Beiträge von Secundus Petronius Mela

    Die Equites trabten langsam an, Mela befand sich im Mittelfeld. Um ihn herum wurde es zunehmend lauter. Valor legte die Ohren an und Mela begann, ihm leise zuzureden. Ab uns an hörte man Schreie der Equites, die abgeworfen wurden oder deren Pferde stiegen oder durchgingen. Die meisten Rufe gingen jedoch im Getümmel unter. Valor und Mela hielten sich erstaunlich gut, was wohl nicht zuletzt daran lag, dass der Petronier wusste, wie man ritt und sich mit seinem Pferd verbunden fühlte durch den gestrigen Ausflug. Er dirigierte den Hengst durch die tobende Menge und hielt sich auf dem Rücken, bis ein Mann aus dem Mob strauchelte und Mela und Valor ziemlich grob anrempelte. Der Hengst wieherte schrill und stieg, aber Mela brachte ihn mit einem harten Ruck zur Räson, als er sich von der plötzlichen Überraschung erholt hatte.

    "Ich bin wie du Klient des Tribunus. Eine Verwandte von ihm heiratet bald den Praefectus Praetorio...vielleicht ergibt sich ja was. Es wäre wünschenswert", sagte Mela und seufzte tief.
    "Schade, dass es keine Mädchen hier gibt. Gegen etwas Gesellschaft hätte ich nichts einzuwenden. Du?"


    Sim-Off:

    Muss nu off. CU

    Mela lachte.
    "Naja, als Tesserarius bekommt man nochmal etwas mehr. Schau dich doch einfach mal nach Sonderaufgaben um, da gibts sicher was für dich. Ich möchte immer noch zu den Prätorianiern. Aber ob sie mich jemals finden hier im kalten Germanien..."
    Mela ließ die Schultern hängen.

    "Es ist einfach nur genial. Als Eques hat man andere Waffen. Ein Spatha, kein Gladius mehr. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich dran. Und auch ein anderes Schild. Und ich verbringe viel Zeit im Stall bei den Pferden. Training im Gelände ist auch drin. Und als Tesserarius bin ich nun auch für die Kartografie zutändig, wie du gerade gehört hast", erklärte Mela stolz.

    "Ich weiß, ich bin kein sonderlich guter Bruder...aber geht's dir wieder besser, ja? Das freut mich. Sag mal, hast du in letzter Zeit was von Vater gehört?"
    Mela sah Crispus fragend an, als der Decurio eintrat und Mela sich diesem zuwenden musste.
    "Decurio", grüßte er ihn militärisch.
    "Ich werde mein bestes geben, Decurio. Es ist zwar das erste Mal, dass ich etwas kartografiere, aber ich will es gern versuchen."

    Mela freute sich. Es gab etwas zu tun! Es würde also spannend werden. Und wenn sie diese Straße ausgebessert hatten, würden sie die Barbaren beobachten!! Bei der Frage nach den Verständnisfragen sah Mela nach rechts und links. Allerdings sah er überall nur Kopfschütteln. Man hatte keine Fragen.

    Der Decurio ging herum und kontrollierte die Übenden. Mela drosch auf seinem Pferd sitzend immer wieder auf die Holzpuppen ein, bis es richtig saß was er tat.
    Nach Befehl des Decurio tat sich Mela mit einem grobschlähtigen Typen zusammen, der unbedingt zuerst auf das Pferd wollte. Also stieg Mela ab und bildete somit die Abwehr, während der andere Kerl ihn angriff. Es dauerte eine Weile, aber nach gut zehn Minuten hatte der Kerl Mela dreimal ziemlich hart getroffen und sich wechselten die Positionen. Nun stellte sich die Wucht und Grobheit des anderen als Nachteil heraus und Mela konnte auf dem Pferd sitzend den anderen dreimal innerhalb kurzer Zeit treffen. Sie wechselten wieder. Und das ging so lange, bis der Decurio ihnen einhalt gebot.

    Das war neu für Mela. Mit dem Gladius hatte er umzugehen gelernt, schon durch das Waffentraining in Roma. Aber seitlich schlagen??
    Trotzdem sagte er mit den anderen zusammen: "Ja, Decurio!"
    Zusammen gingen sie zu den Holzpferden und zogen sich hoch. So mancher Eques trieb sich dabei Splitter in die Hände. Mela biss die Zähne zusammen, griff nach dem Spatha und führte einige runde, flüssige Bewegungen mit dem Schwert aus, testete dann die Bewegung nach links. Dummerweise schrammte er dabei über den Hals des Holzpferdes. Er runzelte die Stirn und wiederholte die Kombination so lange, bis Schweiß auf seiner Stirn stand und das fiktive Pferd unversehrt blieb.
    Wieder und wieder wiederholten sie die Übungen. Manche verloren ihr Spatha bei dem Hieb nach links, mussten ab- und wieder aufsteigen. Einer fiel sogar bei einer besonders heftigen Bewegung herunter. Mela schwitzte.

    Verdreckt und ausgepowert kamen Mela und seine Kameraden in den Thermen an, nachdem sie die Pferde weggebracht und versorgt hatten. Das gehörte nun einmal mit dazu. Für die meisten war es aber normal, so hatte sich keiner beschwert. Der Reiter, der gestürzt war, sprach Mela an.
    "Salve, mein Name ist Varro. Tut mir leid mit vorhin. Hätte nicht versuchen sollen, dich zu überholen. Bist ein guter Reiter."
    Mela schlug in die hingehaltene Hand ein und nickte.
    "Halb so wild. Ich bin Mela."
    Zusammen genossen sie eine Runde Thermen. Sauber und müde schleppten sich die Equites dann in die Unterkünfte. Morgen ging es schließlich weiter.

    Mela verzog das Gesicht zu einem Grinsen. Der Decurio war schon ein netter Kerl. Nicht so streng wie Vitamalacus, fand er. Da machte das Lernen gleich mehr Spaß, auch wenn Mela vermutete, dass die frischen Rekruten erst einmal hart ran genommen wurden damit sie Disziplin lernten. Die Reiter wendeten ihre Pferde und folgten dem Decurio nun um die Sumpflöcher herum und durch den Wald zurück zum Castellum.