Beiträge von Decimiana Miriam

    Immer fester wurde ihr Griff um die Scherbe und sie nahm gar nicht wahr wie sie sich damit selber immer tiefer in die Hand schnitt. Alles wehren brachte sie nicht weiter, denn die Ohrfeigen saßen alle und sie konnte nicht schnell genug reagieren und da landete sie schon auf den Boden weil sie gestolpert war. Immer noch hatte sie die Scherbe fest in ihrer Hand und das Blut lief an den Seiten ihren Arm hinunter als sie auf dem Boden auf kam. Ein wenig benommen sah sie nach oben und erkannte Lucius und immer noch war ihr Hass zu groß als das sie sich beherrschen konnte. Wie damals bei Cinna begann sie ihr Spiel von neuem. "Dafür zahlst du ,oder deine Frau und das schwöre ich dir" flüsterte sie in einem scharfen Tonfall.

    Miriam kniff ihre Augen etwas zusammen denn sie traute ihm nicht, dachte sogar er hätte das alles mit Absicht so arangiert wegen Alexis und das, wenn sie ehrlich war, traute sie ihm sogar zu. "Ich glaube dir kein WORT" fuhr sie ihn an.
    Sie lachte auf, wegen dem was er nun sagte, als ob das eine Drohung in ihren Ohren sein würde aber gleichzeitig spürte sie auch seinen Griff um ihr Handgelenk, aber sie war scheller, da er nur das eine packte entwand sie mit der anderen Hand ihre Scherbe und schlug damit nach seinem Arm aus, weil sie nicht anderes erreichen konnte und schließlich versuchte sie sich auch aus seinem Griff zu befreien und schlug weiter um sich.

    "Warum sollte ich? Du hast uns verraten und du wolltest uns helfen und das hast du nicht. Du bist genauso falsch wie ich es zu Anfang zu Cato gesagt hatte und du sollst dafür zahlen für das...." sie machte eine Handbewegung in den Raum hinein und stand nur noch fünf Schritte von Lucius entfernt und sie dachte nicht daran die Scherbe fallen zu lassen. Sie hielt sie von sich weg und legte ihren Kopf schräg um ihn weiter anzusehen. "Hol sie dir, wenn du dich traust!" forderte sie ihn raus, bereit dazu ihn mit der Scherbe zu verletzen.

    Miriam war nur eine zierliche und junge Frau, aber das hielt sie noch nie davon ab Dinge zu tun die mehr als nur unüberlegt waren. Als ihr Blick auf den grimmigen Bolgrius fiel und dann auf Cato, sah sie irgenwann auch auf den Boden, denn sie stand in den Scherben des Kruges, welcher Cato und diesen Flaccus getroffen hatte. Der Schockzustand über diese ganze Situation hielt vielleicht noch immer an und sie mochte es vielleicht gar nicht wirklich mitbekommen, als sie in die Knie ging und eine große Scherbe aufhob und sie fest in ihre Hände schloss.
    Sie konnte spüren wie das Blut durch ihre Adern schoss und es in ihren Schläfen pochte, als sie auf Lucius zu ging, mit erhobener Hand und der Scherbe in dieser und sich versuchte auf ihn zu stürzen.........

    Mit großen Augen und starr vor Schreck verfolgte sie wie der Krug gegen den Kopf von Cato krachte und wenigstens auch Flaccus traf. Sie schlug sich die Hände vor den Mund und konnte nicht glauben was sie getan hatte und mit einem mal knallte sie voller Wucht gegen die Wand, weil Flaccus sie dagegen stumpte. Mit ihren Händen stützte sie sich ab um nicht mit dem Kopf dagegen zu knallen und seufzte. Jedoch war das nicht das Ende denn noch bevor sie etwas tun konnte warf sich Cato wieder gegen Flaccus und somit war er nicht mehr hinter ihr. Miriam lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und konnte nicht glauben was sie hier sah, denn im Innersten wusste sie, dass es zwecklos war sich zu wehren.

    Erschrocken wich sie hinter Cato weg, als die beiden anfingen sich gegenseitig anzugreifen. Sie hatte Angst davor, dass ihrem Cato etwas geschehen würde und das er ihn verletzen würde. Es wunderte sie, dass Lucius dies alles so einfach zu ließ und sah sich um. Sie musste ihm helfen irgendwie und wieder einmal sah sie den vollen und sicher schweren Weinkrug den sie mit zwei schnellen Schritten erreichte und nicht weiter drüber nachdachte und nach Flaccus schmiss. Noch während sie ihn los ließ schie sie ihn an. "Lass ihn in Ruhe"

    Miriam sah von einem zum anderen und dachte nicht im Traum daran mit diesem Mann mit zu gehen zumindest würde sie es ihm nicht leicht machen. Verzweifelt sah sie zu Lucius und zu Cato. Sie fühlte sich verraten und verkauft und spürte, dass sie von Anfang an Recht gehabt hatte mit dem was sie gedacht und gesagt hatte. Vielleicht hatte Lucius gar nicht mit Varus gesprochen sondern es gehörte einfach nur zu seinem Plan um sie los zu werden.
    Als Cato aufstand und sich schützend vor sie stellte zeigte sich einen Moment Entspannung in ihrem Gesicht aber auch Schmerz. Am liebsten hätte sie ihn umarmt aber schaute wieder zu diesem anderen Mann.
    "Du wirst mich nicht mitnehmen. Ich bleibe hier."
    Er würde sie nicht anfassen können, so lange sie Cato als Schutz hatte und sie würde nicht freiwillig hinter ihm nach vorne treten.

    Es geschah wie in Zeitlupe, dass sie ihren Kopf zur Seite drehte und Flaccus sah und seine Worte hörte und die härte in seinem Ton war auch nicht zu überhören, dass er sie mitnehmen würde egal wie, aber sie würde es nicht mit sich machen lassen, auf keinen Fall würde sie zurück gehen. Lucius nahm sie gar nicht weiter war, er hatte sein Versprechen nicht einlösen können und sie sollte zurückgeschickt werden.


    Mit einem satz sprang sie auf und stieß dabei gegen den Tisch, der etwas schwankte und sie selber drängte sich zur Seite hin, weg von Flaccus und weg von Lucius und bei den Göttern leider auch weg von Cato.


    "ICH WERDE NICHT MITKOMMEN" sprach sie leise aber dennoch so, dass man es gut hören konnte. Sie hob ihre Hände etwas an, als ob sie sich damit schützen könnte. Ihr Blick fiel zu dem Krug auf dem Tisch und sie hätte wieder keine Skupel ihn zu nutzen.

    Genau so musste es sich anfühlen wenn man mit einem Brett vor den Kopf geschlagen wurde. Miriam hatte nämlich das Gefühl, dass jedes Wort was Lucius sagte schlug auf sie ein wie die Hiebe einer Peitsche. Das konnte einfach nicht wahr sein was er sagte sondern hier handelte es sich sicher um einen ganz üblen Scherz.
    "Nein, nein" sagte sie ungläubig "Das ist alles nicht wahr, das ist doch nur ein Scherz um es mir heimzuzahlen" Miriam musste sogar ein wenig lachen als sie das sagte und schüttelte dabei ihren Kopf.
    Ernster fügte sie dann an "Ich werde nicht zurück gehen" Und ihr Blick dazu mit dem sie Lucius bedachte sprach Bände.

    Miriam musste überlegen und meinte dann, den Namen schon einmal gehört zu haben. Hatte Cato nicht etwas mal über ihn gesagt? Sie war sich nicht mehr ganz sicher, aber sie entspannte sich ein wenig und kam zusammen mit Cato näher um sich wieder zu setzen wie am ersten Tag wo sie alle zusammen mit Lucius gesprochen hatten.
    Innerlich hoffte sie sehr, dass Lucius gute Nachrichten hatte und das alles gut gehen würde, dennoch spürte sie wie schnell ihr Herz zu schlagen schien. Die Hand von Cato lag noch immer in ihrer und ihre Hand drückte etwas fester, wollte den Halt nicht verlieren den er ihr gab.

    Miriam trat hinter Cato ein und hatte ihre Hand noch immer in seiner liegen. Sogar ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen welches irgendwie erstarb, als sie einen ihr fremden Mann dort sitzen sah, bei Lucius. Sie hatte ein ungutes Gefühl und blieb abrupt stehen und hatte nicht vor sich weiter in den Raum zu bewegen. "Cato" flüsterte sie nur und sah Lucius sogar vorwurfsvoll an.

    Es war eine schöne Zeit gewesen, die sie auch nicht mehr missen wollte. Da nichts besonderes geschah, dachte sie auch nicht mehr weiter drüber nach was passieren könnte, sie vertraute Cato und somit auch darauf, dass Lucius es schon schaffen würde ihren Herrn davon zu überzeugen sie an Quintus abzutreten.
    Sie hatte sich eben abgezogen und ihre Haare zurecht gemacht, als der Sklave eintrat und sie beide ins Tablinium bestellte. Kurz warf sie einen fragenden Blick zu Cato dachte sich aber nichts weiter dabei, da sie schon einmal dort gewesen waren um zu reden. "Gehen wir?" fragte sie ihn.

    Miriam ließ sich ganz dicht an ihn ziehen und kuschelte sich an ihn. "Einen Weg aus der Casa" flüsterte sie und wiederholte ihn somit. "Er wird mich nie wieder bekommen und ich werde immer bei dir bleiben." Miriam schloß ihre Augen und küsste ihn noch einmal auf die Wange. "Ich liebe dich auch wenn andere das nicht sehen wollen." Eine ganze Weile blieb sie so liegen und umklammerte ihren Cato bis sie irgendwann eingeschlafen war.

    "Bei den Göttern kannst du mir glauben, dass wenn ich ihm noch einmal in meinem Leben über die Füße laufen sollte, dass er dann nu noch ein Lachen von mir sehen wird wenn ich daran denke was du mir jetzt gesagt hast. Aber ich will ihn nicht mehr sehen."
    Sie erwiderte seien Kuss und setzte sich langsam auf die Pritsche und zog ihn mit sich um sich an ihn zu kuscheln. Es war schön ihn bei sich zu haben und in seinen Armen einschlafen zu können war noch viel schöner. "Er wird mich nie wiede bekommen."

    Sie sah Cato liebevoll an und ihre Augen leuchteten wieder als sie ihn ansah. Sie genoß seine Hand in ihrem Haar und hörte ihm gespannt zu.
    Immer noch war sie in seinen Armen und kuschelte sich an ihn, erwiederte den Kuss.
    "Ein Schimpfwort?" fragte sie ungläubig und sah ihn auch genauso an. "Du meinst mein Herr ist nach einem Schimpfwort benannt?" Miriam brach in schallendes Gelächter aus. "Also um ihn zu beschimpfen müsste ich ihn eigentlich nur immer bei seinen Namen rufen?" Es war einfach unglaublich und sie kuschelte ihren Kopf an seine Schulter.

    Ihre Stirn kräuselte sich etwas als sie seine Worte vernahm und dann sah sie auf. SIe verstand nicht wirklich was er damit meinte und das konnte man wohl auch an ihrem fragenden Blick erkennen.


    "Was meinst du damit, dass er keinen guten Namen hat? Das verstehe ich nicht wirklich."


    Ihre Hände lagen auf seinem Rücken, aber taten nichts weiter als sich an ihm fest zu halten und sie selber wartete auf eine Antwort.

    Sie fühlte sich wie ein junges Mädchen irgendwie, was sie ja eigentlich auch war, aber als Sklavin alterte man irgendwie anders als andere, zumindest fand sie das so. Miriam lächelte Cato an, als sie wieder in der kleinen Kammer waren und ließ sich in seine Arme ziehen um den Kuss zu erwidern.
    "Ich liebe dich auch und du musst dich nicht bei mir bedanken sondern ich muss mich bei dir bedanken, denn ohne dich wäre ich nicht hier. Wer weiß was mit mir passiert wäre wenn ich dich nicht getroffen hätte oder vielleicht wäre ich dann schon längst wieder bei Varus."
    Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und hielt sich einfach fest.

    "Ich hätte ihm den Wein auch ins Gesicht schütten können, wäre das vielleicht besser gwesen?" fragte sie grinsend und lachte dann bei der Vorstellung, denn so ähnlich war es ja fast bei Cinna und Varus gewesen. Miriam ergriff zum Schluß seine Hand und ließ sich auf helfen. "Ja umso schneller ist der nächste Tag da und ich hoffe er wird Ergebnisse bringen und nicht noch mehr Leute wie diesen Flaccus." Sie beide hatten nicht viel über ihn gesprochen aber Miriam wollte diesem Mann auch nicht begegnen. So ging sie Hand in Hand mit Cato zur Tür.

    Die Scherben waren nach kurzer Zeit aufgesammelt und ein kleiner Haufen hatte sich gebildet. Sie war froh, dass Lucius nicht hier war und irgendeinen Spruch abließ denn dann hätte sie nicht versprechen können, dass sie ruhig geblieben wäre.
    Es dauerte nicht lange, da war Cato auch wieder da und sie nahm den Lappen und das Wasser um den Wein vom Boden zu wischen.
    "Danke Cato" flüsterte sie und wischte weiter den Boden auf. Auch dieses Unglück war schnelle beseitigt und sie hatte wirklich keine Lust mehr noch etwas zu machen.