Beiträge von Secundus Petronius Mela

Mela und die anderen hatten dem Centurio aufmerksam zugehört und nickten nun. Schließlich gab der Centurio den Weg frei und Mela fixierte das Seil, das sich in einiger Entfernung am Boden entlangschlängelte. Zusammen mit den anderen stand er in einer Reihe und hob auf Kommando das Pilum in die richtige Position. Er hatte die Füße versetzt aufgestellt und beugte sich nun leicht zurück, das Seil nicht aus den Augen lassend. Den rechten Arm beugte er so weit zurück, wie er es konnte. Und als der Befehl ertönte und um ihn herum viele Pila bereits flogen, nahm Mela noch einmal richtig Schwung und brachte das Pilum mit einem keuchenden Laut in eine halbelliptische Flugbahn. Sein Pilum gesellte sich zu den zahlreichen anderen Pila die bereits hinter dem Seil steckten. Nur wenige hatten es nicht hinter die Abgrenzung geschafft.

Mela stand abseits und betrachtete den Centurio. Sicher, als Probatus war er selbst längst nicht so geschmeidig und gewandt in seinen Bewegungen wie der Centurio, doch auch Mela war kein Anfänger was den Schwertkampf anging. Mela hatte drei Jahre lang eine Ausbildung in Rom genossen und wusste somit auch über einige Tricks und Kniffe Bescheid.
Er sah dem Centurio interessiert zu...

Der Legionarius verteilte die Pila und Mela trat zu den anderen zurück in die Reihe. Jeder bekam ein Pilum und zusammen warteten sie darauf, dass der Centurio ihnen einen Befehl erteilte, der ihnen erlaubte das Pilum zu werfen.

"Der Schaft behindert die Angreifer. Sie können die Pila aufgrund der verbogenen Spitze nicht entfernen und haben so einen Nachteil, Centurio!" entgegnete Mela.
"Der Schild wird unbrauchbar. Die Angreifer müssen ohne Schilde kämpfen und dadurch erhöht sich ihre Verwundbarkeit ungemein, Centurio!"

Mela sah den Centurio an. Er war ein großer Mann und Mela war sich sicher, dass er viel von ihm lernen konnte. Es schwappte eine Welle des Stolzes über ihn hinweg und er hob seinen Becher.

"Auf die Legio IX Hispania und all ihre treuen Soldaten!"

Also verstehe ich das richtig dass man wenn man zb Optio ist und dann in den CH will und man die Wahl gewinnt, das Amt des CH innehat und dann nach Abschluss wieder Optio ist, als sei nix gewesen? Was sind denn die Vorraussetzungen für den CH und warum muss man zweimal im CH gewesen sein damit man in nen bestimmten Rang aufsteigen kann?

Die Probati verstummten und standen wieder stramm. Mela lauschte den Worten des Centurio und nahm anschließend den Schild entgegen. Er vermutete schon, dass er den Pilum nicht herausbekommen würde. Also versuchte er es nicht wirklich, sondern drehte den Schild und untersuchte die Spitze des Pilums. Schließlich nickte er und sagte:

"Die Spitze hat sich verbogen. Ein Versuch, sie aus dem Schild zu bekommen, wäre reine Kraftverschwendung, Centurio!"

Mela hatte auch von gallischen Krieg gelesen. Seine Lehrer hatten darauf bestanden. So nickte er nur, als der Centurio einen Ausschnitt zitierte. Krieg war niemals unblutig, das wusste Mela und so schockierte ihn auch die Erzählung des Eques nicht wirklich. Rom hatte gesiegt und hatte Ruhm und Ehre für das Imperium gebracht. Jeder gefallene Soldat war für sein Vaterland gestorben. Als Zissou hinzutrat, seufzte Mela innerlich auf. Er fand, dass dieser Kamerad kein Ehrenmann war. Seine Antwort bezüglich der Frage des Centurio wfiel dementsprechend aus. Mela hätte sich geschämt, dem ranghöheren Offizier so zu antworten. Er griff nach einem Bratenstück, biss ab und schluckte herunter.

"Ehre und Ruhm sind das, was ein Soldat anstreben sollte. Dem Kaiser treu ergeben, dienen wir dem Imperium und mehren seine Macht" sagte Mela zu Zissou.

"Zum Wohl!" sagte Mela und spülte etwas Wein herunter.
"Dann hast du schon an der Front gestanden. Erzähl doch etwas darüber. Wie sind die barbarischen Germanen so?"

Mela setzte sich und sah sich um. Es war anders als in Rom. Irgendwie rustikaler. Er wollte den Centurio etwas fragen, wusste aber nicht recht ob er den ranghöheren mit seinem Rang ansprechen sollte oder nicht. Vorsichtshalber tat er es.
"Wie lang bist du schon in der IX, Centurio?"

Mela ging dem Centurio nach. Sie hatten Ausgang!

Mela sah den Centurio erfreut an. Sie hatten Ausgang! Er nickte und klatschte drei, viermal in die Hände.
"Danke, Centurio!"
Er sah zu Crispus und machte eine auffordernde Kopfbewegung.
"Los, komm mit!"

"Oh... Ja, Centurio!" sagte Mela und fühlte sich etwas ungeschickt. Aber man konnte schließlich nicht alles wissen. Verhalten lachten einige andere Probati.

Mela folgte kurz nach Crispus und nahm neben seinem Bruder Aufstellung.

Auch Mela sprang vom Bett auf.
"Salve, Centurio!"

Mela nickte. Sicher - der Pugio war auch mehr ein großer Dolch als ein Schwert. Die Worte des Centurio verfehlten ihre Worte nicht. Die Blicke aller hafteten auf dem Pugio, den er wieder fortgesteckt hatte.

"Der Legionär trägt das Gladius links und den Pugio rechts, Centurio!"
Mela versuchte einen Blick auf die Ausrüstung des Centurio zu erhaschen, doch es gelang ihm nicht ganz. Daher musste er sagen:
"Was den Centurio angeht, so vermute ich, dass es bei ihm gleich ist, Centurio! Aber wissen tu ich es nicht."

Mela hatte inzwischen eine gute Technik gefunden, den Schnee vom hartgefrorenen Boden abzukratzen. Statt normal zu schaufeln, hatte er die Schaufel umgedreht und kratzte damit zuerst den Schnee los, ehe er ihn bequem fortschaufeln konnte. Eines Tages würde auch Mela ein Centurio sein. Und vielleicht wurden die Prätorianer auf ihn aufmerksam. Hoffentlich... Doch vorerst schaufelte er weiter Schnee.

"Der Pugio ist eine Stichwaffe, mit der man Kettenhemden durchstoßen kann, Centurio!" kam es prompt von Mela. Einige andere Probati murrten leise, da es stets einer war, der gefragt wurde. Und Mela spürte nicht nur einen neidischen Blick im Rücken. Aber er tat so als nehme er sie gar nicht wahr, sondern wartete auf weitere Fragen oder Befehle.

Mela nickte und legte Schwert und Pilum ab, das Scutum behielt er in den Händen. Es war zwar viel schwerer und größer als der Übungsschild, den er in Rom benutzt hatte, doch er wusste schon in etwa, wie er den Legionär abwehren wurde. Allerdings machte es die wachen Augen des Centurio und die der anderen Probati nicht einfacher.

"Ja, Centurio!" rief er.

Mela atmete tief ein und aus und wartete, dass der andere näher kam, was er auch bald tat. Er stürmte heran und ließ das Übungsschwert auf Mela niedersausen, der im ersten Moment so überrascht war, dass er den Schild gerade nich rechtzeitig hoch bekam. Er knurrte wütend und wehrte den nächsten Angriff des Mannes besser ab. Einige Angriffe parierte er so, dann lief er mit Wucht vorwärts und drängte den Angreifer mit dem Schild zurück und stellte ihm nach einer geschickten Vorwärtsdrehung ein Bein, sodass der andere auf dem gefrorenen Boden landete. Mela keuchte und packte das Armgelenk des anderen, um ihm aufzuhelfen. Er nickte ihm kurz zu, sah dann wieder zum Centurio.

"Ja, Centurio!" sagte Mela und packte Das Gladius, von dem er wusste, wie er es zu halten hatte, hatte er doch in Rom Unterricht bekommen. "Man trägt die Scheide am Gurt auf der rechten Seite!" erklärte er seinen Kameraden, der Gladius nun in die Scheide steckend. Er nahm das Scutum auf, dann das Pilum. Er sieht zum Centurio und fährt fort. "Das Pilum ist eine Wurfwaffe, deren vorderes Ende sich verbiegt, wenn es auf einen Widerstand trifft!" Wieder sieht er zum Centurio und wartet auf einen weiteren Befehl.