Beiträge von Marcus Petronius Crispus

    Sim-Off:

    Ist nicht sonderlich viel Handlung passiert. Jetzt geht's aber los!


    Die Centurionen unterhielten sich noch eine Weile. Nach einer Stunde beschloss Crispus, dass es Zeit war, sich bereit zu machen. Die Späher würden die Truppe rechtzeitig warnen. Außerdem würde es sonst noch dunkler werden und alles würde noch gefährlicher sein. Also erhoben sich die Offiziere und traten auf den Dorfplatz.


    "Milites venite!"


    brüllte er und sofort eilten von allen Seiten Legionäre und Equites herbei. Crispus wartete einen Augenblick, dann begann er mit der Befehlsausgabe.


    "Ad arma. Alles Gepäck bleibt hier!"


    Er wandte sich zu den Centurionen um.


    "Jeder lässt ein Contubernium hier zur Bewachung."


    Dann drehte er sich zu Reatinus.


    "Contubernium VIII bleibt hier. Gib den Männern Bescheid."


    Inzwischen herrschte rege Bewegung auf dem Dorfplatz, sodass Wigand und seine Männer leicht verwirrt umherblickten.


    Crispus war tatsächlich ein wenig überrascht, dass es doch so schnell gegangen war. Er war es gewohnt, dass sich Verwaltungsakte immer ewig hinzogen, aber das hier hatte ja fast die Güte einer militärischen Verwaltung!


    Es dauerte ein wenig, ehe er den Bericht überflogen hatte. Das klang nicht sonderlich schwierig, daher meinte er


    "Ich denke nicht, dass das ein größeres Problem darstellt. Allerdings ist das Frühjahrshochwasser bereits verdammt nahe. Ich bin mir nicht sicher, ob wir alles bis dahin fertigstellen können."


    Der Schnee war schließlich schon am Schmelzen!

    Zitat

    Original von Numerius Hadrianus Capitolinus
    Natürlich kam von mir ein "Herein"!!!!


    Und schon wurde er hereingebeten. Wie üblich betrat er mit ausholenden Schritten das Officium und blickte Capitolinus direkt in die Augen.


    "Duumvir, du hast mich gerufen?"

    Während die Männer die Testudo trainierten, erschien plötzlich der Primus Pilus auf dem Campus. Er hatte seinen Tesserarius mitgebracht und gemeinsam stellten die beiden sich etwas abseits von der Übungsgruppe auf und beobachteten das ganze.


    Crispus sah, dass die Probati das ganze wohl zum ersten Mal machten. Nunja, da gab es noch einiges zu üben...aber erst einmal weiter abwarten...

    TEMPLUM MARTIS THINCSI



    Der Tempel des Legionslager, der auf dem Forum steht, ist dem Mars Thincsus, einer Mischung des Mars und des germanischen Kriegsgottes Tyr, geweiht. Hier werden regelmäßig Weihehandlungen vollzogen, Gelübde abgelegt und Opfer dargebracht. Über all dies wacht ein Priester, der auch den gläubigen Soldaten gerne weiterhilft.


    Das Hauptgebäude des Tempels, das in den Porticus rund um das Forum integriert ist, ist auf zwei Stufen gabaut, sodass es erhöht wirkt. In ihm befindet sich eine Cella, in der die riesige Statue des Gottes steht. Sie stellt den Gott als barfüßigen, bärtigen römischen Soldaten dar, der jedoch sein Schwert in der Linken hält, während die Rechte von seinem Umhang verdeckt ist (dies hängt damit zusammen, dass Tyr nach germanischer Ansicht seine Rechte verloren hat). In den Säulengängen links und rechts sind Opfergaben wie kleine Soldaten-Statuetten, erbeutete Rüstungen und Waffen, sowie gewöhnliche Naturalien-Opfer ausgestellt.
    Der Großteil der nicht-verderblichen Opfergaben wird jedoch im linken Seitengebäude aufbewahrt. Regelmäßig werden auch die Opfergaben von dort eingeschmolzen und außerhalb des Lagers vergraben.
    Das rechte Seitengebäude birgt Kult-Instrumente wie tragbare Altärchen oder tragbare Statuen, die auf Prozessionen mitgeführt werden. Außerdem liegen hier die Utensilien, die man für ein Feldheiligtum im Feindesland benötigt.


    Der Gebäudekomplex ist gänzlich aus Stein angefertigt und außen mit Marmor verkleidet.

    FORUM


    Hier finden regelmäßig Märkte statt, ebenso kleinere Paraden. Zusätzlich ist hier ein beliebter Treffpunkt für Legionäre, die in die Stadt ausgehen.


    Sim-Off:

    Nur angelegt, dass es vorerst verlinkt werden kann. Wird noch mehr dazu geschrieben.

    Nachdem die Vorhut weg war, befahl Crispus


    "Vexillatio movemini!"


    Die Männer sollten noch einmal Ruhe sammeln, ehe es in den Kampf ging. Zwar würden die Männer, sobald der Kampf begann, voller Energie sein, aber etwas Beruhigung vorher schadete sicher niemandem...


    Er selbst setzte sich mit den Centuriones und Optiones zusammen vor eine Hütte, wo eine Holzbank stand. Auch Wigand war gekommen und setzte sich schweigend daneben.


    "Bist du in 'nem Bestattungsverein, Crispus?"


    fragte einer der Centurionen den Petronier. Dieser meinte


    "Nö, ich sterb' einfach nicht."


    Der Centurio lachte. Dann blickten alle auf die drei Centuriae, die sich nun in kleinen Grüppchen gesammelt hatten.


    "Der Winter ist verdammt kalt, hab' ich das Gefühl!"


    meinte der andere Centurio.

    Nachdem Crispus seinen Papierkram erledigt hatte, beschloss Crispus, den Duumvir aufzusuchen. Folglich marschierte er durch die Stadt bis zur Curia und betrat das Gebäude. Zuerst einmal musste er sich natürlich beim Scriba melden!


    "Marcus Petronius Crispus, Primus Pilus. Ich will zum Duumvir Duccius."


    stellte er sich im gewohnten Befehlston vor.

    Crispus grübelte immer noch, obwohl die Offiziere ihn in seiner Meinung bestätigten. Nur einer der Centurionen meinte


    "Naja, wir haben andererseits auch alle Zeit der Welt. Wenn die Banditen abhauen, bekommen wir sie eben ein andermal."


    "Aber nicht mehr so schnell. Ich hab keine Lust mehr auf die Warterei."


    erwiderte der andere und letztendlich blieb es bei Crispus als Oberbefehlshaber, die Sache zu entscheiden. Noch einmal dachte er nach: Es war zweifelsohne ein Risiko und er wollte keine Legionäre sterben lassen. Aber wenn nicht heute, dann vermutlich im nächsten Monat nicht mehr. Und er sehnte sich wieder nach dem Castellum und nach Heila!


    "Gut, wir machen's sofort. Turma I wird die Vorhut übernehmen und dabie überprüfen, wie das Lager der Banditen befestigt ist und welche Größe es in etwa hat. Das Kommando übernimmt Duplicarius Justinianus Cupidus. Die Vorhut soll Kampfhandlungen vermeiden und nur spähen - vielleicht lassen sie irgendwo ihre Tiere zurück.


    Wir anderen lassen den Spähern etwas Zeit und folgen dann nach. Die Vorhut bricht sofort auf."


    Damit war alles geklärt - mit Ausnahme der Taktik, mit der die Legionäre gegen die Banditen vorgehen konnten...

    Sim-Off:

    Hm, dauert mir bisschen zu lang, daher fahren wir fort.


    Dem Decurio glaubte Wigand kein Wort. Das roch doch verdammt nach Hinterhalt! Also durchsuchte er rasch das Dorf, kam jedoch zu dem Schluss, dass tatsächlich keine Banditen in den Hütten versteckt waren. Folglich ließ er seine Männer absitzen und schickte einen Boten zu der "Hauptstreitmacht" zurück und wartete.


    So erschien der Trupp tatsächlich wenig später im Dorf. Auch Crispus fiel die Stille auf und er fragte sich, was hier eigentlich faul war. Er sprach kurz mit dem Decurio der Vorhut und beschloss dann, dass es wohl am geschicktesten war, einfach davon auszugehen, dass die Germanen sie nicht anlogen. Dennoch war es ihm klar, dass der Abzug der Zivilbevölkerung bei den nahe lagernden Banditen sicher aufgefallen war. Sie waren also höchstwahrscheinlich gewarnt...


    Er war zwar vermutlich zahlenmäßig ebenbürtig und auch besser ausgebildet, aber dafür würden die Banditen die Überraschung und das Gelände auf ihrer Seite haben. Crispus hasste Guerilla-Kampf. Aber vielleicht waren diese Bastarde auch einfach geflohen und alle Freude war umsonst...er selbst hätte es wohl so gemacht. Aber ob die Banditen auch so intelligent waren? Es half nur eins: Rasch handeln, ehe der Feind Zeit hatte, um das Weite zu suchen!


    Er ließ sich den "Kundschafter" bringen.


    "Sprichst du Latein?"


    fuhr er Aribert an und dieser schien tatsächlich zu verstehen.


    "Aetas es.*"


    Unwillkürlich musste der Centurio grinsen. Er sprach also halb-Latein...aber das würde ausreichen. Er sprach nun besonders langsam, sodass der Germane ihn verstehen würde.


    "Kannst du mir den Weg zum Lager der Banditen malen?"


    Er deutete auf ein Feld unberührten Schnees. Der Germane schien zu verstehen, denn er nickte und nahm sein Schwert zur Hand. Damit ritzte er einen Kreis in den Schnee, dann einen kleineren daneben. Der große Kreis erhielt kleine Häkchen und Aribert erklärte dazu: "Wald." Dann zeichnete er ein kleines Häuschen in den kleinen Kreis und erklärte: "Dorf."
    Schließlich malte er ein weiteres Häuschen in den Wald-Kreis und fügte noch einen Strich hinzu, den er als "Fluss" identifizierte. Crispus nickte, als der Germane sein Schwert wieder in die Scheide steckte und zurücktrat.


    Mir kritischem Blick betrachtete er die Karte. Mit dem vitis, den er wegen des Marsches noch bei sich trug, deutete er abwechselnd auf das Lager und das Dorf.


    "Wie weit ist das?"


    Aribert trat vor und kniff die Augen zusammen. Er schien einen Augenblick nachdenken zu müssen, dann meinte er


    "Teil sechs von Tag."


    Das war eine Erklärung, die Crispus erst durchdenken musste. Sechs Tage war wohl nicht gemeint, also ein Sechstel. Ein Sechstel eines Tages? Also wohl...2 Stunden! Das war eine gute Entfernung und wenn er die Sonne betrachtete, würde es wohl bereits dämmern, bis sie es erreichten. Aber warten? Dann liefen sie in Gefahr, dass die Banditen flohen. Das war eine Sache, die er nicht allein entscheiden wollte! Er holte die Decuriones, Duplicarii, Centuriones und Optiones herbei.


    "Ich habe mich mit unserem Kundschafter unterhalten. Das Banditen-Lager liegt zwei Stunden tief im Wald verborgen. Ich denke, bsi dahin beginnt die Sonne, unterzugehen. Die Banditen werden allerdings vermutlich bis dahin von unserem Kommen wissen und sich entsprechend vorbereiten. Wir haben jetzt 180 Legionäre und 75 Reiter. Die Banditen zählen anscheinend 150 - 200 Mann - wir sind ihnen also zahlenmäßig überlegen - wahrscheinlich. Die Umgebung wird es uns außerdem unmöglich machen, in Formation zu kämpfen. Die Befestigung des Lagers kennen wir auch nicht. Was denkt ihr also? Sollen wir es riskieren, direkt aufzubrechen und auf dem Weg eine Strategie zu erdenken oder sollten wir abwarten? In diesem Fall werden die Banditen jedoch aller Wahrscheinlichkeit fliehen - spätestens wenn sie merken, dass wir ihnen zahlenmäßig überlegen sind."


    Er sah in die Augen der Offiziere. Was würden sie dazu sagen?


    Sim-Off:

    * "ita est" bedeutet "Ja", aetas es = "du bist Zeit"

    Crispus seufzte. Dass der Duumvir seinen Lakai losschickte, um ihn in sein Officium zu bestellen, war wirklich ärgerlich: Er hatte hier zahlreiche Verpflichtungen und so wertvoll war eine Wachstafel nun auch wieder nicht, dass man sie nicht wegen irgendwelcher Nachrichten nutzen konnte. Aber es war wohl nunmal so: Er musste sich fügen, denn der Duumvir stand im städtischen Rang über ihm.


    "Ich werde kommen, wenn ich Zeit dazu habe."


    antwortete der Primus Pilus daher mit fester Stimme.

    Crispus folgte dem nun folgenden schnellen Ende der Sitzung. Eigentlich war alles zu seiner Zufriedenheit verlaufen: 1200 Sesterzen pro Nase würden viel Geld in die Stadtkasse spülen, waren jedoch für einen Centurio seines Ranges nicht besonders viel, um sich in den Stadtadel einzukaufen.


    Dem Bauvorhaben hingegen fügte er noch etwas an:


    "Meldet sich der Architekt bei uns oder müssen wir uns mit ihm in Verbindung setzen?"


    fragte der Petronier dann noch.

    "Dann bin ich auch für die Brücke. In Mogontiacum liegt eine Legion, also liegt es für mich auf der Hand, wer die Bauarbeiten übernehmen sollte."


    meinte Crispus zu dem Thema. Jede Legion beschäftigte ein ganzes Heer an Bauleuten, Vermessern und sonstigen Spezialisten - schließlich bauten sie ständig an Straßen, Lagern und sonstigen öffentlichen Gebäuden. Zudem waren sie billig, was sicher dem ein oder anderen entgegenkam...

    Da niemand mehr Fragen hatte, ergriff Crispus sein wartendes Maultier und schwang sich darauf. Er wirkte damit zwar weitaus weniger pompös als die Decuriones von den Turmae, dafür war er aber weitaus mächtiger als sie - fand er zumindest...


    "Pergite!"


    brüllte er schließlich und führte die Truppe los, ständig von einem seiner Männer als Kundschafter geführt. Unterwegs wandte er sich an den Decurio.


    "Schicke ein paar deiner Männer als Vorhut voraus. Nicht, dass wir in eine Falle geraten!"