Beiträge von Marcus Petronius Crispus

    "Ich hab' mit Re...dem Praefectus Castrorum geredet, der hat mir Unterstützung zugesagt. Ein Baumeister der Legion hat sich die Brücke angesehen und festgestellt, dass wir es vor dem Winter schaffen können, das ganze zu reparieren. Ich hab' außerdem die feste Zusage von zwei Centuriae für die Arbeit."


    erklärte er knapp, was er wusste. Für diese Nachrichten hatte er natürlich keine Notiz-Tafel gebraucht und so betrachtete er nun seine Fingernägel, während er auf Nachfragen wartete.

    Crispus fand es ziemlich dreist, wie die Duumviri die Aufgaben festlegten, doch im Grunde traf es genau das, was er sich erhofft hatte: Die Bauaufsicht! Damit konnte er mit der Legio zusammenarbeiten - der Markt hätte ihn ohnehin nicht sonderlich interessiert, die Versorgung war wohl eine sehr fordernde Aufgabe - beim Bau konnte er so viel tun, wie er schaffte. Und die Ausrede, dass zu wenig Geld zur Verfügung war, konnte weniger Erfolg immer entschuldigen!


    Vedia Tusculana schien allerdings nach Luft zu schnappen - sie hatte wohl die anstrengendste und am wenigsten prestigeträchtige Aufgabe. Gavius Laelianus hingegen verdrehte die Augen, als wäre die Aufgabe der Marktaufsicht unter seiner Würde.


    "Ich würde lieber die Marktaufsicht übernehmen, als mich um die Versorgung der Stadt zu kümmern."


    meinte Tusculana schließlich doch - diese Aufgabe wollte sie doch nicht auf sich sitzen lassen. Und im Grunde konnte Crispus ihr Recht geben - die Marktaufsicht war wichtig und Vedia schien zumindest etwas mehr Erfahrung zu haben als der junge Schnösel.

    Crispus hörte zu und ärgerte sich ein wenig, dass der jüngere der Duumviri heute anscheinend das Wort führte. Noch immer hatte er nicht verwunden, einen so jungen Mann vor die Nase gesetzt zu bekommen, daher vertiefte er sich in die Tagesordnung, sobald er sie erhielt.


    Waffenschmuggel stand offensichtlich auf dem Programm! Und wegen der Sanierungsfälle gab es scheinbar auch schon einen Plan! Ob die Duumviri ebenfalls einen Rundgang durch die Stadt gemacht hatten? Oder waren das Altlasten vom letzten Duumvir, der die letzten Wochen seiner Amtszeit ja scheinbar eher weniger gearbeitet hatte.


    Dann entschloss sich Crispus schließlich doch, etwas zu sagen.


    "Ich habe mich schon wegen der Rhenusbrücke erkundigt. Die Legio stellt uns Fachleute zur Verfügung."


    Auch Vedia meldete sich zu Wort.


    "Wie sieht es eigentlich mit der Stadtkasse aus? Können wir uns all das überhaupt leisten? Und was ist mit den üblichen Aufgaben: Marktkontrolle, Stadtversorgung et cetera?"


    Da hatte die Magistrata recht! Erst jetzt bemerkte er, dass die Duumviri die Standard-Aufgaben vergessen hatten!

    Als nächstes machte Crispus auf dem Forum weiter. Der große Platz war mit Bruchsteinpflaster belegt - vor den großen Gebäuden noch relativ ordentlich und dicht, doch je mehr man an den Rand kam, desto mehr fielen Crispus Lücken auf. Bei gutem Wetter war dies auch kein Problem, doch der Petronier erinnerte sich noch zu gut daran, was bei schlecht befestigten Plätzen passierte, wenn es regnete. Es war ihm mehrmals passiert, dass er auf dem Exerzierplatz trainiert hatte, als ein Gewitter losgebrochen war. Es dauerte nicht lange und die festgetretene Erde wurde zu einem Schlamm-Morast. Auch hier gab es Möglichkeiten zur Verbesserung! Daher diktierte er


    "Die Pflasterung am Forum. Zumindest, wenn noch Geld übrig ist. Schreib' auf!"


    Dann schickte er seine beiden "Leibwächter" los, um etwas zu Essen zu beschaffen. Er selbst sah sich währenddessen die Regia an - auch, wenn er sie wohl kaum renovieren musste, da sie der Provinzialverwaltung gehörte und nichts mit ihm zu tun hatte.

    Crispus hatte von der Besprechung erfahren und war selbstverständlich gekommen. Wie stets im Dienst trug er auch heute seine Toga, die ihn als römischen Bürger auszeichnete. Gerade, als er den Raum betrat, tauchte hinter ihm eine vertraute Stimme auf: Vedia Tusciliana. Sie hatte ein schlangenartiges Lächeln aufgesetzt.


    "Salve, Petronius! Na, schon eingearbeitet?"


    Der Petronier wandte sich um und musterte die Dame. Sie trug ebenfalls eine recht repräsentative Kleidung, was sie sich aber auch zweifelsohne leisten konnte: Sie war immerhin eine reiche Witwe!


    "Ja, schon."


    antwortete Crispus und betrat dann doch den Raum. Dort erwarteten sie schon die Duumviri, sowie der dritte Magistratus, Gavius Laelianus. Dieser war ein junger Schnösel und lümmelte auf seinen Scherenstuhl, als hätte er beiweitem besseres zu tun, als die Stadt zu regieren.


    "Salvete."


    grüßte Crispus in die Runde und nahm gegenüber von Marsus Platz. Die Vedierin setzte sich direkt neben ihn, sodass die Runde komplett war. Erwartungsvoll wartete Crispus auf den Beginn der Besprechung.

    Nachdem Crispus geraume Zeit keine konkreten Anweisungen bekommen hatte, beschloss er, selbstständig tätig zu werden - auch als Offizier hatte er nicht immer alles explizit gesagt bekommen, was er tun musste! Daher war es kein Problem für ihn, auch die Initiative zu ergreifen. Begleitet von seinem Stab an Schreibern und Leibwächtern machte er sich aus diesem Grund auf, die Stadt zu besichtigen - mit besonderem Augenmerk auf dem Zustand der öffentlichen Gebäude.


    Er begann dort, wo es am naheliegendsten war: Auf dem Forum - oder genauer: Bei der Curia Mogontiaci. Sie wirkte im Grunde noch sehr robust, doch fiel dem Petronier auf, dass sie wenig repräsentativ war: Ihre kahlen Arkaden zeugten nicht gerade vom Reichtum der Stadt (wobei Crispus auch nicht genau wusste, wie reich die Stadt tatsächlich war). Nunja, im Grunde konnte man damit zufrieden sein. Er diktierte Arminianus Rufus, seinem persönlichen Scriba:


    "Curia ist in baulich gutem Zustand, aber ein bisschen kahl für meinen Geschmack!"


    Plötzlich kam ihm eine gute Idee: Warum sollte man eigentlich nicht eine Statue des Kaisers aufstellen? Sicherlich würde es dem neuen Regenten schmeicheln! Und dazu würde es die Curia sicherlich optisch aufwerten!


    "Schreib' auf, dass man vielleicht eine Statue hinstellen könnte. Vom Kaiser oder so."


    Damit hatte er die Curia fertig begutachtet und machte sich auf den Weg, weitere Bauwerke zu besichtigen.

    Zitat

    Original von Marcus Carteius Nerva
    Keuchend, denn er hatte ziemlich bis zum Officium des Praefectus gesputet, betrat der besagte Architectus die Schreibstube und schloss die Tür hinter sich.


    "Salve, meine Herren. Ich werde erwartet, hieß es.".


    Crispus lächelte noch über die Bemerkung von Reatinus, als es auch schon klopfte und der Architectus von der herrischen Stimme des Präfekten hereingebeten wurde. Ja, Reatinus hatte trotz des Stabsdienstes seinen Schneid noch nicht verloren!


    Ernst musterte Crispus den jungen Mann, der offensichtlich Baumeister war. Mit ebenfalls herrischer, wenn auch nicht lauter Stimme erklärte er sich.


    "Ita est. Ich bin Marcus Petronius Crispus, der amtierende Magistrat von Mogontiacum. Wir wollen die Rhenus-Brücke renovieren - könntest du sowas?"

    Glücklicherweise hatte Crispus einen Sacerdos gefunden, der ihm bei der Weihe des Steines helfen würde. Diesen begrüßte er, sobald jener die Stufen des Tempels herabgekommen war. Es war ein älterer Syrer, wie es schien.


    "Ich bin Livianus Pythermon. Ist das der Stein?"


    Er deutete auf den kleinen Altar, den die Arbeiter trugen und Crispus nickte. Er streckte die Hand aus und reichte sie dem offensichtlich Freigelassenen (Der Petronier glaubte sich sogar zu erinnern, dass ein gewisser Livius im Ordo Decurionum der Stadt saß).


    "Petronius Crispus, Magistratus. Danke, dass du gekommen bist. Stellen wir den Stein auf und opfern dann oder zuerst oder wie funktioniert das jetzt?"


    fragte er gleich hinterher und der Priester lächelte milde. Offensichtlich hatte er keinerlei Eile, denn für die Antwort ließ er sich sehr viel Zeit.


    "Najaa...ich denke wir stellen ihn hinein und opfern dann. Was hast du denn dabei?"


    Crispus wandte sich um und nahm Wein, Obst und Ziegenmilch - er hatte dies für angebracht gehalten. Als er es dem Priester vorzeigte, nickte dieser bedächtig.


    "Wir müssen den Stein zuerst reinigen, bevor wir die Gaben darbringen."


    Crispus nahm nicht an, dass es dabei wirklich darum ging, den Stein sauberzumachen und tatsächlich ging der Sacerdos gemächlich in den Tempel und kam mit einer Schüssel Wasser wieder. Darin lag ein Aspergil, mit dem er den Stein nun besprengte. Dabei betete er ein Gebet.


    "Nun bringt ihn hinein."


    Er selbst ging voraus, während danach Crispus und dann die Steinträger folgten. Als der Petronier den Umgang durchquert und die eigentliche Cella betrat, staunte er nicht schlecht: An den Wänden standen bereits zahlreiche Weihesteine, darüber hingen metallene Darstellungen von Gliedmaßen und Organen - der Heilgott erfreute sich offensichtlich größter Beliebtheit!


    "Dort in der Ecke ist Platz."


    erklärte der Priester und deutete auf eine Ecke des Tempels, die relativ weit von der Kultstatue des Gottes entfernt war. Crispus deutete seinen Arbeitern, den Weihestein dort zu postieren. Dann sah er zu dem Sacerdos.


    "Und jetzt?"


    Livianus machte eine abwehrende Geste - offensichtlich war ihm Crispus zu ungeduldig. Dann sog er tief ein (was Crispus unbewusst nachmachte und dabei den Duft von kaltem Weihrauch registrierte) und antwortete


    "Gib mir die Opfergaben. Ich werde sie Apollo Mogon darbringen. Es war die Einlösung eines Gelübdes, nicht wahr? Um was ging es?"


    "In meiner Dienstzeit habe ich für die Genesung eines Kameraden gebeten."


    erwiderte Crispus und fragte sich, ob der Zucken der Augenbraue des Priesters ein Zeichen der Missbilligung war, dass er so lange mit der Einlösung des Gelübdes gewartet hatte. Doch im Grunde hatte er recht: Crispus war spät dran!

    "Respekt ist wichtig - ich hab' nie viel von diesen Centurionen gehalten, die meinten, gut Freund mit ihren Legionären zu machen - da nimmt einen doch keiner mehr ernst!"


    bemerkte Crispus und vergaß dabei fast, dass sein Scriba noch immer an seiner Schulter stand und wartete, was es für neue Befehle gab. Aus diesem Grund folgte auch die nächste Frage:


    "Bist du gestern* gut nach Hause gekommen?"


    * Convivium

    Crispus freute sich, dass es allen schmeckte. Auch sein Sohn schien das Essen zu genießen, wie er bei einem kleinen Kontrollblick feststellte. Allerdings griff er mit der ganzen Hand zu und versaute sich seine ganze Tunica. Er beugte sich leicht zu ihm hinüber. Mit mahnendem Blick sagte er


    "Lucius, du hast dich ja ganz dreckig gemacht! Schön mit den Fingerspitzen essen! Und eins nach dem anderen!"


    Dann wandte er sich wieder dem Gespräch zu, als Primus seine Anekdote von einem jungen Mann erzählte, der in der Centuria eines gewissen Drusus war. Crispus hatte zwar keine Ahnung, wer dieser Drusus war - vielleicht der gleiche, den er einst ausgebildet hatte? - doch solche Geschichten hatte er schon ein oder zweimal gehört. Etappenhasen!


    "Ach, diese feinen Herren, die meinen, Krieg spielen zu müssen. Die sollten lieber zu Onkel Meridius gehen und dafür sorgen lassen, dass sie gleich in den Stab kommen! Da nerven sie wenigstens nicht uns Pöbel. Außerdem sind die doch sowieso nicht geeignet, um wirklich zu kämpfen!"


    Es war allgemein bekannt, dass Crispus auch nichts von den Tribuni Laticlavii hielt, obwohl er eigentlich relativ gut mit ihnen zusammengearbeitet hatte. Naja, andererseits konnte ein bisschen Disziplinierung auch denen nicht schaden!


    "Übrigens wegen Prätorianer: Ein alter Kamerad von mir ist jetzt Tribun dort! Der hat eine Karriere gemacht, sag' ich euch! Hat mit mir bei der IX. gedient, war dann bei der I. in Parthia. Und jetzt ist er Tribun! Stellt euch das vor! Vielleicht wird er ja eines Tages noch Prätorianerpräfekt oder Statthalter!


    Einerseits war Crispus ein wenig neidisch - andererseits hatte er gar nicht das Bedürfnis, nach Rom zu gehen.

    An diesem Tag hatte sich Petronius Crispus zum Tempel des Apollo Mogon aufgemacht, denn er hatte vor einigen Jahren ein Gelübde abgelegt, das er noch einzulösen hatte: Er hatte Apollon, dem Heilgott, einen Weihestein versprochen, wenn dieser dafür sorgte, dass Reatinus geheilt würde. Dieses Gelübde wollte er nun endlich einlösen - er hatte es lange vor sich hergeschoben!


    Gemeinsam mit Willigis, der das gute Stück für ihn angefertigt hatte, sowie ein paar anderen Arbeitern stand er daher vor dem Tempel. Auf dem Altar war eingeritzt:

    APOLLONI
    MOGONTI


    PETRONIVS
    CRISPVS


    V.S.L.M.


    Im Grunde war dies keine besonders wertvolle Gabe, doch sie war genau das, was Crispus versprochen hatte. Folglich konnte er sein Gelübde auch nur damit einlösen.

    TEMPLVM APOLLONIS GRANNI MOGOUNIS


    Der Tempel des Apollo Mogon befindet sich im Stadtzentrum Mogontiacums. Es handelt sich um einen gallo-römischen Umgangstempel und verbindet die Aspekte der keltischen Lichtgottheit Mogon mit denen des keltisch-römischen Apollo Grannus, eines Heilgottes.


    Im Inneren des Baus befindet sich die Kultstatue des Apoll: Sie stellt ihn der lokalen Tradition entsprechend bärtig dar, dafür jedoch mit den römischen Attributen Bogen und Blitz.
    Er gehört zu den ältesten, aber häufig renovierten Tempeln Mogontiacums, das nach dessen Gottheit benannt ist.

    "Danke, Terentius!"


    erwiderte Crispus und übernahm die Zügel des Pferdes, um sich sogleich wieder in den Sattel zu hieven.
    Dann sah er hinunter zu Primus und Avienus. Einen Augenblick lächelte er - tatsächlich war er einst so fit wie der Decurio gewesen, doch inzwischen waren seine Knochen schon fast ein wenig eingerostet.


    "Richt' ich aus! Viel Spaß noch und schau' mal vorbei, wenn du Zeit hast!"


    meinte er dann noch, bevor er an den Zügeln zog und den Hengst auf die große Hauptstraße lenkte, um über sie das Lager zu verlassen und nach Hause zu reiten.





    DECURIO - MOGONTIACUM

    [FONT=cataneo bt, amaze]

    Q Tiberius Vitamalacus - Legio I Traiana - Mantua



    M Petronius Crispus patrono suo Q Tiberio Vitamalaco s. p. d.


    Nachdem ich in den letzten Jahren ein bisschen wenig von mir hören ließ, habe ich jetzt beschlossen, das zu ändern und schreibe Dir noch einmal, um Dir eine gute Neuigkeit mitzuteilen: Ich habe die Wahl zum Magistratus gewonnen!


    Ein kleines Manco gibt es dabei aber auch: Nicht nur ich, sondern auch ein Neunzehnjähriger mit kaum Lebenserfahrung hat gewonnen und ich muss ihm jetzt gehorchen, denn er wurde zum Duumvir gemacht. Er heißt Duccius Marsus und wurde wahrscheinlich wegen seiner Zugehörigkeit zu den Duccii, die hier alles mehr oder weniger kontrollieren, gewählt. Kennst Du diese Familie? Sie scheint nicht nur hier in Mogontiacum verbreitet zu sein!


    Ansonsten ist noch wenig passiert: Ich wurde beauftragt, die Rhenus-Brücke von Mogontiacum zu renovieren - eine Aufgabe, die ich gern tue, denn ich darf mit der Legio zusammenarbeiten! Soldaten sind noch immer die zuverlässigsten Männer! Ich hoffe, auch weiterhin mit ihnen arbeiten zu können, denn obwohl ich freiwillig aus dem Militärdienst ausgetreten bin, sehne ich mich manchmal doch dorthin zurück! Ich verstehe gut, dass Du ebenfalls zur Armee zurückgekehrt bist, nachdem Du die nötigen Voraussetzungen in Rom erfüllt hast.


    Ich möchte Dich aber auch noch einmal an meine Bitte erinnern. Unsere Duumviri müssen beim Comes vorstellig werden, um ihre Aufgaben zu erhalten - das ist für das Oberhaupt einer römischen Stadt unwürdig! Ich hoffe, Du kannst etwas erreichen in Rom, dass wir eigenständiger werden!



    Dein treuer Klient

    [/FONT]


    Sim-Off:

    Zahlung erfolgt sofort!

    Nachdem Crispus einigermaßen heruntergekaut hatte, wandte er sich an Gunda.


    "Du hast wunderbar gekocht, Gunda! Ein Gedicht!"


    Wobei Crispus das eigentlich nicht so genau sagen konnte, denn er hatte seit seiner Schulzeit keine Gedichte mehr zur Hand genommen (das einzige, was man in diese Richtung werten konnte, waren Weiheinschriften auf Altären oder Tempeln, doch denen hatte er kaum Beachtung geschenkt). Doch für das Lob reichte es durchaus aus.


    Dann jedoch blickte er zu seinen beiden Gästen.


    "Und wie steht's in der Legion? Spuren die Probati noch?"

    Leider hatte Crispus einen zu großen Stolz, als dass er von seinem ehemaligen Probatus Reitstunden erbeten hätte. Daher nickte er nur knapp und ärgerte sich ein wenig, dass er so viel mit dem Tier unternehmen musste, bis es handlicher wurde. Naja, vielleicht sollte er das Gewöhnen des Tiers eher auf die Zeit nach seiner Magistratur verlegen - wenn er denn gewann.


    "Danke für die Einschätzung. Ich hoffe, ich krieg' das hin - hab' viel zu tun im Moment!"


    meinte er und plötzlich kam ihm, dass er die Zeit im Pferderücken vielleicht auch als Nachdenkpause in seinem im Augenblick hektischen Alltag nutzen konnte. Vielleicht würde ihm ein wenig mehr Auslauf auch gut tun - er war leider auch nicht mehr der Jüngste!





    DECURIO - MOGONTIACUM

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Als der Magistratus Platz nahm, hörte Reatinus seinen Ausführungen mit offenen Ohren zu. Also brauchte er Männer für die Renovierung der Rhenusbrücke... das sollte kein Problem sein, war sich Reatinus sicher.


    "Es ist natürlich kein Problem, dir Männer für die Arbeiten zur Verfügung zu stellen, Crispus! Lassen wir eine etwaige Bezahlung außen vor - die Dienste wie vieler Männer benötigst du?"*, fragte Reatinus nach und ging dabei rein sachlich auf den Petronier ein, welcher nun auch geschäftsmäßigen Umgang bevorzugte.


    Einen ganz genauen Überblick hatte Crispus noch nicht - er selbst war kein Fachmann für Bau-Fragen und wollte sich eigentlich lieber auf das Urteil eines Architekten verlassen, doch da Reatinus so rundheraus fragte, wackelte er leicht mit dem Kopf und meinte


    "Hmmm...ich denke, so zwei Centuriae wären schon nicht schlecht. Die Brücke sollte vor dem Winter fertig werden, wenn möglich. Das Frühjahrshochwasser hält die alte nicht mehr aus."


    Es musste in jedem Fall zügig gearbeitet werden.


    "Ich muss aber noch einmal mit Fachleuten reden. Die brauche ich jetzt zuerst. Kannst du mir einen Immunis vorbeischicken, der was davon versteht?"


    Die Bezahlung wollte er vorerst nicht weiter thematisieren - er war sich sicher, dass Reatinus ihm einen Freundschaftspreis gab, wenn diese Andeutung nicht bedeutete, dass die Männer ganz umsonst verliehen wurden. In jedem Fall würde es ein sehr fairer Preis werden.

    Da kam Primus auch schon zurück und schätzte das Pferd ebenfalls ein. Unwillig in der Führung? Vielleicht sollte er es tatsächlich kastrieren lassen - eine Pferdezucht wollte er ohnehin nicht aufmachen und Wallache waren erfahrungsgemäß sehr viel friedlicher! Doch noch mehr beunruhigte ihn die nächste Andeutung...


    "Was?"


    fragte er daher verwirrt und etwas verärgert, dass Primus es so spannend machte.





    DECURIO - MOGONTIACUM

    Mit einem besonders bösen Blick gelang es Crispus, die beiden Vigiles vor der Tür zu postieren, dann trat er ein. Wie er erwartet hatte, saß Reatinus an seinem Platz und erwartete ihn. Dem geübten Centurionen-Blick, der schon hunderte Stuben kontrolliert hatte, entgingen natürlich die Flecken auf der Tunica des Lagerpräfekten nicht. Doch er beschloss, sie zu ignorieren und lächelte Reatinus an, während sich Arminianus ebenfalls ins Zimmer schob, den Stylus gezückt.


    "Verzeih das Tam-tam, Reatinus! Ich muss meine Truppe noch 'bisschen erziehen."


    Damit nahm er wie selbstverständlich Platz. Arminianus postierte sich direkt zu seiner Rechten, um jederzeit alles mitzubekommen, was der Magistratus sagte.


    "Ich bin wegen der Brücke hier. Die Rhenus-Brücke soll renoviert werden und ich bräuchte Leute dazu. Genaugenommen bräuchte ich erst einmal einen Immunis, der eine neue Brücke entwirft. Steine für die Brücke kann ich besorgen, nur beim Bauen bräuchte ich wieder Leute."


    erklärte er Reatinus direkt, um zu verhindern, dass sein Scriba ihn beim allzu familiären Umgang mit der Truppe ertappte (vielleicht würde ihm das nicht gefallen).


    "Wir zahlen natürlich auch dafür!"


    fügte er noch an.