Sim-Off:Hm, dauert mir bisschen zu lang, daher fahren wir fort.
Dem Decurio glaubte Wigand kein Wort. Das roch doch verdammt nach Hinterhalt! Also durchsuchte er rasch das Dorf, kam jedoch zu dem Schluss, dass tatsächlich keine Banditen in den Hütten versteckt waren. Folglich ließ er seine Männer absitzen und schickte einen Boten zu der "Hauptstreitmacht" zurück und wartete.
So erschien der Trupp tatsächlich wenig später im Dorf. Auch Crispus fiel die Stille auf und er fragte sich, was hier eigentlich faul war. Er sprach kurz mit dem Decurio der Vorhut und beschloss dann, dass es wohl am geschicktesten war, einfach davon auszugehen, dass die Germanen sie nicht anlogen. Dennoch war es ihm klar, dass der Abzug der Zivilbevölkerung bei den nahe lagernden Banditen sicher aufgefallen war. Sie waren also höchstwahrscheinlich gewarnt...
Er war zwar vermutlich zahlenmäßig ebenbürtig und auch besser ausgebildet, aber dafür würden die Banditen die Überraschung und das Gelände auf ihrer Seite haben. Crispus hasste Guerilla-Kampf. Aber vielleicht waren diese Bastarde auch einfach geflohen und alle Freude war umsonst...er selbst hätte es wohl so gemacht. Aber ob die Banditen auch so intelligent waren? Es half nur eins: Rasch handeln, ehe der Feind Zeit hatte, um das Weite zu suchen!
Er ließ sich den "Kundschafter" bringen.
"Sprichst du Latein?"
fuhr er Aribert an und dieser schien tatsächlich zu verstehen.
"Aetas es.*"
Unwillkürlich musste der Centurio grinsen. Er sprach also halb-Latein...aber das würde ausreichen. Er sprach nun besonders langsam, sodass der Germane ihn verstehen würde.
"Kannst du mir den Weg zum Lager der Banditen malen?"
Er deutete auf ein Feld unberührten Schnees. Der Germane schien zu verstehen, denn er nickte und nahm sein Schwert zur Hand. Damit ritzte er einen Kreis in den Schnee, dann einen kleineren daneben. Der große Kreis erhielt kleine Häkchen und Aribert erklärte dazu: "Wald." Dann zeichnete er ein kleines Häuschen in den kleinen Kreis und erklärte: "Dorf."
Schließlich malte er ein weiteres Häuschen in den Wald-Kreis und fügte noch einen Strich hinzu, den er als "Fluss" identifizierte. Crispus nickte, als der Germane sein Schwert wieder in die Scheide steckte und zurücktrat.
Mir kritischem Blick betrachtete er die Karte. Mit dem vitis, den er wegen des Marsches noch bei sich trug, deutete er abwechselnd auf das Lager und das Dorf.
"Wie weit ist das?"
Aribert trat vor und kniff die Augen zusammen. Er schien einen Augenblick nachdenken zu müssen, dann meinte er
"Teil sechs von Tag."
Das war eine Erklärung, die Crispus erst durchdenken musste. Sechs Tage war wohl nicht gemeint, also ein Sechstel. Ein Sechstel eines Tages? Also wohl...2 Stunden! Das war eine gute Entfernung und wenn er die Sonne betrachtete, würde es wohl bereits dämmern, bis sie es erreichten. Aber warten? Dann liefen sie in Gefahr, dass die Banditen flohen. Das war eine Sache, die er nicht allein entscheiden wollte! Er holte die Decuriones, Duplicarii, Centuriones und Optiones herbei.
"Ich habe mich mit unserem Kundschafter unterhalten. Das Banditen-Lager liegt zwei Stunden tief im Wald verborgen. Ich denke, bsi dahin beginnt die Sonne, unterzugehen. Die Banditen werden allerdings vermutlich bis dahin von unserem Kommen wissen und sich entsprechend vorbereiten. Wir haben jetzt 180 Legionäre und 75 Reiter. Die Banditen zählen anscheinend 150 - 200 Mann - wir sind ihnen also zahlenmäßig überlegen - wahrscheinlich. Die Umgebung wird es uns außerdem unmöglich machen, in Formation zu kämpfen. Die Befestigung des Lagers kennen wir auch nicht. Was denkt ihr also? Sollen wir es riskieren, direkt aufzubrechen und auf dem Weg eine Strategie zu erdenken oder sollten wir abwarten? In diesem Fall werden die Banditen jedoch aller Wahrscheinlichkeit fliehen - spätestens wenn sie merken, dass wir ihnen zahlenmäßig überlegen sind."
Er sah in die Augen der Offiziere. Was würden sie dazu sagen?
Sim-Off:* "ita est" bedeutet "Ja", aetas es = "du bist Zeit"