Beiträge von Marcus Petronius Crispus

    Die Probati mussten erstmal wieder neue Pfeile aus ihren Köchern holen, dann traten sie wieder an. Natürlich war der Centurio nicht zufrieden 8o Er war noch nie beim ersten Mal zufrieden gewesen...vielleicht war das ein Ausbildungstrick...repetitio est mater studiorum
    Crispus nahm sich gleich drei Pfeile mit und steckte zwei in den Boden, als er an seinem Platz stand.
    Dann schossen sie erneut. Crispus achtete gar nicht recht darauf, wo sein Pfeil ankam. Aber er war offensichtlich im Durchschnitt, denn alle Pfeile waren relativ eng beieinander angekommen.
    Wieder befahl der Centurio eine Wiederholung und Crispus grinste Laelius an, als dieser fluchend einen neuen Pfeil holte, während Crispus demonstrativ einen Pfeil aus der Erde zog. Wieder dauerte es eine Weile, bis alle zurück waren. Die meisten hatten gleich mehrere Pfeile mitgebracht - auch Laelius: er war mit seinem ganzen Köcher gekommen - bzw. den Inhalt, da der Köcher ja fest installiert war.
    Die Gruppe ließ wieder eine Salve los, als der Centurio das Kommando gab. Wieder schossen sie durch die Luft und wieder kamen sie am Boden an.
    Nach einer weiteren Salve war es an Crispus, neue Pfeile zu holen. Diesmal grinste Laelius.
    Die Probati wiederholten ihre Übung noch mehrere Male und sahen nach jedem Mal erwartungsvoll zu Vitamalacus.

    Crispus sah erstaunt zu Regulus
    "Wieso fragen wir nicht einfach? Irgendwo hab ich doch gehört, man soll sich einfach beim Centurio melden...und wo wir doch alle so fleißig trainieren..." Ein Grinsen malte sich auf Crispus' Gesicht.

    Crispus und die anderen Probati traten in ihrer gewohnten Schlachtreihe an. Als die anderen die Bögen gen Himmel hielten, tat Crispus es ihnen nach. Zumindest fiel es nicht ganz so auf, wenn er nicht traf...
    Trotzdem gab er sein Bestes und ließ auf Kommando mit den anderen eine Salve auf die wehrlosen Schießscheiben los.

    Crispus sah erfreut, dass sich ein paar auf seine Seite schlugen. Als er nachdachte, fiel ihm auf, dass er sich total verhaspelt hatte...
    Die Unterworfenen werden natürlich geschont!
    rief er deshalb hinterher.
    Als Maxentius ihn mit Tribun titulierte, quittierte er das mit einem Grinsen.
    Mal sehen, was der Tiberier so drauf hatte...

    Wieder sprang Crispus zu Boden. Bei den Liegestützen wurde der Schnee unter den Händen feucht...
    Dann wandte er sich wieder der Zielscheibe zu. Der Wind war nun wieder etwas konstanter.
    Trotzdem musste Crispus erstmal losziehen, um seine Pfeile wieder zurückzuholen.
    Die von der Scheibe waren leicht zurückzuholen. Bei denen am Boden war es deutlich schwieriger...
    Als er 18 hatte, ging er zurück, um seine nächste Übung zu absolvieren.
    Die ersten beiden Pfeile gingen - wie erwartet - wieder daneben. Langsam wurde Crispus richtig ärgerlich über sein Unvermögen.
    Als er sich umsah, sah er, dass Laelius mit fast allen Pfeilen getroffen hatte...hätte er sich doch nur als Kind etwas mehr für den Kampf interessiert...
    Nach dem dritten Pfeil hatte er wieder die richtige Position gefunden und traf zu seinem Erstaunen mit den nachfolgenden fünf Pfeilen. Langsam machte die Sache wieder etwas mehr Spaß...
    Der vorletzte Pfeil ging wieder daneben, der allerletzte jedoch traf - wie von Apoll gelenkt - in den dritten Kreis!!
    Er war begeistert! Allerdings verbarg er diese Begeisterung unter seiner ausdruckslosen Miene, bevor der Centurio sich wieder darüber beschwerte.
    So sah er seinen Vorgesetzten nur erwartungsvoll an.

    Crispus war erstaunt, als der Centurio ihn auswählte, dann begannen jedoch seine Augen zu leuchten. Der Centurio vertraute ihm.
    Rasch ging er etwas von Lupus weg.
    "Legionäre!
    Lasst uns tun, was Jupiter befohlen hat: Die Unterworfenen niederringen, die Hochmütigen aber niederringen!"

    Dabei zeigte er auf Lupus und grinste.


    Sim-Off:

    upsie, ich meinte schonen beim ersten... :D

    Crispus erwachte von den Gesprächen, die von den Wänden widerhallten.
    Er brauchte einige Zeit, bis ihm klar wurde, dass er noch immer im Wasser lag.
    Dann lauschte er dem Gespräch. Zissou...war DAS sein Problem? Ein paar nette Gespräche? Das fehlte auch Crispus. Vielleicht war das endlich mal keiner dieser wahnsinnig harten Kerle um ihn herum.
    Als er seine Hände aus dem Wasser hob, sah er, dass sie aufgedunsen waren. Höchste Zeit, zu gehen!
    Aber dann hörte er das Wort "Taverne" - ja, eine Taverne wäre wirklich gut! Darum rutschte er zu Regulus und Zissou herüber
    "Habe ich da etwas von Ausflug gehört?"

    Es war eine Fangfrage gewesen. Innerlich klatschte Crispus sich an die Stirn. Dann riss er seinen Blick vom Centurio los und warf sich auf den Boden. Bevor er aufschlug, fing er sich mit den Armen ab und begann sofort in rascher Folge die 10 Liegestützen auszuführen. Nach dem harten Training der letzten Wochen war das kein Problem mehr für ihn.1,2,3,4,5,6,7,8,9,10
    Crispus ging in die Hocke und sprang wieder auf.
    Nun ging es zum schwierigeren Teil der Übung. Er würde Fortuna wieder herausfordern müssen, denn nun spürte Crispus auch noch einen leichten Wind von der Seite. Das würde ja heiter werden!
    Er nahm den ersten Pfeil zur Hand, zielte wieder wie zuvor, schoss ihn ab - der Pfeil flog, abgelenkt durch den Wind, seitlich am Ziel vorbei.
    Beim nächsten Pfeil hielt er den Bogen etwas in die Richtung, aus der der Wind kam und der Pfeil fand beinahe sein Ziel - nur ganz knapp vorbei.
    Es würde eng werden...bei einem weiteren Pfeil hielt er den Bogen stärker gegen die Windrichtung und der Pfeil fand endlich sein Ziel. Crispus rührte sich nicht und als der Pfeil sein Ziel traf, prägte er sich seine Haltung ein. Theoretisch müsste es funktionieren, wenn er sich immer in die selbe Position brachte...
    Und tatsächlich! Die nächsten 4 Pfeile trafen nicht nur die Zielscheibe, einer drang sogar in den zweiten Kreis ein! Ein richtiger Treffer! Fast hätte Crispus seinen Bogen vor Freude in die Luft geworfen.
    Doch sein Übermut sorgte dafür, dass der nächste Pfeil wieder voll daneben ging. Dann wurde der Wind unregelmäßig. Trotz aller Konzentration und der richtigen Ausgangshaltung flog auch der nächste Pfeil in die Pampa.
    Nun war nur noch ein Pfeil im Köcher. Der letzte und wieder entscheidende Pfeil!
    Da kam Crispus eine Idee. Wenn er die Sehne bis zum Anschlag ziehen würde, würde der Pfeil vielleicht schnell genug sein, dass er nicht durch den Wind abgelenkt wurde! Crispus zog an der Sehne, bis sie hinter seinem Ohr angelangt war. Dann zog er die beiden Finger weg. Die Sehne schrammte über seine Fingerkuppen und verursachte kurz einen leichten Schmerz. Aber der Pfeil schoss davon und traf - das Holzgerüst, auf dem die Schießscheiben montiert waren.

    Crispus hörte sich das Gezeter des Centurio an, dann zog er einen weiteren Pfeil aus dem Köcher.
    Konzentriert legte er an. Dann schoss er....daneben!
    Er nahm einen weiteren, legte wieder an, zielte und ließ die Sehne nach vorn sausen. Der Pfeil schoss aus seiner Position, flog auf die Zielscheibe zu.....aber dann flog er weiter und kam mehrere Schritte hinter der Scheibe auf.
    Wieder nahm er unter dem strengen Blick des Centurio einen Pfeil und spannte den Bogen. Wieder blickte er den Schaft entlang, schloss ein Auge.
    Dann hob er den Bogen etwas, um die Flugbahn von vorhin zu erhalten.
    Er ließ die Sehne los und der Pfeil traf sein Ziel - zwar nur am Rand, aber immerhin...
    Auch die nächsten beiden Pfeile verschoss er.
    Nun der nächste Pfeil. Er konzentrierte sich, denn Extra-Liegestützen konnten viele Liegestützen bedeuten...der Pfeil traf - diesmal sogar in den zweitäußersten Ring! Auch der nächste Pfeil fand sein Ziel, diesmal rechts oben im äußeren Ring.
    Beim nächsten Pfeil verließ ihn jedoch sein Glück wieder. Er flog unter der Zielscheibe durch in blieb im Boden stecken.
    Der Centurio war wieder bei ihm angelangt und stellte sich genau neben ihm, als Crispus zu seinem letzten Pfeil anhob. Wenn er traf, wäre der Centurio zufrieden, wenn nicht, würde es Liegestützen geben...
    Er hielt seinen Kopf so, dass sein Auge genau hinter dem Gefieder des Pfeiles lag. Zwischen den Widerhaken der Pfeilspitze sah er die Zielscheibe. Genau den Mittelpunkt. Langsam hob er den Bogen etwas, so dass seine Spitze nun genau an den oberen Rand der Scheibe zielte. Seine Finger lösten sich von der Sehne und der Pfeil machte seinen Weg...bangend blickte Crispus ihm nach, doch ehe er sich versah, unterbrach der Pfeil die Flugbahn, als er unten im äußersten Ring der Schießscheibe stecken blieb.
    Geschafft! Begeistert sah Crispus zu seinem Centurio, der sich noch immer nicht vom Fleck gerührt hatte.

    Crispus trat vor die Scheibe. An einem Stock war ein Pfeilköcher befestigt, in dem etwa ein Dutzend Pfeile steckten. Außerdem hing ein Bogen dabei.
    Vorsichtig nahm Crispus den Bogen. Er war relativ leicht, aber die Sehne war hart gespannt.
    Er nahm den Bogen, legte einen Pfeil ein, spannte und blickte dem Pfeilschaft entlang. Damit zielte er auf die Zielscheibe.
    Dann ließ er los...der Pfeil schoss von der Sehne und landete...im Schnee - mehrere Schritte vor der Zielscheibe.
    Beim nächsten Versuch hob er den Bogen noch etwas an, so dass der Pfeil einen Bogen beschrieb und schließ hinter der Zielscheibe einschlug.
    Beim dritten Versuch versuchte er, den Winkel genau zwischen den beiden Versuchen zu finden, ließ wieder los und....SURR - der Pfeil steckte am äußeren Ring der Zielscheibe. Zumindest ein Treffer...

    Crispus war überrascht, als der Centurio die Probati nach wenigen Bahnen zurückrief...
    Schnell kletterte er aus dem Becken, trocknete sich ab und schlüpfte wieder in seine Rüstung.
    Gespannt darauf, was nun passieren würde, folgte er dem Centurio zurück auf den Exerzierplatz...Als er nach draußen trat, fühlte er die Kälte, die von seinen feuchten Haaren unterstützt wurde...

    Crispus dachte sich *ach*, dann nestelte er an seiner Rüstung herum, bis die ganzen Schnallen und Bänder geöffnet waren. Schließlich legte er zuerst die Schultern, dann die restlichen Teile ab. Rasch zog er die Caligae aus, öffnete den Gürtel - den ganzen Stolz eines Soldaten und schlupfte aus der Tunika.


    Nun kam der schwierigere Teil: In das eiskalte Wasser springen.
    Crispus hielt die Luft an, schloss die Augen und sprang. Das Becken war nicht sonderlich tief und er musste den Sprung mit den Füßen abfedern. Aber das war nicht das Problem: Das Wasser schien seinen Körper in kürzester Zeit herunterzukühlen...