Beiträge von Severus Albius Scaevola

    Scaevola lehnte sich gesättigt und leicht müde zurück, während Honorius aufstand. Vielleicht würden sie in drei Tagen wieder daheim sein. Oder aber sie würden noch weiter ziehen, aber Scaevola glaubte eher an ersteres. Lächelnd blickte erin die Runde und hoffte mal, dass die Rede gut aufgenommen wurde.

    Das Feld war abgesteckt und die Baugruben waren vollständig ausgehoben. Scaevola lief über den Platz und kontrollierte nochmal, ob die Tiefe auch überall stimmte.
    Es dauerte eine Weile, aber dann hatte er sich von der Richtigkeit überzeugt. Jetzt wären die Fundamente an der Reihe, nur, Scaevola hatte ein Problem, mit so was kannte er sich kaum aus.
    Außerdem würden sicher entsprechende Rohstoffe, vorallem Steine, große Steine, gebraucht werden.
    Eine Weile lang sah Scaevola nachdenklich über den Bauplatz, mit wem wohl am besten reden? Alienus war ja für die Kasse zuständig, aber eigentlich nur, für die Soldauszahlung und Versorgung der Turma, oder? Also lieber zu Honorius und ihm vom Fortschritt berichten? Er entschied sich für letzteres, und wenn er bei dem Decurio falsch war, dann könnte er ja immer noch jemand anderen aufsuchen.

    Sim-Off:

    Ich tu jetzt einfach ma so, als ob Atius Romanus schon da wäre ;) Er hat ja schon länger nichts mehr geschrieben...


    Scaevola trat mit einem unterdrücktem Grinsen, ob der Eile, zu Alienus, salutierte und meldete: "Turma I vollständig angetreten." Und leiser fügte er hinzu: "Weißt du wo sich Decurio Honorius aufhält?"

    Scaevolas Blick wanderte ebenfalls langsam zwischen dem Dorfoberhaupt und Honorius hin und her. Ob Modorok noch eine Gefahr für die Römer werden könnte? Oder konnte er sich nur an einzelnen Dörfern rächen und wagte es nicht mehr den Limes zu überschreiten? So wie Adalmar sprach, würde er sich sehr wohl trauen.
    Ob es wohlbald zu einem erneuten Kampf kommen würde?

    Der diensthabende Eques, der bis eben irgendeinen Punkt an der gegenüberliegenden Wnd angestarrt hatte, blickte hoch. Kurz wirkte er etwas desorientiert, dann aber fixierte er den Eintretenden und nickte ihm grinsend zu.
    "Ah! Frischfleisch, das freut einen doch immer. Warte hier!"
    Er verschwand einen Augenblick, dann kam er mit Schild, Schwertgurt, Spatha und mehreren Wurfspeeren zurück. Nochmal verschwand er und brachte Kleinkram.
    Ehe er das dritte Mal verschwinden wollte maß er den Neuankömmling mit den Augen und nickte. Vor sich hin murmelnd brachte er dann drei Tuniken, ein Kettenhemd und einen Mantel.
    "So das müsste alles sein. Jetzt brauch ich hier nur noch die Unterschrift, oder einfach dein Zeichen."

    Scaevola hatte noch den Geschmack des Mets auf den Lippen, ein guter Tropfen, nebenbei bemerkt, als das Gespräch, oder vielleicht eher, die Verhandlung begann.
    Er hörte interessiert zu, noch hatte er nicht all zu viel zu tun gehabt, aber das würde vieleicht noch kommen. er hielt auf jeden Fall Augen und Ohren offen.

    'Noch eine Runde...', dachte sich Scaevola und legte nochmal zu. Marcus und Severus waren hinter ihm, wenn auch nur knapp, Lucius hingegen schien Hirschhufe, statt Beine haben, er schien noch nicht einmal im geringsten erschöpft, als er als erstes über die gedachte Ziellinie kam. Scaevola konnte zwar auf wenige Sekunden aufholen, doch mehr auch nicht, er stolperte quasi als zweites über die Ziellinie. Kurz darauf folgte Severus und als letztes Marcus.
    Scaevola wollte etwas sagen, doch er bekam nicht genug Luft dafür. Er stützte sich auf seine Knie, ebenso wie Marcus und Severus, nur Lucius sah beinahe noch aus wie der frische Tag.
    "Wie machst du das?", brachte Scaevola irgendwann eine Frage hervor.
    "Nun, Veranlagung, aber schneller zu sein, als ihr Schnecken ist ja auch keine Kunst. Also ist Marcus der Glückliche." Lucius grinste breit.
    Es dauerte nur eine kurze Weile, dann waren Scaevola und die beiden anderen wieder fit und sie machten sich daran Zweikämpfe zu üben.
    Lucius gegen Marcus und Severus gegen Scaevola.

    "Na das beruhigt mich aber, danke Probatus!", erwiderte Scaevola in sarkastischem Tonfall. "Dann lade Lucanus auf eine Runde in der Taverne ein und sei ihm dankbar. Und unterbrich Gespräche von ranghöheren nicht, sonst gibt es eine zweite Woche gratis dazu!"

    Scaevola indes konnte ur den Kopf schütteln. Konnte es sein, dass dieser Bursche auch noch stolz darauf war? Seltsamer Typ...
    Fragend wandte Scaevola sich an Honorius.
    "Was hat dieser Romanus denn schon alles angestellt? Das klingt ja fast so, als würde er Strafen sammeln!"

    Etwas entnervt andauernd das gleiche gefragt zu werden, blickte Scaevola Romanus an.
    Welche Strafe wäre wohl am sinnvollsten?, fragte er sich. Latrinendienst? Nein, zu witzlos! Wachdienst? Gab es schon genug. Stalldienst kam auch nicht in Frage, aber wie wäre es... ja warum nicht? Eine stupide Arbeit, aber vielleicht hatte Romanus dann mal Zeit genug über sein Verhalten nachzudenken. Bei Wache, Stall und Latrine lenkte einen viel zu viel ab.
    "Probatus, du wirst dich eine Woche lang nach dem Helfen beim Tempelbau im Magazin melden, um dort die Waffen in stand zu halten. Das heißt so viel wie Schwerter und Schilde putzen. Beginnen wirst du heute Abend, nachdem hier Schluss ist. Ich werde währenddessen den entsprechenden Offizier informieren lassen."

    Scaevola war erstmal zu baff, als dass er irgendwas zusammenhängendes oder gar logisches herausgebracht hätte. Er spürte, wie ihm die Hand geschüttelt wurde und irgendwann fanden doch ein paar Worte den Weg über seine Lippen.
    "D...danke... das ist... ich meine...", Scaevola räusperte sich und mit festerer Stimme fuhr er fort: "Nein, im Moment keine, danke Decurio!"

    Zitat

    Original von Flavus Germanicus Honorius
    Als ich wieder von der Principia zurückkam suchte ich mir die beiden Soldaten!


    Eques Scaevola und Probatus Atius Romanus venite!


    Diesen Ruf konnte man auch bei härtester Arbeit nicht überhört haben!


    Überrascht wandte sich Scaevola nach dem Rufer um. Da erkannte er Honorius und trat wie befohlen an.

    Die Tiere wurden abmarschbereit gemacht, die Formation samt Vor- und Nachhut und den beiden Flanken wurde eingenommen und weiter ging es.
    Scaevola schaute, und das nicht als einziger, nochmal zurück zu dem relativ übersichtlichen Plätzchen. Schon jetzt vermisste er es irgendwie, wenn er an die Wälder dachte, die vor ihnen lagen.
    Die Wälder wurden tatsächlich dichter und auch die Stellen, wo sie überfallen werden konnten zahlreicher, dennoch geschah in den ersten Reitstunden rein gar nichts.
    Fast langweilig, dachte sich Scaevola. Doch beschweren würde er sich sicher nicht!

    "Romanus also. Bist ja ein ganz witziger Bursche.
    Du willst anderen befehlen?
    Verdien es dir erst mal! Mach, dass der Name Decimus Atius Romanus Sohn von Tertius Atius Iunianus deinen Vorgesetzten in guter Erinnerung bleibt! - Sie entscheiden nämlich, ob du hier weiter kommst, oder nicht! - Also bewähre dich!
    Bring als erstes Mal die Grundausbildung hinter dich! Und für diese Zeit noch ein Tipp: Tu deine Arbeit ohne aufmüpfig zu werden! Für den Ärger den du bekommst bist allein du verantwortlich.
    Und jetzt grab weiter!"


    Er drehte Romanus den Rücken zu um ihm zu zeigen, dass das Gespräch beendet war. Und auch besser beendet bleiben sollte.
    In wie weit war er eigentlich befugt Strafen zu erteilen? Er würde sich bei nächster Gelegenheit gleich mal erkundigen.

    Scaevola hatte die Nachtwache heil überstanden. Was ungefähr so viel hieß, wie es waren keine Germanen gekommen und er war nicht beim dösen erwischt worden.
    Als er grob an der Schulter zur dritten Wache wachgerüttelt worden war, hatte er bemerkt, dass er wohl doch eingeschlafen war. Doch wie seine furchtbar schweren Augenlieder ihm verrieten viel zu kurz. Also war er eher wenig begeistert aus de Zelt gekrochen und hatte seine Wachposition eingenommen.
    Naja, er hatte es überstanden, hatte die nächste Wache geweckt und war wieder ins Bett gefallen. Diesmal war er sofort eingeschlafen und so behielt der ältere Eques recht und Scaevola wachte am nächsten Morgen relativ ausgeschlafen auf.
    Er streckte sich, kroch aus dem Zelt und streckte sich dort nochmal. Mit einigen scherzhaften Fragen wurde er begrüßt und an diesem Morgen war Scaevola um einiges geselliger als am Abend zuvor. Mit einem verhaltenen Grinsen lies er die Spötteleien über sich ergehen und gesellte sich dann zu den anderen, um erstmal gemeinsam zu essen.