Beiträge von Secundus Petronius Mela

    Mela runzelte die Stirn und wollte gerade Auskunft geben, als der Decurio den Eques zurecht wies, der nach diesem Rüffel zitternd wieder aufsaß und dabei das linke Bein so wenig wie möglich belastete. Dann wandte sich Numerianuns wieder Mela zu, der sogleich entgegnete:
    "Eine Ente, Decurio. Aber es war auch mein Fehler, ich war unachtsam und habe nicht auf den Boden direkt vor mir geachtet, sondern voraus geschaut."

    Mela runzelte die Stirn. ein Sumpf also. Das versprach interessant zu werden. Die Reiter vor Mela trieben ihre Pferde an und auch Mela spornte Valor an. Den Abhang herunter erwies es sich als sinnvoll, sich im Sattel nach hinten zu lehnen und das Pferd nicht anzutreiben, damit es nicht fehl trat und auf dem Geröll ausrutschte und den Halt verhielt. Ein Eques machte den Fehler und wollte Mela überholen, weil es ihm nicht schnell genug ging. Sein Pferd rutschte aus, fiel und begrub den Reiter unter sich, als es den Hang herunter schlitterte und dabei zwei weitere Tiere mit sich riss.
    "Capsarius!" brüllte Mela, ritt aber weiter, da er von Vitamalacus gelernt hatte, dass Disziplin die wichtigste Waffe der Römer war. Als die Reiter den Grund erreichten, trieb Mela Valor weiter an, überholte zwei Kameraden und fiel schließlich vom Pferd, als Valor steig, weil direkt vor ihm eine Ente aufflog und sich schnatternd davon machte. Mela fluchte, fing Valor wieder ein, steig erneut auf und reihte sich wieder in die Gruppe ein. Nun war er schlammig und stank nach auligem Wasser. Blödes Mistvieh.

    Die Reiter hielten an und wandten ihre Pferde dem Decurio zu. Die meisten waren guten Mutes und so riefen alle "Ja, Decurio". Auch Mela.
    Es würde also in den Wald hineingehen. Bisher waren sie auf einem Weg geritten. Mela war gespannt, was werden würde. Und so folgten sie dem Decurio zwischen die Bäume des Waldes. Hier hingen die Äste tief und die Stämme standen dicht beieinander. EInige Equites riefen oder stöhnten auf, als ihnen Zweige und Äste das Gesicht und die Arme zerkratzten. Auch Mela bekam einen Ast ins Gesicht. Die Augen tränten ihm, doch wie die anderen hielt er durch und folgte dem Decurio durch Unterholz und Geäst.

    "Ja, Decurio!" erklang es aus vielen Kehlen.
    Mela und die anderen gaben ihren Pferden die Sporen. Wieder hängten die anderen Valor recht schnell ab, doch letztendlich schloss der schwarze Hengst wieder zu ihnen auf und sauste im Vorderen Drittel der Herde dahin. Zwei Runden, drei, vier. Mela hatte kaum Schwierigkeiten, denn er war schon als kleiner Junge zwischen Pferden aufgewachsen und seitdem immer besser geworden. Einige Equites begannen nun, Paare zu bilden und die Befehle des Decurio auszuführen. Quer über die Lichtung ging es im Galopp, dann im Zickzack zurück zur Ausgangsposition. Der Waldboden stellte sich als leicht hügelig heraus und die Pferde traten des öfteren fehl, doch alle Reiter hielten sich auf den Pferden. Die Übung wiederholten sie, bis der Decurio ihnen Einhalt gebot.

    Mela nickte und sagte: "Danke, Decurio!"
    Die Ausbildung zum Reiter begann ihm immer besser zu gefallen. Nach dem Training an den Puppen sollten sie also einen Ausritt machen. Mela zwang Valor herum und ließ ihn in einen leichten Trab fallen. Zusammen mit den anderen folgten die beiden so dem Decurio.

    Mela wandte mich um und ritt mit Valor näher.
    "Einen Scriba, Decurio? Ja, ich kann lesen und schreiben. Ich würde diese Aufgabe gern übernehmen, Decurio!" sagte er.
    Er fragte sich, was die anderen dazu sagen würden, wenn ihr Vorgesetzter ihn nun so direkt fragte. Hoffentlich wurden sie nicht sauer.

    Sim-Off:

    :P 8)


    Die meisten nickten, einige taten auch gar nichts. Sie positionierten ihre Lanzen und ritten los. Valor brauchte auch hier wieder etwas länger, aber sein konstantes Tempo erwies sich als vorteilhaft. Die Lanze traf die Puppe recht mittig, wie Mela fand. Er wendete seinen Hengst auf der Hinterhand und zog das Spatha im selben Moment, dann sprengte er erneut zu der Puppe, holte aus - und traf nicht am Hals, sondern den Kopf der Puppe. Anderen ging es genauso, einige hatten gar ihr Spatha verloren. Mela drehte ab und ritt erneut heran. Diesmal traf er.

    Mela stand zwischen den anderen, hatte zuvor "ROMA VICTRIX!" gerufen und erneuerte nun seinen Schwur.
    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."

    Langsam setzten sich die Reiter in Bewegung und drehten ihre Runden. Valor lief sehr langsam an, hielt dafür jedoch die Geschwindigkeit konstant. Mela war zufrieden. Hin und wieder sah er zum Decurio. Der konnte vielleicht reiten! Und er war freundlich. Mela beschloss, dass Numerianuns zu seinem Vorbild werden sollte.

    Mela wandte wie alle anderen Soldaten auch den Kopf zu dem Urpsrung des Hufgetrappels. Es waren einige wunderschöne Tiere darunter und Melas Augen glitzerten erfreut, als der Decurio selbst einen nachtschwarzen Rappen heranzog und ihm die Zügel des Pferdes in die Hand drückte. Das sollte sein Pferd sein? Der Decurio ging wieder und erteilte den Befehl zum Aufsitzen, als ein Stallbursche, der ein anderes Pferd führte, sich zu Mela lehnte, ihm zuzwinkerte und sagte: "Sein Name ist Valor."
    Valor also. Mela strich dem Tier über die schmale Blässe und klopfte seinen Hals.
    "Also denn, mein Guter!"
    Er zog sich in den Sattel und drehte Valor in Linie. Nun ging es los.

    Mela seufzte, ging dann aber mit den anderen mit und kleidete sich um, legte Helm und Schid an und brachte auch den Rest der Ausrüstung wieder mit zurück. Als alle Equites wieder vor dem Decurio still standen, flatterte der erste Schmetterling vorbei und rang Mela ein Lächeln ab. Endlich wurde es Frühling!

    Mela nickte und versuchte sich dann zu merken, was der Decurio noch alles aufzählte.
    Schließlich hatten alle aneren Equites ihr können soweit unter Beweis gestellt und es ging an die Ausrüstungsausgabe. Mela reihte sich ein und gab Scutum und Gladius ab, bekam dafür Spatha, Lanze, Schild und Hose, dazu Tabialia, Sagnum und einen Helm. Zusammen wog das doch schon recht schwer, weshalb Mela den Helm kurzerhand aufsetzte. Viele der anderen machten es ihm nach. So ausgerüstet, aber nicht in voller Montur angekleidet, standen die Reiter vor ihrem Decurio und warteten auf weitere Befehle.

    Mela schluckte und fühlte sich unwohl bei dieser Lobesrede. Er wollte klarstellen, dass er schon von klein auf mit Pferden zutun gehabt hatte und sein Onkel der Trainer des Auratagespanns war.
    "Ich danke dir, Decurio. Ich muss aber doch etwas klarstellen: Seit ich vier Jahre alt war, bekam ich Unterricht im Reiten. Mein Onkel trainiert das Auratagespann. Petronius Cinna, wenn du ihn vielleicht kennst. Ich möchte aber keine besondere Behandlung, denn was die Legionsreiterei angeht, so bin ich natürlich blutiger Anfänger wie jeder andere auch hier."
    Er holte kurz Luft und fuhr dann fort.
    "Die Ausrüstung unterscheidet sich meines Wissens nach von der eines normalen Miles nur in Stiefeln und Feminalia aus Leder. Und natürlich dem Pferd samt notwendiger Ausrüstung."
    Hoffentlich hatte er sich da mal nicht vertan...

    Mela hörte sich die Kommandos an, nickte schließlich und trat zu dem Hengst hin, dem der Name "Pegasus" gegeben war. Er schnaubte. Und Mela strich ihm kurz über den Hals und klopfte zwei, dreimal, um das Pferd auf sich einzustellen. Dann zog er seine Zügel über den Kopf, hielt sich vorn und hinten am Sattel fest und zog sich auf den Sattel des Pferdes. Er trieb das Pferd dann mit Schenkeldruck zum Gang an. Doch Mela verhielt nicht lange in dieser Gangart, trieb den gehorsamen Hengst immer weiter an, wechselte schließlich in den Trab und dann in den Galopp, bis er die gegenüberliegende Seite des Platzes ohne Probleme erreichte, eine scharfe Wendung auf der Hinterhand vollzog und zurückrauschte. Schließlich hielt er den Hengst neben dem Decurio an. Das Tier scharrte mit einem Huf und wollte weiter. Mela tat ihm den Gefallen und führte die Kommandos des Decurio weiter aus: er trieb das Tier noch mal an, erreichte das Ende des Platzes und kam wie der Wind zurück geprescht. Neben dem Decurio hielt er an und steig aus dem Sattel, die Zügel des Hengstes noch in der Hand. Gespannt wartete er auf die Meinung des Decurio.



    edit: Steigbügel rausgelöscht. :D

    Mela bekam kurzzeitig eine Gänsehaut, nickte dann aber und grüßte militärisch.
    "Jawohl, C....Tribunus!" rief er und nahm den Papyrus entgegen. Er wandte sich um und warf Geminus einen strahlenden Blick zu. Dieser erwiderte den Blick mürrisch. Nun sah er Mela nur noch in den Thermen oder in der Unterkunft.