Während die Männer das Lager einrissen, redete Crispus mit den Duumvirn. Sie waren tatsächlich klug genug, ihm für seine Anstrengungen zu danken und freundlich zu sein. Crispus hatte ihnen genau die Geschehnisse geschildert, als der Bursche hereinkam, um darauf hinzuweisen, dass er das Zelt abbauen musste. Crispus ging also mit den beiden Honoratoren nach draußen und schloss seinen Bericht ab:
"Nach der Schlacht haben wir die Überlebenden gefangen genommen und das Lager der Banditen niedergebrannt und die Toten verscharrt. Wir haben in Wigands Dorf unsere Leichen verbrannt, heute morgen haben wir schließlich noch die überlebenden Banditen gekreuzigt und die Frauen und Kinder mitgenommen. Wir würden sie gern verkaufen."
Iulius Vocula, der romanisierte Germane, antwortete in gutem Latein:
"Das dürfte kein Problem sein. Ich kann euch sicher ein paar abnehmen und soweit ich weiß, ist auch ein Sklavenhändler in Borbetomagus. Mit ihm wirst du sicher einig werden."
Crispus überlegte. Er würde sicher nicht viel Geld herausholen für diese halbverhungerten Gestalten. Aber etwas war besser als nichts. Also nickte er.
"Gut, dann werde ich gleich mitkommen und das regeln."
Er wandte sich zu Superbus, seinem Tesserarius.
"Du hast Aufsicht über meine Centuria!"
Damit suchte er sich ein paar besonders schnelle Legionäre aus und ging mit ihnen und den Gefangenen, sowie den Duumvirn in das Oppidum. Als er wiederkam, war das Lager bereits dem Erdboden gleichgemacht. Etwas abseits standen die Maultiere, die Legionäre hatten sich versammelt.
Und diese staunten nicht schlecht, als sie ihren Centurio sahen. Denn er kam nicht nur mit den Legionären aus der Stadt zurück: An seiner Hand führte er einen kleinen Jungen mit verweinten Augen. In der Hand hielt er ein Holzpferd!
Der Petronier hatte es einfach nicht übers Herz gebracht, den kleinen zu verkaufen. Vor dem Sklavenhändler hatte er plötzlich furchtbar zu weinen begonnen und Crispus hatte an seinen eigenen Sohn denken müssen. So hatte er ihn gepackt, den Rest verkauft und kehrte so zurück. Er würde ihn Heila schenken - die hatte eh ein besseres Händchen für Kinder als er!
Die erstaunten Blicke quittierte er mit dem gewohnten harten Blick. Er sah die Soldaten an und begann dann die Abschluss-Ansprache:
"Die Mission ist vorüber! Wir haben unsere Arbeit gut gemacht, die Bürger von Borbetomagus sind froh und dankbar! Hoffen wir, dass wir niemals zurückkehren müssen! Aber es gibt gute Neuigkeiten: Der Verkauf der Gefangenen hat für jeden Soldaten zehn Sesterzen Beute gebracht! Der Signifer wird sie mit dem nächsten Sold auszahlen!
In Agmen venite!"
Er wies einen Legionär an, seinen kleinen Sklaven zu Reatinus auf das Maultier des Centurio zu setzen, dann befahl er
"Pergite!"
Der Junge begann zu weinen, doch die Soldaten setzen sich in Bewegung. So verließen sie die Civitas Vangionum und jenes albtraumhafte Abenteuer, das die Soldaten der II. hier erlebt hatten.
Sim-Off:Vielen Dank fürs Mitsimmen! Hat mir wirklich Spaß gemacht, auch wenn zwischenzeitlich kleine Längen drin waren, an denen ich nicht ganz unschuldig war.
Wir habens wohl doch zu einer halbwegs epochalen Länge gebracht! 