Beiträge von Nadia

    Ein Stoßgebet nach dem anderen schickte sie gegen den Himmel, aber wenn sie eines gelernt hatte dann, dass sie nie wieder so handeln würde wie damals bei den Vigilen wo sie auf der Flucht gewesen war. Eigentlich war es schon schrecklich wenn man bedachte was die Sklavin schon alles hinter sich hatte, denn das war nun ihre zweite Flucht nur, dass es jetzt unter anderen Umständen war, aber wieder zusammen mit einem Sklaven der ihr helfen wollte. Wenn sie gekonnt hätte und wenn es nicht so dumm ausgesehen hätte, dann wäre ihre Hand schon längst in seiner gelegen, aber so musste sie sich einfach mit seiner Gegenwart zufrieden geben und das Beste hoffen, wsa sie ja auch tat. Ihr Herz schlug schon so stark in ihrer Brust, dass sie das Gefühl hatte es würde gleich in tausend Teile zerspringen und sie würde einfach umfallen.


    Nadia vermied es ihren Blick zu heben, weil sie Angst hatte, dass sie sich dann verraten würde, deswegen sah sie einfach demütig auf den Boden. Damit lief man meistens am besten und so tat sie es einfach. Es war gut, dass Hannibal das Reden übernahm und sie kein Wort sagen musste, denn sonst hätte man das Zittern welches von ihrem Körper Besitz ergriffen hatte auch in ihrer Stimme gehört. Fest schlossen sich ihre Finger um den Griff des Eimers und den Besen, dass ihre Knöchel schon weiß hervortraten und es langsam begann zu schmerzen, aber es ging alles gut was sie nicht begreifen konnte. Erst als der Mann wegging und sie spürte, dass ihr langsam schwarz vor Augen wurde bemerkte sie, dass sie ihre Luft angehalten hatte und atmete tief ein und aus um wieder Sauerstoff zu tanken.


    Langsam hob sie ihren Kopf und sah ihren Freund an, als er den Weg wissen wollte. Sie brauchte noch einen Moment bis sie sich beruhigt hatte und deutete dann nach links in den Gang hinein. "Nur noch hier durch, dann sind wir da" sagte sie mit zitternder Stimme und tat wieder den ersten Schritt in diese Richtung. Sie würde es wohl nicht überleben wenn nun auch noch Crassus auftauchen würde.


    Der Weg war nicht mehr weit und sie schafften es ohne weitere Störungen an den Latrinen anzukommen. Nadia sah den gang rauf und hinunter, aber niemand war zu sehen und auch zu hören war nichts mehr.

    Sie konnte nur warten bis er sich die Tunika ausgezogen hatte und dann, ja dann kam diese Frage von ihm. Nadia wusste nicht warum er sie stellte oder welchen Zweck er damit verfolgte, aber sie war ihr ziemlich unangenehm, denn was sollte sie darauf antworten? Egal was sie sagen würde, es würde ihr anders ausgelegt werden und sie traute sich ja nicht einmal richtig ihn anzusehen. Sie hatte mittlerweile keine Angst mehr, dass er nun einfach über sie herfallen würde, denn sie glaubte nicht, dass er solch ein Mann war der das machte. Warum sie das nicht glaubte konnte sie selber nicht sagen, aber sie wusste einfach, dass er es jetzt in diesem Moment nicht machen würde, und vielleicht, dass er es gar nicht machen würde so lange sie es nicht wollte, also hob sie langdam wieder ihren Blick und schaute sich den Mann, der fast unbekleidet vor ihr stand an. Es wäre eine Lüge gewesen wenn sie gesagt hätte, dass er hässlich wäre und es wäre auch eine Lüge gewesen wenn sie gemeint hätte, dass er nicht auf Frauen anziehend wirken würde, aber was genau sie sagen sollte wusste sie nicht und deswegen zögerte sie. Nur kurz streifte ihr Blick seine Augen und wanderte wieder an ihm hinunter nur um dann wieder auf die Seite zu blicken.
    "Ich weiß nicht auf was du hinaus willst" begann sie langsam und hoffte ihn mit ihren Worten nicht wieder wütend zu machen "Willst du Bestätigung von mir haben, dass du nicht hässlich bist und sicher auf Frauen atraktiv wirkst?" Sie hatte ihre Gegenfrage, die auch gleichzeitig eine versteckte Antwort auf seine Frage war, in einem seh ruhigen Ton gestellt und aus ihrer Stimme war jeglicher Groll verschwunden, ja sie war fast sanft geworden, als würde sie mit einem Bekannten sprechen. Er wusste sicher genau, dass er eine ganz bestimmte Wirkung auf Frauen hatte und eigentlich fand sie es seltsam, dass er keine an seiner Seite hatte.

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Interessiert beobachtete Crassus, wie Nadia um den Schreibtisch herumging und ihm die Rütung abnahm. Wie sie versuchte, jede unnötige Berührung zu vermeiden, entging ihm dabei natürlich nicht. Ob sie ihn wohl auch so abstoßend gefunden hätte, wenn sie sich unter anderen Bedingungen und anderen Vorraussetzungen getroffen hätten? Wenn sie keine Sklavin wäre, sondern irgendeine römische Bürgerin aus einer recht angesehenen Familie? Dann würde das sicherlich ganz anders aussehen, stellte Crassus für sich fest. Dann würde sie sich darüber wahrscheinlich sogar freuen. Den Praefectus Praetorio als Ehemann oder überhaupt in der Familie zu haben, beziehungsweise mit ihm verwandt zu sein, bedeutete immer für eine mittelständische Familie einen großen Ansehensschub.
    Als sie ihn dann bat, aufzustehen, kam Crassus der Bitte nach. Er erhob sich langsam und bedächtig: Was ist, was schaust du die ganze Zeit auf den Boden? Sehe ich so abstoßend aus, seh ich so widerwärtig aus?



    Nadia stand da und wartete, dass er aufstand damit sie beginnen konnte ihm den Gürtel abzunehmen und dann seine Tunika auszuziehen. Es war ihr nicht wirklich bewusst gewesen, dass sie es mied ihn anzusehen, doch als er sie darauf ansprach hob sie langsam ihren Kopf an und sah ihn an. Sie gab sich Mühe ihn mit anderen Augen zu sehen und nicht mit denen von ihr. Vielleicht hätte sie ihn wirklich anders gesehen wenn sie nicht unter genau diesen fürchterlichen Umständen hier her gekommen wäre. "Entschuldige bitte. Nein Herr, das ist sicher nicht der Fall. Du siehst weder wiederwärtig noch abstoßend aus" flüsterte sie und sah ihm sogar einen ganzen Moment in die Augen und es war fast das erste Mal wo er sanfter gesprochen hatte und sie nicht mit Worten beleidigte. Langsam senkte sie wieder ihren Blick und begann ihm den Gürtel abzunehmen wobei sie ihn berühren musste und seinen Bauch und die Seiten von ihm streifte. Nachdem sie ihn abgenommen hatte legte sie ihn auf den Tisch und wandte sich wieder Crassus zu. Er war groß, ziemlich groß für die kleine Sklavin und sie stand genau vor ihm. "Würdest du dir die Tunika bitte über den Kopf ziehen?" fragte sie leise und zurückhaltend. Man merkte ihre Unsicherheit, aber es war eine Unsicherheit die nicht mehr dem glich was die ganze Zeit in ihr gekämpft hatte.

    Nie hatte sie wirklich verstanden warum sie sich alle nicht alleine anziehen konnten und für alles eine weitere Hand benötigten. Auch Crassus und das zeigte ihr, dass sie doch wieder Recht hatte und er nicht ohne Sklaven leben konnte. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal wie er sich von seinen Kleidungs und Panzerstücken befreien sollte. Seine frischen Sachen lagen da und sie würde aufstehen müssen um ihm zu helfen, was sie dann auch tat. Sie blickte auf ihn nieder und kam um den Schreibtisch zu ihm rum. Es wiederstrebte ihr diesen Mann zu berühren und ihm vor allem so nahe zu kommen, aber sie wusste was sie zu tun hatte und begann langsam die Schnallen seines Brustpanzers zu lösen. Als Furianus damals noch bei den Vigilen gewesen war hatte sie ihm auch geholfen und wusste wie es ging. Langsam löste sie eine Schnalle nach der anderen, auch wenn sie sich gerne beeilt hätte, aber das sollte er nicht wissen und deswegen ging sie langsam vor. Es dauerte etwas und etwas umständlich nahm sie ihm dann die ziemlich schwere Rüstung ab und legte sie an die Wand auf den Boden. "Würdest du bitte aufstehen?" fragte sie ihn leise und vermied es ihn anzusehen.

    Ihr Herz hatte nun begonnen zu schlagen als wäre sie auf der Flucht, nur war sie das ja eigentlich auch. Noch hatte sie nicht wirklich begonnen, aber schon in wenigen Minuten würde sie diesen Raum hier verlassen und dann wurde es ernst, das wusste sie, aber sie hatte sich entschieden und würde es auch nicht mehr rückgängig machen wollen. "Du bist bei mir Hannibal und ich vertraue dir, das weißt du. Auch wenn es gefährlich ist weiß ich, dass wir es schaffen werden." Sie sah ihn an und nickte um sich dann nach einem Eimer und einem Stab umzusehen. Sie fand den Eimer sehr schnell und dann einen Besen, der immerhin einen Stab hatte. Das musste ausreichen, so hoffte sie und stellte es neben sich ab.
    Nadia sah Hannibal an, als er ihr den Plan verriet was genau sie machen würden, und sie rümpfte die Nase, denn es war sicher nicht die angenehmste Art die Casa zu verlassen, aber sie sah es ein, dass es sein musste und es immer noch besser war als in die Arme von Crassus zu laufen, denn sie war sich sicher, dass er sie auf der Stelle hinrichten würde. "Nicht angenehm aber bestimmt sicher. Wir schaffen es schon" sagte sie aber man konnte nicht raushören ob sie es auch ernst meinte oder ob sie es nur sagte damit sie sich selber etwas mehr Mut machte.
    Nadia hatte etwas vor sich hin überlegt, als sie seine Hand spürte und wie er sie hinter den Vorhang vorzog. Ihr Herz verkrampfte sich einen Moment und dann beruhigte sie sich langsam wieder. Sie ging dicht neben ihm und hatte in ihrer freien Hand den Eimer mit dem Besen. So schnell wollte sie ihn nicht los lassen. "Ich kenne den Weg und führe dich dort hin" flüsterte sie und drückte seine Hand etwas fester um ihm dann den richtigen Weg zu weisen.

    Nadia hatte Hannibal aus der Sklavenunterkunft geführt und ging nun leise mit ihm zusammen durch die Casa in die Richtung wo die Latrinen waren. Ihre Hand war mittlerweile ziemlich feucht geworden und sie hatte schreckliche Angst, das ihnen jemand über den Weg laufen könnte der sie verraten würde. "Wir müssen dort hinten entlang" sagte sie und zeigte nach vorne, als sie Schritte hörte. Panisch sah sie Hannibal an und wusste nicht was sie machen sollten, denn viele Verstecke gab es hier irgendwie nicht. Ihre Finger griffen auf einmal noch viel fester um seine Hand und sie begann leicht zu zittern. Irgendwie bekam sie das beklemmende Gefühl gleich keine Luft mehr zu bekommen und sie versuchte ruhig zu atmen. Es erinnerte sie an ihre Flucht von damals als sie den Vigilen gegenübergestanden hatten. Dort hatte sie auch ihre Panik gepackt und damit hatte sie sich verraten, aber sie konnte grade nichts daran ändern.

    Was war daran so komisch? Schließlich war sie zusammen mit Furianus aufgewachsen, auch wenn er sich sehr verändert hatte, aber er hatte sie als Leibsklavin genommen als sie wieder bei ihm war, nachdem sie ihm nach Rom gefolgt war. Sie sah betreten auf den Boden, denn sie spürte wie er sich immer weiter über sie lustig machte und das tat wohl noch mehr weh als Schläge. Denn Schläge verheilten irgendwann aber nicht die Verletzungen die man jemanden zufügte tief in der Seele. Sein Grinsen versuchte sie zu übersehen. Nadia hatte keine Ahnung was er letztendlich alles von ihr erwarten würde als seine Leibsklavin, aber sie würde versuchen es so gut es ging so zu machen wie er es wollte.
    "Ja, Herr, ich werde mein Bestes geben um dich nicht zu enttäuschen." Sie nickte ihm zu und blieb sitzen, sah aus wie ein Häufchen Elend und wartete nur darauf, dass er ihr sagen würde was sie machen sollte. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war hatte sie schon Angst vor ihm, aber immer wieder drang etwas anderes in ihr nach oben.

    Sie würde sich wiederholen wenn sie nun wieder dachte, dass er sie auf die Palme brachte. Ganz eindeutig war es wohl auch seine Absicht sie durchdrehen zu lassen. Ihre Augen schlossen sich einen Moment um sich ein wenig abzureagieren, auch wenn sie wusste, dass es auf die Dauer nichts bringen würde, aber einen Versuch war es auf jeden Fall wert. Irgendwann würde er noch für alles zahlen, es müsste nur der richtige Augenblick kommen und der kam immer irgendwann. "Ich war die Leibsklavin von Furianus, was anderes habe ich bei ihm nicht gemacht, aber als ich noch in Britannia war, war ich üebrall beschäftigt, also kann ich auch in einer Küche arbeiten wenn es sein muss oder mich um Zimmer kümmern oder um das was du mir halt sagst."
    Sie hatte in der Zeit von Britannien sehr viel gelernt und konnte einen Haushalt führen, es lag an ihm was sie letztendlich machen sollte, denn e hatte ja ihr Wort, dass sie alles tun würde was er verlangte.

    Er machte sie wahnsinnig und völlig durcheinander, denn langsam wusste sie gar nicht mehr was sie noch hörte und was sie sich einfach selber zurechtreimte. Sie schien noch viel mehr in sich zusammenzusinken, als hätte er sie geschlagen, als hätte sie sich total verändert. Seine Worte brachten sie wieder zum zucken und gleichzeitig spannte sie sich nur noch mehr an. "Ich mache doch gar nichts" versuchte sie gegen ihn anzugehen, allerdings nicht mit lauter Stimme, sondern eher in sich gekehrt. "Ausserdem höre ich doch zu, aber du drehst die Worte wie du sie brauchst und wie du sie am besten auslegen könntest."
    Nadia war es die sich ziemlich von ihm verarscht fühlte und ihre Zähne zusammenbiss und ihn fest anschaute. "Wir haben verschiedene Meinungen und da bringt es nichts weiter zu reden." Es sprach mehr Verzweiflung aus ihr als was anderes, denn ihr fiel nichts mehr ein, es war eine Wand mit der sie sprach und sie fühlte langsam wie sich alles zu drehen begann um sie und in ihr. "Wir haben noch nicht drüber geredet, was meine Aufgaben hier sein sollen, Herr" versuchte sie nun vom Thema abzulenken.

    Sie musste zugeben, dass es sie etwas verwunderte, dass er ihr sagte er habe ihr, einer Sklavin, etwas versprochen und würde es auch halten. Nun verblüffte er sie immer weiter da er nun einen Sklaven doch noch irgendwie mit einem Menschen verglich, hatte sie das alles doch die ganze Zeit ganz anders in Erinnerung, oder versuchte er sie hier einfach nur zu täuschen? Sie wusste bald nicht mehr wen sie vor sich hatte, dieser Mann schien immer wieder die Fronten zuw echseln und verwirrte sie mit jedem Wort welches er in den Mund nahm. Je mehr er sagte desto schlimmer wurde es und ihre Gedanken begannen sich langsam zu drehen. Erst hüh dann hot, das konnte doch alles nicht zusammenpassen. "Du kannst einen Hochverräter doch nicht mit einem Sklaven vergeleichen" rutschte es ihr entsetzt aus dem Mund. "Das ist doch nicht der Vergleich wenn ein Sklave eine Vase fallen lässt weil er über Steine stolpert und dann kommst du mit einem Verräter. Das ist wie als würdest du versuchen Äpfel und Birnen unter einen Baum zu finden.


    Nadia schüttelte den Kopf. "Wir reden aneinander vorbei weil wir beide verschienden sind. Du der Herr ich die Sklavin und es kann jeder von uns nur ein anderes Weltbild haben. Wenn ich die Welt so falsch sehe warum sehen sie dann viele andere genauso wie ich?" Sie senkte ihren Kopf, denn er tat weh und ausserdem spürte sie ein Brennen in ihren Augen und rieb sich mit zwei Fingern drüber. Sie hatte das Gefühl mit Furianus zu sprechen, denn er hatte auch immer etwas anderes zu sagen gehabt. Lag es an ihr? War sie wirklich so schlimm und verbohrt und sah alles in einem ganz anderen Licht? War sie es die schlecht war und die anderen gut?


    Wieder war der Garten so nahe, denn dort hatte sie diese Gefühle und dieses sich schuldig fühlen gehabt. Sie begann grade genau wieder dort zu landen wo sie schon einmal gewesen war. Ja sie war schuldig und machte alles falsch. Wie immer.

    Warum musste ein Abschied immer nur so lange hingezogen werden? Nicht, dass sie ihn verlassen wollte, aber je länger sie hier so dicht beinander standen desto schlimmer würde es für beide werden, denn keiner wollte den anderen los lassen. Sie konnte nicht anders als diese Nähe zu ihm einfach noch einmal genießen bevor sie wieder ihren Kopf hob und seinem Gesicht schon wieder viel zu nahe war. "Es wird nur ein kurzer Abschied und ein kurzer Schmerz. Morgen Abend werde ich wieder bei dir sein und dann kann mich keiner so schnell von dir weg holen, aber ich muss nun gehen Cato. Ich liebe dich" flüsterte sie in sein Ohr und küsste zum Abschied seine Lippen. Es fiel ihr unendlich schwer sich von ihm zu lösen, aber sie tat es, weil sie es tun musste und schritt einen Schritt auf die Seite. Sie hielt seine Hand fest und schenkte ihm ein Lächeln als Geschenk welches er aufbewahren sollte und schon morgen Abend würde sie wieder bei ihm sein.

    Nadia würde sich niemals hier wohl fühlen und sie würde alles machen damit sie hier weg kam. Es war ihr somit egal, dass sie ihm gegenüber irgendwann ihr Wort brechen würde, aber sie wusste, dass sie es nicht aushalten würde zu warten bis Furianus wieder da war. Sie setzte sich wieder zurück auf den Stuhl wo sie vorher schon gesessen hatte und hörte ihm zu, aber so wirklich glauben konnte sie diese Worte nicht.
    "Wie ich darauf komme? Du hast deinen Sklaven den Tod angedroht und ihn zusammengeschlagen weil er eine Vase hatte fallen lassen. Es hätte jedem passieren können, sogar dir. Er konnte nichts dafür, aber du hast ihn betraft für etwas wozu er nichts konnte." Sie sah Crassus lange an und wollte ihm eine ehrliche Antwort geben, denn sie suchte ja immer das Gute in einem Menschen und vielleicht hatte er auch irgendwo eine gute Seite versteckt. "Entschuldige Herr" begann sie "War das für diesen Sklaven keine Peinigung? Und das Umgeben, du bist auf sie angewiesen denn ohne sie würde kein Betrieb laufen weil die anderen sich zu fein sind da zu arbeiten. Uns kann man zwingen aber nicht die anderen. Mein Bild von dir ist aber so, dass du sie erniedrigen tust." Nadia wusste nicht wie er darauf reagieren würde und wartete ab.

    Ein ganz liebes Danke an euch alle :) und lasst euch alle mal knuddeln :D:D



    @ Felix :D mein herzallerliebster Felix, ja auch Sklavin feiern mal Purzeltag :D


    @Nilsi: :D:D Ich nehme dich beim Wort aber das weißt du ja :D:D Ich warte auf meinen Kuchen :D



    @Medeia :D:D welche Männer denn *umguck und ganz unschuldig anschaut* :D:D


    Und nochmal alle knuddddäääääääääääääält :D

    Die Sklavin sah die hübsche Ägypterin an und ein kleines und scheu wirkendes Lächeln war zu sehen, als sie ihr den Brief aus den Händen nahm. "Ich danke dir und alles was er wissen muss steht in den Zeilen, auch der Name von wem er ist. Es ist wichtig, dass er ihn erhält, aber das sagte ich schon." Die junge Sklavin nickte ihr zu als wäre sie ihre Herrin, aber es war das bestimmte Auftreten was sie hatte, denn sie hatte für sie etwas ehrhaftes. "Ich muss auch wieder zurück, denn ich bin schon viel zu spät dran wegen diesem Brief, aber es war sehr wichtig, dass er hier her kam. Vale Bene." Noch einmal nickte sie ihr zu und drehte sich dann um, um sich zu beeilen zurück zur Casa zu kommen noch bevor es ganz dunkel war.

    Es gab Dinge mit denen konnte man einfach nicht rechnen und was nun geschah gehörte auf jeden Fall dazu. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er so reagieren würde wenn sie ihm sagte, dass es nun langsam Zeit wurde zu gehen. Nadia wollte ja bei ihm bleiben, aber es würde eine Katastrophe geben wenn sie nicht zurückkehren würde in die Villa Flavia. Sie wollte es sich nicht einmal ausmalen was man mit ihr machen würde, sollte man sie alleine schon dabei erwischen wie sie viel zu spät heimkehrte. Schon die ganze Zeit hatte sie eine Ahnung, dass Sica nur darauf wartete, dass sie einen schlimmen Fehler beging, damit er sie offiziel dafür bestrafen konnte und diese Gelegenheit wollte sie ihm auf keinen Fall bieten.
    Ganz langsam entfernte sie sich ein Stück mit ihrem Gesicht von seinem und sah ihm lange Zeit in die Augen. "Ich will es auch nicht, aber du weißt, dass ich gehen muss. Ich will doch auch bei dir bleiben, in deinen Armen, aber sie würden mich bestrafen und das weißt du" sprach sie leise und fuhr mit ihren Händen seinen Rücken entlang.

    Geduldig wartete die junge Sklavin bis er die Leibsklavin des Herrn geholt hatte. Einen wunderschönen Namen hatte sie, das konnte sie nicht leugnen und so suchte sie den Brief wieder in der Tasche und beförderte ihn ans Tageslicht oder eher an das Abendlicht, da es ja schon dämmerte. "Salve. Dieser Brief ist für deinen Herrn und sehr wichtig" sagte sie leise und hielt der Sklavin den Brief entgegen, eine kleine Rolle.


    Lieber Aquilius,


    ich habe keine Ahnung ob du weißt wo ich bin oder was mit mit ist. Hat es Furianus vor seiner Abreise noch gesagt? Ich denke nicht. Falls du dachtest ich sei schon frei....ich bin es nicht.
    Ich habe einen großen Fehler begannen und mich auf der Strasse mit dem Praetorianer Praefecten Caecilius Crassus angelegt und landetet im Carcer. Furianus gab ihm die Verfügungsgewalt über mich und nun bin ich in seiner Casa. Er hat mich in seiner Hand und ich habe Angst, ich will hier nicht bleiben, denn ich gab ihm mein Wort alles zu machen was er will. Ich weiß nicht wie lange ich es hier aushalte ohne durchzudrehen oder etwas schlimmes anzustellen.



    Dieser Brief ist geheim, denn es weiß keiner, ausser derjenige der ihn dir überbringt, dass ich ihn schreibe. Ich darf die Casa nicht verlassen, weil er denkt ich würde mich mit jemandem treffen wollen. Ich habe ihm nichts gesagt, aber er wäre nicht bei den Praetorianern wenn er nicht wüsste, wie er etwas rausbekommen kann und davor habe ich Angst.


    Ich weiß nicht mehr weiter....


    Nadia



    Sie sah ihn mit ihren flehenden Augen an und hoffte wirklich, dass er etwas für sie tun konnte andernfalls würde sie ziemlich alt aussehen. Was er ihr dann sagte ließ ihr ein Stein vom Herzen fallen und sie befürchtete schon, dass man dieses schallende Geräusch als er auf den Boden traf sogar hören konnte, aber anscheinend war es nicht der Fall. Es war immer noch besser der Leibsklavin einen Brief zu geben, als ihn dem Sklaven zu überlassen den sie den Mittag gegenübergestanden hatte,denn dieser hatte einen sehr merkwürdigen Eindruck auf sie gemacht.
    "Wenn das ginge wäre mir schon mehr als geholfen. Mir ist es nur wichtig, dass er den Brief erhält und ich mir da auch sicher sein kann." Die Sklavin versuchte sich in einem freundlichen Lächeln für den Ianitor.

    Es tat weh sich ständig diese Beleidungen anhören zu müssen, aber sie durfte nicht ausrasten und eine Art zu Tage befördern die nicht zu ihr passte. Gerne hätte sie ihm etwas ins Gesicht geschleudert, aber sie durfte es nicht und es kostete sie ihre ganze Willenskraft es nicht zu machen. So versuchte sie wenigstens ein wenig ihren Stolz zu wahren und sah auf ihn hinab, denn sie hatte sich bis jetzt nicht wieder gesetzt. So ein Satz musste ja wieder von ihm kommen, aber sie würde einwilligen, denn sie hatte keine Ahnung wie sie aus dieser bewachten Casa nach draussen kommen sollte. "Das verspreche ich dir. Ich werde die Casa nicht verlassen ohne deine Erlaubnis" sagte sie unr bereute im nächsten Moment schon wieder ihre Worte. Ihr blieb die Luft im Hals stecken als er sie wieder so provozierte und verletzte. Er hielt rein gar nichts von Sklaven und gerne hätte sie ergründet woher dieser Sklavenhass kam und warum ihm daran gelegen war sie so runterzumachen und am Boden zu sehen.


    Diese Kaltherzigkeit dieses Menschen ging ihr nahe, denn sie war selten Menschen begegnet die Sklaven so behandelten nicht einmal wirklich in der Villa Flavia. Da waren es nur die Sklaven gewesen die gegen die anderen angingen, aber sie wurde eigentlich nicht schlimm behandelt. Furianus hatte sie weitesgehend als Mensch angesehen und sogar Aquilius zu dem sie eine besondere Bindung verspürte hatte sie behandelt wie einen Menschen, warum konnte er es nicht.


    Es tat weh, aber sie versuchte ihre Gefühle einigermaßen zu verbergen was ihr schwer fiel. "Warum hast du einen solchen Hass auf Sklaven? Bitte, wenn mich ich eines wissen möchte, dann dies. Es steht mir sicher nicht zu solche Fragen zu stellen, wie mir auch alles andere nicht zusteht, aber bitte beantworte mir diese Frage,Herr." Diese Worte hatten sie so einiges gekostet, aber sie wollte es einfach wissen.

    Nadia versuchte immer noch langsam zu atmen, denn sie hatt nicht daran geglaubt, dass einer in diese Casa kommen würde um sie hier raus zu holen. Immer wieder richtete sie ihren Blick am Vorhang vorbei auf die Tür, weil sie glaubte, dass jeden Moment wer reinkommen würde, aber es kam keiner. Vielleicht war es auch einfach nur Einbildung, dass sie überhaupt etwas von draussen hörten, vielleicht aber auch nicht. "Ich weiß nicht ob er wirklich so ist wie ich es immer glaubte, denn ich bin hier, wegen einer Lapalie. Zumindest in meinen Augen ist es eine." Sie konnte es nur hoffen und die Hoffnung gab sie nie auf, bis auf einmal, da hatte sie alle Hoffnung aufgegeben und doch hatte sich alles zum Guten gewendet.
    Sie strich sich ihre Haare zurück. Ja er hatte Recht, hier hatte sie keine Möglichkeiten jemals Cato zu Gesicht zu bekommen, da Crassus sie niemals nach draussen lassen würde, weil er wusste, dass es da jemanden gab den sie sehen wollte. Ein verzweifelter Blick lag in ihren so blauen Augen, als sie ihn anschaute. Ihr fehlten die Worte, deswegen ließ sie ihren Mund geschlossen und deutete auf die Lager wo eventuell noch eine Tunika liegen könnte und fuhr sich dann mit ihren Händen über ihr Gesicht um danach einmal tief durchzuatmen.


    Nadia musste sich ihre etwas feuchten Hände an ihrer Tunika abwischen und sah dann zu Hannibal. Es war ein flüchtiger Blick und sie konnte eigentlich nichts dafür, dass sie ihn kurz ansehen musste, als er sich vor ihr auszog. Ihr "flüchtiger" Blick ging über seinen Körper und ruhte einen Moment lang auf seiner Schulter und auf der Narbe die dort prangte.....
    Als die Tunika über seinen Kopf rutschte wandte sie ihren Blick wieder ab und fühlte sich irgendwie etwas ertappt. Sie hörte sich an was er zu sagen hatte und wusste nichts, sie wusste einfach nichts. Viel Zeit blieb ihr nicht zum überlegen, aber sie wollte auch nicht, dass er umsonst alles aufs Spiel gesetzt hatte. "Ich komme mit dir. Ich habe keine Angst vor der Flucht, denn sie kann nicht schlimmer sein als das Leben hier."

    Ein großes gefühl des Glücks machte sich in ihr breit und sie umarmte ihn als hätte sie nie wieder vor diesen Mann los zu lassen. Wenn es alleine nach ihr gegangen wäre dann hätte sie es auch nie wieder getan. Der Kuss schien unendlich zu sein und sie war sich ihrer Worte sehr wohl bewusst gewesen und auch, dass hier nichts weiter möglich war ausser einen unschuldigen Kuss auszutauschen und sich zu umarmen, aber dies war schon mehr als sie sich an dem heutigen Tage erträumt hatte, denn sie hatte nicht damit gerechnet ihn heute hier zu sehen, war es doch mehr Zufall als alles andere, dass sie hier aufgetaucht war. Aber ganz langsam kam nun doch die Zeit an der sie sich von ihm verabschieden musste auch wenn sie das sicher nicht wollte. Nur sie durfte nicht Gefahr laufen, dass man sie erwischte wenn sie zurück in die Villa kam und man fragen würde wo sie so lange gewesen war.
    "Ich will nicht, aber es kommt langsam die Zeit Cato. Ich muss zurück" flüsterte sie ihm ins Ohr und vergrub ihr Gesicht an seinen Hals.