Beiträge von Secundus Petronius Mela

    Mela befand sich in der zweiten Reihe der drei die nun gebildet worden waren. Sein Schild befand sich zwischen denen der anderen und auf den Befehl hin warf er das Pilum so weit er konnte. Die Salve war nicht schlecht und auch die zweite die folgte, kam in schönem Bogen auf die fiktiven Angreifer geregnet. Mela war zufrieden. Aber war es der Centurio auch?



    Sim-Off:

    Bitte nicht mehr so lang mit den Pila, das wird langweilig wenn man immer allein schreiben muss...

    Nach einer viel zu kurzen Zeit nahmen sie Scuti und Pila wieder auf und ackerten sich weiter ab. Mela ging bis ans Ende seiner Kräfte, was den Wurdarm anging. Morgen würde er fürchterlichen Muskelkater haben. Zweimal sah es so aus, als würde der Speer zu Boden kommen, bevor er über das Seil geflogen war, aber sein Speer schaffte es doch jedes Mal darüber hinweg.

    Mela keuchte, als Arm und Schulter schmerzten und ihm der Centurio beinahe das Schwert aus der Hand geprellt hatte. Aber er packte sein Schwert fester und ging erneut auf Vitamalacus zu. Ein angetäuschter Hieb nach rechts, dann der Stich nach links am Scutum vorbei zum Oberschenkel des Centurio. Und Mela zog sich wieder zurück und harrte der Dinge, die da kommen.

    Mela stand ebenfalls neben seinem Bett. Der Centurio gab eine ganz und gar beeindruckende Gestalt ab, wie er so in der Tür stand. Außerdem war es gar nicht mal so sehr dreckig, fand er. Aber das diente sicher der Disziplinierung, wie der Optio ihm beinahe umgehend bestätigte. Mela antwortete, als der Optio mit dem Besen vor ihm herumfuchtelte.


    "Zum Kehren, Optio!"

    Er seufzte innerlich, nahm jedoch das Scutum gehorsam auf und folgte den Befehlen des Centurio. Allmählich wurde sein Wurfarm schwächer und zitterte vor Anstrengung. Mela keuchte und schaffte es fünf mal gerade so hinter die Linie. Er war sich nicht sicher, ob er das Pilum noch einige Male werfen konnte. Sein Arm schmerzte und zitterte...

    Dadurch, dass Mela in der Bewegung mit dem Schwert mitging, das ihn am Kopf traf, wurde er nicht allzu schwer verletzt. Trotzdem blieben einige kleinere Splitter in seiner linken Schläfe stecken und warmes, rotes Blut rann ihm an der Seite herunter. Doch er dachte nicht daran, jetzt kleinbei zu geben. Stattdessen tat er so, als tue ihm der Kopf gehörig weh. Dann, als der Centurio sich scheinbar in Sicherheit wiegte, machte Mela seinerseits einen Ausfallschritt, ließ sein Schwert am Schild des Centurio vorbeischrammen und traf ihn hart an der Hüfte....

    Melas Schwung hätte ihn benahe aus dem Gleichgewicht gebracht, aber Vitamalacus' Angriff verhinderte das unfreiwillig. Es knirschte hässlich, als die Schilde aufeinanderprallten, und Mela konnte dem Schwerthieb des Centurio gerade noch so entgehen, indem er sein eigenes Gladius ebenfalls runter- und herumriss und so das Schwert des Angreifers so beschleunigte, dass es sein Bein nicht traf. Mela sprang zurück und sah den Centurio an. Keiner der Zuschauer machte einen Mucks. Melas Atem ging schneller und er konzentrierte sich. Den nächsten Angriff würde der Centurio machen...

    Grimmig packte Mela ein Pilum und folgte den Befehlen des Centurio. 25 Schritt hörte sich gar nicht mal sooo schwer an. Und tatsächlich, die ersten vier Würfe waren deutlich hinter dem Seil. Und das trotz dem Ziehen in Melas Wurfarm. Den letzten Wurf bekam er gerade noch so hin: das Pilum schlug knapp zwei Finger breit hinter dem Seil in den Boden. Die Probati holten die Pila zurück und warteten. Und Mela hoffte, dass sie nun etwas ganz anderes machen würden...

    Mela kippte seinen Wein herunter und grinste seinen Bruder dann an.
    "Du musst auch nichts von Mädels erwähnen, Bruder. Wir sind vom gleichen Blut - ich denke manchmal durchaus das gleiche wie du. Aber Centurio Vitamalacus hat natürlich recht. Wenn du Offizier bist und es weit gebracht hast - dann kannst du dir Gedanken um was längerfristiges machen."

    Mela nahm Schild und Holzgladius an und wog beides prüfend in den Händen. Dann nickte er dem Centurio zu und ging ebenfalls in Stellung. leicht federten seine Beine unter ihm, während er Fuß über Fuß setzte und sich so nach rechts bewegte. Dann machte er einen Satz nach vorn und versuchte, dem Centurio das Holzschwert aus der Hand zu prellen, indem er sein eigenes Schwert auf das des Centurio niedersausen ließ, es dabei leicht drehte und dabei für die eigene Deckung mit dem Schild sorgte. Er zielte auf die Stelle knapp über der Stelle, an dem man das Schwert hielt.

    Mela schluckte und stand stramm, auch ohne Befehl. Ein Schwert zu führen war eben doch etwas anderes als...nun ja, ein Pilum zu werfen. Da wurden schließlich ganz andere Muskelpartien beansprucht. Doch ohne zu zögern gingen alle nun auf den Boden und begannen mit den Liegestützen.
    "Unus, duo, tres, quattuor, quinque, sex, septem, octo, novem, decem!" erklang es regelmäßig. Dann erhoben sich alle wieder. Melas rechter Arm schmerzte etwas und außerdem waren seine Finger fast festgefroren, aber er biss sich auf die Lippe und sagte keinen Ton.

    Zitat

    ... Probatus Mela, du nimmst die eine Leiter und prüfst das gesamte Dach auf Löcher und undichte Stellen.


    "Jawohl, Optio!" antwortete Mela, als der Optio fertig war mit reden. Er holte sich die Leiter und kletterte ins Gebälk des Daches hinauf. Von hier oben sah das alles ziemlich...klein aus. Mela schluckte und sah lieber nicht mehr hinunter. Es war peinlich, wenn er sich jetzt so anstellte. Trotzdem hatte er nun mal Höhenangst. Allerdings war er hier bei der Legion und da musste man tapfer sein.
    Mela ließ sich eine Holzlatte anreichen die mit Nägeln versehen war und begann die Rattensuche. Unten qiekte es bereits - Crispus war schon fündig geworden. Mela rutschte mal auf Händen und Knien, mal auf dem Hintern über die Balken. Stehend konnte er das nicht. So war es wohl klar, dass er nicht derjenige sein würde, der den Falerner trinken durfte. Aber was solls.


    In einer Ecke entdeckte er schließlich etwas, das wie Nistmaterial aussah. Er kroch näher heran und konnte es als Stroh und irgendein Füllmaterial identifizieren. Mit dem Stock stocherte er kurz darin herum als plötzlich vier Ratten herausgeschossen kamen. Eine kam direkt auf ihn zu, die anderen fiel im Affekt vom Balken und landete auf Crispus' Rücken und die anderen beiden schleppten Rattenbabys in eine andere Ecke des Daches. Mela drosch auf die eine Ratte ein, die zwei Hiebe später leblos vom Dach fiel. Dann warf er das ganze Nest herunter und legte damit ein Loch frei. "Hier ist eins!" rief er nach unten, damit man das Loch schon mal füllen konnte. Dann setzte er den beiden anderen Ratten nach, die die Kleinen retten wollten...

    Mela sah sich um. Und tatsächlich - außer ihm hatten sich noch einige andere hier versammelt um zuzuschauen. Doch bisher hatte niemand sich gemeldet und Mela dachte sich, dass man sicher noch etwas lernen konnte. Als stieß er sich von der Wand ab und stapfte zu Vitamalacus.
    "Ich würde es gern versuchen, Centurio."

    Mela und die anderen folgten dem Centurio mit ohren Augen. Schließlich liefen sie los, um sich ein Pilum zu holen. Welches war egal, denn davon abgesehen dass sie alle gleich waren, war es auch unmöglich zu erkennen, wer welches Pilum geworfen hatte. Mela schnappte sich eines und zog es aus der gefrorenen Erde des Exerzierplatzes. Zusammen mit den anderen ging er zurück zur Ausgangsposition und dann noch drei Schritte weiter. Wieder nahmen sie in einer Linie Aufstellung, wieder holten sie aus und warfen auf Befehl des Centurio geschlossen ihre Speere. Bei diesem zweiten Wurf blieben schon mehr als eben noch vor dem Seil im Boden stecken. Die Probati wiederholten das Procedere ein drittes und viertes und schließlich noch ein letztes Mal. Von Wurf zu wurf erhöhten sie die Entfernung um drei Schritt und von Mal zu Mal wich mehr Kraft aus dem Wurfarm. Beim vierten Wurf hatte Mela es schon nicht mehr bis hinter das Seil geschafft. Und beim letzten Wurf warf er sein Pilum so ungeschickt, dass es mehr als zehn Schritt vor der Trennlinie auf den Boden fiel - sogar ohne stecken zu bleiben. Mela sog die Luft ein und sah zum Centurio hinüber. Schnell holte er wie die anderen sein Pilum und begab sich zurück in die Linie, wartend.

    Mela hatte ebenso finster zurückgeschaut. Er wollte keinen Ärger mit diesem Zissou. Doch dessen Beweggründe interessierten ihn nicht im Geringsten. Schon gar nicht wenn sie so unrühmlich waren. Aber das war Zissous Sache. Mela registrierte die Worte des Centurio ebenfalls, doch sagte er nichts dazu. Er würde keinen Streit anfangen.
    Stattdessen sah er nun zu seinem Bruder und musste grinsen. Er klopfte ihm auf die Schulter und sagte
    "Crispus, wenn du die Mädels meinst, da muss man dich glaub enttäuschen - es scheint in Germanien wenig Frauen zu geben, wenn selbst die Bedienung ein Kerl ist!"
    Er lachte scheppernd und leerte seinen Krug.