Crispus betrat ehrfürchtig das Fahnenheiligtum. Er stellte sich zu den anderen Probati und sprach mit ihnen die Worte des Primus Pilus nach:
"IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."
Beiträge von Marcus Petronius Crispus
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Crispus hörte sich die Worte des Centurio an und gemeinsam mit den anderen antwortete er
"Centurio, jawohl, Centurio!" -
Crispus war froh, dass sie nicht sofort wieder laufen mussten. Er nahm das Scutum entgegen. Es war deutlich schwerer, als es aussah. Er hätte vielleicht das halbe Gewicht geschätzt. Trotzdem hielt er es tapfer in der Hand und stellte es nicht wie manche andere sofort auf den Boden.
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Crispus hielt an und verschnaufte erstmal. Es gelang ihm nicht sofort, wieder Haltung anzunehmen. Die Rüstung behinderte auch die Atmung durch ihr Gewicht. Schließlich stand er da.
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Crispus nickte schnell und spurtete los. Die Sache mit dem Wein war zwar etwas ärgerlich, da er gerne mit seinem Bruder in eine Taberna gegangen wäre, aber sicher hatte der Centurio Erfahrung mit Erkältungen - im Gegensatz zu ihm.
Obwohl er behauptet hatte, er habe nichts, erwiesen sich die letzten beiden Runden noch als recht anstrengend. Die eiskalte Luft zog in seinen Augen und ermöglichte er ihm fast nicht, sie offen zu halten. -
Crispus glitt zu Aelianus heran und sah ihn prüfend an. Dieser Kerl war heute auch auf dem Exerzierplatz gewesen. Er war wohl auch ein Probatus.
"Salve, ich bin Marcus Petronius Crispus - wer bist du?"
Der Legionär schien eingeschlafen zu sein und Crispus stieg schließlich nach einiger Zeit aus dem Wasser, zog sich um und ging zurück in die Unterkunft. -
Crispus überlegte. Eigentlich gar nicht so eine dumme Ansicht...wenn er an die zahlreichen Kriegsberichte dachte, von denen er gehört hatte, war es immer die Disziplin gewesen, die den römischen Truppen den Sieg gebracht hatte.
Deshalb nickte er zustimmend. -
Crispus wanderte über das Forum auf der Suche nach einer Taberna. Er hatte geglaubt, hunderte Tabernae zu finden in einer Stadt, in der gleich zwei militärische Großverbände lebten. Nicht einmal ein Lupanar war zu finden!
Er fragte sich, ob diese Stadt dermaßen abgelegen war, dass die Menschen nicht einmal für Profit hier wohnen wollten. -
Was war jetzt schon wieder? Crispus näselte etwas, bedingt durch den Schnupfen
"Centurio, doch, Centurio"
Er hatte sich doch gar nicht beklagt! Und zurückgefallen war er auch nicht! -
Das war doch klar! Mit einem Pilum konnte man nicht kämpfen, der Pugio zu kurz, also
"Das Gladius, Centurio!" -
Crispus stöhnte nun auch laut auf. Und mit ihm zahlreiche Kameraden. Von außen durchnässte sie der Schnee, von innen der Schweiß. Er würde heute abend außerdem viel mit der Reinigung seiner Ausrüstung zutun haben. Verdammt! Zu allem Überfluss begann auch seine Nase, sich zu schließen. Verfluchter Schnupfen! Aber er lief hechelnd wie ein Hund weiter, den Blick zu Boden gerichtet.
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Crispus blickte ihn verschmitzt lächelnd an
"Eine? Tausende! Aber scheinbar haben die Frauen mich nicht im Auge! Aber in der Armee darf man ohnehin nicht heiraten - zumindest als Legionär. Und wie siehts bei dir aus?" -
"Du weißt ja, eigentlich wollte ich schon immer irgendetwas Einflussreiches werden. Nicht so ein Provinzbeamter - ohne etwas gegen Onkel Varus zu sagen - er macht einen gutbezahlten und interessanten Beruf! Aber ich möchte mehr. Ich will unsere Gens wieder nach oben bringen, meine eigene Familia gründen. Und ich dachte, das Militär wäre ein ganz guter Weg dorthin! Und wer weiß? Wenn du zu den Prätorianern gehst, kannst du mir vielleicht sogar mit der ein oder anderen Bekanntschaft helfen?" Crispus zwinkerte seinem Bruder zu.
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Crispus stöhnte innerlich auf. Langsam war es genug. Und dieser Centurio schien zu gehen, als sei das ein Spaziergang, obwohl er immernoch nebenher lief. Schweiß tropfte von seiner Nase in den Schnee und seine Haare wurden langsam feucht. Und zu allem Unglück begann es auchnoch zu schneien.
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"Er ist mal wieder zu Besuch gekommen. Allerdings nicht besonders ausgiebig. Eigentlich hat er nur Salve gesagt und ist dann wieder in die Stadt, um Geschäfte zu erledigen! Er ist einfach kein Mensch für feste Mauern"
Crispus lächelte. Aber eigentlich bedauerte er innerlich, dass ihr Vater es selten schaffte, längere Zeit zu Hause zu bleiben, sondern ständig unterwegs war - die letzten 6 Jahre - und alles, was er bei einem Besuch übrig hatte, ein kleines "Salve" und eine Umarmung übrig zu haben.
"Ach ja, er sagte, er wolle uns besuchen bei seiner nächsten Reise!" -
"Ja, einen gewissen Julius Imperiosus. Er ist auch Priester und wohnt in Rom" Crispus machte eine Grimasse "Ein seltsamer Kerl, wenn du mich fragst, aber er scheint mächtige Freunde zu haben!"
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Schnell drehte sich Crispus um und suchte den Beutel, den er vorhin bekommen hatte.
Er breitete alles auf seiner Pritsche aus:
die Rüstung, den Helm, die beiden Pila, das Gladius, den Pugio, die zweite Tunika, die Tasche, die Feldflasche, die Decke, den Mantel, die Armschiene, das Halstuch, eine Hacke, der Brotbeutel, der Gürtel mit dem Schwertgehänge. Hastig sah er noch einmal nach.
Dann stellte er sich daneben und sagte
"Hier, Centurio!" -
Erstaunt blickte Crispus seinen Bruder an. Dann dachte er, dass dieser wohl wüsste, was ein harter Ausbilder ist.
Schließlich begann er
"Also ich bin ja schon einen Monat weg, aber das letzte Mal, als ich sie traf, waren sie wohlauf. Nunja, nicht ganz - Cinna ist eingezogen. Er hat gleich begonnen, sich Varus wieder zum Feind zu machen. Ein unausstehlicher Mensch! Aber sonst...gut. Arria wird bald heiraten! Ich habe ihnen geschrieben - mal sehen, was sie antworten!" -
Crispus blickte seinen Bruder an. Ihm schien der harte Drill kaum etwas auszumachen. Aber er war ja auch in einer Kämpferschule gewesen. Sicher war so etwas ein Witz für ihn. Er selbst hingegen hatte seit jeher eher weniger Sport getrieben. Während der Bruder sich in den Straßen mit anderen Jungs geprügelt hatte, war Crispus zu Hause gesessen und hatte sich mit Literatur beschäftigt.
"Ach, es ist doch etwas anstrengend. Wie läufts bei dir?"
Er blickte sich um, ob niemand da war
"Mein Centurio ist wirklich ein Sadist!" -
Crispus betrat die Ziegelei. Es war hier wunderbar warm - soweit man nicht hier arbeiten musste und dabei schwitzte wie ein Tier.
Er schlich zum Optio und versuchte dabei, niemandem der Arbeitenden im Weg zu stehen.
"Optio, dürfte ich Euch etwas fragen, Optio?" sagte er leise.
"Könnt Ihr mir sagen, wo ich meinen Eid leisten muss und wie lange Briefe von hier aus nach Tarraco brauchen?"