Beiträge von Marcus Petronius Crispus

    | Lucius Petronius Crispus

    Zitat

    Original von Nicaea
    Unterdessen hatte sich Nicaea wie aufgetragen gesetzt und begrüßte nun den jungen Petronier mit einem schüchternen lächeln.
    "Kannst du mir vielleicht erklären was hier abläuft. Ich war noch nie bei Spielen da ich bisher nie mitdurfte. Und ehrlich gesagt aus dem was meien Schwester Sicca erzählt werde ich nicht so richtig schlau. Oder geht es wirklich nur um schwitzende Männer", es schien so als ob Nicaea erst gesprochen und dann gedacht hatte. Jedenfalls wurde sie knallrot als sie merkte was sie gerade erzählt hatte und hauchte hinterher
    "Verzeih meine Worte."


    Der Gedanke, dass Nicaea über schwitzende Männer sprach, erinnerte den jungen Petronier daran, dass er im Moment auch zu diesen zählte, denn der Angstschweiß vor dem fremden Wesen "Mädchen" drang aus seinen Poren. Dabei bemerkte er gar nicht, wie naiv Nicaeas Frage war. Bevor er allerdings antwortete, dauerte es einen Moment, bis ihm klar war, dass sie ihn etwas gefragt hatte.


    "Naja...ähm...es geht um den Kampf!"


    antwortete er dann und überlegte wieder, ob Frauen sich für so etwas überhaupt interessierten. Auch wenn er nicht viel mit seinem Vater teilte, so war die Begeisterung für den Kampf doch trotz der harten Schinderei, die der Alte als "Kampftraining" bezeichnet hatte, und der demütigenden Niederlagen gegen Armin, seinen Leibsklaven, gewachsen. Immerhin hatte er auch schon den einen oder anderen Gleichaltrigen zu Boden geschickt! Und wenn man zusehen konnte und dabei am Ende sogar Blut floss, war das ein Nervenkitzel, der besser war als alles, was Frauen ihm vermutlich bieten konnten!


    Schließlich kratzte er sich nervös am Kopf und beschloss dann, noch etwas mehr zu erklären, was allerdings ein ziemliches Durcheinander wurde:


    "Also die Gladiatoren kämpfen miteinander. Aber das hier ist das Vorprogramm mit Seiltänzern. Sie kämpfen aber mit scharfen Waffen - also die Gladiatoren - und sie verletzen sich und manchmal stirbt sogar einer. Aber das hab' ich noch nie gesehen. Also dass einer stirbt."


    Das war nicht gelogen, denn Lucius hatte ja noch nie einen echten Kampf gesehen. Deshalb war er umso aufgeregter - und jetzt noch mehr, da er mit diesem seltsamen Wesen zusammen auf der Bank sitzen musste!




    Zitat

    Original von Hamilkar
    "Fängt aber schon mal nicht schlecht an will ich meinen. Hab den Xystus zwar noch nie gesehen aber meine schonmal von ihm gehört zu haben. Ich bin kein Fachmann aber die Kämpfe die ich in Massilia gesehen habe weckten in mir irgendwie nicht so die Begeisterung. Es war irgendwie zu sehr... Wettkampf als Kampf auf Leben und Tod. Da wird es hier vielleicht besser. Oder lassen die keine Barbaren gegen Gladiatoren kämpfen? Wo wir gerade bei dem Thema sind bist du ein Liebhaber von Gladiatorenkämpfen oder stört es dich nicht wenn wir uns ein wenig unterhalten?"


    Junge Leute hatten seltsamerweise immer ein besonders großes Interesse am Nervenkitzel des Kampfes auf Leben und Tod. Auch Lucius hatte diese Frage zuerst gestellt, als er von den Spielen erfahren hatte. Der alte Petronier interessierte sich dagegen vor allem für Technik - als alter Veteran und Schleifer konnte er immerhin einschätzen, wie gut diese war.


    "Naja, sie kämpfen schon mit scharfen Waffen, aber ich denke nicht, dass sie hier absichtlich jemanden umbringen. So ein Gladiator ist ja doch ziemlich teuer."


    erklärte er daher schon zum zweiten Mal.


    "Ich sehe mir einen guten Kampf gern an, aber du kannst auch nachfragen, wenn du nicht ununterbrochen quasselst."

    | Lucius Petronius Crispus

    Zitat

    Original von Nicaea
    Unterdessen hatte sich Nicaea wie aufgetragen gesetzt und begrüßte nun den jungen Petronier mit einem schüchternen lächeln.
    "Salve Lucius ich hoffe es geht dir gut und ich störe dich nicht mit meiner Anwesenheit." Da sie relativ dicht an Lucius drann saß konnte dieser wieder die Düfte riechen die Nicaea verströmte, es schienen die gleichen zu sein wie bei dem Abendessen nur das sie hier ein wenig verdünnter wurden durch das drum herum.


    Lucius spürte die Wärme Nicaeas, als diese sich neben ihn setzte und auch seine Nase nahm sie wahr - wie gut sie roch! Sein Blick allerdings war starr geradeaus gerichtet und er sah nur ganz kurz und verschämt zu ihr hinüber, um kurz und abgehakt auf ihre Bemerkung einzugehen.


    "Neinein, kein Problem!"


    Dann sah er wieder geradeaus und fragte sich, warum sie wohl so nah an ihn herangerückt war. Er hatte keinerlei Erfahrungen mit Mädchen (zumindest nichts außer einer Schlägerei mit einem, als er noch ein Kind gewesen war). Zwar hatten er und seine Mitschüler sich schon öfter von den käuflichen Mädchen in den Canabae erzählt und Caius behauptete sogar, schon einmal bei ihnen gewesen zu sein, aber wie das im normalen Leben aussah, davon wusste er wenig. Deshalb fragte er sich nun auch, ob es normal für Mädchen war, sich so zu verhalten oder ob sie irgendetwas damit sagen wollte...




    Zitat

    Original von Hamilkar
    "Nun nicht direkt soweit ich mich erinnern kann. Meine älteren Brüder Malchus und Adherbal haben mir öfter erzählt das es ein gutes Stück von unserem Haus am anderen Ende von Melita eine Gladiatorenschule mit kleiner Arena mit Zuschauerrängen gab. Dort hatte wohl ein alter berühmter Gladiator aus Rom dem man die Freiheit geschenkt hatte nach unzähligen Siegen eine Ausbildungsstätte eröffnet. Ab und zu fanden dort dann Spiele statt. Ich selber war aber nie dabei und habe meine ersten Spiele in Massilia gesehen als wir dort waren. Ansonsten gabe es wohl gelegentlich in den Häusern der Reichsten einzelne Gladiatorenkämpfe aber keine richtigen Spiele."


    "Naja, mit Massilia werden die hier nicht mithalten können."


    meinte Crispus, der selbst einmal durch die große Hafenstadt in Gallia Narbonensis gekommen war, die mit Mogontiacum nicht zu vergleichen war. Dort pulsierte das Leben, das Leben war vollkommen römisch und es lebten wohl mehr Griechen als Gallier in der Stadt. Er war zwar nicht im Amphitheater gewesen, aber er ging davon aus, dass dieses nur unwesentlich kleiner sein musste als das Theater hier, das immerhin für den gesamten Provinziallandtag gebaut worden war.


    "Aber immerhin, Xystus ist nicht nur hier in der Gegend bekannt."

    Crispus machte eine wegwerfende Handbewegung.


    "Ist schon gut, ist schon gut. Du konntest es ja nicht wissen und im Grunde kann ja auch niemand etwas dafür - ist nunmal so. Aber die Erinnerung schmerzt eben ein bisschen."


    Seltsam eigentlich, dass ihn der Tod eines Kameraden nie so lange beschäftigt hatte - an der Liebe musste doch etwas Besonderes sein. Dann fiel ihm ein, dass er zum zweiten Teil der Entschuldigung auch unbedingt etwas sagen musste:


    "Und nur, weil meine Frau tot ist, habe ich ja nichts gegen vollständige Familien. Ich freue mich sogar nur noch mehr für sie! Vielleicht sollte ich selbst auch noch einmal heiraten, aber nachdem ich ja schon einen Erben habe, weiß ich nicht recht..."


    Der Gedanke mit der neuerlichen Ehe war ihm tatsächlich schon ein paar Mal gekommen, aber er hatte ihn doch beiseite gedrängt. Zuerst, weil Heila erst so kurz tot war, später hatte er es vergessen, zwischendurch Lucius als bereits vorhandenen Erben vorgeschoben und jetzt fühlte er sich eigentlich zu alt. Und im Zweifelsfall gab es ja auch ein Lupanar in Mogontiacum...

    Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    "Nun jetzt wo du fast meine komplette Familie kennst frage ich mich ob ich heute auch schon deine gesehen habe. Falls nicht würde ich sie gerne kennen lernen und auch meine Frau würde sich sicherlich freuen wenn sie deine kennen lernen könnte. Mahsati gibt sich viel Mühe aber sie ist immer noch mehr oder weniger ein Fremdkörper unter Römerinnen."


    Die Miene des Petroniers verfinsterte sich ein wenig - er hatte schon längere Zeit nicht mehr an Heila und ihren schrecklichen Tod gedacht, doch jetzt, da er daran erinnert wurde, riss die alte Wunde sofort wieder auf. Die Sache lag nun schon viele Jahre zurück und doch schien es ihm, als sei er erst vor kurzem in die Küche gestürzt, um ihren blutüberströmten Körper zu finden, der in seinen Armen das Leben ausgehaucht hatte.


    "Lucius ist meine Familie. Meine Frau...Heilruna... sie ist vor einiger Zeit gestorben. Naja, die Parzen waren wohl der Meinung, dass ihr Faden lang genug ist."


    antwortete er dann nach einer kurzen Pause zuerst stockend, dann aber so, als rede er über eine Belanglosigkeit. Er wusste allerdings nur zu genau, dass der Faden zu kurz gewesen war - viel zu kurz...zumindest für ihn!

    Aufgrund des Lärmes eines Nusshändlers bemerkte Crispus seinen Lehrling erst beim zweiten Mal. Überrascht drehte er sich um und lächelte Hamilkar an.


    "Hier sitzen zwar eigentlich die Decuriones und ihre Familien, aber da du für mich arbeitest, gehörst du ja quasi dazu. Und für deine Schwester können wir auch eine kleine Ausnahme machen, denke ich."


    erklärte er freundlich und deutete auf den Platz neben sich, auf dem ursprünglich ein anderen Decurio gesessen hatte, der aber angeblich nach Hause gegangen war. Zwar konnte sich der alte Petronier noch immer nicht so recht an den karthagischen Namen seines Schützlings gewöhnen, doch vielleicht würde das schlicht mit der Zeit kommen.


    Lucius dagegen sah verschämt zu Nicaea hinüber, errötete ein wenig und sah dann wieder angestrengt auf die Bühne, wo das Vorprogramm begann. Diesem schenkte nun auch Crispus wieder seine Aufmerksamkeit, fragte aber zugleich


    "Gab' sowas auch auf eurer Insel?"


    Dummerweise war ihm der Name der Herkunftsinsel der Magoniden entfallen - es gab aber auch zu viele davon rund um Achaia!

    Bevor die eigentliche Attraktion des Tages auftrat - Marsus hatte eine Gladiatorenschule engagiert, die in ganz Germania auftrat und dementsprechend überregionale Bekanntheit genoss - kam wie üblich ein Vorprogramm zum Zuge.
    "LEUTE, HÖRT NUN, WAS DER DUUMVIR VON MOGONTIACUM, DER FREIGIEBIGE NUMERIUS DUCCIUS MARSUS EUCH ALS KLEINES VORPROGRAMM BIETET: DIE NEUROBATAE APOLLONIS MIT DEM UNGLAUBLICHEN XYSTUS!"


    Wer in der ersten Reihe saß und genauer hinsah, mochte jetzt erst erkennen, dass man oberhalb der drei monumentalen Tore auf der Bühne dünne Schnüre aus Darmsaiten gespannt hatte. Auf diese sprangen nun leichtfüßig jeweils drei junge Männer. Die Schnüre gaben etwas nach, sodass es schien, als würden die Neurobatae (wie es der Name schon sagte) in der Luft schweben. Sie verteilten sich gleichmäßig, kamen zum Stehen und verneigten sich als Eröffnung ihrer Darbietung. Über der Porta Regia stand zwischen zwei anderen Artisten der unglaubliche Xystus, der optisch durch einen feuerroten Schurz (im Gegensatz zu den blauen der übrigen) hervorgehoben war. Als erstes Highlight machte dieser prompt einen Sprung in die Luft und kam wieder sicher auf dem Seil zu stehen, das nun umso stärker schwankte.

    Sim-Off:

    Marsus kommt im Moment nicht so dazu, deshalb helfe ich mal etwas aus ;)

    Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    Mathayus freute sich über den weitern Verlauf des Gespräches. Die Wahl eines Patrons war eine gute gewesen befand er.
    "Nun wir hatten auf Melita eine Menge Statuen die die Geschichte unserer Familie zeigten und dann halt die normalen Sachen wie Laren usw. Meine Frau war und ist ein großer Bewunderer dieser Einrichtung und kann sicherlich noch alle aus dem Kopf beschreiben. Wenn du auch mit Steinen handelst werde ich den Architekten den ich mit dem Umbau beauftrage anweisen sie nur von dir zu kaufen. Das versteht sich doch von selbst mein Patron," fügte Mathayus fast spitzbübisch hinzu. Dann wurde er aber wieder ernster
    "Gestattest du mir eine persönliche Frage?"


    "Na klar, schieß los!"


    erwiderte Durus freimütig. Über die Fähigkeiten von Willigis, die Wünsche der Frau des Magoniden zu erfüllen, machte er sich keine Gedanken. Dass nun auch seine Zunge etwas lockerer wurde, lag wohl daran, dass er fast ein bisschen viel Wein erwischt hatte...

    Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    "Ich war längere Zeit in Massilia und sprach dort mit einem Weinbauern der mir von neuen Trauben erzählt hat. Das Problem ist hier wohl das die meisten Weinbauern die Trauben anbauen die aus Italia und und Hispanien kommen. Für die paßt das Wetter aber nicht. Dagegen gibt es Pflanzen aus Gallien die besser geeignet sind. Er hat mir nun erzählt wenn man die gallischen Wurzeln von hier nimmt und sie mit Zweigen von Pflanzen aus Italia kreuzt dann kommt am Ende etwas von guter Qualität hinaus. Natürlich lange nicht so gut wie Falerner oder den Wein von Melita den wir gerade trinken aber doch eine gute Qualität. Naja das ist eine andere Geschichte und wird wohl auf lange Zeit nichts werden es auszutesten.
    Wenn alles wie geplant läuft möchte ich mein Haus nächstes Jahr umbauen lassen. Da würde ich dann gerne auf deinen Meister zurückkommen oder fertigt er keine Statuen auf Wunsch an?"


    Die Informationen über den Weinbau klangen ziemlich interessant - zwar hatte Crispus schon einmal von der Rebenzucht gehört, allerdings nie die Muße gehabt, sich intensiver damit zu beschäftigen. Abgesehen davon wurde Wein hier normalerweise am Hang angebaut und seine Villa Rustica hatte doch eher flaches Land, sodass Wein für ihn sowieso nicht in Betracht kam. Deshalb nahm er schweigend einen Schluck, den er ganz besonders kostete - scheinbar war dies hier ja ein besonders guter Wein!


    "Doch, doch - hauptsächlich sogar! Was brauchst du denn?"


    fragte er dann. Dabei fiel ihm auch ein


    "Wenn du Steine brauchst, kann ich dir die auch aus meinem Steinbruch liefern - für einen Freundschaftspreis, versteht sich!"


    Immerhin waren sie ja nun durch das Band des Klientels miteinander verbunden!

    Nachdem sein Antrag angenommen wurde, setzte Crispus sich wieder und wartete - ihn konnte die Verlosung ja nicht treffen, da er sowieso schon dabei war.


    Sim-Off:

    Ich weiß es auch nicht so recht. Im religiösen Bereich war scheinbar Los-Ziehen beliebt. Vielleicht machen wir das hier auch (also eine Urne mit Kügelchen o.ä., von denen dann jeder Decurio eine ziehen muss. Hat außerdem den Vorteil, dass in diesem Fall jeder seines Glückes Schmied sein könnte (also die bespielten IDs sich entscheiden können, ob sie Glück oder Pech haben... der betreffende kann natürlich zu Hause auch losen, was er hat ;) ).

    | Lucius Petronius Crispus

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Natürlich waren auch Crispus und Lucius in das Theater zurückgekehrt, nachdem sie als Snack eine Kleinigkeit bei einem der fahrenden Händler gekauft hatten. Tatsächlich freute sich der alte Petronier schon sehr auf die Gladiatorenspiele, die Marsus ausrichten wollte - und auch Lucius wirkte bereits begeistert und ein wenig angespannt. So saßen die beiden nun erwartungsvoll auf ihren Bänken und begutachteten die veränderte Szenerie.


    Folgsam nahm Lucius auch an diesem Teil der Feierlichkeiten Teil - allerdings weitaus lieber als an den unendlich langen, ermüdenden Opfern. Dass man hier in der Provinz einen Gladiatorenkampf zu sehen bekam, kam selten genug vor - tatsächlich hatte Lucius sogar noch nie in seinem Leben einen gesehen! Ein Wagenrennen schon einmal, aber dass man Männer herbeiholte, die auf Leben und Tod kämpften, geschah wirklich selten!


    Und so verspürte der junge Petronier ein angenehmes Kribbeln der Vorfreude, während er auf seinem Platz saß und - verdeckt von seinem Mantel - sein rechtes Bein nervös auf dem Fußballen wippen ließ. Ganz beiläufig ließ er den Blick auch über die Menschenmenge schweifen - vielleicht trat ja der unwahrscheinliche Fall ein, dass er Nicaea, die Tochter des Klienten seines Vaters sah!




    Keiner der Angesprochenen machte den Mund auf. Naja, dass Gesandtschaften unbeliebt waren, hatte er sich gedacht, aber dass sie so unbeliebt waren? Schließlich beschloss der alte Petronier, einen anderen erprobten Modus zu finden:


    "Wenn's keine Freiwilligen gibt, schlage ich vor, dass wir unter allen Decuriones zwei weitere Gesandte losen."


    Er sah zu Marsus, der so etwas eigentlich einleiten musste.

    Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    Mathayus nickte seinem Patron einmal kurz zu


    "Das denke ich auch und ich werde meinem Sohn alles nötige mitgeben. Hast du eigentlich außer deiner politischen Aktivität und deine Näherei noch andere Betriebe oder dergleichen. Ich wollte ja ursprünglich mit dem Weinbau in der Nähe von Confluentes beginnen als ich nach Germania kam aber leider hat sich dies zerschlagen. Tja wenn man sich einmal auf die Advokaten verlässt...."


    "Hm, der Wein hier ist passabel, aber im Vergleich zu den Hispaniern und Italikern ist er absoluter Essig."


    gab sich Crispus als Weinkenner - wobei selbst jemand wie er tatsächlich den Kontrast schmeckte zwischen dem, was er als Jugendlicher genossen hatte und dem Abguss, den die Legion ihren einfachen Legionären vorsetzte.


    "Ich habe noch einen Steinbruch in Vicus Novus. Mein Meister Willigis ist ein guter Mann - er kann auch Statuen schlagen und so. Außerdem kaufe ich Wolle aus den umliegenden Dörfern zusammen, lasse sie verarbeiten und verkaufe dann Tunicae und Mäntel und so Zeug."


    beschrieb er dann noch seine Geschäftstätigkeiten.

    Auch der alte Petronier war erschienen, um zu erfahren, welcher Gauner es gewagt hatte, die Stadtkasse von Mogontiacum zu stehlen. Zwar hatte er - wie üblich - die Dorfvorsteher oder sonstige Barbarischstämmige im Verdacht, die ihre Barbarität kaum verbergen konnten, aber da er festgestellt hatte, dass derartige Polemik schlecht ankam, hielt er vorerst den Mund.

    Nun bediente Crispus sich auch wieder etwas am Essen. Eigentlich wäre es das beste gewesen, wenn er Privatus mitgenommen hätte, denn dieser hatte den Überblick über Lager, Bedarf, Preise etc. - der alte Petronier hatte sich zuletzt ja eher um sein Landgut bzw. um die Politik gekümmert.


    "Vielleicht kannst du deinem Sohn morgen die Konditionen und Liefertermine gleich mitgeben. Mein Sekretär würde dann einen Liefervertrag aufsetzen - ich denke, wir werden uns schon einig werden, nicht wahr?"


    versuchte er die Verhandlungen vorerst am den Folgetag zu verschieben - wobei ihm der Gedanke kam, dass dieser gar nicht gut sein würde, wenn er weiterhin so schnell trank.

    [FONT=cataneo bt, amaze]

    Praefectus Castrorum A Dellius Catullus - Legio II Germanica, Mogontiacum



    Decurio M Petronius Crispus Praefecti Castrorum Dellio Catullo s.


    Als Veteran der glorreichen Legio II Germanica und gewesener Primus Pilus weiß ich, dass eine Legion stets zuverlässiger Lieferanten bedarf, die das Militär mit guter Qualität zu moderaten Preisen beliefern.


    Aus diesem Grund möchte ich Dir anbieten, meine bescheidenen Dienste als Kaufmann in den Dienst der Legion zu stellen und diese mit Woll-Tunicae bester Qualität zu versorgen. Solltest Du an einem Liefervertrag interessiert sein, würde ich gern zu Dir kommen, um alle weiteren Formalitäten zu klären, bzw. Dir eine Probe der Kunst meiner Schneider zukommen zu lassen.


    Vide ut valeas!

    [/FONT]

    Natürlich waren auch Crispus und Lucius in das Theater zurückgekehrt, nachdem sie als Snack eine Kleinigkeit bei einem der fahrenden Händler gekauft hatten. Tatsächlich freute sich der alte Petronier schon sehr auf die Gladiatorenspiele, die Marsus ausrichten wollte - und auch Lucius wirkte bereits begeistert und ein wenig angespannt. So saßen die beiden nun erwartungsvoll auf ihren Bänken und begutachteten die veränderte Szenerie.

    Zufrieden nickte Durus und nahm sich noch einen Schluck, während Mathayus seine Waren aufzählte. Offensichtlich verfügte sein neuer Klient tatsächlich über ein ordentliches Handelsnetz - wovon einiges auch ihm zugute kommen mochte!


    "Du handelst mit Seide? Vielleicht könnten wir da ins Geschäft kommen! Meine Näher produzieren Klamotten, und vielleicht könnte ich da etwas in das Edel-Geschäft einsteigen."


    bemerkte er. Zum einen verkauften sich einfache Tunicae nicht so gut - was vor allem daran lag, dass einfache Leute ihre Kleidung meist selbst herstellten oder so oft flickten, dass sie kaum neue kauften. Hochwertigere Stoffe konnten dagegen vielleicht bessere Gewinne abwerfen.

    Seltsamerweise errötete Lucius leicht, als Nicaea ihre Dienste noch einmal anbot - auch Crispus dachte sich nichts Böses dabei und nahm sich auch nicht die Zeit, über weitere Gründe nachzudenken. Allerdings war dies kein Verhalten, dass ein junger Aristokrat an den Tag legen sollte, wenn er mit Frauen sprach - das wirkte ja, als sei Lucius ein kleines, verschämtes Mädchen!


    Ausnahmsweise verzichtete er aber auf eine Zurechtweisung und kommentierte knapp die abschließende Feststellung von Mathayus.


    "Da bin ich mir sicher! Es kann eigentlich gleich morgen vorbeikommen!"


    Dann spülte der alte Petronier seinen Mund noch einmal mit dem leckeren Wein des Gastgebers durch. Damit keine peinliche Pause aufkam, wechselte er dann das Thema.


    "Mit was genau handelst du eigentlich?"