Beiträge von Severus Albius Scaevola

    Zitat

    Original von Decimus Atius Romanus
    Hey Scaevola darf ich au mal befehligen? Ich steh auf so ne scheiße!!


    Scaevola drehte sich zu dem Probatus um und ging ruhig auf ihn zu. In seinem Kopf raßten die Gedanken, wie er am besten reagieren könnte, doch er lies es sich nicht anmerken.
    "Probatus, nenn mir deinen Namen!"

    Scaevola war sich dieses Glückes jedoch nicht bewusst. Er versuchte zu schlafen, doch je mehr er das Gesicht in Richtung Erde presste, desto weniger wollte es klappen. Er hörte das viel zu laute Klappern der Würfel, das ununterbrochene Reden der Männer und das Knistern des Feuers.
    Er griff nach der Decke, die eh viel zu Warm war und legte sie sich über den Kopf, um die Geräusche zu dämpfen. Eine kurze Zeit lang ging das auch gut, aber dann wurde es unter dem Stoff so heiß und stickig, dass Scaevola sie sich förmlich vom Kopf herunter riss.
    Die folgende halbe Stunde verging damit, dass er sich von einer Seite auf die andere warf und versuchte das Bild der ausgehackten Augen der Leiche aus dem Kopf zu bekommen. Doch jedesmal wenn er am eindösen war kamen wieder die Bilder des zerstörten Dorfes in seinen Sinn.
    Irgendwann gab er es auf sich zum einschlafen zu zwingen und so setzte er sich in der Dunkelheit des Zeltes uf und kratzte gedankenverloren an dem Schorf an seinem Bein herum. Das juckte fürchterlich, doch Scaevola hatte irgendwo mal gehört, dass das Heilung bedeuten würde. Er hoffte, es wäre wirklich so.
    So saß er also da, dachte über die Götter und die Welt nach. Über seine Staatsbürgerschaft, und was er damit anfangen wollte.
    Irgendwann legte er sich wieder hin, doch diesmal starrte er mit offenen Augen die Zeltdecke an und grübelte und grübelte.
    Das Einschlafen schien überhaupt nicht klappen zu wollen.

    Die erste Nachtwache gehörte zu den begehrtesten, denn bei 32 Mann kam jeder mal an die Reihe. Drücken konnte man sich also nur schlecht, besser gesagt gar nicht. Da war es schon am schönsten die erste oder die letzte Wache zu bekommen, damit man die restliche Zet möglichst durchschlafen konnte.
    Scaevola als 'Neuling' hatte da wenig Chancen drauf, und so musste er die dritte Wache übernehmen. Schön in der Mitte, dass es sich nicht lohnte bis dahin wach zu bleiben, aber zu schlafen genau so wenig. Und danach sah es genau so aus. Aber er war ja, wie ihm ein älterer Eques versicherte, noch jung und würde das viel leichter wegstecken, als die alten Hasen, wie er. Dieser Eques hatte im übrigen die erste Wache.
    Scaevola biss missmutig auf sein Abendessen. Und der Geschmack des Käses schaffte es sogar ihn etwas aufzumuntern. Wenigstens mussten sie nicht marschieren, sondern wurden von ihren Pferden getragen.
    Scaevolas Blick wanderte zu den improvisierten Koppel, auf der die Pferde friedlich beieinander standen und grasten. Von dort würde schon mal kein Angreifer unbemerkt kommen können, die Tiere würden sofort Alarm schlagen.
    Scaevola seufzte und spühlte das restliche Brot mit etwas Wasser herunter.
    Eigentlich hatte er ja seine Ernennung zum römischen Bürger feiern wollen, doch nach trinken und einen Teil der Sinne verlieren, danach war ihm jetzt ganz und garnicht zu Mute.
    Er verkroch sich auch als bald in sein Zelt um wenigstens etwas Schlaf zu bekommen, bevor er zu seiner Wache antreten musste.

    Und die beiden Probati mochten Hellseherische Fähigkeiten haben, dann Scaevola grinste nur vorfreudig:
    "Es wird mir ein Vergnügen sein, Vexillarius! Ich danke!"
    Das hatte er schon immer einmal machen wollen, seiddem er selbst so herumkommandiert wurde. Musste wohl ansteckend sein, oder so. :D


    Er ging die Reihe der Arbeitenden ab.
    "Das nennt ihr Graben? Da sind ja eure Mütter schneller! Hängt euch mal ein bisschen rein!"

    Zuerst trafen drei Probati mit 20 Schaufeln ein und deponierten sie am Rand des abgesteckten Feldes, ehe sie sich widerwillig bei Alienus meldeten und ihre Hilfe anboten.


    Eine Zeit später kam Scaevola und ging ebenfalls zu Alienus. Dort salutierte er und grüßte: "Salve Vexillarius, sobald das Training der Probati vorbei ist sollte es hier von Freiwilligen wimmeln."


    "Danke, Decurio.", Scaevola salutierte und sagte: "Ich werde dann dort auf sie warten."
    Und er machte sich auf zum Tempelbauplatz.

    Zitat

    "Wieviele Probati brauchst du?"


    Scaevola überlegte kurz. Schaufeln hatte er 20, Probati inzwischen drei. Aber die Zwanzig müsste ja nicht unbedingt voll werden. Dann hätten sie eben noch Ersatzschaufeln.
    "Ein gutes Dutzend wäre nicht schlecht.", wiederholte er einfach nocheinmal die ungefähre Angabe vom Magazin.

    Die Vorhut löste sich von der restlichen Formation und die vier extra genannten ebenso.
    Sie ritten ein ganzes Stück vorraus und teilten sich dann auf, um ein größeres Gebiet absuchen zu können.
    Nepos und Varus meldeten nach einiger Zeit einen geeigneten Platz gefunden zu haben und so kehrten sie gemeinsam wieder zur restlichen Turma zurück, wo Nepos die Lage und Beschaffenheit des Ortes beschrieb.

    Scaevola betrat den Reitplatz und schaute sich suchend um.
    Sie lernten grade den Umgang mit der Hasta? Das gefiel Scaevola, die Hasta war seine Lieblingswaffe. Mit ihr brauchte man nicht so großes feinmotorisches Geschick in der rechten Hand und ein weiterer Vorteil war, dass der Gegner am anderen Ende der Lanze schön weit weg war.
    Aber das war jetzt ja eigentlich egal, er war ja wegen etwas anderem hier. Scaevola entdecke den Decurio Metellus und ging zügig auf ihn zu, salutierte und grüßte mit einem: "Salve, Decurio."

    Scaevola indes wurde immer mulmiger.
    Er hatte noch nie an irgendwelchen Schlachten teilgenommen und getötet hatte er bis jetzt nur Tiere und so wollten ihm die leeren Augen der Leiche nicht mehr aus dem Kopf gehen.
    Er versuchte den Gedanken zu verdrängen, doch so ganz klappte es nicht. Die Angst selbst auch so zu enden, als Futter für die Krähen, schien seine Sinne zu schärfen. Andauernd hörte er Rascheln im Gebüsch, oder das Knistern von trockenem Laub, doch nie geschah mehr. Und doch glaubte er hinter jedem Baum potentielle Angreifer zu sehen, so lange, bis sie an diesen Bäumen vorüber geritten waren und die nächsten Bäume sich bedrohlich vor ihnen aufbauten.
    Scaevola schüttelte den Kopf und sagte sich selbst, ruhig Blut! Und innerhalb der nächsten Stunden geschah auch nichts Außergewöhnliches.


    Sim-Off:

    dein posteingang ist voll ;)

    "Ich danke", meinte Scaevola grinsend. Und denken tat er sich: 'Ja und da wäre ich wohl auch der einzige, naja, vielleicht auch noch Alienus, aber die anderen werden sich weniger über die Schaufeln freuen.'
    Er nahm die Schaufeln entgegen und gab sie möglichst gerecht verteilt an die drei Probati weiter.
    "So ihr geht damit jetzt zum Tempelbauplatz, ihr wisst wo das ist?"
    Sie bejahten und so fügte Scaevola an:
    "Gut, dann bringt die Schaufeln dort hin und bietet dem Vexillarius Alienus auch gleich eure Hilfe an."
    Grummelnd fügten die drei sich in ihr Schicksal und Scaevola wandte sich nochmal an den Soldaten.
    "Du weißt nicht zufällig, wo ich noch andere Freiwillige finden kann?"


    Sim-Off:

    Vorallem, sollen es auch noch ein paar andere echte Chara's sein, oder genügt der eine? :D

    Scaevola stönte unterdrükt auf. Er sich was notieren? Das konnte was werden! Aber Befehl war Befehl und so nahm er eine Wachstafel heraus, klemmte sich die Zunge zwischen die Zähne und ritzte mühselig mit links eine Notiz.


    Dorf, zwei Reitstunden nördlich des Limes, abgebrannt, keine Überlebenden, wohl Kampfhandlung


    Beinahe verpasste er den Weiterritt, doch sein Pferd setzte sich eh schon aus reiner Gewohnheit mit den anderen in Bewegung. Der sanfte Ruck zeigte Scaevola, dass es weiter ging und er beeilte sich die Wachstafel wieder einzustecken.
    Als sie das Dorf verließen konnte er nicht anders, als sich nochmal umzuschauen. Das Bild war grauenvoll und Scaevola hoffte, dass sie nicht den Leuten über den Weg laufen würden, die das getan hatten. Obwohl er ihnen gerne dafür das Schwert in den Leib gestoßen hätte.

    Scaevola und drei Probati betraten das Magazin. Die zwei weiteren hatte er aufgelesen, als er sie herumlümmelnd im Schatten gesehen hatte. Sie hatten zwar versucht sich herauszureden, doch Scaevola kannte die meisten Ausreden eh aus eigener Erfahrung, von daher hatte es nichts genützt.
    Nun trat er mit den dreien im Schlepptau vor den zuständigen Legionär und grüßte ihn.
    "Salve, wir brauchen ein gutes dutzend Schaufeln, kannst du mir weiterhelfen?"

    Sim-Off:

    Naja, die Überlebenden werden zu Gefangenen gemacht worden sein... von daher, ja...


    Und was sie dahinter sahen hatte Scaevola sich nicht mal in seinen wildesten Alpträumen ausmalen können.
    Das Dorf existierte quasi nicht mehr. Die größtenteils aus Holz gebauten Hütten waren zu verkohlten gerippen geworden, die der Wind gefährlich knarzen lies. Keine der Hütten war verschont geblieben und so zeigte sich den Männern der Turma ein Bild der Zerstörung.
    Auf den zweiten Blick erkannte Scaevola teilweise verkohlte Körper und als er langsam an den zerstörten Häusern entlangritt flatterte plötzlich etwas vor ihm in die Luft. So plötzlich, dass er erschrocken an den Zügeln riss und sein Pferd dadurch nervös hin und hertänzelte. Die Krähe lies sich jedoch nicht weiter stören, sondern lies sich wieder auf ihren Platz nieder und fuhr fort in dem Gesicht einer der Leichen herumzuhacken.
    Scaevola lies sein Pferd näher heran gehen und verscheuchte den Vogel somit. Doch dem Toten konnte er nur einmal in das Gesicht schauen. Dort, wo die Augen gewesen sein sollten, sah er nur rot. Angeekelt wandte er sich ab und durchritt weiter das Dorf, auf der Suche nach Überlebenden, oder eventuellen Angreifern.
    Doch beides fand er nicht. Und so kehrte er zu dem Ausgangspunkt zurück und wartete, ob die anderen etwas zu berichten hätten.

    Da kam noch ein Probatus herein und auch ihn rekrutierte Scaevola sofort.
    Da wandte er sich an seinen ersten Freiwilligen.
    "Weißt du was, Auftragsänderung, du folgst dem Vexillarius gleich. Wir zwei besorgen jetzt die schaufeln.", wandte er sich zu dem anderen und verlies die Unterkünfte.