Mela nickte, schüttelte den Kopf und nickte wieder.
"Ja, nein. Äh....ja. Ich meine..."
Er kratzte sich unbeholfen am Kopf und sah kurz auf die Opfergaben in seinem Korb herunter.
"Ich ähm...das ist das erste Mal, dass ich ganz allein etwas opfern möchte", gestand er.
"Ich habe auch kein Tier bestellt. Es ist einach.. hm, Kuchen, Früchte, Weihrauch..."
Er sah sie hilfesuchend an.
"Vielleicht kannst du mir ein bisschen helfen?" bat er sie und lächelte nett.
Beiträge von Secundus Petronius Mela
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Mela schmunzelte.
"Vielleicht erinnert er mich einfach nur an meine Wurzeln", erklärte er dem Tribun. Dann fiel ihm auf, dass 'Verpflichtungen' wohl das falsche Wort gewesen waren. Er überlegte kurz und offenbarte nicht mehr als dieses:
"Nun, Tribun, es ist weder eine dienstliche noch eine familiäre Verpflichtung. Im Grunde kann man es auch nicht als Verpflichtung ansehen. Es...verzeih mir, wenn ich nicht näher darauf eingehe, aber es ist eine Privatangelegenheit." -
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"Guten Abend die Herrschaften", erklang nun plötzlich eine scharrende Stimme, die vor Hohn und Ironie nur so triefte. Zu laut, um jemand anderen zu meinen als Livilla und Mela.
Der Soldat wandte sich um, um nach der Ursache dieser bösen Stimme zu suchen, und gewahrte einen lässig wirkenden Mann, in dessen Hand etwas silbriges blitzte. Langsam und mit wiegenden Schritten kam er näher, dabei grinste er anzüglich. Instinktiv ergriff Mela unsanft Livillas Handgelenk und schob sie hinter sich. Er dachte nicht einmal nach, alles geschah automatisch. Den Korb hielt er noch in der Hand, als er barsch fragte:
"Was ist dein Anliegen Fremder, dass du im Dunkeln dein Gesicht verbirgst?"Lucullus grinste böse und kam immer noch näher. Schließlich trennten ihn noch fünf Schritte von Mela und er deutete mit seinem Messer auf Livilla.
"Du und dieses kleine Miststück, ihr werdet mir dafür büßen, dass die Legio mich nicht mehr wollte, SOLDAT!" polterte hasserfüllt der Mann, der in seinen späten Zwanzigern sein mochte. Mela fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen. Er sah das Messer, aber er hatte nichts, mit dem er sich wehren konnte. Nichts außer seinen Fäusten und diesem Korb, der wohl eher behinderte als nutzte. Doch zuerst versuchte er es mit einem Apell an die Vernunft.
"Wir haben keinen Streit mit dir, Fremder. Die Stadtwache wird-" "Papperlapapp!!" donnerte Lucullus. "Die Stadtwache wird gar nichts, du Hurensohn!" Und damit sprang er vor und ging auf Mela los. Um dieses Flittchen würde er sich später kümmern... Sicher war sie noch Jungfrau, da würde es umso spaßiger werden, wenn er sie in eine dunkle Ecke ziehen würde....Sim-Off: Ich lass dich erstmal schreiben, ehe ich weitermache
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Mela sah Nadia wohlwollend an und musste dann herzhaft lachen. Als er sich wieder etwas beruhigt hatte, hob er beide Arme in einer erklärenden Geste und meinte schlicht:
"Ich bin Soldat."Er grinste sie an und wollte gerade weitersprechen, als der Sklave zurückkam und zuerst eine Schale Oliven von seinem Tablett lud, gefolgt von dem Becher Wasser für Nadia und zwei Bechern Wein, die er vor Mela abstellte. Er nickte und verschwand wieder.
Mela lehnte sich vor und schob einen Becher Wein zu Nadia hinüber.
"So. Und da du noch nie in einer Taverna warst, nehme ich mir die Freiheit heraus, dir diesen Wein auszugeben", sagte er feierlich, doch seine Augen blitzten amüsiert. -
Mela lächelte und nickte leicht. Er wusste schon um die Fähigkeiten und Ansichten seines Ausbilders. Dann, als der Tribun jemandem einen Wink gibt, wandte Mela sich um und erblickte Titus. Das erstaunte ihn etwas, denn diesen Titus sah man eigentlich überall, wo Vitamalacus sich aufhielt. In Germanien war das so gewesen und nun auch in Rom. Mela schmunzelte und nahm den Weinbecher entgegen, nippte daran unf nickte schließlich.
"Ein edeler Tropfen", sagte er anerkennend.
"Nein, Tribun, ich werde nicht mit meinem Bruder die Heimreise antreten. Ich wurde zwei Wochen länger beurlaubt und werde diesen Urlaub auch ausnutzen. Ich habe gewisse... Verpflichtungen in Rom", erzählte er.
"Mein Onkel wird als Quaestor pro praetore wohl auch noch vor mit in Germanien ankommen." -
Mela drehte sich herum und erblickte eine junge Priesterin. Sogleich trat ein Lächeln auf sein Gesicht.
"Sei auch du gegrüßt! Hm, ja, ich hörte davon... Die Sacerdos ist zur Insel der Venus aufgebrochen, nicht wahr?" begann er ein Gespräch. Er hob den Korb etwas an und fragte:
"Aber vielleicht kannst du mir auch helfen... Eigentlich möchte ich nur der großen Venus opfern und sie um ihre Gunst bitten bei.."
Er verstummte und rettete sich in ein verlegenes Lächeln. Schließlich musste er nicht jedem auf die Nase binden, warum genau er Venus' Gunst gewiss sein wollte. -
Mela half Livilla etwas beim Packen, aber er war nicht recht bei der Sache. Schließlich nahm er ihr den Korb ab und trottete neben ihr den Hügel hinunter. Nun war es beinahe finster. Lediglich Roms schwacher Schein und der schwache Schein am Horizont erhellten Livilla und Mela den Weg. Ihren Worten mochte er nicht so recht glauben schenken, doch sagte er nichts dazu. Immer wenn er Livilla flüchtig ansah, fühlte er sich unglaublich schuldig und töricht. Schweigend gingen sie der Stadt entgegen und Mela überlegte, ob ein Ende mit Schrecken vielleicht besser sei als ein Schrecken ohne Ende. Vielleicht sollte er nicht die zwei Wochen Freistellung in Rom weilen, sondern schon morgen oder mit dem nächsten Schiff gen Germanien segeln. Das würde ihm zwar das Herz brechen, aber Livilla viel Leid und Kummer ersparen. Mit Crispus konnte er nicht richtig über seine Probleme reden und jemand anderer fiel ihm nicht ein, aber Mela schwor sich, stark zu sein und niemandem sonst etwas davon zu erzählen. Außer vielleicht der Tante Livia, die sich in solchen Dingen auskannte wie seine Mutter, dir leider gestorben war als Mela gerade einmal fünf Jahre alt gewesen war.
Wie er so in Gedanken und stumm neben Livilla herlief, hatten sie plötzlich wieder Pflaster unter den Füßen. Sie waren in der Stadt angelangt. Mela versicherte sich mit einem Blick, dass es Livilla gut ging und sie sich nicht ängstigte. Auch dieses Mal bemerkte er die Gestalt nicht, die ihnen mit triumphierendem Blick durch die schmalen Gassen Roms folgte. Lucullus, so hieß er, musterte Livilla mit beinahe gierigem Blick. Er wusste, sie war eine Iulierin. Und, bei Mars, sie würde dafür büßen, dass man ihn aus der Legio geworfen hatte, dass ihr Vater, der Sohn einer räudigen Hündin, unter anderem für diese Misere verantwortlich war. Lautlos trat er hinter Livilla und Mela auf das Straßenpflaster. Und nun konnte man auch das schlanke Messer in seiner Hand sehen, das er den ganzen Tag versteckt hatte. Diese kleine Hure und ihr Speichellecker, beide würden zahlen! Doch noch schlich er einfach hinter ihnen her...
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Mela wandte sich um. Er musste sich sammeln und wenn er Livilla ansah, läuteten ihm seine eigenen Worte in den Ohren. So drehte er sich um und senkte den Kopf. Einige Male atmete er ein und aus, dann hob er den Blick wieder und sah das in düsterem Rot glühende Rom an. Dieser Tag kam ihm wie Hohn vor. Wieder war es seine Schuld, wieder hatte er alles zerstört, wieder weinte Livilla seinetwegen und wieder hatte er alles um mehrere Längen zurückgeworfen. Er fragte sich, ob er das würde verbergen können, wenn er zurück nach Germanien kehrte, vor seinen Kameraden und auch vor Livillas Vater. Mela schluckte und wandte sich wieder zu Livilla. Bestürzt sah er sie an.
"Bitte....trage mir nicht nach, dass ich ehrlich zu dir bin", flüsterte er. Das würde er nicht ertragen, das wusste er schon jetzt. Wieder sah er zu der Sonne, die nurmehr zu einem Viertel über den Rand der Welt blickte.
"Wenn du gehen möchtest, werden wir gehen. Es tut mir leid, dass ich wieder ein Treffen mit meinen Gedanken getrübt habe. Vielleicht ist es mir auch nicht vergönnt, dich einfach nur glücklich zu machen. Ohne Vorbehalt, ohne Hintergedanken."Mela seufzte tief.
Am Fuße des Berges lauerte schon eine Gestalt auf die beiden... -
Mela folgte ihr mit seinen Blicken, konnte und wollte aber nicht wahrhaben, was sie da sagte. Er stand da und begann den Kopf zu schütteln, schon bevor Livilla geendet hatte. Ungeachtet der Tatsache, dass sie ihn nicht wollte - zumindest nich im Moment - trat er zu ihr hin und hob die Hand, um ihr über die Wange zu streicheln.
"Livlla, bitte hör auf so zu reden. Selbst wenn du mich zurückweist, wird das nichts an meinen Gefühlen zu dir ändern. Du musst dich nicht grämen deswegen, du musst auch nicht denken, dass ich dich nicht mehr sehen will. Das ist Unsinn und du weißt es, tief in deinem Herzen."
Er sah sie ernst an und sprach energisch weiter."Sprich nicht so, als hättest du keine Freude mehr am Leben. Ich weiß, wie sehr du Sonnenuntergänge magst, und es schmerzt mich ungemein, dass du nun vorgibst, die Nacht bevorzugen. Du magst behaupten, dass meine Gefühle falsch oder getrübt sind, aber, bei Iuppiter, nur ich kann wissen, was ich fühle. Ich weiß es, Livilla. Und es ist mir vollkommen gleich, wie viele mich als Werber sehen möchten, denn die einzige, um die ich aus tiefstem Herzen werben möchte, bist du!"
Er ergriff ihre Hand und drückte sie gegen die Militärtunika auf die Stelle, unter der sein Herz verborgen lag."Spürst du das, Livilla? Fühlst du es? Es ist dein und wird es immer sein. Ich vergesse nicht leichfertig. Und dich werde ich niemals vergessen, denn du bist die erste und einzige Frau, die mein Herz nicht mehr zur Ruhe kommen lässt. Und wenn du verlangst, dass ich mich ein Jahrzehnt lang bewähre, so werde ich es tun, denn das wird dir zeigen, dass ich jedes Wort ernst meine. Alles ist besser, als von dir ignoriert zu werden, Livilla. Wenn ich nur wüsste, was ich tun könnte..."
Mela verstummte und ließ Livillas Hand los. Er stand nun dicht vor ihr. Und diesmal ging er nicht zurück. Er fühlte sich so, als würde jemand oder etwas seine Brust zerreißen wollen. Und hinter ihm sank die Sonne unermüdlich weiter gen Horizont. -
Mela nickte.
"Bring uns einen Becher Wasser und zweimal Honigwein. Ah... Und Oliven wären vielleicht nicht verkehrt", trug er dem Sklaven auf. Dann wandte er sich wieder Nadia zu, als der Sklave verschwunden war. Mela deutete auf den Siegelring.
"Er hat in mir scheinbar nicht den Neffen des Besitzers vermutet", grinste er.
"Gefällt es dir hier?" -
Mela setzte sich und sah den Tribunen verdutzt an.
"Ja, genau das ist der Grund. Woher weißt du...?" begann Mela, dann musste er schmunzeln und nickte.
"Ah, ich verstehe, du hast natürlich überall Informationsquellen. Mein Bruder erzählte mir, dass auch er einen Besuch bei dir plant. Am Ende ist er sogar der Informant", vermutete Mela. -
Mela saß da, die Lippen leicht aufeinander gepresst und lauschte ihren Worten. Es war, als sei jedes ihrer Worte ein einziger Hieb in seine Magengrube. Und doch war er Livilla nicht böse, dass sie ihn so peinigte. Er versuchte ja, sie zu verstehen, aber es gelang ihm nicht. Was war der Grund, aus dem sie nicht konnte? War sie am Ende schon vergeben? Mela schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Er versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen, aber es wollte ihm nicht gelingen. Sie würde ihn nur aus Mitleid lieben. Mitleid. Was für ein schreckliches Wort. Wieder und wieder hallte es in seinem Kopf nach. War er so schlimm? Stellte er sich so dumm an? Er sah Livilla kurz an und sah, dass sie zitterte. Er wollte sie in den Arm nehmen, wagte es aber nicht. Er hatte schon zu viel getan heute, zu viel gesagt und zu viel gewagt. Vielleicht war es auch einfach so, dass Fortuna ihm nicht gewogen war, warum auch immer. Mit einem schmerzlichen Ausdruck im Gesicht wandte Mela das Gesicht wieder gen Rom. Rom! Die Stadt, die nun in der beginnenden Dämmerung zu leuchten schien, als wolle sie ihm etwas Böses! Vielleicht hätte er nie herkommen sollen. Aber dann wäre er unglücklicher als nun gewesen, das wusste er. Jetzt wusste er wenigstens, wo er stand.
Als er Livilla das nächste Mal ansah, rutschte sie zu ihm und in seine Arme. Und das war es, was ihn mehr noch als ihre Worte verwirrte. Er redete sich ein, dass sie einfach nicht allein sein wollte, dass es sicher nur der Wunsch nach Geborgenheit war, den sie verspürte, und dass es in diesem Moment egal war, wer ihn ihr erfüllte. Behutsam legte Mela seine Arme um Livillas zitternden, schlanken Körper und seinen Kopf auf ihren. Leicht wiegte er sie hin und her, dabei Löcher in die Luft starrend. Derweil versank die Sonne in gleißendem Rot hinter Rom.
Mela hatte alles versaut, und das sprichwörtlich. Dabei hatte es doch so ein wunderschöner Tag werden sollen! Vielleicht sollte er Livilla einfach nie wieder sehen, dann würde ihr die Schmach erspart bleiben, ihn, der nicht aufgeben würde, immer wieder vor den Kopf zu stoßen. Sicher schmerzte es sie genauso wie ihn auch, wenn nicht sogar noch mehr. Er schloss seine Arme etwas fester um Livilla, sog den betörenden Duft ihrer Haare ein und murmelte:
"Es tut mir leid, Livilla... So leid."
Immer wieder murmelte er das, Livilla haltend und sie stützend. Sanft strich er über ihren Rücken, dann seufzte er tief und schob sie ein winziges Bisschen von sich weg. Mit einer Mischung aus tapfer unterdrückter Trauer und Betrübtheit sah er sie an.
"Schau... Nun geht die Sonne unter und du siehst es nur verschwommen, weil ich dich wieder einmal zum weinen gebracht habe", flüsterte er mit zittriger Stimme.
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Mela fuhr erschrocken herum und gewahrte Livia. Sie saß mit rotweingetränkter Tunika bei den anderen am Tisch. Zumindest eben noch, denn nun begann sie, die Scherben aufzulesen. Mela sah sie bestürzt an.
"Tante Livia, lass das doch. Das kann doch ein Sklave machen..." sagte er ihr und winkte sogleich einen heran. Schließlich war Varus nicht ohne Sklaven aus Tarraco gekommen. Einer der Sklaven bückte sich rasch und begann, das Missgeschick aufzuräumen. Mela lächelte seinem Bruder, Onkel Glabrio und Fabia wie Arria noch einmal kurz zu, dann setzte er sich kurzerhand neben Livia.
"Kennst du denn diese Valeria? Ich habe leider ihren vollen Namen vergessen... Aber ich weiß, dass zwischen ihr und dem Legaten mehr ist als Freundschaft", erzählte er Livia. -
Auch Mela trat hoch aufgerichtet ein und salutierte kurz.
"Tribun", sagte er mit einem Nicken. Dann waren die Formalitäten erledigt und Mela entspannte sich etwas.
"Meinen Glückwunsch zu deiner erfolgreichen Wahl, Patron", begann Mela das Gespräch. -
"Vielen Dank", erwiderte Mela und folgte dem Sklaven.
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Mela hatte diesen Kloß im Hals, der scheinbar jedes Sprechen abwürgen und im Keim ersticken wollte. Dennoch musste er Livilla antworten. Nein, er wollte ihr antworten, doch die Worte wollten einfach nicht kommen. Tausend Dinge und zugleich nichts ging ihm im Kopf herum. Er fühlte sich schwerelos und zugleich bodenständig in dem einzigen, winzigen Augenblick, in dem er in Livillas Augen sah und sich gerade noch zurückhalten konnte, um nicht nach ihrer Hand zu greifen und ihr so viel mehr als ein schlichtes Ja zu antworten. Warum musste auch alles so kompliziert sein?
"Ich verlange nichts von dir, Livilla", sprach er leise und ruhig, weil der Kloß es plötzlich zuließ.
"Es steht mir nicht zu, etwas von dir zu verlangen. Du bist eine ehrbare und gewissenhafte Frau. Du bist intelligent, ehrgeizig und gewiss liebevoll und offenherzig, wahrheitsliebend und tugendhaft. Noch dazu bist du das schönste Geschöpf, was ich je sah. Welcher Mann würde sich dich nicht zur Frau wünschen?"Er wirkte ernst und konzentriert, ganz darauf bedacht, keine leeren Worte zu sprechen und das, was er sagte, nicht herunterzureden, als sei es eine Aufzählung von Komplimenten. Mela gab sich Mühe, Livilla so zu umschreiben, wie er sie kennen- und liebengelernt hatte. Jedes Wort kam aus tiefster Seele und er war überzeugt von den Dingen, die er Livilla ansprach. So schloss er denn wie folgt, ehe er sie ernst und hoffnungsvoll zugleich ansah:
"Ja, Livilla, ich spreche von einer festen Bindung. Ich würde dir alles geben, was ich besitze, das weißt du. Doch wenn all das für dich zu plötzlich kommt und ich mit meinem innigsten Wunsch nur mehr wieder die Stimmung zerstört habe, so tut es mir leid, dass ich dich damit quäle. Du musst mir auf meine Bitte nicht antworten, das musst du niemals, wenn du es nicht möchtest. Ich werde dich dann auch nicht mehr bedrängen. Ich...wollte nur, dass du es weißt."
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Mela fragte sich gerade noch, ob Livilla denn auch schlecht schlief in Rom, als sie auch schon weiter sprach und ihn die Frage vergessen machte, die ihm eben noch auf der Zunge gelegen hatte. Mela wusste es zwar nicht, aber er hatte damit wohl ihre lautlose Bitten nach keinen weiteren Fragen erhört.
"Na, stressig war es nicht. Ein paar Wege waren nötig, aber ich sehe, dass sie sich gelohnt haben, wenn es dir schmeckt und wir diesen wunderbaren Ausblick genießen können."
Er legte den Kopf schief und betrachtete Livilla kurz erfreut.
"Und was du mir bedeutest, habe ich schon gesagt", sagte er sanft und mit einem Lächeln. Vielleicht war es jetzt an der Zeit, Livilla zu offenbaren, dass...."Livilla? Würdest du es gutheißen, wenn ich deinen Vater darum bitte, dass wir uns häufiger sehen dürfen?" fragte er angespannt, fügte aber gleich hinzu:
"Wenn das für dich zu plötzlich kommt, dann musst du auch nicht antworten! Ich...es ist nur... Hm."
Er suchte kurz nach Worten.
"Ich möchte weder dich noch deinen Vater übergehen. Vielleicht ist es auch gar nicht der richtige Zeitpunkt, das nun zu fragen. Vielleicht ist es töricht, aber ich..."
Er sah sie an und lächelte liebevoll.
"Es musste einfach raus." -
Mela kam mit einem kleinen Korb hier an. Er fragte sich, ob wohl jemand zugegen war, der die Vertretung der Sacerdos übernehmen würde, denn er hatte kaum Erfahrung im Opfern und würde sicherlich etwas falschmachen, wenn er ganz auf sich gestellt war. Dreimalm klopfte er an und sah sich dann um. Wenn niemand hier war, was dann?
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Mela strahlte Livilla an. Dass sie augenscheinlich verblüfft war, machte ihm eine große Freude. Er griff nach einer Rebe und zupfte eine Traube ab, nur um überhaupt etwas zu tun zu haben. Abwesend rollte er die kleine Frucht zwischen den Fingern. Sollte er Livilla nun fragen, ob er ein Gespräch mit ihrem Vater führen sollte, ja führen durfte? Er wollte Livilla nicht übergehen. Andererseits wollte er auch Numerianuns nicht übergehen. Eine Zwickmühle. Vorerst entschloss er sich, nichts dergleichen zu fragen, sondern schob sich die Traube in den Mund und sah dann kurz der Sonne zu, wie sie sich langsam dem Horizont entgegen neigte. Da fiel ihm ein, dass er ihre Frage noch nicht beantwortet hatte. So sagte er:
"Wir sind etwas mehr als eine halbe Stunde gegangen. Keine Sorge, es ist noch Zeit und ich werde dich nach Hause begleiten. Zumindest so weit, dass du wohlbehalten ankommst."
Er lächelte Livilla an und musste grinsen, als sie ihm ein indirektes Kompliment machte.
"Naja, ich muss gestehen, dass mich der gestrige Tag ziemlich aufgewühlt hat. Ich habe zuerst gar nicht und dann schlecht geschlafen. Da war viel Zeit, um mir Gedanken zu heute zu machen. Ich dachte, ein kleines Picknick sei gar nicht so schlecht und brächte uns auf andere Gedanken", gestand er ihr.
"Schmeckt es denn?" -
"Das freut mich sehr. So hast du jemanden, der immer für dich da ist", sagte Mela und fügte in Gedanken hinzu: 'Auch wenn ich bald wieder fort muss und alles was ich da lassen kann, mein Herz ist.' Mela ließ ebenfalls den Blick über Rom schweifen, stellte dann jedoch den Korb ins saftig grüne Gras und setzte sich einfach. Der Stolz und die Freude in Livillas Worten ließen ihn leise aufseufzen. Das schönste, was sie ihm hätte geben können, wären drei Worte gewesen. Aber weder schickte es sich, dies zu fordern, noch war es angemessen. So deutete er lediglich neben sich ins Gras, während er zu Livilla hoch sah und gegen die tiefstehende Sonne blinzeln musste.
"Setz dich einfach neben mich, das reicht mir schon", erwiderte er und offenbarte nun die vielen Dinge, die der Korb enthielt. Es war offensichtlich, dass es nicht nur Waren des Obsthändlers waren, die Mela dort zu Tage förderte.
Sim-Off: Wisim