Mela hielt es kaum noch aus. Der Miles machte es aber spannend! Doch als er dann die erlösenden Worte sagte, viel eine große Anspannung von Mela ab und er seufzte erleichtert.
"Dann ist es gut", murmelte er. Sie war in Sicherheit und es ging ihr gut, wenngleich sie sicherlich einen gehörigen Schrecken davongetragen hatte. Zu der Frage nach mehr Wasser nickte er nur. Er war also im Valetudinarium der Stadtwache. Und dann glaubte er, seinen Ohren nicht trauen zu können. Constantius war der Cousin Livillas? Oh ihr Götter! Mela seufzte unhörbar.
"Ja, Secundus Petronius Mela ist mein Name, Constantius. Ich bin Duplicarius der Legio IX Hispania und auf Urlaub in Rom. Mein Onkel hat seine Sponsalia gefeiert", leierte Mela herunter. Livillas Cousin! Mela hob die Hand und fuhr sich über die Augen.
"Constantius, was passiert ist, war meine Schuld. Ich hätte darauf bestehen müssen, dass sie vor dem Dunkelwerden wieder zu Hause ist. Ich trage die Verantwortung für das alles", sagte er dann mit fester Stimme, obwohl sein Kopf dröhnte.
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Mele hätte wohl recht gierig getrunken, wenn der Mann ihm das Wasser nicht langsam eingeflößt hätte. Seine Kehle fühlte sich an wie nach einem Wüstenmarsch und seine Lippen waren rauh und aufgesprungen. Als das kühle Wasser sie berührte, schmerzten sie kurz. Dann aber wurde es schnell besser und Mela trank so lange, bis der Mann, der augenscheinlich ein Miles war, den Becher wieder absetzte. Mela wollte sich aufrichten, doch ein ziehender Stich ließ ihn ganz schnell wieder mit einem unterdrückten Stöhnen auf das Lager zurücksinken. Langsam erinnerte er sich wieder an jenen Abend, an dem Livilla und er auf dem Rückweg zur Casa Iulia gewesen waren. Und auch an den Mann, der seine widerlichen Finger nicht von Livilla lassen wollte. Mela schloss kurz die Augen.
"Livilla. Geht es ihr gut? Ist sie in Sicherheit? Und wer bist du? Wo bin ich? Und wie lange bin ich schon hier?"
Viele Fragen auf einmal. Mela hob die Lider wieder und sah den Mann fragend an. Das Ziehen seiner Wunde war beinahe abgeklungen. -
Mela verstand langsam, warum so viele sich so sehr hingezogen fühlten zu den Göttern. Die Atomsphäre war einfach atemberaubend. Auch, wenn es nicht einmal ein besonderer Tag war, zu dem man alles festlich schmückte und noch ehrfurchtgebietender gestaltete. Er hörte der jungen Priesterin genau zu und sah dann verdutzt über die Schulter zurück, als sie ihn in Richtung Altar geschoben hatte. Dann aber lächelte er leicht unsicher und legte mit seinem Körbchen auch die letzten paar Schritte zum Altar zurück. Er tat wie ihm gehießen und streute etwas Weihrauch und Duftkräuter in die Glut. Dann wartete er, mit einem Zipfel seines Militärmantels über dem Kopf. Ab und an warf er Alypia einen unsicheren Blick zu. Bald war der Rauch aufgestiegen und Mela platzierte vorsichtig Opferkekse, einen kleinen Kuchen, einige Früchte und einen schönen Strauß Blumen auf dem Altar. Dann räusperte er sich.
"Liebe Venus. Ich äh... Naja, wie soll ich sagen... Also, es gibt da diese Frau...."
Unsicher sah er zu Alypia, sprach dann weiter.
"Hmm.. Iulia Livilla. Ich liebe sie, mehr als alles andere. Kannst du mit deiner unendlichen Kraft nicht etwas dazu tun, dass sie merkt, wie viel sie mir bedeutet? Verzeih mir meine rüpelhaften Worte, aber... Naja, um ehrlich zu sein: Es ist das erste Mal, dass ich dich um etwas bitte. Ich hoffe, du nimmst mir das nicht krumm."
Zerknirscht sah er zu der kleinen Statue der Venus auf.
"Es tut mir leid. Und ich werde auch ganz gewiss öfter zu dir beten, wenn du mir diesen einen Wunsch erfüllst. An Iuno wage ich nicht zu beten, denn sie ist die Götten der Ehe. Soweit ist es ja noch nicht. Aber.... Wenn du ihr vielleicht erzählen könntest, was mich bewegt? Das wär wirklich sehr nett, Venus. Ich lasse dich jetzt mal wieder allein... Danke, dass du mir zugehört hast."Mela seufzte tief. Das hatte er überstanden. Er drehte sich nach rechts und sah dann wieder zu Alypia. Hoffentlich war das nun soweit gut gewesen und die Göttin oder auch die Göttinnen würden ihn erhören.
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Zitat
Original von Caius Iulius Constantius
„Du Wurm hast es gewagt dich meiner Cousine zu nähern?
Was wolltest du von ihr?
Sprich! Oder ich zeige dir gleich hier, welche Konsequenzen dein Handeln haben wird.“...
„Lass ihn Constnatius. Er bekommt seine Strafe. Stürze dich nicht in ein Unglück! Geh…geh und mach dem Wachhabenden Meldung. Ich glaube er wartet bereits darauf.“
Erst als die beiden Miles Constantius durch die Tür schoben, beruhigte er sich wieder und ging zum officium des Wachhabenden.
Mela lag auf seiner Pritsche. Er hatte von alledem kaum etwas mitbekommen. Nur gelegentlich war ein Wort durch den dichten Schleier gedrungen, den ihn beinahe zwei Tage lang umgab. Er spürte es nicht, wenn die Milites und der Medicus ihn behandelten und die Verbände der Wunde tauschten, die nur langsam heilte. Mela hatte trotz des nur kleinen Schnittes viel Blut verloren, denn der Schnitt war tief und hatte beinahe lebenswichtige Organe verletzt. Doch der Medicus des Valetudinariums versorgte ihn gut, ebenso wie die zahlreichen Milites. Zuerst war dieser widerliche Kerl noch mit ihm im gleichen Raum gewesen, dann hatte man ihn fortgeschafft, vermutlich zum Verhör oder gleich in den Carcer. Mela war es auch egal, denn er bekam alles nur am Rande mit. Auch wusste er nicht, dass Constantius Livillas Cousin war.
Am Abend des zweiten Tages wachte Mela zum ersten Mal wieder richtig auf. Er hatte leichtes Fieber bekommen, ein gutes Anzeichen dafür, dass der Körper gegen die Verletzung ankämpfte. Als er nun die Augen aufschlug, hatte er einen schalen Geschmack im Mund. Er blinzelte angestrengt in das Dämmerlicht, das ihn umgab.
"Li...villa?" krächzte er. Dann, wenige Sekunden später: "Wasser.......bitte..." -
Mela war bei Bewusstsein, sprach jedoch nichts. Sein Mund war trocken und seine Zunge schwer wie Blei. Livilla hatte ihn nur noch einmal angesehen, dann war sie gegangen mit dem Miles, der sich um sie an seiner Stelle gekümmert hatte. Vom Geruckel des Karrens ruckte Melas Kopf beständig hin und her, bis sie schließlich Halt machten. Er vernahm die Worte des Miles und dachte daran, dass sich sein Aufenthalt in Rom wohl nun verzögern würde. Er musste Numerianuns davon unterrichten.
Der Duplicarius schloss die Augen. Nun sah er wieder Livillas Gesicht vor sich, die Augen schreckgeweitet starrte sie ihn an. Hielt sie ihn nun für ein Monster, weil er nicht wollte, dass ihr ein Leid widerfuhr? Weil er sich aus diesem Grund mit dem feigen Kerl geschlagen und dabei zuerst den Kürzeren gezogen hatte? Gepeinigt stöhnte er auf.
"Livilla", murmelte er. -
Mela grinste.
"Sei froh, dass du nicht in Germanien bist. Da regnet es seit Wochen aus irgendeinem unbekannten Grund."
Mela tat nachdenklich.
"Vielleicht lässt Apollon es aber auch wegen mir regnen und verfolgt mich nun nach Rom. Ich bin nämlich erst seit gestern hier. Mein Onkel feiert seine Sponsalia, musst du wissen", erklärte Mela und schnappte sich eine Olive.
"Greif ruhig zu", bot er Nadia an und ließ die Olive im Mund verschwinden. -
Mela war so vollkommen überrascht, dass ihm nicht nur prompt geöffnet wurde, sondern es auch noch der Princeps persönlich war, der auf machte, dass er einen Moment nur dastand und blinzelte.
"Äh, salve!" grüßte er dann endlich.
"Verzeih mein Auftreten, ich war nur so erstaunt über die schnelle Reaktion. Ich bin Secundus Petronius Mela und ich wollte mich über die Albata informieren." -
Mela griff zum Weinbecher und hob ihn leicht an.
"Zum Wohl", sagte er schlicht und zwinkerte ihr zu. Er war in äußerst spendabler Laune und das würde Nadia nun zu spüren bekommen. Er trank einen großen Schluck und stellte den Becher dann fort.
"So. Du gehörst also zu den Flaviern", sagte er.
"Und man schickt dich bei diesem Mistwetter vor die Tür?" -
Geduldig war Mela der jungen Priesterin gefolgt. Kaum konnte sich der junge Mann vom Anblick dieses wahrhaft kolossalen Tempelbaus loseisen, doch Alypias Argumente waren in der Tat überzeugend. So folgte er ihr zum wiederholten Male und betrat hinter ihr den Tempel. Drinnen herrschte gedämpftes Licht und für die Tageszeit opferten wirklich nicht viele Leute. Und doch waren es mehr als in Germanien und Hispanien, die opferten. Mela lief Alypia immer weiter hinterher. In der Hand hielt er den Korb mit den Opfergaben für Venus. Vielleicht schickte sie Livilla ein Zeichen. Mela wünschte es sich so sehr.
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Mela hörte ihm aufmerksam zu und nickte dann bedächtig. Er hatte sich diese Antwort schon gedacht.
"Danke, Tribun, für deine ehrliche Antwort."
Er überlegte. Sollte er fragen? Schließlich tat er es einfach.
"Ich würde dir gern eine Frage stellen, von Klient zu Patron, Vitamalacus. Hältst du es für möglich, dass die Praetorianer auf mich aufmerksam werden? Oder siehst du eine ehrenhafte Möglichkeit hierfür?"
Er fragte sich, ob Prätorianer heiraten durften. Aber da dies ganz sicherlich nicht der Grund war, aus dem er diese Frage stellte, schwieg er dazu. -
Schwärze hatte Mela umpfangen, kaum dass er Livillas Geste der Zärtlichkeit auf seiner Wange gespürt hatte. Dass sie die Hand zurückgezogen hatte, war ihm nicht entgangen, doch es hatte sich seltsam belanglos angefühlt. Im Hintergrund war das Scheppern der Wachen zu hören gewesen. Mela wusste, dass es Livilla gut ging und jemand kam, um auf sie aufzupassen. Das allein war es, was zählte. Ein letztes Mal hatte er nach dem Schuft gesehen, dessen Gesicht durch Melas Schläge eine breiige Masse geworden war, dann spürte und hörte er nichts mehr.
Es kam ihm endlos vor, wie er wir durch Watte in einem Meer aus Nichts trieb. Keine Empfindung drang zu ihm hindurch und er fühlte sich seltsam schwerelos und leicht. Wie lange er wohl dalag und Blut verlor? Dass sich jemand an ihm oder eher seiner Wunde zu schaffen machte, bekam Mela auch nicht mit. Er glitt weiterhin stumm, taub und blind durch die endlose Schwärze, die allerdings plötzlich durch einen fernen Schrei durchbrochen wurde.
LIVILLA!
Melas Unterbewusstsein zwang ihn dazu, nach dem rechten zu sehen. Es war ihr Schrei gewesen! Und es war seine Pflicht, sie zu schützen. So riss Mela die Augen auf und versuchte sich aufzurichten. Es blieb bei dem Versuch, denn abgesehen von den Schmerzen in seiner linken Seite kam er nicht einmal richtig hoch. Noch immer kreidebleich blinzelte er umher. Die Soldaten hatten Laternen mitgebracht, die erstaunlich grell waren in Melas Augen. Sein Blick suchte umher, bis er sie schließlich fand. Livilla, die auf dem Boden kauerte. Mela sagte nichts, sondern ließ sich matt zurücksinken. Doch sein Blick suchte ihren und obwohl er sich zerschlagen fühlte und verwundet war, versuchte er ein kleines, kurzes Lächeln.
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Mela fand nach einigem Suchen schließlich das Gebäude der Albata. Er blieb noch vor der Porta stehen und fragte sich, was ihn drinnen wohl erwarten würde, doch dann klopfte er einfach und hoffte, dass jemand zugegen war, der ihm Auskunft geben konnte über dieses und jenes.
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"Ich danke dir für deine offenen Worte, Tribun. Ich weiß dieses ehrliche Angebot zu schätzen."
Mela überlegte kurz und trank einen Schluck Wein. Er fragte sich, ob er Vitamalacus' Angebot schon jetzt in Anspruch nehmen sollte, war sich aber unsicher. Daher sagte er:
"Angenommen, ein Miles aus Germania möchte heiraten. Da er jedoch noch kein Tribun ist, ist es ihm nicht erlaubt. So bittet er um eine Versetzung in eine andere militärische Einheit, um seiner Liebsten näher sein zu können..."
Mela sah Vitamalacus an."Wäre dies ein eher guter Entschluss oder ein schlechter? Versteh mich nicht falsch, ich gedenke nicht, das zu tun. Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Es interessiert mich nur, wie ein erfahrener Soldat und ranghoher Offizier darüber denkt."
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Mela nahm zur Kenntnis, dass der Tribun seiner Frage auswich, ja, sie gar nicht beachtete. Die Worte des Soldaten waren zwar wahrheitsgemäß, doch waren sie auch etwas, das Mela nicht hören wollte. Trotzdem blieben sie die unwiderrufliche Wahrheit. So senkte Mela schließlich den Kopf und sah den Quaestor dann fest an.
"Ich werde niemals dem Militär und damit dem Imperator den Rücken kehren, Tribun. Es ist nicht nur eine Ehre, dem Imperium dienen zu dürfen, es ist ein Privileg. Ich gedenke nicht, dieses Privileg zu missachten, dessen sei dir versichert."
Mela sah Vitamalacus ernst an. Irgendwie musste es doch möglich sein, mit ihr zusammen zu sein, ohne sofort zu heiraten. Sicher war ihr das auch viel lieber, für den Anfang, als eine sofortige Eheschließung. Trotzdem verstand Mela den Sinn hinter dieser Bestimmung nicht ganz. Gleich ob man nun heiratete und eine Frau daheim wusste oder ob man sich einfach nur so fühlte wie Mela, man trug die gleiche Sorge in der Seele. Oder etwa nicht?
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Mela kippte den Weinbecher herunter und sah Crispus finster an.
"Du weißt, dass ich niemals der Legio den Rücken kehren werde", sagte er ruhig und sehr ernst.
"Weißt du was? Ich hatte gehofft, dass du mir helfen kannst. Oder dass du mich zumindest verstehst. Scheinbar ist das nicht der Fall. Weder das eine, noch das andere. Am besten vergisst du wieder, was ich dir erzählt habe. Es scheint dich ohnehin nicht zu interessieren."
Während Mela sprach, kramte er in seinem Geldbeutel nach einigen Sesterzen, die er auf den kleinen Beistelltisch warf.
"Man kann sich nicht aussuchen, bei den Praetorianern zu dienen, kleiner Bruder!"
Dann erhob er sich und warf sich den Umhang um die Schultern.
"Du bist eingeladen. Ich wünsche dir noch einen angenehmen Aufenthalt in Rom", sagte Mela kalt und unendlich enttäuscht von seinem kleinen Bruder. Er wandte sich zum Gehen. -
Mela sah immer noch hilflos drein. Oder schon wieder?
"Ich bin Petronius Mela", stellte er sich vor. Er versuchte abzuschätzen, wie alt die Popa sein mochte. Vielleicht zwei, drei Jahre jünger als er?
"Und ich finde es wirklich nett, dass du mir helfen möchtest. Ich ähm.. War bisher noch nie in einem Tempel der Venus..."
War ja auch nie nötig gewesen, dachte er bei sich. Als sie Popa ihn dann mit Tempelnamen bombardierte, war er vollkommen überfordert.
"Genetrix? Ähm... In welchem Tempel opfert man denn am besten, wenn man die allmächtige Venus um einen Gefallen bitten möchte?" -
Mela nach einen weiteren Schluck aus dem Becher und lächelte nur zu der Vermutung des ranghöheren Offiziers. Er musste schließlich nicht verraten, dass es wirklich um eine Frau ging. Noch dazu um eine, die sie beide kannten. So verriet er nichts und fragte stattdessen nach einem Moment:
"Wann wirst du das Amt des Quaestors antreten? Und wie wird es ablaufen? Ich muss gestehen, ich bin bisher nicht so bewandert, was die Politik angeht. Teilt der Kaiser einem direkt die Aufgaben zu?" -
Mela sah erleichtert, wie Livilla an die Wand flüchtete. Aber während er sich noch nach ihr umsah und sich vergewisserte, dass sie vorerst in Sicherheit war, holte Lucullus abermals aus und erwischte Melas Unterarm. Mela keuchte erschrocken und machte einen Satz zurück. Der ehemalige Soldat lachte böse und spielte mit dem Messer. Inzwischen lagen Korb und Inhalt auf dem Boden und Lucullus trat den Korb fort. Mela konzentrierte sich. Sie hatten schließlich auch eine Ausbildung ohne Waffen genossen.
"Naaa? Angst?" höhnte Lucullus. "Macht sich das kleine Muttersöhnchen nun in die Tunika?"
Mela presste die Zähne aufeinander. Er durfte sich nicht provozieren lassen, denn sonst würde er ein leichteres Ziel bieten.
"Was willst du von uns?" fragte er den Angreifer. Dieser spuckte angewidert auf den Boden und antwortete:
"Der Papi deiner kleinen Freundin unterschrieb meine Entlassungspapiere. Man warf mich aus der Legio. Ich weiß genau, wer sie ist und sie wird leiden, damit er seinen Fehler einsieht!" rief Lucullus. Deutlich war nun der Geruch nach Wein und Bier zu vernehmen. Er hatte also getrunken, das konnte man recht gut riechen. Mela hob schlichtend die Hände.
"Sie hat damit nichts zu schaffen, lass sie aus dem Spiel", versuchte er Lucullus zu besänftigen. Der jedoch packte grollend sein Messer und drosch nun auf Mela ein. "Von mir aus, dann bist du zuerst dran, SOLDAT!" Anfangs konnte Mela jedem Hieb und jedem Schlag ausweichen, dann jedoch täuschte Lucullus einen Streich zu Melas Gesicht an und Mela hob die Arme, um sein Gesicht zu schützen. Im letzten Moment allerdings drehte Lucullus die Hand und versetzte Mela eine heftig blutende Wunde in der Bauchgegend. Im Hintergrund hörte der Duplicarius, wie Livilla immer wieder nach der Wache rief, aber er konnte es nicht verhindern, dass er auf die Knie sank und sich qualvoll aufstöhnend die Hände auf die Seite presste. Heftig atmend hob er den Kopf und konnte das Glitzern in den Augen des Mannes vor ihm erkennen. Lucullus holte aus und verpasste Mela einen Tritt auf die Wunde. Daraufhin schrie Mela auf und sank zu Boden. Er sah, wie der Kerl grinste, hörte ein meckerndes Lachen und musste mit Entsetzen feststellen, dass er sich nun Livilla widmete.
"Komm, meine Schöne", flötete er, während er das Messer wegsteckte und gleichzeitig an seinem Gürtel herumfingerte. Mit der anderen Hand packte er Livilla am Haar und presste sie kurzerhand an die Wand. Ihre Schreie ignorierte er schlicht. Mela presste seine Hand auf die Wunde am Bauch und kroch langsam näher. Seine Lippen waren weiß und sein Atem ging stoßweise. Die rostrote Tunika färbte sich langsam blutrot in der Lendengegend. Lucullus' schmierige Hände begrapschten Livilla und er sabberte ihr ins Haar.
"Ich werde dich schwängern, du Hure", sülzte er in ihr Ohr.
"Damit du immer an mich denkst und dein Bastard von Vater einen Grund hat, dich zu hassen und seine Entscheidung zu bereuen!" Gerade, als seine Hand gewaltvoll einen Weg unter ihre Tunika suchte. Rappelte sich Mela wieder auf. Er wankte die letzten drei Schritte zu Lucullus und Livilla und schlug den Kerl so fest er konnte mit der Faust, an der sein Siegelring steckte. Daruafhin ließ Lucullus zumindest kurz von Livilla ab, um sich wieder Mela zuzuwenden, aber dieser hatte schon hinterrücks seinen Arm um Lucullus' Hals gelegt und zog die Schlinge zu.
"Das - wirst du - büßen", keuchte Mela und zog den Kerl nun in diesem Griff von Livilla fort. Seine Wunde behinderte ihn dabei allerdings. Er verlor immer mehr Blut. Wenn nicht bald die Wache kam...
Mela sah zu Livilla, als Lucullus mit seinem Ellbogen ausholte und wieder Melas Wunde traf. Und wieder sackte der Soldat aufschreiend zu Boden, brachte aber mit seinen Beinen auch Lucullus zu Fall. Melas Hände waren voller Blut. Seinem eigenen Blut. Und er schlug wieder und wieder auf Lucullus ein, der aus irgendeinem unerfindlichem Grund sein Messer verloren hatte und sich nicht mehr wehrte. Schließlich schlug Mela ein letztes Mal mit erlahmender Kraft zu und Lucullus blieb liegen. Mela keuchte schwer und rollte sich auf den Rücken. Die beiden Männer lagen mitten auf der Straße. Melas Gesicht war schneeweiß, Schweiß stand ihm auf der Stirn und seine Hand suchte nacht etwas, das er nicht fand.
"Livilla..." murmelte er, der Ohnmacht nahe. -
Und prompt fühlte Mela sich überfordert. Eine weinende Tante, das hatte man nicht alle Tage. Etwas hilflos sah er zu Varus und seiner Verlobten, die gerade mit einem Gast im Gespräch schienen. Dann schlich sich sein Blick zu Crispus und den anderen, aber keiner schien Livia zu bemerken. Also seufzte Mela leise und streckte eine Hand aus, um Livias Arm zu erfassen und tröstlich darauf zu patschen.
"Tante. Ähm. Es geht ihr inzwischen wieder gut. Also ich meine. Hm."
Mela war ratlos. Was sagte man in einer solchen Situation? Dann fiel ihm eine Art Ablenkungsmanöver ein.
"Du bist ihre neue Schülerin? Dann willst du auch Priesterin werden? Das ist ja interessant! Kommst du dann auch nach Germanien?"