Beiträge von Marcus Petronius Crispus

    Zitat

    Original von Decimus Duccius Verus
    Na also, Crispus hatte wohl etwas schlimmes erwartet, sein Lächeln bestätigte den jungen Priester in seiner Vermutung, aber nun schien alles gut.
    Der Praeco rief zum Mahl auf und nun konnte gespiest und getratscht werden. Der offizielle Teil des Festes war abgeschlossen, jetzt war das Vergnügen an der Reihe.


    "Es ist gut zu wissen .." richtete der Duccier das Wort an den Magistraten ".. dass Rhenus seine schützende Hand über die Brücke hält. Es ist eine wunderbare Brücke, welche unserer Stadt noch viele Vorteile bringen wird."


    "Ja, die Brücke ist wirklich wichtig - das Collegium der Pelzhändler hat schon ein paar Mal angefragt, wie lang es noch dauert!"


    Dieses Collegium war ohnehin das nervigste Collegium, das Crispus jemals erlebt hatte - sie hatten ihm seine ganze Amtszeit lang Ärger bereitet, weil sie sich über die städtischen Straßen in Castellum beschwert hatten, dann ständig die Brücke, dann passte dies nicht, dann das - schrecklich!


    "Und du bist jetzt Sacerdos? Wie läuft der Kult in der Stadt?"


    fragte Crispus.

    "Gut."


    meinte Crispus und sah zur Küche in der Hoffnung, dass Crispina dort bereits wartete, um blitzartig das Essen zu servieren. Seine Nichte war heute der größte Unsicherheitsfaktor - wenn sie ihm heute eine Szene machte, dann würde er vor allen das Gesicht verlieren! Doch dann würde er das Mädchen vermutlich erwürgen. Er hoffte, dass er ihr die Bedeutung des Abends deutlich genug gemacht hatte! Lucius zumindest lag still auf seinem Platz, obwohl seine Augen noch immer ein wenig leuchteten - für Crispus unerklärlich, denn dieser Abend war voller langweiliger Erwachsener!


    Da eine kleine Pause entstand, beschloss er jedoch, nicht mehr daran zu denken und die Gäste stattdessen anderweitig zu unterhalten. Vielleicht hätte er einen Harfenspieler engagieren sollen - oder zumindest ein paar andere Musikanten! Aber das hatte er wohl vergessen - also musste das Gespräch unterhalten!


    "Wie steht es denn um meine alte Legion?"


    fragte er in die Runde, denn dazu konnten vermutlich die meisten Gäste etwas sagen - nur Hadrianus interessierte diese Sache wahrscheinlich nicht so sehr.

    Sim-Off:

    Etwas verspätet, aber ich wollte noch die Einweihung der Brücke etwas anlaufen lassen.


    In Rom war es per Gesetz vorgeschrieben, dass die Magistrate sich nach ihrer Amtszeit den Fragen des Volkes stellten. Hier in der Provinz war dies nicht der Fall, doch Crispus fand den Brauch eigentlich ganz schön, besonders, weil er doch eine stolze Bilanz vorzuweisen hatte, was er den Bürgern auch in Erinnerung rufen wollte.


    So betrat er wenige Tage nach dem Ende seiner Amtszeit das Forum, begleitet von seinen Sklaven und Freunden, um eine weitere Rede zu halten - obwohl er sich vor den öffentlichen Reden ein wenig fürchtete.


    "Bürger von Mogontiacum!


    Ich stehe heute vor euch, um Rede und Antwort zu stehen für mein Amt als Magistratus der Stadt. Meine Aufgabe waren die Bauangelegenheiten, wie ihr vielleicht wisst:


    Ich habe den Bau der Rhenus-Brücke organisiert. Die Einweihung war vor kurzem, ihr wart vielleicht da. Ich will noch darauf hinweisen, dass die Arbeitskräfte von der Legion kein As gekostet haben, wofür ich mich noch einmal bedanken will.


    Außerdem habe ich mir das Theater angeschaut. Ihr wisst vielleicht, dass es in einem etwas schlechten Zustand ist und ihr wisst sicher auch, dass es das immer noch ist. Aber zumindest haben wir bei der Stadtverwaltung jetzt einen groben Plan, was das kosten wird und mein Nachfolger kann da vielleicht auch etwas machen, wenn genügend Geld in der Kasse ist.


    Außerdem habe ich auf eigene Kosten das Pflaster des Forums wieder erneuert. Da drüben könnt ihr es sehen und ich denke, dass unsere fleißigen Handwerker in Zukunft nicht mehr auf matschigem Boden ihre Stände aufbauen müssen, wenn's regnet. Das ganze war nicht ganz billig, aber ich denke, ich kann euch damit etwas zurückgeben als Dank für euer Vertrauen.


    So, habt ihr jetzt noch Fragen?"


    Er hatte die Rede selbst geschrieben, weshalb sie sprachlich nicht sonderlich ausgefeilt war. Dafür hatte er es jedoch zumindest geschafft, sich nicht zu verhaspeln oder den Faden zu verlieren. So war er zumindest ein wenig beruhigt, auch wenn nun noch fiese Fragen kommen konnten.

    Wenige Wochen später hatten die Arbeiter endlich den letzten Stein verlegt und das Pflaster war ausgebessert. Natürlich wurde nun auch der Magistratus geholt, um das ganze zu begutachten. Und da Crispus dies alles aus eigener Kraft geschafft hatte, trat er voller Stolz aus der Curia und ließ sich von seinem Accensus alles zeigen.


    Eigentlich hatte der Petronier nicht sehr viel Ahnung von Straßenbau, auch wenn er bei der Legion schon selbst daran mitgearbeitet hatte. Dennoch machte das Pflaster ihm einen recht soliden Eindruck, auch die Fugen schienen gut mit Füllmaterial gefüllt worden zu sein, sodass es richtig glatt wirkte. Vielleicht würden die Wägen, die es befuhren, sogar nicht so laut scheppern, dass es die Scribae in der Curia störte.


    Damit war auch das letzte Vorhaben, das Crispus sich vorgenommen hatte, abgeschlossen. Nach der Besichtigung sah er sich zufrieden um, dann beschloss er, für heute Feierabend zu machen und ging nach Hause.





    DECURIO - MOGONTIACUM
    TUTOR - PETRONIA CRISPINA

    [Blockierte Grafik: http://img55.imageshack.us/img55/7766/luciuspetroniuscrispuskex5.jpg]| Lucius Petronius Crispus


    Ach Muscheln! Die kannte Lucius, die gab es hier auch. Aber die Bezeichnung Meeresfrüchte hatte er dafür noch nie gehört. Auch hatte er keine Vorstellung, was Krabben waren, aber sicherlich war es so etwas ähnliches wie Muscheln. Vielleicht Muscheln mit kleinen Beinen, mit denen sie krabbeln konnten - woher sonst kam der Name?


    "Vielleicht bringen die Wellen sie an Land? "


    schlug er vor. Am Rhenus wurden auch manchmal Sachen angespült und einmal hatte er belauscht, wie ein Seemann vom Mare Germanicum erzählt hatte und dass da die Wellen noch viel größer waren. Außerdem wurde das Meer irgendwie ab und zu weniger oder so...aber das hatte er nicht so ganz verstanden.


    "Am Rhenus habe ich einmal eine Muschel gefunden, aber eine wo leer war."


    erzählte er. Das war nach der Schule gewesen, als er durch die Stadt geschlendert war. Nicht da, wo die Soldaten die Brücke bauten natürlich!




    Seine Gäste schienen mit der Begrüßung zufrieden zu sein, daher beruhigte sich Crispus wieder ein wenig - obwohl der Legat nicht sehr überschwänglich reagierte, aber für diesen waren derartige Treffen vermutlich völlig gewöhnlich. Reatinus hingegen schien Lucius zu mögen, denn sein Händedruck fiel besonders lang aus - dass dabei ein paar Münzen den Besitzer wechselten, ahnte der Petronier nicht. Aber selbst wenn, hätte er es vermutlich nicht verurteilt, denn wenn Lucius etwas geschenkt bekam, dazu noch von seinem besten Freund, dann war das völlig in Ordnung.


    Auch bezüglich Crispina schienen sich vorerst alle Befürchtungen als unbegründet zu erweisen. Brav ging sie mit dem Tablett umher, bot jedem einen Becher an und begrüßte alle höflich. Dass sie manche bereits kannte, bemerkte Crispus nicht - er war eben kein Mensch, der für derartige Dinge besonders sensibel war. Als sich auch er einen Becher nahm, beugte er sich leicht vor und flüsterte dem Mädchen ins Ohr


    "Biete den Leibwächtern auch ein bisschen Brot oder so an. Die können ja hier warten."


    Tatsächlich hatte Crispus noch nie einen derartig hohen Besuch gehabt, dass er mit einem kleinen Gefolge gekommen war, daher wusste er auch nicht, wie man damit umging. Bei der Legion waren die Leibwachen wie selbstverständlich unbeaufsichtigt ins Lager gelassen worden, doch in einem Privathaus? Aber das Warten im Hof war vermutlich das angebrachteste, zumal es heute nicht sehr kalt war.


    "Gehen wir 'rein!"


    schlug er dann der Versammlung vor und setzte sich sogleich an die Spitze. Sie gingen ins Triclinium zurück, wo Privatus brav an seinem Tisch wartete. Ebenso wartete das Triclinium, an dem die Plätze sich im Grunde von selbst ergaben: Der Legat würde natürlich den Locus Consularis schräg neben dem Hausherrn einnehmen, Lucius würde neben Crispus liegen. Da Reatinus sowohl im Rang, als auch in der Bekanntschaft höher stand als Iustus, durfte er neben dem Legaten liegen, sodass Iustus den dritten Platz der mittleren Liege einnahm. So hatte sich Crispus das zumindest vorgestellt, doch da Crispina den Service übernommen hatte, wusste er nicht genau, ob oder wer die Gäste an ihre Plätze führte. Naja, im Grunde ergab sich das ja von selbst.


    "So, das da hinten ist Privatus, mein Sekretär. Er wird ein bisschen mitschreiben. Aber essen wir vielleicht erstmal, bevor wir über die Geschäfte reden, oder?"


    Wieder einmal kam sich Crispus etwas unsicher vor. Auch solche Geschäftsessen waren neu für ihn. Wenn er sich mit den Centurionen getroffen hatte, war dies meist sehr schlicht in seiner Barracke gewesen. Außerdem verunsicherte ihn der Legatus. Auch ihn hatte er im Dienst regelmäßig getroffen, auch mit ihm gesprochen. Dennoch war er stets zu ihm ins Officium geholt worden, war befragt worden und dann wieder gegangen. Nun jedoch war der Legat sein Gast und erwartete, dass er die Vorschläge machte. Eine seltsame Situation...

    Auch Crispus hatte sich selbstverständlich gut auf diese Zusammenkunft vorbereitet. Im Voraus war er noch einmal gemeinsam mit Privatus alle wesentlichen Punkte seines Entwurfes dieser Kapitalgesellschaft durchgegangen. Dann jedoch war er in die Therme, hatte sich rasieren lassen und außerdem eine frische Tunica angezogen. Sie stammte aus seiner Officina, war jedoch wesentlich hochwertiger als die Legionärshemden, die dort sonst produziert wurden. Eine hochwertige Toga hatte er noch von seinem Amtsantritt als Magistratus, daher hatte er an dieser Stelle gespart.


    Nachdem er sich persönlich fertig gemacht hatte, war er noch einmal das Haus durchgegangen. Die Organisation des Essens und des Drumherums hatte er Crispina anvertraut - natürlich nicht ohne eine eindringliche Warnung, was passieren würde, wenn sie wieder irgendwelche Mätzchen machte. Doch als er durch das Haus ging, das auf Hochglanz gebracht worden war, konnte er nichts aussetzen. So ging er in das Triclinium und setzte sich auf die Kline, Privatus nahm an einem Tischchen Platz, an dem er heute Abend Protokoll führen sollte. Wie immer, wenn es sehr wichtig wurde, wurde der Petronier von Minute zu Minute nervöser, holte sich von Privatus die Tabula mit den Stichpunkten, ging zurück auf seinem Platz, um erneut aufzustehen und auf- und abzugehen.


    Dann endlich hörte er Geräusche, die nicht aus der Küche, sondern aus dem Garten kamen. Rasch eilte er hinaus - einem Statthalter kam man schließlich entgegen! - doch Vinicius war bereits eingetreten und stand mit seinen Leibwächtern und den übrigen Gästen im Garten. Mit einer Geste zog er Lucius herbei und trat dann vor die Gäste.


    "Salve, Legatus Vinicius! Ich freue mich, dass Du mich mit Deinem Besuch beehrst. Darf ich Dir einen Becher Wein anbieten?"


    Wo war nur Crispina mit dem Weintablett? Oder Gunda? Naja, wer auch immer - er sollte am besten jetzt auftauchen! Aber halt, jetzt hatte er Lucius ganz vergessen. Mit einem leichten Stoß ließ er den Knaben vortreten und meinte


    "Das ist übrigens mein Sohn Lucius."


    "Salve, Legatus Vinicius!"


    grüßte der Neunjährige brav, wie Crispus es ihm eingebläut hatte. Eine Hürde war genommen, folgten die weniger delikaten Begrüßungen:


    "Salve, Reatinus, salve Hadrianus. Ich freue mich natürlich auch, dass ihr gekommen seid! Darf ich euch auch meinen Sohn Lucius vorstellen - naja, Reatinus, du kennst ihn ja schon."


    "Salve, Artorius, salve Hadrianus!"


    begrüßte Lucius auch die anderen beiden Gäste. Hatte die Erziehung des Jungen doch etwas gebracht! Er sah sogar ausnahmsweise nicht ganz so ängstlich drein, wie sonst. Aber irgendwie auch fast ein wenig zu lebensfroh - ein bisschen mehr Unterwürfigkeit vor dem Statthalter wäre vielleicht doch besser gewesen...

    Naja, wenn man nicht an der WiSim teilnimmt, dann heißt das ja nicht, dass man arm ist. Man muss das dann eben anderweitig zeigen, etwa durch Beschreibung im Forum (was natürlich auch der WiSim-Teilnehmer tun sollte). Ansonsten kann der Herr natürlich auch für seine Sklaven mitkonsumieren, denn die Sklaven und ihr Auftreten sind meiner MEinung nach auch Bestandteil der Statusleisten des Herrn (ein reicher Herr hat normalerweise auch gutangezogene Sklaven und umgekehrt).

    Als der Sacerdos den Grund seines Rufes erklärte, fiel Crispus ein Stein vom Herzen. Kein Problem, nur eine Einladung zum Essen! Hatte er sich wohl wieder einmal viel zu viele Sorgen gemacht! Entspannt malte sich ein Lächeln auf seine Züge, dann erwiderte er


    "Das ist doch deine Aufgabe!"


    und nahm das Fleisch entgegen. Natürlich war es nicht sonderlich schmackhaft, denn es war ja weder groß gewürzt, noch vernünftig zubereitet (nur gekocht). Aber dennoch war es Pflicht, mit der Gottheit zu speisen. Fehlten nur noch die Menschen. Crispus gab dem Praeco ein Zeichen, woraufhin dieser verkündete


    "Kommt und habt Teil am Mahl des Rhenus! Jeder Bürger der Stadt erhält kostenlos Anteil am Opferfleisch, solange der Vorrat reicht!"


    Fremde sollten natürlich nicht mitessen, denn dieses Opfer war von der Civitas veranstaltet worden. Doch andererseits würde es auch niemand kontrollieren.

    Noch immer war Crispus sehr erregt und sein Atem ging schnell, während er erkannte, dass der Schlag sie offensichtlich ziemlich gut getroffen hatte. Sie begann zu weinen, doch bei dem alten Petronier fand sie kein Mitleid: Sie hatte es herausgefordert und wer ihn herausforderte, musste auch mit den Folgen leben!


    Auch die Worte, die ihren Lippen entkamen, trafen ihn nicht. Was bedeutete es schon, wenn ein kleines Mädchen so etwas sagte? Er selbst hatte diese Worte schon unglaublich oft von seinen Kameraden gehört, die den Centurio hassten oder den Optio oder sonst einen Vorgesetzten. Man machte sich eben nicht nur beliebt, wenn man der Herr war - wer damit nicht leben konnte, musste seine Stellung räumen!


    "Geh in dein Zimmer."


    erwiderte er daher, dann spürte er plötzlich selbst einen Schmerz - nicht in der Hand, wo er vielleicht von den Wangenknochen Crispinas hätte herstammen können, sondern in seiner Brust. Diese Aufregung! Bereits seit geraumer Zeit hatte er festgestellt, dass ihm so viel Aufregung nicht bekam.


    Seine Hand ging zur Brust und er versuchte, ruhiger zu atmen. Dann wandte er sich ab und schlurfte zu dem Steinbänkchen, auf dem er Platz nahm.


    "Gunda, hol' mir einen Becher Wein!"


    rief er den angstvoll wartenden Sklaven im Hof zu.

    Legatus Augusti pro Praetore - Regia Legati - Mogontiacum



    M Petronius Crispus Legati Augusto pro Praetore Germaniae M Vinicio Luciano s. p. d.


    Ich möchte Dich untertänigst einladen, mich heute Abend in meinem Haus zu beehren. Gemeinsam wollen wir darüber sprechen, in welcher Art und Weise unser Plan von einer gemeinsamen Societas Wirklichkeit werden kann.


    Ich hoffe, Du kannst dies einrichten.


    Vide ut valeas



    Hadrianus Iustus - Casa Hadriana - Mogontiacum



    M Petronius Crispus Hadriano Iusto s. p. d.


    Ich möchte Dich herzlich einladen, mich heute Abend in meinem Haus zu besuchen. Gemeinsam wollen wir darüber sprechen, in welcher Art und Weise unser Plan von einer gemeinsamen Societas Wirklichkeit werden kann.


    Ich hoffe, Du kannst kommen.


    Vide ut valeas



    Diese Äußerung war dann doch wieder einmal zu viel. Das Mädchen sollte lernen, dass er keine leeren Androhungen machte! Crispus machte ein paar Schritte und erreichte Crispina gerade, als sie im Säulengang an der Wand lehnte. Er packte ihren Arm und zerrte sie von der Wand weg. Sein Kopf war rot vor Zorn, an der Schläfe traten deutlich Äderchen hervor, so sehr war er in seiner Wut gefangen. Mit seiner im Laufe der Zeit etwas feisteren Hand holte er aus und gab ihr eine schallende Ohrfeige.


    Als Crispus' Hand auf der Wange des Mädchens auftraf, spürte Crispus ein wenig Linderung seines Zorns. Vielleicht lernte sie es irgendwann doch noch, wann sie ihren Mund zu halten hatte!

    [Blockierte Grafik: http://img55.imageshack.us/img55/7766/luciuspetroniuscrispuskex5.jpg]| Lucius Petronius Crispus


    Auch Lucius löffelte sofort los, wobei er bei jedem Löffel der Soße vorsichtig pustete - er hatte sich schon zu oft die Zunge verbrannt, um sich von so etwas hereinlegen zu lassen. Allerdings pustete er ein wenig heftig, sodass ein Teil der Soße vom Löffel spritzte und Flecken auf seiner Tunica hinterließ. Aber egal, denn Lucius hatte sich den Happen bereits in den Mund geschoben und freute sich an dem Geschmack.


    Was seine Cousine da erzählte, klang ja sehr interessant. Im Grunde gab es also ähnliche Sachen wie hier: Fleisch, Eier, Gemüse, Obst, Brot, Käse, Fisch. Oliven gab es nicht, aber er kannte natürlich das Olivenöl, daher stellte er sich unter Oliven sehr saftige Früchte vor. Apropos Früchte - was waren eigentlich Meeresfrüchte? Und wie erntete man sie? Musste man da hinuntertauchen und dann so lange die Luft anhalten, bis man alles gepflückt hatte? Das machten bestimmt Sklaven! Oder irrte er sich?


    "Ja, schmeckt gut. Aber was sind Meeresfrüchte?"


    fragte er daher nach, denn sicherlich wusste Crispina so etwas!




    Auch Crispus verfolgte das Opfer interessiert. Der Gott, dessen Kultstatue einen liegenden Mann darstellte, schien jedoch zufrieden zu sein - zum Glück! Dieses Bauwerk würde also sein Wohlgefallen finden und man konnte es endlich guten Gewissens nutzen. Doch dann winkte Verus sie herbei. War etwas schiefgegangen? Gab es Probleme?


    Rasch machte der Petronier ein paar Schritte auf den Sacerdos zu und blickte ihn fragend an.


    "Was gibt's?"


    Hoffentlich ging nun nicht doch noch irgendetwas schief!

    Sowas in der Art wurde auch schonmal diskutiert: Einige Fragen zum WiSim


    Im Grunde gehört das Vermögen des Sklaven ja auch dem Herrn, daher ist das eigentlich ja kein Problem: Er kann ja SimOn Geld bekommen und muss sich dann eben mit seinem Herrn absprechen bzw. das irgendwie festhalten, wie viel er hat und wenn er freigelassen wird, bekommt er das Geld überwiesen.


    Allerdings wäre es nicht dumm, wenn man jedem Kontozugriff geben könnte und nicht nur Leuten, die selbst ein Konto besitzen.


    /edit: Ah, noch bessere Stelle gefunden :D

    "Schön. Dann lasse ich dir Bescheid geben."


    meinte Crispus und gab Privatus ein Zeichen, dass er dies vermerken sollte. Sofort flog der Stylus über die Tabula und Crispus erhob sich und ordnete seinen Umhang.


    "Das wäre auch schon alles, wenn du keine Fragen mehr hast."

    Crispina schien tatsächlich nicht klein beizugeben, denn sie blieb weiter dickköpfig und unverschämt. Wieder einmal verfluchte Crispus den Tag, an dem er zugestimmt hatte, das Mädchen aufzunehmen. Was hatte ihn da nur geritten? Was hatte er sich da nur eingebrockt?


    Dann beleidigte sie ihn auch noch: Er sollte nichts zu tun haben? Was glaubte sie eigentlich, woher die Brötchen kamen, die bei ihr jeden Tag auf dem Tisch lagen? Was arbeitete er sich eigentlich den Buckel krumm? Um sich so etwas anzuhören?


    "Gleich fängst du dir eine!"


    rief er ihr nach und hob drohend die Handfläche, während sie davoneilte. Während Gunda und Morag betreten zu Boden blickten, verfolgte Privatus den Streit interessiert. Er schien darauf zu warten, wie das Ende würde, anstatt Mitleid oder Furcht zu verspüren.