Alleine, dass sie sich diese Frage stelte machte ihr eine Menge Angst, denn sie zeigte, dass sie diesen Weg in Erwägung zog. Nadia öffnete ihre Lippen und es schien, dass sie etwas sagen wollte, als sie fast wie in Zeitlupe ihren Kopf zu ihm anhob, doch kein Wort drang über ihre Lippen und sie sah ihn einfach nur an. Sein Körper war von einigen Narben geziert, was bei einem Soldaten sicher normal war. Er war durchtrainiert und so schnell entkam ihm sicher keiner der Verbrecher von Rom. "Ich weiß nicht vor was ich Angst habe" gab sie leise zu und sah eine Narbe die sich länglich von seinem Brustbein über seine Brust zog. Was er sagte war quatsch,denn sie hatte sicher nicht daran gedacht, dass er sie töten würde. Wie sie ihm schon sagte hatte sie keine wirkliche Erklärung warum sie es nicht wagte ihn anzusehenm auch wenn sie es nun tat. Vielleicht war es das Ungewisse, er war nicht ihr eigentlicher Herr den sie kannte.
    Warum sie das tat was sie nun tat....auch das wusste sie nicht, aber sie hob ihre rechte Hand und strich über diese Narbe, die aussah als hätte sie ihm fast das Leben gekostet. Nadia konnte die Unebenheiten unter ihren Fingern spüren und traute sich nun auch in seine Augen zu sehen. "Was ist dir geschehen, dass du diese Narbe trägst?" fragte sie fast im Flüsterton. Sie gaben beide ein seltsames Bild ab, wie sie vor ihm stand, die Hand erhoben und über seine Haut fuhr.