Beiträge von Severus Albius Scaevola

    Überhaupt nicht anspruchsvoll, nein, gar nicht..., dachte sich Scaevola sarkastisch und holte sich, wie die anderen je ein Schild. damit ging er zurück zu seinem Pferd, aber moment...
    Entschuldige, Decurio, aber sollen wir auch mit der Hasta aufsitzen, oder bekommen wir die gereicht, oder wie?, sprach Scaevola aus, was ihm in diesem Moment aufgefallen war.

    Den Tipp versuchte Scaevola gleich umzusetzen. Er lehnte sich um einiges nach vorne, während er sein Pferd etwas stärker antrieb als beim vorherigen Versuch.
    Die Hasta wog recht schwer in seiner Hand, doch sie war leichter zu führen als sein Schwert, fand zumindest Scaevola. Und so stieß er mit vorgebeugtem Oberkörper zu, ließ sich nach hinten fallen und zog dabei die Hasta wieder heraus.
    Es war anstrengend. Und Scaevola glaubte etwas zu langsam beim herausziehen gewesen zu sein, aber allmählich machte ihm die Arbeit mit der Lanze Spaß.

    Und sie probierten wieder.
    Scaevola wollte nicht komplett stehen bleiben. Irgendwie musste man den Schwung den man hatte ja nutzen können, dachte er sich. Nur wie, wenn es einen selbst nicht aus dem Sattel hauen sollte?
    So ritt er recht langsam auf die Puppe zu, stieß zu, bremste sein Tier noch etwas ab, zog die Hasta wieder heraus und ritt weiter.
    Er war nicht wirklich stehen geblieben, aber doch sehr langsam geworden. Das würde ihn im Gefecht nicht sehr weit bringen..., dachte er sich weider.
    Dennoch, langsam glaubte er ein wenig Gefühl für diese Waffe zu bekommen.

    Scaevola schaute kurz seine gerötete Hand an, die er sich leicht verdreht hatte, das würde heute Abend noch weh tun.
    Dennoch ritt er zu der Puppe und versuchte mit aller Kraft die Hasta wieder heraus zuziehen. Schaffte es letzt endlich jedoch nur mit Hilfe des Gestürzten Probatus, wofür er diesem beim Einsammeln seines Pferdes behilflich war.
    Als alle wieder oben waren, auch andere hatten ihre Probleme gehabt, ging es nochmal los. Diesmal eindeutig langsamer.
    Hasta senken, zustoßen und wieder herausziehen. Das war einfacher gesagt als getan, vorallem weil man es diesmal bei einigen derer, die vrher Probleme gehabt hatten nicht mehr Zustoßen nennen konnte. Sie tippten die Puppe quasi an, und zogen die Lanze sofort wieder zurück.
    Ähnlich Scaevola. Bei ihm konnte man zwar erkennen, dass sie etwas in die Puppe eindrang, aber nicht viel. Dafür blieben diesmal eigentlich alle oben.

    Also diesmal hatte es nicht geklappt...
    Mist!, dachte er noch, ehe er zum zweiten Mal an diesem Abend ein unterdrücktes Uffz von sich gab.
    An.. Angenehm. presste er heraus.
    Diesmal lies er es jedoch sich die Seite zu halten sonder versuchte seinerseits einen Angriff. Der erste Schlag wurde leicht von Antonius abgewehrt, der zweite ebenso. Beim dritten versuchte sich Scaevola an einer Täuschung, um Antonius Deckung ebenso zu umgehen, wie er die seine.

    Scaevola und die anderen ritten auf die Puppen zu.
    Scaevola selber wollte nur leicht zustoßen, damit er bessere Möglichkeiten hatte die Lanze wieder herauszuziehen. Doch er hatte den Schwung des Rittes unterschätzt.
    Während neben ihm einer der Probati regelrecht aus dem Satten gehoben wurde, warf es Scaevola beinahe Seitwärts runter, weil sein Pferd das erschrockene Zucken seiner Beine als Anweisung zum Richtungswechsel gedeutet hatte.
    So hing Scaevola kurz zwischen Haste und Tier, entschied sich dann aber, lieber die Haste loszulassen, und zu versuchen auf dem Rücken des Pferdes zu bleiben. Das geschah in Sekunden und Scaevola blieb etwas schief auf seinem Pferd hängend oben. Die Haste jedoch stak in der Strohpuppe.
    Der andere Probatus, der am Boden gelandet war rappelte sich grade unter ächzen wieder auf.

    Scaevola, der schon sein Gladius wieder gehoben hatte, senkte es sofort wieder. Diese Vorgesetzten. Kaum mit etwas Macht... Naja... :D
    Soll mir beides Recht sein, ich kann nur davon provitieren. Aber all zu lange halt ich das nicht mehr durch., meinte er mit einem leichten grinsend und drehte sich zu dem Eques.
    Ich weiß nicht, ich glaube ich hab dich schon mal gesehen. Trotzdem, ich bin Severus Scaevola, freut mich. Dann wollen wir mal.
    er ging in Angriffsposition.
    Dann meinte er:
    Wie war nochmal dein Name?
    Mit der Antwort wartete er zugleich auch auf sein Zeichen zum Angriff. Hach, ist ablenken herrlich, nur leider funktioniert es ja nicht immer. Ob es diesmal klappte?

    Grade wollte Scaevola genau das tun.
    Och, schaade..., meinte er nur, und hielt mitte im Schlag inne und lies das Gladius locker in der Hand baumeln.
    Diese tat inzwischen, zusammen mit dem zugehörigen Arm, schon gut weh, außerdem war da noch seine Seite, die Alienus getroffen hatte. Also wenn diese beiden Dinge nicht wären, Scaevola war sich sicher, er könnte heute Abend sehr gut einschlafen.

    Scaevola runzelte kurz die Stirn, um sich an die Theoriestunde zu erinnern, dann meint er:
    Man kann mit ihr zustoßen, draufschlagen und sie auch werfen, dabei ist sie, wenn sie trifft meist tödlich. Sie ist ca. 2 Meter lang und fast 2 Kilo schwer. Hat einen hölzernen Stiel und eine Metallspitze, an der irgendwas gemacht wurde, um gemeine Wunden zu verursachen.
    Und sie wird meist als Anfangswaffe der ALA in einem Gefecht verwendet.
    Ich glaube das wars.

    Zu den Befehlen hatten Scaevola selbst keine Fragen. Die, die ihm in den Sinn kam, war: Wie soll eine Lücke ausgefüllt werden, wenn einer der Kameraden fällt?
    Aber das würden sie ja wohl jetzt lernen und wenn nicht konnte er ja noch später nachhaken.
    Aber sie würden jetzt mit der Hasta trainieren. Darauf freute sich Scaevola schon, diese Waffe faszinierte ihn irgendwie.

    Und wieder versuchte Scaevola anzugreifen. Langsam wurde ihm der Arm wirklich lahm, aber er hatte das Gefühl, dass das hier mehr brachte, als alleine zu üben.
    Nach zwei drei Angriffen, die Alienus allesamt abgewehrt hatte, trat Scaevola einen Schritt zurück und fragte, zwar immer noch in Angriffsposition, doch nun außer Reichweite:
    Kannst du mir irgendeinen Trick zeigen? So ein paar Kniffe würden mich interessieren.
    Während diesen Worten ging er langsam links im Kreis herum und suchte bei Alienus nach einer Angriffsfläche.

    Scaevola beobachtete, wie der Praefectus den Platz verlies.
    Nochmal machte er sich Vorwürfe, sich blamiert zu haben, beschloss dann aber, dass er das nun eh nicht mehr ändern konnte.
    Wartend wanderte sein Blick nun wieder zu Honorius. Sollten sie weiter machen?

    Scaevola zog innerlich grinsend beide Augenbrauen hoch, bei dieser charmanten Ausdrucksweise.
    Ein stolzes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Er hatte seinen Vorgesetzten getroffen. :]
    Doch ein Blick in Alienus Gesicht lies Scaevola aufmerken. Der stolze Ausdruck verschwand nicht aus seinen Zügen, aber ein bisschen Misstrauen mischte sich nun darin.
    War nur Glück, meinte er deswegen abwertend. Selbstschutz ist ja bekanntlich der wichtigste.

    Scaevola entfernte sich und biss die Zähne zusammen.
    Unnütze Hand! Grausiges Gladius! Dumme Puppe! Blöder Scaevola!
    Ausgerechnet jetzt musste ihm die Waffe aus der Hand fallen, ausgerechnet jetzt. War ja wieder klar gewesen, dass ihm das passierte.
    Er klopfte seinem Pferd den Hals und fuhr mit den Fingern durch die Mähne.
    Um sich abzulenken dachte er, bis er wieder an der Reihe wäre darüber nach, wie er sein Tier nennen könnte.
    Equus? Nein, man konnte ein Pferd doch nicht 'Pferd' nennen. Frechdachs? Nein, das konnte er demTier auch nicht antun. Wirrmähn? Eine Möglichkeit, dachte sich Scaevola, als er einen Knoten nach dem anderen in der Mähne fand und aufdröselte. Den behalte ich mal im Hinterkopf, aber vielleicht gibts noch einen besseren.
    Und so wartet Scaevola, dass er wieder dran käme.

    Das werd ich auch heut noch!, meinte Scaevola mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht.
    Und von da an versuchte er mit aller Kraft an Alienus Verteidigung vorbei zu kommen. Seine Arme waren aus einem einzigen Muskelkater, seine Seite schmerzte und Scaevola war k.o., und trotzdem versuchte er schneller zu sein als vorher.
    Dann wagte er sich an eine Finte, die er mal bei einem Eques gesehen hatte. Er machte einen Satz nach vorne und versuchte Alienus mit einem Stoß seines Schildes aus dem Gleichgeweicht zu bringen. Dann schlug er nochmal mit dem Gladius nach dem Duplicarius.

    Uffz!, war so ungefähr das Geräusch, was Scaevola nach dem Schlag in die Rippen von sich gab. Er schnappte nach Luft und rieb sich mit seinem Schildarm die Seite. Boa, tat das weh!
    Die hab ich auch bis zum umfallen geübt. quetschte er heraus, ehe er tief Luft holte und sich wieder in Position begab.
    Also die Deckung nicht vernachlässigen..., murmelte er. In Ordnung, werd ich mir merken. Weiter?

    Scaevola hatte wieder das Gefühl beobachtet zu sein, als der Praefectus zuschaute. Doch er versuchte nicht daran zu denken und traf wieder mal die Brust. Danach hatte er kurz Probleme das Gladius wieder wegzustecken, schaffte es beim dritten Versuch dann aber.
    Und dann kam diese Wende.
    Scaevola beobachtete zuerst Decius und beneidete ihn ein wenig um dessen Reitkünste. Danach war er selber an der Reihe.
    Er legte los, lenkte das Tier zur rechten Seite, zog die Klinge, dabei schaffte es grade noch so sein Tier zu einer Wende nach links zu bringen. Die Puppe war in akzeptabler Reichweite, doch sein Brust-Treffer ging so ungünstig, dass es ihm die Klinge aus der Hand schlug. Sein Gleichgewicht konnte er noch halten, doch sein Gladius lag nun neben der Puppe auf dem Boden.
    Leise fluchend, sich vor dem Praefecten so blamiert zu haben, gab er dem nächsten Probatus einen Wink kurz zu warten. Dann ritt er nochmals zur Puppe. Er sprang im Laufen von seinem Pferd, hob das Gladius auf, rannte und sprang wieder zurück auf den Rücken des Tieres. Na, wenigstens das hatte geklappt.
    Danach lenkte er das Pferd neben das von Decius und fluchte nochmal leise.