Beiträge von Marcus Petronius Crispus

    DECRETUM DECURIONUM MOGONTIACI


    IN NOMINE DECURIONUM MUNICIPUMQUE MOGONTIACI


    werden mit Beschluss vom
    ANTE DIEM X KAL SEP DCCCLXIV A.U.C.
    (23.8.2014/111 n.Chr.)

    Regularien zum Erwerb des Munizipalbürgerrechts in Mogontiacum


    erlassen.



    I. Die Einschreibung in die Bürgerliste erfolgt öffentlich in Anwesenheit mindestens eines der Duumviri. Für diese Einschreibung ist eine Gebühr von 50 Sesterzen zu entrichten und ein Eid auf Apollo Grannus Mogon, den Genius Augusti und alle Divi Augusti sowie die kapitolinische Trias zu schwören, dass der Neubürger der Lex Municipalis, allen Decreta Decurionum und den Anordnungen der Magistrate Folge leistet.
    II. Das Munizipalbürgerrecht darf erst nach einer Wohnzeit von einem Jahr in der Civitas Mogontiacum beantraget werden. Während dieser Wohnzeit können bei den Duumviri Einwände gegen den Erwerb des Bürgerrechts erhoben werden.
    III. Das Munizipalbürgerrecht wird ohne Entrichtung einer Gebühr vererbt, sofern die Mutter der Person das Munizipalbürgerrecht inne hat. Außerhalb des Stadtgebiets der Civitas Mogontiacum Geborene haben ihren Anspruch auf das Munizipalbürgerrecht persönlich in Mogontiacum geltend zu machen, ehe es wirksam wird.
    IV. In Mogontiacum stationierte Soldaten sind Munizipalbürgerrecht ausgeschlossen, sofern sie nicht mindestens den Rang eines Optio oder einen Offiziersrang inne haben.
    V. Römische Bürger müssen zum Erwerb des Munizipalbürgerrechts ebenfalls ein Jahr in der Stadt wohnen, jedoch keine Aufnahmegebühr entrichten.


    Marcus Petronius Crispus - Duumvir Mogontiaci


    Sim-Off:

    Der Status des Municeps ist Voraussetzung für die Sim-On-Teilnahme an den Wahlen. Wer tatsächlich kandidieren, in den Ordo Decurionum gelangen oder im Wahlsystem abstimmen möchte, muss zusätzlich den Sim-Off-Test Mogontiacum ablegen.


    Wer das Munizipalbürgerrecht ererbt hat, hat sich wegen der Eintragung per PN beim amtierenden Duumvir oder dem zuständigen Moderator zu melden.

    :dafuer:


    Auch Crispus stimmte natürlich dafür und konnte bei der Auszählung zufrieden feststellen, dass auch diese Aufgabe damit als abgehakt bezeichnet werden konnte.


    "Damit gewinnt diese Regelung Gesetzeskraft - sie wird öffentlich verkündet werden und zukünftig gelten!"

    "Ich finde so eine Zentralisierung jedenfalls besser, denn da haben wir die Dinge auch besser unter Kontrolle - die Aedilen können ja nicht ständig alle Märkte in den Vici überprüfen!"


    bemerkte Crispus zur Frage der Marktverteilung.


    "Da fällt mir ein: Nachdem Matinius ja jetzt auch leider verstorben ist, müsste ich auch noch seine Marktordnung wieder zur Diskussion stellen!"


    Dann wandte er sich aber dem neuen duccischen Domizil zu, das ja wirklich recht vielversprechend klang:


    "Und woll soll die Villa Rustica hin? Habt ihr schon ein Grundstück oder so? Weil die muss ja dann doch ziemlich groß werden, wenn ihr da alle Betriebe unterbringen wollt, oder nicht?"


    Er wandte sich erklärend an Marcellus, der ja nichts von der überwältigenden Wirtschaftsmacht dieser Sippe wissen konnte:


    "Die Duccier produzieren alles mögliche - vom Tisch bis zum Rohstein, vom Werkzeug bis zum Goldkettchen! Wahrscheinlich baut Marsus eher eine kleine neue Stadt als eine Villa Rustica!"


    Letzteres sagte er mit einem Zwinkern in Richtung seiner momentanen Mitbewohner, die ja bekanntlich auch die reichsten Bürger des Municipiums waren.

    Eigentlich durften nur die Söhne von Decurionen an den Sitzungen des Ordo Decurionum teilnehmen - dafür hatte es einen extra Beschluss gebraucht. Trotzdem hatte er Marcellus mitgenommen, weil er als Sitzungsleiter ja das Recht auf einen Sekretär hatte, der ihm die nötigen Unterlagen reichte und so weiter. Dass er aber kurz vor der Abstimmung Fragen stellte, irritierte den Alten doch ein bisschen, denn immerhin hatte er soeben die Abstimmung eröffnet...


    "Veteranen sind ja keine in Mogontiacum stationierten Soldaten, Marcellus. Die sind also sowieso dabei und wir wären wirklich dumm, wenn wir sie auch ausschließen würden!"


    flüsterte er ihm trotzdem zurück - immerhin musste der Bursche ja etwas lernen, wenn er einmal hoch hinaus wollte!

    Es ging noch einige Male hin und her, doch letztlich ließ sich Crispus' und Marsus' Vorschlag doch einigermaßen verteidigen. Zur Absicherung beschloss der petronische Duumvir aber trotzdem, eine kleine Abstimmung zu machen - mit einer etwas abgeänderten Textvorlage:


    "Damit betrachte ich folgendes Decretum Decurionum als rechtsgültig:


    I. Die Einschreibung in die Bürgerliste erfolgt öffentlich in Anwesenheit mindestens eines der Duumviri. Für diese Einschreibung ist eine Gebühr von 50 Sesterzen zu entrichten und ein Eid auf Apollo Grannus Mogon, den Genius Augusti und alle Divi Augusti sowie die kapitolinische Trias zu schwören, dass der Neubürger der Lex Municipalis, allen Decreta Decurionum und den Anordnungen der Magistrate Folge leistet.
    II. Das Munizipalbürgerrecht darf erst nach einer Wohnzeit von einem Jahr in der Civitas Mogontiacum beantraget werden. Während dieser Wohnzeit können bei den Duumviri Einwände gegen den Erwerb des Bürgerrechts erhoben werden.
    III. Das Munizipalbürgerrecht wird ohne Entrichtung einer Gebühr vererbt, sofern die Mutter der Person das Munizipalbürgerrecht inne hat. Außerhalb des Stadtgebiets der Civitas Mogontiacum Geborene haben ihren Anspruch auf das Munizipalbürgerrecht persönlich in Mogontiacum geltend zu machen, ehe es wirksam wird.
    IV. In Mogontiacum stationierte Soldaten sind Munizipalbürgerrecht ausgeschlossen, sofern sie nicht mindestens den Rang eines Optio oder einen Offiziersrang inne haben.
    V. Römische Bürger müssen zum Erwerb des Munizipalbürgerrechts ebenfalls ein Jahr in der Stadt wohnen, jedoch keine Aufnahmegebühr entrichten.


    Ich bitte um ein Handzeichen, ob ihr dafür oder dagegen seid!"

    Crispus nahm den Entwurf entgegen und betrachtete ihn kurz - alles schien ordentlich gemacht worden zu sein. Aber eigentlich hatte er auch nichts anderes erwartet! Sogar das Unterschreiben konnte er sich sparen!


    "Gut, dann gib das ganze in der Regia beim Cursus Publicus ab. Es müsste eine Wertkarte für Mogontiacum geben, von der sie die Beförderungskosten abbuchen sollen - wenn es keine gibt, nimm die der Gens Petronia!"

    Lex Specialis - Lex Generalis - Crispus verstand kein Wort. Irgendwie klang das ganze aber auch nicht sonderlich sicher, denn Gewohnheitsrecht konnte ja alles Mögliche sein! Also musste der Alte die Begeisterung des jungen Petroniers leider ein bisschen dämpfen:


    "Hm, ich glaube trotzdem, dass es geschickter wäre, wenn wir in Rom deswegen anfragen - eigentlich kann man ja gar nicht glauben, dass der Codex Iuridicialis ernsthaft vorschlägt, alle Gerichtsprozesse nach Rom zu schicken... Kannst du sicherheitshalber eine Anfrage an den Kaiser aufsetzen deswegen? Also das Problem schildern und ihn um Bereinigung der Rechtslage bitten?"


    So viel dazu. Das andere schien dagegen zufriedenstellender gelöst:


    "Wegen Marsus können wir wohl drauf vertrauen, dass er einen vernünftigen Vorschlag macht. Das kannst du also vorerst als abgehakt betrachten!"

    Um Münzen zu entdecken war der alte Petronier viel zu wenig geschult - stattdessen stellte er fest, dass das Organ zumindest nicht völlig verfärbt war oder ähnliches, sodass er schließlich eine


    "Litatio!"


    verkündete. Damit legte er die Leber wieder ab und wartete, dass man ihm eine Wasserschüssel zum reinigen der Hände bereithielt - immerhin waren sie ziemlich blutig nach der ganzen Eingeweideschau!

    "Ja, das ist besser!"


    erklärte der Alte, nachdem Marcellus geendet hatte.


    "Schreib das ganze auf Papyrus ab und bringe es in eine ordentliche Form. Danach kannst du es mir später einfach hereinlegen, dann unterzeichne ich es."


    Damit war dieser Auftrag wohl vorerst wirklich erledigt. Aber wo Marcellus schon da war, war vielleicht ein guter Zeitpunkt, wegen der anderen Aufträge nachzufragen:


    "Wie steht es mit den anderen Dingen?"


    fragte Crispus deshalb direkt.

    Während die Ministri ihren Aufgaben nachgingen, betrachtete Crispus einen Vogelschwarm, der in weiter Ferne den Himmel entlang zog. Natürlich wusste er, dass die Viecher für das geübte Auge Informationen über die Zukunft offenbaren konnten - nur leider beherrschte er diese Kunst ebensowenig wie die Innereienschau! Zwar wusste er, wie eine Leber auszusehen hatte und dass Verfärbungen und ungewöhnlicher Geruch schlechte Omen waren - aber genaueres konnte er aus der Leber auch nicht lesen. Dafür gab es aber auch Haruspices...


    Und so nahm der alte Petronier die Patera, hob die Innereien kurz hoch, roch an ihnen und betrachtete sie von allen Seite...

    Aufmerksam hörte Crispus den Ausführungen seines "Schwagers" zu - es war tatsächlich höchste Zeit, dass hier etwas unternommen wurde, denn immerhin wollte der Alte den Bau noch während seiner Amtszeit fertig kriegen!


    Als Marsus schließlich geendet hatte, konnte er als Duumvir die ersten Rückfragen stellen:


    "Die Idee mit der Decke finde ich wie gesagt ziemlich gut. Die mit den Amtsstuben neben dem Pförtnerhaus auch - allerdings finde ich nach wie vor, dass wir uns die Officia für die Magistrate eigentlich auch sparen können! Nutzen wir den Raum über dem Pförtnerhaus und dem Raum der Scribae lieber für das Archiv oder so!"

    "Wir könnten die Möglichkeit, das Munizipalbürgerrecht zu erwerben, auch auf Offiziere beschränken. Dann wären die Einheiten repräsentiert, wir müssten aber keine Überstimmung der gesamten Bürgerschaft fürchten."


    gab einer der Decuriones zu bedenken. Einige weitere meldeten sich zu Wort, die ebenfalls diesen Vorschlag unterstützten, sodass der alte Petronier schließlich das Gefühl bekam, dass er mit seiner Idee, alle Soldaten einzubeziehen, doch eher allein dastand.


    "Naja, das wäre natürlich auch eine Möglichkeit..."


    gab er schließlich zu.


    "Dann aber auch für die Ala - die Auxiliarsoldaten siedeln sich immerhin viel häufiger an ihrem Garnisonsort an als die Legionäre!"


    "Das sehe ich auch so - jeweils müssen sie aber auch die Gebühr zahlen und den Eid leisten und so weiter..."


    erwiderte Crispus hierauf noch.

    ...und wieder kam Crispus bei seinem Scriba personalis vorbei, um einen neuen Auftrag zu vergeben:


    "Marcellus, mir ist gerade aufgefallen, dass wir noch möglichst bald einen Haushalt für Mogontiacum aufstellen müssen! Ich hab' mir nochmal die Lex Municipalis angeschaut - vor allem müssen wir überlegen, was wir den Magistraten und Scribae zahlen. Am geschicktesten wäre es, wenn wir dafür mal bei anderen Städten anfragen, was dort so gezahlt wird - kannst du ein paar Städte exemplarisch heraussuchen und anschreiben?"


    Natürlich gab es noch vieles anderes zu klären, aber das war wohl der Punkt, der am längsten dauern würde...


    "Also Städte mit vergleichbarem Status und so weiter - wir wollen ja nicht hinter den anderen zurückstehen!"

    Aufmerksam verfolgte der alte Petronier, wie die Freunde und Bekannten des Domitiers ihre Geschenke für die letzte Reise darbrachten. Dabei fiel ihm auch der Centurio auf, der ihm ja schon einmal Wahlkampfhilfe geleistet hatte. Dann folgten allerdings Weitere und schließlich war auch er selbst an der Reihe.


    Inzwischen brannte der Scheiterhaufen schon nicht mehr ganz so hoch. Dennoch genügte es, um das kleine Fläschchen mit Parfum sofort zu verdampfen, das Crispus nun in die Flammen warf. Es war eine ältere Flasche von Octavena, die der Domitier damals verschmäht hatte - jetzt würde er sich vielleicht in der Unterwelt an ihrem Duft erfreuen können und womöglich sogar ein bisschen ärgern, dass er damals Nein gesagt hatte...