Beiträge von Severus Albius Scaevola

    Das war eindeutig keine schöne Vorstellung!
    Nur zu fünft in den Reihen der Feinde? Scaevola schüttelte es leicht, wenn er sich das vorstellte.
    Hoffentlich funktioniert' s im Ernstfall!, konnte er nur denken.
    Und zum Glück klappte es beim zweiten Mal schon erheblich besser. Der Linksschwenk passte, und wie sollte es anders sein: Nachdem dieser einige Male geübt worden war, kam als nächstes der Rechtsschwenk an die Reihe.
    Irgendwie kam Scaevola dabei die absurde Vorstellung in den Sinn, wie es aus sähe, wenn sie eine Hundertachsiggrad Drehung machen würden. Zu viel mehr als zum weglaufen wäre das nicht gut, aber es brachte Scaevola zum Grinsen. In seinen Gedanken sah das einfach zu witzig aus.
    Dennoch machte er jeden Schwenk relativ problemlos und ziemlich fehlerfrei mit. Na, irgendwo muss man ja Stärken haben., dachte sich Scaevola und grinste abermals.

    Es war interessant, aber auch anstrengend und schwierig die Befehle in Formation auszuführen. Bis zu dem Spatha ziehen lief es jedoch recht gut, zumindest so weit Scaevola das beurteilen konnte.
    Dann kam der Linksschwenk In dem vorderen Teil, in dem Sacevola sich befand lief es recht annehmbar. Was wohl daran lag, dass, aufgrund der Anwesenheit des Decurios, sich alle noch mal mehr anstrengten.
    Auch Scaevolas Pferd gehorchte ihm inzwischen gut genug, um fließend und gemeinsam mit den anderen nach Links zu drehen. Auch wenn es ansonsten ein ganz schöner Schlawiner war!
    Nur wenig weiter hinten schien es dann aber einige Problem zu geben. Bei ein, zwei Probati schienen die Pferde einfach nicht nach links zu wollen, was natürlich auch die anderen Männer behinderte und dadurch die Formation in diesen Bereichen kaum noch als solche zu erkennen war.

    Scaevola stöhnte zu diesen Worten nur laut auf, salutierte dann, wenn auch leicht nachlässig, und verabschiedete sich mit einem "Bis gleich!" zum Reinigen seiner Klamotten.
    Das der Schmutz größtenteils getrocknet war machte es etwas leichter, dennoch saß er die ganze Zeit an dieser Arbeit, anstatt sich, wie die meisten anderen, einfach auszuruhen.


    Viel zu schnell waren die zwei Stunden um, und Scaevola und die anderen machten sich zurück, um wieder mal buddeln zu dürfen. Zuerst standen sie nur herum und diskutierten und redeten, bis der Duplicarius kam. Sie formten sogleich die Linie und warteten, dass Alienus seine Befehle gab.

    Das wäre doch mal was, müsstest du dir selbst Larinendienst aufdrücken, könnteste uns ja dann beilflich sein., lachte Scaevola.
    Noch eine Frage, dann bin ich weg: Was sollte man denn am besten anziehen? Hat die ALA irgendwelche alte Klamotten, die man nicht mehr sauber zu machen braucht, sondern einfach verbrennen kann?

    Pass auf, was du mir rätst. Ich bin so verrückt und mach das noch wirklich!. lachte Scaevola. Dann klopfte er schon mal probeweise auf den Schmutz, der unschuldig herabrieselte. Ich glaube ich verabschiede mich dann mal, das hier wird noch einiges an unnützer Arbeit werden, und ich hab nicht mal mehr zwei Stunden. Er klopfte noch mal seufzend auf den Schmutz.

    Hm..., meinte Scaevola darauf sehr geistreich. Ich hoffe mal bald, rang er sich dann noch ab. Dann drehte er sich mit dem Rücken zum Kohlebecken, dass der Schlamm und der Schmutz trocknen konnte, damit er ihn besser abbekam.
    Nach einer kurzen Weile fragte er: Was denkst du, wie lange die Grundausbildung noch dauern wird? Ich hab irgendwie mein Zeitgefühl verloren. Und werden wir bis dahin auch mal einen freien Tag haben? Ich weiß, es klingt, wie ein Wunschtraum, und wird es wohl auch bleiben, oder?

    Scaevola jedoch war es ziemlich egal, ob man nur merkte, dass er inzwischen anfing zu frieren oder nicht. Er rieb die Hände genüsslich über dem warmen Kohlebecken.
    Ich hoffe es., meinte er auf die Ankündigung, dass es als Eques einfacher werden würde. Anderfalls hab ich den Beruf verfehlt, über Jahre hinweg würde ich das Momentane nicht aushalten.


    Und die Reitausbildung? Nun. Wir üben grad den Formationsritt, speziell den Angriffskeil. Ansonsten üben wir andauernd den Angriff mit der Hasta, oder dem Spatha. Ich denk wir sind inzwischen ganz gut,... na gut, passabel.

    Danke Duplicarius, aber zu nett? Naaa... du bist schon genau richtig.
    Scaevola grinste und ging mit Alienus weiter zum nächsten Kohlebecken.
    Dort blieb Scaevola stehen und salutierte nachträglich, was er vorhin vergessen hatte, wie ihm in dem Moment aufgefallen war. Oh, Mist! Aber besser spät als nie.
    Ich werde es mir merken, Duplicarius. Keine Fragen mehr, keine sarkastischen Bemerkungen. Auch wenn es mir schwer fallen wird.
    Er konnte ernst und respektvoll sein, wenn er wollte, und nun war er es.

    Ich glaub mir gefällt Erklärung drei am besten... Ist irgendwie am Wahrscheinlichsten.
    Er grinste.
    Und was passiert, wenn die Ausrüstung in zwei Stunden nicht sauber ist?, fragte er dann noch nach, obwohl er glaubte die Antwort schon zu kennen. Aber hoffen wird man ja wohl dürfen, vielleicht war es ja gar nicht mal so schlimm und er konnte sich die restliche Zeit einfach auf's Ohr hauen.
    Der Nebenmann war inzwischen still und heimlich weiter gegangen. Na ja, sollte er halt, sie würden sich ja spätestens heute Abend wiedersehen. Scaevola würde ihn ja auch schrecklichst vermissen, da war er sich sicher.

    Dann werde ich wohl noch eine ganze Weile brauchen, bis ich aus der 'Damenriege' aufsteige, wenn das eine Vorraussetzung ist., dachte sich Scaevola.
    Sagen tat er aber:
    Jawohl, Duplicarius, da wirst du wohl recht haben. Aber ich bin ja noch kein richtiger Soldat, erst auf dem Weg dahin.
    Aber was ich noch fragen wollte: Warum sollen wir eigentlich jetzt unsere Ausrüstung reinigen, wenn wir in nicht mal mehr zwei Stunden schon wieder hier graben dürfen?

    Niemand, Duplicarius., erwiderte dieser mit einem leichten Lächeln. Ich hab nur gedacht, wenn man die ganze Zeit hier draußen nur herumsteht und Befehle gibt...
    Er zuckte mit den Schultern.
    Also mir wäre kalt.

    Lucius, Marcus, Severus und Scaevola kamen an der Taverne an. Scaevola war sich inzwischen sicher, dass er sie nie gefunden hätte. Aber so freute er sich schon auf den Abend.
    Der andere Severus betrat die Taverne zuerst, dann folgten die anderen drei. Sie machten es sich an einem Tisch gemütlich und bestellten Wein und Met.
    Sie liesen sich lautstark über die viel zu anstrengende Ausbildung aus, und übertrumpften sich gegenseitig mit ihren Geschichten, ehe die Getränke vor ihnen auf dem Tisch standen.
    Wer hat Lust auf eine kleine Würfelrunde?, fragte Severus auch gleich, als ihnen das Trinken gebracht und bezahlt worden war.
    Lucius und Marcus stimmten sofort zu, Scaevola zögerte kurz, aber dann dachte er sich: Ob beim Spielen, oder beim Trinken, den Sold werd ich eh los. Und so bekomm ich vielleicht was dazu, wer weiß das schon?
    Ich bin auch dabei!
    Und so fing der Abend an.

    Und sie führten die Pferde in eine Linie. Scavola fand sich unvermittelt links neben dem Decurio wieder. Nun, ihm sollte es recht sein...
    Da ritt Honorius auch schon los. Scaevola gab seinem Pferd ebenfalls das Zeichen zum loslaufen. Er hatte sich inzwischen entschlossen ihn wirklich Wirrmähn zu nennen, denn egal, wie oft er dessen Mähne kämmte, eine, maximal zwei Stunden danach war sie wieder vollkommen durcheinander.
    Zuerst ritt er etwas zu dicht auf den Decurio auf, glaubte er zumindest, und so lies er sich ein kleines Stück nach hinten fallen. Jetzt war die Nase von Wirrmähn etwa auf der Höhe des Hinterns vom Pferd von Honorius.
    So müsste es richtig sein. er schaute auf den anderen nebenmann vom Decurio und sah, dass dieser in etwa auch diesen Abstand hatte. Müsste also so richtig sein.

    Scaevola zuckte mit den Schultern.
    Ich bin sogar zum umfallen müde, mein Körper fühlt sich an, wie ein einziger Muskelkater, ich hab lauter blaue Flecken, bin dreckig, und hab Latrinendienst. Natürlich würde ich mich gerne ausruhen. Aber da wird wohl nichts draus, bis ich das sauber habe müssen wir eh wieder hier sein...
    Er zeigte auf seine Kleidung.
    Das einzig Gute ist wohl, dass ich nicht frier. Das ist wohl das einzige, was die Probati dem Ausbilder voraus haben, was? Das muss man doch asunutzen.
    Scaevola konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

    Scaevola zuckte mit den Schultern und meinte: Ja, klarer Himmel, trockene Kälte, frische Luft... Ist doch herrlich.
    Er trottete neben Alienus her und überlegte sich, was er noch tun könnte, um ihn etwas länger hier draußen zu halten.
    Der Nebenmann, Scaevola musste ihn mal nach dem Namen fragen folgte ihnen stumm. Bist mir auch eine große Hilfe, dachte sich Scaevola.
    Und wo bist du her?, fragte er deshalb einfach nach, hngte dann noch ein "Duplicarius" hinten dran.

    Danke Duplicarius, wir können gar nicht sagen, wie sehr wir uns auf den Dienst freuen!
    Der Sarkasmus war nur zu deutlich in Scaevolas Stimme zu hören.


    So schnell würde Alienus nicht zu seinem Kohlenbecken kommen! Dafür würde Scaevola sorgen, geschickt stellte er sich mit ein zwei Schritten halber in de Weg zum Lager.
    Ist heute nicht ein 'wunderschöner' Tag?, fügte er aus einer Laune heraus und um Alienus weiter aufzuhalten noch an.

    Scaevola schmiss den Spaten zu den anderen auf den Haufen, schnappte sich seinen Nebenmann am Kragen, was dieser mit einem entrüsteten Blick bedachte und wohl noch einiges zu sagen wollte. Doch Scaevola bedachte ihn mt einem mörderischen Blick, welcher diesem die Worte im Halse stecken bleiben lies.
    Komm mit, wir haben gemeinsam Latrinendienst. Und ich frage jetzt wann wir anfangen sollen., knurrte er. Sie holten Alienus recht schnell ein und Scaevola sagte: Duplicarius, wir wollen fragen, wann wir mit dem Latrinendienst anfangen sollen. Und was genau wir da zu tun haben. Ich will damit nämlich keinen Strich zu viel tun!

    Scaevola hörte aufmerksam zu und fragte sich insgeheim, ob er sich je eine Phalera verdienen würde. Er hoffte es mal.
    Aber Fragen hatte er hier auch keine. Würde wohl ein längerer Monolog werden... Aber ein recht interessanter :D

    Scaevola hatte keine Ahnung, doch er trat dennoch vor und reimte sich was aus dem Begriff zusammen.
    Ein Angriffskeil... Ich denke mal, dass wird eine dreieckige Formation sein, mit einer geringereren Anzahl an Reitern an der Spitze, als weiter hinten. Vermutlich mal um in die Reihen der Gegner vorzustoßen und sie zu spalten und dann zu besiegen. Wie ein Keil, der in einen zu fällenden Baum gerammt wird, um das Holz auseinander zu drücken.
    Grad noch so konnte sich Sacevola ein fragendes 'Oder?' verkneifen, er sah Honorius einfach gradeheraus an. War das vielleicht sogar richtig? Er hoffte mal auf das Beste.