In Melas Ohren war das natürlich schon ein großes Kompliment, was der Centurio da hören ließ. Dann hatten er und die anderen Probati damit zutun, sich zuerst in eine Reihe aufzustellen, die Schilder hoch zu nehmen und so zu marschieren, ehe sie in die Testudo wechselten, marschierten und dann zum Keil übergingen - und das immer wieder. Solange, bis sie es schließlich innerhalb kürzester Zeit und ziemlich flüssig beherrschten.
Beiträge von Secundus Petronius Mela
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Die Umherlaufenden nahmen schnell den Platz wieder ein, den sie gehabt hatten, und führten dann den Befehl erneut durch, diesmal schneller. Trotzdem mussten einige Probati die Zähne zusammenbeißen, als sie den Weinstock des Centurio schmerzhaft zu spüren bekamen. Allerdings spornte es auch die meisten an, sich schneller und geordneter zu bewegen, sodass das Manöver nun schon bedeutend besser klappte.
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Mela atmete innerlich auf. Da hatte er gut geraten...
Beim nächsten Befehl des Centurio beeilten sich die Probati in der Ausführung, so dass wenige Momente später die Conturbernien hintereinander aufgereiht waren. Sie hörten den Worten des Vorgesetzten zu und als er den Befehl zur Ausführung gab, entstand kurz ein minderschweres Chaos, als alle zugleich losstürmten um sich hinten aufzureihen. Mela hatte Glück und stand in der Mitte hinten, sodass er einfach stehen blieb und auf das Donnerwetter des Centurio wartete. -
Melas Stirn legte sich in Falten und er warf einen vielsagenden Blick zu Geminus.
"Ähm, ich will eure Vorfreude ja nicht zerstören, aber ... Probati haben Ausgangssperre, Leute. Man sollte glaub vorher einen Centurio fragen, ob man fort darf. Und ich halte Wein im Castellum für eine willkommene Abwechslung, aber stellt euch mal vor, was Vitamalacus mit euch anstellen würde, wenn er die Amphoren unter euren Lagern finden würde..." -
Aber ein Probatus sollte sich gegenüber den Vorgesetzten nicht so aufführen, dachte Mela nur spöttisch grinsend, während er sich nicht rührte.
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Ein dutzend mal, hundertmal, tausendmal - Mela wusste nicht mehr, wie oft sie die Formationen und Positionen wechselten. Irgendwann kam der erlösende Befehl, bei dem sogar einige Probati erleichtert aufstöhnten. Mela befand sich in einem leichten Dämmerzustand und hatte nicht richtig ausfgepasst, als plötzlich der Weinstock auf ihn zeigte und er erschrak.
"Em, äh..die Keilformation! Sie dient dazu, die Linie der Angreifer zu durchbrechen...Centurio!" stotterte er hastig und hoffte, dass das so stimmte. -
...was sie tatsächlich auch schafften, zumindest nach einigen schmerzlichen Treffern durch die Schneebälle. Mela wurde am Schienbein getroffen und veränderte hastig seine Schildhaltung, fand das alles trotzdem irgendwie witzig. Hier und da hörte man kurze Schmerzensschreie, die aber in relativ kurzer Zeit immer weniger wurden bis schließlich niemand mehr schrie. Die Testudo war dicht und statt die Probati zu treffen, traf der Schnee nur noch die Scuti.
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...wo Mela jetzt neben Crispus stand er sah aus den Augenwinkeln rüber und zwinkerte ihm zu. Dann sah er wieder geradeaus.
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Geminus und Mela hatten noch eine Weile rumgealbert und zogen nun ihre Bahnen. Geminus entdeckte Crispus und nickte mit dem Kopf rüber.
"Ist das nicht den Bruder?
"Ja, das ist er", antwortete Mela.
"Los, schwimmen wir mal rüber!" entgegnete Geminus und war auch schon auf dem Weg ins seichte Wasser. Mela folgte und bekam gerade noch Crispus' letzte Worte mit. Ausflug? Er runzelte die Stirn und entschied sich ersteinmal für ein
"Salve die Herrschaften" verbunden mit einem breiten Grinsen. -
Mela runzelte die Stirn. 'Die Unterworfenen niederringen, die Hochmütigen aber niederringen...' Komisch, dachte er. Auch wenn er die Worte nicht verstand (denn sie beudeteten das gleiche), klopfte er seinem Bruder einige Male heftig auf die Schulter und nahm dann neben ihm Aufstellung. Er wollte in Crispus' Gruppe sein.
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Mela und die anderen taten ihr bestes, um den Anforderungen des Centurio gerecht zu werden. Immer wieder nahmen sie die Schilde auf und hoben sie in die richtige Position, immer schneller marschierten sie, um ihre eigenen Fähigkeiten zu verbessern und zumindest den Hauch von Zufriedenheit auf dem Gesicht des Centurio zu sehen. Ob es ihnen am Ende gelang, war fragwürdig, denn sie konnten keine Gefühlsregng auf dem Gesicht des Centurio erkennen. Letztendlich erhielten sie den Befehl zum stehenbleiben, was sie auch taten. Nicht nur Mela war warm. Geminus, der neben ihm stand, schwitzte trotz der Kälte wie ein Schwein.
"Ich freu mich schon auf die Thermen" brummte er Mela zu, der nur nickte. -
Mela sparte sich eine Antwort und hielt stattdessen das Scutum an die gewünschte Stelle. Zusammen bildeten die Probati nun die Testudo-Farmation, bei der man höchstens noch schneller, nicht aber besser werden konnte. Die Schilder berührten sich an den Kanten ausnahmslos. Nur an den Füßen konnte man die Probati dahinter erkennen.
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Die Probati lauschen gespannt und nicken dann und wann. Mela runzelte die Stirn, als der Centurio etwas von Keilformation sprach. Hatte er nicht selbst im letzten Übungsdurchlauf von ihr gesprochen und der Centurio hatte ihn gefragt, was das denn für eine Formation sei? Er schüttelte leicht den Kopf. Er hatte nicht zu widersprechen, so einfach war das. Also hörte er zu und machte sich bereit, den Befehlen zu folgen. Als der Centurio sie zur Testudoformation antrieb, bildeten die Probati ein Rechteck aus ihren Schilden. Mela stand an der hinteren, linken Ecke - und war sich nicht sicher, wohin er den Schild nun halten sollte: nach hinten, zur Seite oder schräg. Also fragte er eben nach.
"Centurio, ich bin mir nicht sicher, ob ich die Flanke oder den Rücken mit dem Scutum decken sollte, als Eckposition, Centurio!"
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Em, wann kommen denn die Fragen???
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Mela stöhnte innerlich auf. Warum immer er? Aber es hatte auch ein Gutes, denn so vergaß er bestimmt nicht, was der Centurio ihnen richtig erklärte, nachdem Mela eine falsche Antwort gegeben hat...
"Die...ähm...Testudo-Formation, Centurio...?" sagte er daher nun. Das war nämlich die einzige ihm noch bekannte Formation, in der man einen geschlossenen Panzer aus Schilden bildete. -
Mela hatte es sich schon fast gedacht: es war nicht gut genug. Aber das war eigentlich schon von vorn herein klar gewesen: wer konnte schon auf Anhieb eine solche Übung perfekt ausführen, wenn er es zum ersten Mal und noch dazu mit vielen Unbekannten tat? Also noch mal das ganze. Sie bildeten eine Kolonne, wechselten diesmal etwas flüssiger und auch schneller zur Schlachtreihe. Mela wurde von Titus zweimal korrigiert, weil er zu weit links stand. Mit den weiteren fünfzehn Übungsdurchläufen wurden die Probati immer besser, bis sie beinahe fliegend zwischen Marsch- und Schlachtformation wechseln konnten, sei es linksrum oder rechtsrum. Mela stand mal vorn, mal hinten oder in der Mitte, mal außen oder in einer der beiden Mittelreihen. Schließlich ließ sie der Centurio wieder stillstehen und Mela wartete auf einen Kommentar von ihm.
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Mela, der in etwa in der Mitte marschierte, lief mit dem Scutum in der Hand los. Die Probati liefen im Gleichschritt und als der Befehl zur Schlachtformation kam, taten sie ihr bestes um den Befehl auszuführen. Es gelang ihnen auch schon, nur nicht im Gleichschritt und nicht so flüssig, wie es ein echter Legionär können sollte.
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Sim-Off: Nicht schlimm!
Mela und die anderen nahmen in der Marschformation Aufstellung, also vier Probati nebeneinander. Dann führten sie die Befehle des Vorgesetzten aus, das heußt: sie versuchten es. War ja klar, dass es nicht auf Anhieb klappte, denn die ganze Truppe war noch nicht aufeinander eingestimmt. Einige Probati prallten aneinander, während andere rechts und links plötzlich verwechselten und plötzlich allein neben der Kolonne standen. Auch Mela hatte sichtlich Schwierigkeiten, bemühte sich aber, nicht allzu dumm dazustehen.
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Sim-Off: Ich bin nicht Crispus - und ich hab Rechteck gesagt, nicht Quadrat.......;)
Mela runzelte die Stirn und betrachtete die Bilder, die der Centurio in den Sand malte. Aber das waren doch Rechtecke! Das verstand er nun nicht. Grob gesehen waren es Rechtecke. Gut, die mussten nicht so bleiben - aber es war doch ein Rechteck?!?
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Mela und die anderen folgten den Bewegungen des Centurio mit den Augen. Kurz fragte sich Mela, ob die Barbaren vielleicht andere Möglichkeit hatten, die Römer anzugreifen und siegreich zu sein, aber angesichts der Tatsache, dass das Imperium bisher immer siegreich gegen die Horden gewesen war, ließ er den Gedanken wieder fallen und beantwortete stattdessen Vitamalacus' Frage.
"Rechteck und Keil, Centurio!"