Die Equites stellten die Übungspuppen auf den Platz. Für Lucius sahen sie immernoch aus wie zu groß geratene Kinderspielzeuge. Heute würden die Probati bis zum Mittag das Aufsitzen lernen. Danach kamen die Übungen um den Gebrauch der Spatha zu Pferd, ein besonders wichtiger Teil der Reitausbildung. Der Decurio war schon gespannt, wie der Tag verlaufen würde.
Beiträge von Lucius Albius Decius
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Lucius sah dsich das Spektakel mit gemischten Gefühlen an und gab hier und da Anordnungen, die Haltung zu ändern, anders zuzuschlagen, den Schild niedriger, höher, näher am Körper zu halten und dergleichen. "Das genügt!" rief er schließlich, als die Sonne sich bereits dem Horizont näherte. "Wir beenden die Übungen für heute! Morgen früh will ich euch alle auf dem Reitplatz sehen! Abite!" Lucius verzichtete darauf, die schwitzende, keuchende Bande nochmal antreten zu lassen. Damit war der Dienst für die Probati beendet.
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Lucius drehte sich zu Duccia um. "Salve!" Er warf einen Blick auf die Sklavin. "Es ist alles in Ordnung, wir haben uns nur bekannt gemacht." Er lächelte wieder. "Ich suche deinen Ehemann."
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"Ich denke du wirst es hier gut haben." sagte Lucius mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. "Deine Herren sind keine schlechten Menschen." fügte er nach einer kurzen Pause hinzu. "Du kommst nicht aus Germanien, auch nicht aus dem auf der anderen Seite des Limes, oder?" wollte er wissen, denn Nefertari wirkte fremdartig auf ihn.
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"Falsch. Zu allererst einmal hat er seinen Schild geworfen. Das war der Fehler, denn ab diesem Moment hatte er den Kampf verloren." Er wandte sich an alle. "Werft NIEMALS euren Schild weg! Er ist nocht nur euer Schutz, er ist auch eine Waffe! Wir machen weiter mit Fechtübungen. Bildet Zweiergruppen und seht zu, dass ihr ein Gefühl für Scutum und Spatha bekommt!"
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Lucius hob den Schild auf und ging in Kampfstellung, dann entspannte er sich wieder und klopfte zweimal mit der Übungsspatha auf den Schild. Als sich Vibulanus entspannte wandte sich der Decurio an die Gruppe. "Was hat Vibulanus falsch gemacht?" fragte er laut.
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Lucius machte einen Sprung in die Luft und landete auf dem Schild weil der gerade unter seinen Füßen durchflog. Rasch griff er darunter und hob ihn auf während er die Spatha in Richtung Vibulanus richtete.
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Lucius drehte sich zur Seite und machte einen Schritt, wobei er der Spatha auswich und sich mit einem Arm und der Schulter gegen den Schild stämmte, dessen Schwung er abfing um dann in einer schnellen Drehung mit der eigenen Spatha um ihn herum zu stechen...
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Lucius breitete die Arme aus, sein eigenes Übungsschwert in der Hand. Einen Schild hatte er nicht. "Also...greif mich an!" forderte er den Probatus auf.
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Genau darauf lief es hinaus. "Probatus Vibolanus, hol dir eine Übungswaffe und komm wieder hierher! Er deutete auf den Haufen von Holzwaffen, die am Rand des Platzes aufgestapelt worden waren.
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Lucius hatte den Kopf seitlich gedreht und machte beinahe einen Satz zur Seite als Nefertari so plötzlich aus dem kleinen Zimmer geschossen kam. Seine Hand zuckte sofort zum Griff der Spatha, die er wie immer an der Seite trug. Doch dann, nachdem er den vermeintlichen Angreifer gesehen hatte ließ er sie wieder sinken. "Oh..." brachte er hervor und musterte die Frau, die offensichtlich eine Sklavin war. Mit der Sklaverei konnte Lucius nach wie vor nicht allzu viel anfangen, immerhin waren Sklaven für ihn ganz normale Menschen, bis auf dass sie eben jemandem gehörten. Das machte aber irgendwo keinen großen Unterschied, denn sie beherrschten ja alles, was ihre Herren beherrschten und vieles oft sogar noch besser, je nach Alter und Geschlecht. "Bist du neu hier? fragte er plötzlich, denn er hatte sie ja noch nie gesehen.
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Lucius trat wieder vor die Gruppe. "Also dann! Nachdem ihr nun alle die Aufwärmübungen absolviert habt können wir ja endlich mit den Waffenübungen beginnen!" Er musste sich ein Grinsen verkneifen als einige der Probati gequählt aufstöhnten. "Was ihr in den Händen haltet sind Scutum und Hasta. Die Hasta ist die Primärwaffe der Eques, mit der wir den Feind in den meisten Fällen zuerst attackieren. Wer von euch glaubt, dass er mit Waffen schon ganz gut umgehen kann?"
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Das Officium des Decurio
Lucius Albius Decius
Kommandant Turma IWas für ein seltsames Gefühl, nicht mehr der zu sein, der anklopfte, sondern stattdessen auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch zu sitzen. Lucius wusste erst garnicht, was er da eigentlich zu machen hatte, dann aber hatte ihm jemand die Bedeutung der Wachstäfelchen, der Papyrusrollen und der Siegel erklärt. Mittlerweile fand er sich zurecht und erledigte den Papierkram, der die Turma V betraf, ohne Probleme. Das sonst etwas karge Officium hatte er mit ein paar Schilden und Speeren aus der Horrea dekoriert damit es nicht ganz so leer wirkte. Nun verbrachte er jeden Tag wenn er nicht auf Patrouille war ein paar Stunden in diesem Raum. Eine kleine Karaffe Wein und ein paar Becher standen auf einem kleinen runden Tischchen unter dem kleinen Fenster, durch das Lich tin den Raum fiel. Das war schon was, so ein Officium!
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"Heute nicht!" antwortete Lucius mit einem Seitenblick. "Morgen könnt ihr Eques als Übungshelfer agieren. Die Jungens hier brauchen jemanden, der ihr Ego zurechtstutzt damit sie Lust bekommen, richtig kämpfen zu lernen..."
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"Cupidus, für die Bemerkung sollte ich dich eigentlich mitlaufen lassen!" meinte Lucius trocken. Doch seine Haltung verriet, dass er es nicht so ernst meinte.
Die Probati sammelten sich keuchend wieder und versuchten nachdem Lucius abermals den Befehl zum Antreten in Linie gegeben hatte, eine halbs brauchbare solche zu bilden, was wie bei den meisten davor etwas mißlang.
Gemeinsam mit den Probati und Cupidus wartete der Decurio, bis auch die letzten beiden ihre 10 Extrarunden absolviert hatten. -
Lucius nutzte den Abend um kurz mit den Händlern zu reden und wies deren Einladung auf einen Krug Wein dankend ab. Er fragte nach Calvina und ihm wurde gesagt, wohin sie sich begeben hatte. Langsam schlenderte er durch das Lager, trotz dem langen Ritt des Tages noch nicht müde, seine Leute bei der Erledigung ihrer Aufgaben zu überwachen. Das Wetter hatte den Tag über gehalten und auch jetzt sah es noch nicht nach Regen aus. Schließlich sah er Calvina nahe dem frisch aufgeschütteten Wall des Lagers stehen und ging langsam auf sie zu. "Ich grüße dich." sagte er sanft und mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
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Lucius nickte Cupidus zu. "Ah. Gut. Gratuliere zur Beförderung. "
Dann wandte er sich wieder den Probati zu und musterte sie während sie ihre Runden drehten. "Heda!" rief er Brigio und Vibulanus zu. "Wenn ihr beiden so viel Atem habt dass ihr noch reden könnt schafft ihr auch 40 Runden!"
Im Grunde war er ganz positiv überrascht von den Neulingen, allerdings sollten sie auch gleich merken, dass das hier kein Ferienlager war. Schließlich ging es hier nicht darum, Sympathiepunkte zu sammeln. Er selbst hatte Honorius damals auch nicht wirklich leiden können. Inzwischen war er ihm dankbar für die Art, wie er die Ausbildung geführt hatte. Es gab viele Ereignisse, an die man sich mit einem Schmunzeln erinnern konnte...und es hatte scjhon viele Gelegenheiten gegeben, das Gelernte anzuwenden. -
Er lächelte, dann wurden seine Züge ernst. Ein Eques reichte ihm die Zügel des Gescheckten und Lucius schwang sich mit spielerischer Leichtigkeit auf den Rücken seines Hengstes und ritt zur Spitze der Kolonne. "In Formation...vorwärts!" befahl er und die nun aus Wagen und Reitern bestehende Schaar setzte sich in Bewegung. Die Händler wirkten sichtlich erleichtert inmitten dutzender römischer Reitersoldaten und die Männer auf den Pferden schienen durch den Kampf mit den Räubern erst richtig aufgeweckt worden zu sein.
Gegen Abend ließ Lucius den Trupp Halt machen, teilte die Männer in die Wachen ein und organisierte das Lager nach den Maßstäben der Ala. Als sein Zelt stand schlenderte er hinüber zu den Wagen um Calvina zu suchen.
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"Schaut euren Nebenmännern ins Gesicht." begann Lucius. "Das sind die Männer, denen ihr in dieser Einheit euer Leben anvertraut. Denn wenn ihr einmal verwundet werdet und nicht mehr kämpfen könnt sind sie die einzigen zwischen euch und dem sicheren Tod!" Er ließ die Worte wirken bevor er fortfuhr. "Wir sind der Schild, der das Imperium gegen seine Feinde schützt. Wir sind die Klinge, die ihr Fleisch durchtrennt. Ihr alle werdet innerhalb des Castellums lernen wie man kämpft, sowohl zu Fuß als auch zu Pferd. Und ihr werdet lernen, wie man gemeinsam kämpft, als Turma, als Einheit. " Lucius verschränkte die Arme hinter dem Rücken. "In den kommenden Wochen werdet ihr lernen, wie man Scutum und Sparta, Hasta und Pugio benutzt. Und ihr werdet reiten lernen. Richtig reiten, nicht das Herumsitzen auf einem Pferd, das läuft!" Er ließ den Blick über die Reihe der Probati wandern. "Wenn ihr eines Tages zwischen den Kriegern des Barbaricum und den Bürgern des Imperium Romanum steht könnt ihr euch keine Fehler erlauben, denn dann hängt von eurem Können das Leben vieler Menschen ab!" Er machte eine erneute Pause. "Wir beginnen mit Laufübungen in voller Ausrüstung. Jeder schnappt sich einen Schild und seine Hasta und dann DREISSIG RUNDEN UM DEN PLATZ! AUF!" Das war laut und deutlich gewesen...
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"Naja..." Lucius überlegte einen Moment, legte dann den Kopf schief und lächelte sie an. "Ich kann dir das Reiten beibringen. Ich bin praktisch auf einem Pferderücken groß geworden. Es gibt nichts, was ich nicht über diese Tiere weiss. Aber so ein Marschritt mit uns hier ist zum Lernen sicher nicht geeignet. Wir verschieben den Reitunterricht also..." Er zwinkerte ihr wieder zu und machte Anstalten, ihr auf einen der Wagen zu helfen. Einige der Soldaten tuschelten leise miteinander.