Beiträge von Severus Albius Scaevola

    Scaevola umklammerte den Stiel seiner Schaufel so fest, dass seine Knöcheln weiß wurden. Das konnte heute doch alles nicht wahr sein! Heute war ein §%#*!§ Tag! Und ja, er hatte eindeutig keine gute Laune mehr!
    Erst überhaupt bei diesen Temperaturen graben zu müssen, dann wurde er auch noch schmutzig und durfte das später alles noch sauber machen. Dann durfte er noch Latrinendienst schieben und auch noch mit diesem... diesem... in seiner Wut fiel Scaevola kein geeignets Wort für seinen Nebenmann ein.
    Und jetzt durften sie das grade mit Mühe ausgehobene Loch wieder zuschütten um es nochmal auszuheben! Das war... aaarrrrggghhh!
    Wütend schmiss er das Loch wieder zu, um dann von neuen mit dem graben anzufangen.
    Oh, das muss Spaß machen, das muss wirklich Spaß machen!, murmelte er die ganze Zeit vor sich hin und meinte damit die Befehle zu so was zu geben.

    WAS!?!, schrie Scaevola empört in Gedanken, brachte aber ein knirschendes Ja, Dublicarius heraus.
    Dann drehte er sich auf dem Absatz um und stieß die Schaufel mit aller Kraft in die Erde. Verbissen schaufelte er weiter, seinem Nebenmann keinen Blick mehr würdigend.
    Dieser indes schaute Alienus eine Zeit lang empört nach, ehe er begann so zu tun, als würde er hart arbeiten.
    Hast du ja toll hinbekommen, danke auch!, zischte er scheinbar die Erde vor sich an.
    Scaevola hörte die Worte, trieb die Schaufel tief in das Erdreich, um seine Wut zu unterdrücken und zischte zurück:
    Halt die Klappe und grab!
    Bewusst wiederholte er fast genau die Worte des Duplicarius und schaltete dann seine Ohren auf Durchzug.
    Sein Nebenmann schimpfte noch eine Weile vor sich hin, und vielleicht auch auf Scaevola, doch dieser bekam es nicht wirklich mit und grub verbissen weiter.
    Zwei Wochen Latrinendienst, echt klasse!

    Scaevola atmete einmal tief durch, beruhigte sich merh oder weniger und antwortete, grade als sein Nebenmann den Mund aufmachen wollte:
    Nein, wir haben nur über das richtige Grab-Verhalten diskutiert, nicht wahr?
    Er schaute seinen Nebenmann grimmig und auffordernd an.
    Dieser schien jetzt jedoch nicht mehr im Entferntesten daran zu denken irgendetwas konstruktives von sich zu geben, stur starrte er grade aus.

    Scaevola nickte und begann wieder zu graben.
    Danke schön! Toll gemacht! Bist echt... ach egal!, grummelte Scaevola zu seinem Nebenmann.
    Wenn du nicht darauf achtest, wo du stehst?!, wurde zurück gezischt.
    So, jetzt bin ich schuld? Wer gräbt denn hier wie ein Tier?!
    Beleidige mich noch einmal und du wirst es bereuhen!
    Ach, und wie? Sollte ich etwa Angst vor dir haben?!, knurrte Scaevola und trieb den Spaten mit aller Kraft in die Erde.
    Wäre gesünder für dich, eindeutig!
    Scaevola warf die Erde auf den künftigen Wall und starrte seinen Nebenmann grimmig an.
    Pass auf, was du sagst! Bedenke, dass ich eben zu deinen Gunsten die Klappe gehalten hab! Das kann sich ganz schnell ändern!
    Oh, willst jetzt etwa du mir drohen? Da hab ich ja soolche Angst!
    Der Mann tat übertrieben als würde er Zittern.
    Ist auch besser für dich, und jetzt halt die Klappe!, Scaevola hielt an sich, um seinem Neben mann nicht eins mit der Schaufel überzuziehen.
    Als ob ich mir von dir was sagen lassen würde! Ha!, der Mann lachte laut und künstlich und schwang seine Schaufel in der Hand.
    Scaevolas Mine gefror und er wollte zu einer weiteren Antwort ansetzen. Seine eigene Schaufel hielt er schon mal fest umklammert.

    Das war ja ein ganz schöner Aufwand!
    Scaevola hörte interssiert zu und nickte schließlich.
    Und wo bekommt die ALA ihre Pferde her? Hat sie eine eigene Zucht, oder werden die alle gekauft, oder sonstwie besorgt? Beschlagnahmt, oder gespendet.

    Es tauchte keine auf und so begannen sie.
    Die Runden wurde in gemächlichem Tempo geritten, man musste ja erstmal ein Gefühl für bekommen.
    Jeder dritte brach aus. Manche machten es besser, andere schlechter. Aber auf den Pferden blieben alle, nur die Reihenfolge war etwas stockend.
    Bei der ersten Runde war der Mann von Scaevola dran gewesen. Er hatte die Puppe schön an der Brust getroffen und war recht gut in die Reihe zurückgekehrt, auch wenn Scaevola etwas langsamer machen musste, damit er wieder rein kam.
    Bei der nächsten Runde war dann Scaevola dran. Er brach aus der Formation aus, ritt auf die Puppe zu, stieß zu und ritt wieder zurück auf seine Position.
    Und so ging es weiter. Eine ganze Weile bis langsam aber sicher eine gewisse Regelmäßigkeit zu erkennen war.

    Scaevola kam eines Abends nach Feierabend in die Unterkünfte. Dort lies er sich erstmal auf sein bett fallen. Er fragte sich, ob er wieder mit dem Gladius üben sollte, und war grade dabei sich selbst dazu zu übereden, als ein Kammerad ihn ansprach:
    "Hei, Scaevola! Lucius, Marcus und ich wollen in die Taverne, kommst du mit?"
    Scaevola blickte zu dem anderen Severus auf. 'Warum nicht?' dachte er sich und nickte grinsend.
    Werd ich euch mal den Gefallen tun.
    Er rappelte sich hoch, streckte kurz die schmerzenden Muskeln und ging dann zusammen mit den dreien los.

    Scaevola blickte zu dem Duplicarius auf.
    Seinen Kameraden würde er nicht verraten, auch wenn er diesem kurz einen giftigen Blick sandte. Dieser hatte kurz aufgeblickt, arbeitete dann voller Motivation und als hätte er nichts damit zu tun weiter.
    Duplicarius. Ich bin beim Schaufeln ausgerutscht. Da war eine kleine Eisfläche, die ich nicht gesehen hatte., reimte er sich deshalb zusammen und blickte Alienus offen in die Augen.

    Ich wurde von Germanen aufgezogen, ja, aber ich sehe mich als Römer. Mein Adoptivvater erzählte mir, dass ich von solchen abstamme. Er nahm mich auf, als ich ein kleines Kind war, doch genauers wurde mir nie erzählt.
    Scaevola war inzwischen wach und Misstrauen regte sich. Wohin sollte das führen?

    Scaevola kam recht verschlafen in den Raum getapst, indem der Unterricht wieder stattfinden würde.
    Er salutierte vor dem Decurio, und entschied sich dann ihn was zu fragen:
    Decurio, während der letzten Vorlesung hatten wir es von den Hosen der Ala. Nun, ich habe drüber nachgedacht, und fände es wirklich praktischer, wenn wir ein zusätzliches Langes Paar hätten. Du sagtest, ich solle mich an einen Vorgesetzten wenden. Nun, das tue ich hiermit.

    Scaevola merkte davon nicht viel, er arbeitete am beinahe anderen Ende der Reihe, und bis der Rhytmus zu ihnen durchgedrungen war dauerte es eine Weile, eine ganze Weile. Vorallem, weil einige sich nicht eingien konnten, ob sie "Und eins, und zwei, und drei..." rufen sollten oder einfach immer wieder "und eins". Das kann schon zu Verwirrung führen. :D


    Während dieser Zeit rammte Scaevola mit Hilfe des Fußes den Spaten durch die Eisschicht. Vor Anstrengung lief ihm, trotz der Kälte, schon der Schweiß hinunter. Da traf ihn auf einmal Erde am Bein. Beim ersten Mal wollte er es noch ignorieren, doch als wieder Erde auf ihn, und in seine Grube, flog, wandte er sich sauer zu dem Übeltäter.
    Du gräbst wie ein Hund! Schmeißt einfach wild mit der Erde um dich!
    Hast du ein Problem, Freundchen?, wurde ihm knurrend entgegnet.
    Ich hätte keins, wenn du einfach deine Erde auf den künftigen Wall und nicht in das Loch werfen würdest, das ich grade ausgehoben habe!
    Und du hast mir was zu sagen?
    Ja, mein Freund! In dieser Beziehung eindeutig! Wie würde es dir gefallen, wenn ich dich mit Erde bewerfen würde? Und jetzt grab weiter!
    Spiel dich nicht so auf!, gummelte der 'Übeltäter', machte sich jedoch wieder ans Graben.
    Und tatsächlich, Scaevola schaffte die Erde wieder aus seinem Loch und es kam keine neue dazu.

    Scaevola hatte keine Fragen. Sie würden Runden reiten und jeder dritte ausbrachen und die Puppe attakieren. Da gabs für ihn nicht viel falsch, oder nicht, zu verstehen.
    Aber sie warteten dennnoch ab, ob bei sonst wem eine Frage aufstauchte.

    Und die Reihe stand.
    Scaevola glaubte aus einem einzigen Muskelkater zu bestehen. Die Tage wurden in seinen Augen immer heftiger. Wann würde er sich endlich daran gewöhnen?
    Er lebte in den letzten Tagen irgendwie in den Tag hinein, konzentrierte sich auf das, was er grade tat, und so war es nun auch. Abwartend blickte er grade aus.

    Ähm... In Ordnung..., meinte Scaevola zögerlich, dachte sich jedoch gleichzeitig, dass das ja kaum was werden konnte. Kurz darauf schallt er sich jedoch schon weider selbst es erst mal zu probieren.
    So überprüfte er den Sitz seines Schwertes, nahm er die Hasta und den Schild und machte sich bereit.
    Auf das Zeichen, dass es losgehen sollte, versuchte er, wie mit Schild und Schwert auf den Rücken des Pferdes zu kommen. Leider klapte es nicht ganz genau so, wie er es sich vorgestellt hate, das er seinem Tier unabsichtlich einen leichten Schlag mit der Hasta versetzte. Dieses wieherte empört und bäumte sich einmal kurz auf. Was wiederum zur Folge hatte, das Scaevola im nächsten Moment, mit Schild und Hasta und Schwert am Boden saß und recht verblüfft schaute.
    Dann fluchte er.
    zu seinem Glück war er nicht der einzige, der das erste Aufsitzen mehr oder weniger vermasselt hatte. Aber alle waren es auch nicht. Heute war nicht sein bester Tag, eindeutig.