Beiträge von Decimiana Miriam

    Miriam stand wie angewurzelt da und konnte nicht fassen was Marius sie da eben gefragt hatte. Wer hatte denn wen verführt und hatte sie nicht etwas noch gesagt? Sie konnte sich nicht mehr erinnern wie genau die Nacht abgelaufen war so sehr lag sie hinter Nebel und Schatten verborgen. Als hätte einer der Götter sie mit dem Blitz getroffen stand sie da und sah ihn an.
    Schneller als sich ihre Gedanken lichteten handelte sie und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Es war Wut und Getroffenheit die sich in ihren Augen wiederspiegelten und sie fasste es einfach nicht.
    Ihr fielen keine Worte ein die sie ihm sagen konnte, aber sie spürte wie ihr die Hand brannte und sie hoffte, dass er wieder langsam zur Besinnung kam.
    "Was fällt dir eigentlich ein? Was fällt dir eigentlich ein mir solche Fragen zu stellen Marius?" schrie sie ihn an. Warum kam keiner in diesen verdammten Garten und warum waren sie alleine. Sie wusste, dass sie noch etwas sagen würde was sie später bereute oder Marius würde etwas machen was keiner mehr rückgängig machen könnte und sie hatte alle Mühe ihre Fassung zu wahren.

    Ihr Herz begann sich zu verkrampfen, denn er hatte ihr nicht gesagt warum er letztendlich hier war. Vielleicht wollte er ihr nur sagen, dass Cato schon längst hingerichtet war. Mririma sah ihm nach wie er sich wegbewegte und spürte den Klos ihm Hals der sich schon vor langer Zeit bei ihr gebildet hatte.
    Wir wissen, dass wir zusammengehören. Es bringt uns viel, denn alleine unsere Gedanken die immer frei sind finden zueinander auch wenn wir uns nie wieder sehen werden." Ihre Stimme erstarb fast als sie das sagte, aber sie waren docch noch verständlich.
    "Du hast Recht, vielleicht ist es besser......" Miriam trat auf ihn zu und hielt ihm ihre geöffnete Hand hin "Dann gib mir einen Dolch und ich werde es sofort machen. Versprich mir, dass er mir folgen wird wenn er es nicht schon längst ist."
    Miriams Hand zitterte als sie ihm diese hinhielt aber der Ernst sprach aus ihrer Stimme.

    Sofort gehorchte sie und ließ sich auf die Beine ziehen und blieb vor ihm stehen. Schnell hatte sie seine Hand wieder losgelassen, schließlich wollte sie nicht, dass er sich von ihr bedrängt fühlte. Das war auch der Grund warum sie einen Schritt nach hinten ging und nicht zu ihm aufsah. Was sollte sie denn nur auf seine Frage antworten? Was wollte er hören und was nicht?
    "Weil wir uns lieben Herr. Über alles und über den Tod hinaus." Vorsichtig faltete sie ihre Hände vor der Brust zusammen und sank in ihrer selbst zusammen. Sie hatte Angst etwas falsch zu machen, ihn vielleicht zu erzürnen, denn sie wusste ja nun, dass er das Leben in der Hand hatte von Cato. Sie wollte es nicht riskieren etwas falsches zu machen, das könnte sie sich niemals verzeihen.

    Dieser Mann schien einfach nicht zu wissen was er wollte und am liebsten hätte sie ihm eine gescheuert und sie wusste, dass sie nahe dran war es zu tun. Vielleicht brauchte er es einfach mal um wieder zur Vernunft zu kommen. Sie saß noch einen Moment auf den Boden und sah sich das Gras schön, welches schon langsam begann etwas welk zu werden an ein paar Stellen. Es war ihr vorher gar nicht aufgefallen. Als sie ihren Kopf wieder anhob sah sie wie er den Dolch wieder in der Hand hatte und seufzte. Was sollte sie noch sagen und machen? Was wollte er denn wirklich von ihr?
    Sie selber stand nun auch wieder auf und sah ihm nach. Das schnelle Aufstehen war gar nicht gut für ihren Kopf gewesen und sie merkte wie ihr etwas schwinlig wurde, aber es legte sich nach ein paar Sekunden der Schwärze. "Was? Was ist mit ihm und was ist mit mir und vor allem was verlangst du von mir Marius? Ich bin hier, ich will dir eine Freundin sein, ich will für dich da sein, aber du willst alles und noch viel mehr. Warum gibst du dich nicht erst einmal damit zu frieden was man die anbieten kann? Warum willst du alles sofort?"
    Ihre Stimme war brüchig und zitterte und sie war ihm langsam gefolgt, denn die Angst war immer noch da, dass er etwas unüberlegtes machen konnte. "Was, Marius?"

    Miriams zarte Züge zeigten, dass sie nicht wusste was das hier sollte und, dass sie sich auf keinen Fall wohlfühlte. Als er dann auch noch um sie rumlief wie ein lauernder Löwe spannten sich ihre Muskeln unter ihrer Haut an und sie zog fast ihren Kopf ein. Es traf sie wie ein Schlag als er begann zu sprechen und dabei Cato erwähnte. Nun brauchte er seinen Namen nicht mehr zu nennen, denn sie wusste auch so wer nun vor ihr stand. Es war Catos Herr, der Mann der das Leben von Cato in der Hand hat oder hatte? Ihr Herz klopfte auf einmal immer schneller und sie sah ihn aus großen Augen an.
    Sie hatte es schon einmal gesagt, wenn sie könnte würde sie Cato retten und wenn es ihr Leben kosten würde denn es war einzig alleine ihre Schuld gewesen, dass er in diesen Schlamassel gelandet war. Langsam fiel sie vor ihm auf die Knie, wie damals als sie es bei Livianus getan hatte und ergriff seine Hand. Sie wollte ihm ihre ganze Demut zeigen und beweisen.
    "Wenn ich ihn mit meinem Leben davor bewahren könnte würde ich für ihn sterben, denn all das war meine Schuld und nicht seine, Herr. Ich bitte dich ihn zu verschonen. Nehme lieber mein Leben als seines, denn er hat es nicht verdient. Ich bitte dich Herr, verschone ihn." Ihre Stimme klang mehr als nur verzweifelt und sie wusste nicht wie sie ihm ihre Ehrlichkeit glauben machen sollte.

    Miriam war es schn lange nicht mehr gewohnt mit einer solchen herrischen Stimme angesprochen zu werden, ausser das letzte mal in Germanien wo man sie und Cato verhörte war es bis jetzt seit dem sie bei Livianus war nicht mehr dazu gekommen. Sein Blick gefiel ihr nicht und sie fühlte sich immer unbehaglicher in seiner Gegenwart. Auch wenn sie Miriam war konnte sie sich trotzdem zurückhalten um nichts dummes zu machen, denn so lange sie nicht wusste mit wem sie es eigentlich hier zu tun hatte war es besser den Mund größtenteils zu halten.
    "Ich bin Miriam" bestätigte sie seine Frage.

    Sie wusste nicht warum sie hier her kommen sollte und wer sie sprechen würde wollen, deswegen ging sie nur ganz langsam und vorsichtig durch das Peristylium. Sie hatte ein wenig kein gutes Gefühl bei der Sache und sah einen Mann da stehen, den sie zuvor noch nie gesehen hatte. Vielleicht etwas wegen dem Legatenring und dem Geschehen in Germanien, etwas anderes konnte sie sich nicht vorstellen.
    "Du wünschst mich zu sprechen Herr?"

    Sie versuchte das Beste aus ihrer Situation hier zu machen. Miriam konnte ihren Herrn immer noch nicht verstehen, dass er mit ihr so gut umging auch wenn sie so viel schon angestellt hatte. Sicher hätte sich jeder andere Sklave darüber gefreut und wäre im Dreieck gehüpft, aber sie war es einfach nicht gewohnt. Heute wollte sie die ganzen Zimmer putzen und die Betten frisch machen wie es sich gehörte.
    Die Tür wurde von ihr geöffnet und sie betrat das Cubiculum von Licianus mit einem Eimer und einem Lappen um den Boden zu wischen. Hinter sich schloss sie die Türe wieder und stellte die Sachen an den Rand. Als erstes würde sie das Bett neu machen, auch wenn es irgendwie schien, dass niemand da drinne schlief. Sie sah ihren Herrn sowieso viel zu selten, was sie auf der einen Seite schade fand, denn gerne würde sie sich mal länger mit ihm unterhalten. Immer noch fühlte sie sich merkwürdig verbunden mit ihm, seit diesem Tag in seinem Cubiculum in Germanien. Doch nun wollte sie sich nicht so viele Gedanken darüber machen und ging zu seinem Bett um die Laken zu erneuern.


    Als sie damit fast fertig war und die benutzen Laken etwas zusammenlegte um sie besser tragen zu können wurde ihr auf einmal schwarz vor Augen und sie fühlte einen ehftigen Stich in ihrem Bauch, nach dem sie auch sofort griff und die Laken fallen ließ. Dieses Stechen schien durch ihren ganzen Körper zu wandern und füllte ihren ganzen Geist mit aus. Miriam krümmte sich zusammen und stöhnte leise auf. Das Schwindelgefühl ließ nicht nach und wurde nur noch schlimmer bis ihr übel wurde und sie zu Boden fiel. Ihr Gesicht war feucht und sie fiel in eine Ohnmacht. Was sie hatte wussten wohl nur die Götter....oder war es doch ganz klar was es zu sein schien?

    Tränen waren ihr in die Augen gestiegen und sie wusste nicht was sie noch sagen sollte. Der Dolch lag immer noch in ihrer Hand und ihr Blick folgte seinen Bewegungen. Sie konnte Marius nicht verstehen und dann doch wieder, es war alles einfach viel zu verworren, als das man einen klaren Gedanken fassen konnte. Sie machte keine Anstalten wegzulaufen als er auf sie zu kam und sie ließ es auch zu, dass er nach ihrer Hand greifen konnte in der die Waffe lag. Schon wieder passierte etwas in ihr als er sie so anschaute und langsam öffneten sich ihre Finger und der Dolch fiel wieder auf den Boden und landete dort im hohen Gras.


    "Du hast nicht weniger vor als ich Marius. Ich werde dich nicht einfach so gehen lassen, denn du bist der einzigste Freund den ich habe und ich will, dass du bei mir bleibst" kam es geflüstert über ihre Lippen. Ganz langsam glitt ihre freie Hand zu seinem Gesicht und legte sich dort auf seine Wange. Sie schaute zu ihm auf, wie schon einige Male zuvor. "Bitte. Tu mir das nicht an" flüsterte sie und strich seine Wange entlang. Sie wusste nicht was sie fühlen sollte und fühlte sich so leer. Es schien immer wieder zu kommen, jedes Gefühl und dann war da noch Cato, aber Marius war auch da. Miriam wusste einfach nicht mehr weiter, es schien alles so schwer.


    "Du hast schon lange einen Platz in meinem Herzen eingenomm. Und ich kann hier nicht alleine leben."

    Miriam stand einfach nur da und wirkte noch kleiner als sie war, fast wie ein Kind. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass er so viel für sie tun wollte und fühlte sich jetzt noch schlechter als zuvor. Wie gerne würde sie doch alles wieder gut machen was sie angestellt hatte, denn dieser Mann vor ihr hatte ein wahrhaftig gutes Herz und sie hatte ihm solch einen Kummer bereitet. "Ja Herr, ich werde mich um alles kümmern was notwendig sein wird." Sie würde ihn nicht schon wieder enttäuschen und alles so gut machen wie sie es konnte, nein sie würde es noch besser machen, damit er wusste wie dankbar sie ihm doch war.


    Als er so ging, mit gesenktem Kopf wäre sie ihm am liebsten nachgelaufen. Er erinnerte sie an den Tag wo sie ihm in seinem Cubiculum gefunden hatte und das machte ihr Angst. Sie musste irgendwie einen klaren Kopf bekommen und suchte eine Schüssel mit kaltem Wasser auf um sich etwas davon über ihr Gesicht laufen zu lassen. Wo Cato nun war?

    Sie konnte nicht fassen was er da sagte und es war wohl gut so, dass sie alleine hier in den Sklavenunterkünften waren denn jeder andere hätte ihn wohl für verrückt erklärt. Ihr Herz schlug schneller und sie konnte nicht sagen warum es das tat, aber sie spürte ein Glücksgefühl und gleichzeitig solche Unverständnis in sich aufsteigen, dass es schon fast weh tat das zu spüren. Cato sollte vielleicht wieder zu ihr zurück kommen?


    "Herr, warum tust du das? Warum willst du mir helfen wenn ich es doch gar nicht verdiene? Ich kann das nicht verstehen, jeder andere hätte mich schon zwei mal ans Kreuz schlagen lassen."


    Miriam versuchte in seine Augen zu sehen um zu ergründen warum genau er einer Sklavin so viel Hilfe anbot. Sie hatte das alles nicht verdient und das wusste sie. Zu viel hatte sie sich schon geleistet und doch war sie ihm dankbar und wusste nicht wie sie diese Dankbarkeit jemals ausdrücken sollte. So stand sie vor dem großen `Soldaten`und sah ihn einfach nur an.

    Ihre Augen weiteten sich. Sie durften Cato nicht zurück bringen. Sicher würde sein Herr ihn töten lassen und das konnte sie nicht zulassen nicht weil sie es doch gewesen war die diese Idee hatte. Warum ihn bestrafen wenn man sie dafür bestrafen müsste? Sie konnte nicht verstehen, dass Livianus sie schon wieder davonkommen ließ und sah es schon fast als Strafe an. Lieber wäre sie geschlagen worden als zu hören, dass man Cato an seinen Herrn weiter gab. Sie hatte ihn nicht einmal sehen dürfen und wieder spürte sie einen weiteren Stich in ihrem Herzen.


    "Mir nicht aber was ist mit ihm? Bitte kannst du denn gar nichts machen um ihn zu schützen. Ich weiß ich verlange viel, viel zu viel wegen dem was ich getan hatte. Lass nicht zu, dass sein Herr ihm etwas antut. Ich flehe dich an, Herr, lass es nicht zu."


    Panik schwang in ihrer Stimme, die angefangen hatte zu zittern. Sie hasste sich immer mehr je mehr sie erfuhr. Miriam hatte seinen Herrn nie kennenlernen können, aber von dem was sie wusste traute sie ihm zu, dass er ihn töten würde, denn er hatte ihn hintergangen genauso wie sie Livianus hintergangen hatte, aber er tat ihr nichts.


    "Ich würde jede Strafe entgegen nehmen um Cato dafür zu schonen was ihm blühen wird."
    Miriams Herz begann immer schneller zu schlagen und all die Worte von Livianus konnten kein Trost sein. Sie war dennoch hier wieder in einem Gefängnis in einer fremden Umgebung. Sie hätte ihrem Leben ein Ende machen sollen als sie die Gelegenheit zu hatte. Beschämt wegen ihrer Gedanken und Worte sah sie auf die Seite.

    Seine Worte waren so unverständlich und doch gleichzeitig so klar, denn sie verstand sehr wohl diese Worte, aber konnte nicht fassen, dass sie auss einem Mund kamen, hatte er doch gar nichts getan. So schob sie ihn ein Stückw eit von sich weg und hatte ihre Hände an seinen Schultern liegen.
    "Du verursachst Scherereien? Was ist mit mir? Was soll ich sagen Marius?"
    Mittlerweile hatte sie Verständnis für seine Gedanken an diese Sklavin die verschwunden war, denn sie hatte es ja am eigenen Leib erfahren müssen wie es war wenn man jemanden verlor und glaubte ihn nie wieder zu sehen.


    "Was hast du getan, dass du wen auf dich bringst? Nichts! Zumindest sehe ich niemanden der sauer auf dich sein müsste. Ich im Gegensatz müsste hier sitzen und endlich ein Ende machen. Verrate Menschen die mir etwas bedeuten, die es gut mit mir meinten" steigerte sie sich rein und hatte auf einmal den Dolch in der Hand und stand auf. Sie hielt ihn einfach nur fest.


    "Wo habe ich denn Cato? Ich hatte ihm den Floh ins Ohr gesetzt und ihn gefragt ob er mit mir gehen würde und nun? Ich hab ihn da reingerissen und wer weiß schon was aus ihm werden wird, vielleicht habe ich ihn in den sicheren Tod getrieben."


    Ihre Finderknöchel traten schon weiß hervor, so fest umklammerte sie den Griff des Dolches.

    Warum immer vor ihr, warum verdammt? Ihre Hände zitterten, die eine an seiner liegend und die andere in ihrem Schoß. Miriam war es gar nicht mehr möglich von ihm den Blick zu nehmen und als er auch noch fester drückte hätte sie wirklich fast aufgeschrien, denn das konnte er ihr nicht antun. Die Tränen konnten nicht lange von ihren Augen gehalten werden und so kullerten sie über ihre Wangen hinweg, über ihre Lippen und über ihr Kinn, immer weiter bis sie auf ihre Beine tropften. Ihr Götter, lasst es nicht zu....nicht deswegen...ich bitte euch. betete sie im Stillen vor sich hin.


    Bis sie regestrierte, dass er das Messer grade sinken ließ und es schließlich zu Boden fiel brauchte sie so ewiglange, dass sie das Gefühl hatte ihr Herz wäre stehen geblieben, aber es schlug weiter nur merkte sie es nicht. Am liebsten hätte sie ihm eine gescheuert, aber sie tat es nicht sondern nahm ihn sofort in ihre Arme, zog ihn zu sich und vergrub seinen Kopf an ihrer Schulter, während ihre rechte Hand sich auf seinen Hinterkopf legte und ihr linker Arm ihn umarmte. Ihr Gesicht hingegen vergrub sie an seinem Hals, wo sie zuvir noch gesehen hatte wie er sich leicht schnitt.


    "Warum, warum, warum?" flüsterte sie immer wieder aufs Neue unverständlich oder fast nicht zu hören und drückte ihn dabei fest an sich. Es drehte sich alles, weil sie sich wieder die Schuld an allem gab. Miriam versuchte sich nicht vorzustellen was passiert wäre, wenn ihr Weg nicht hier entlang gegangen wäre.




    Es war alles so neu, das Land, dieses Haus, einfach alles. Sie wusste nicht wie sie sich an all das gewöhnen sollte. Es war noch gar nicht so lange her, da wurde sie aus Hispania gerissen und musste sich mit Germanien anfreunden und nun war es Italia. Der Einschnitt war groß, nicht nur was die Länder beztraf sondern alles, einfach alles. Sie wusste nicht mehr wie sie denken sollte und fühlte sich einsam und verlassen. Miriam kam sich vor als hätte sie ihre Seele in Germanien gelassen, als hätte man sie ihr dort geklaut und aus dem Leib gerissen um ihr eine Strafe für das ganze leben aufzubrummen.
    Der Gebäudekomplex schien so aufgebaut wie immer und doch war er so anders. Sie wusste nicht ob sie sagen sollte freundlicher oder nicht. Auch warum sie sich hier wieder frei bewegen durfte, sie hatte das alles immer noch nicht verstanden und stackste nun vorsichtig überall rum um sich einzugewöhnen und so ging sie auch in den Garten, der einzige Ort an dem sie ein wenig Freiheit spüren konnte und durfte, denn raus konnte sie nicht soviel sie wusste, aber sie konnte es verstehen.


    Der Garten war wunderschön ein Ort an dem manb wirklich alles vergessen....


    Miriam erstarrte als ihre Augen das Geschehen nur wenige Meter von ihr entfernt wahr nahmen und sie brauchte eine halbe Ewigkeit bis sie bereit war das zu verarbeiten was ihre Augen ihrem Geist mitteilen wollten. Bitte nicht wollte sie rufen, doch ihre Stimme versagte und es kam kein einziges Wort, nichts.....


    Ihr Körper wollte sich nicht wirklich bewegen, aber irgendwie was sie dann doch bei ihm kniete mit einem mal vor ihm im Gras und sah ihn aus großen Augen an. Unfähig etwas zu sagen legte sie eine Hand auf seine, an dem Messer, an seinem Hals. Er durfte das nicht tun. Tränen stiegen in ihre Augen und sie wünschte etwas sagen zu können, aber es geschah nicht, einzig alleine ihr Blick traf ihn.


    War das nun auch wieder ihre Schuld? Hatte sie dies wieder einmal hochbeschworen? Sollten sie nicht wenn überhaupt diesen Weg zusammen gehen? Sie hasste sich schon wieder mehr, von Sekunde zu Sekunde......

    Ihre Gedanken stockten und sie sah verwirrt zu Boden. Sie hatte sich die ganze Zeit ihre Strafen ausgemalt und damit gerechnet, dass er sie vielleicht verkaufen würde oder schlimmstenfalls exekutieren lassen würde, obwohl sie immer an sein Herz geglaubt hatte. Ihr Blick drückte Unverständnis aus als er sie sanft nach oben zog und sie ihren Blick vorsichtig zu ihm nach oben lenkte.


    "Keine Strafe? Ich habe dich doch hintergangen. Ich habe dein Vetrauen ausgenutzt, weil ich eine dumme Idee hatte. Ich hasse mich dafür selbst" flüsterte sie und senkte wieder ihren Blick bevor sie ihn wieder anhob. "Es tut mir leid für die Schande die ich dir bereitete und der Ring den ich nicht mehr habe."


    Ja an diesem Tag hatte sie alles vermasselt und sie spürte immer noch die Hände des Legionärs, wie er sie angefasst hatte und weswegen alles eskaliert war. "Ich habe diese Gnade nicht wirklich verdient" meinte sie. "Ich habe Cato da mit reingezogen, was ist mit ihm? Wo ist er und was wird geschehen?" Miriam hatte Angst um ihn, Angst davor, dass sein Herr etwas schlimmes mit ihm machen würde. Sie würde seine Strafe auf sich nehmen, denn es wa ihre alleinige Schuld.

    Er entschuldigte sich bei ihr? Bei einer Sklavin die ihm solche Shcande bereitet hatte? Sie musste sich ganz bestimmt verhört haben, das konnte er nicht gesagt haben, nicht nachdem sie ihn so enttäuscht hatte. Sie glaubte nicht, dass sie jemanden noch einmal so verziehen würde, wenn man sie so hinterging und sie erwartete es auch nicht von ihm.


    "Livinaus, Herr" begann sie und ließ sich vor ihm auf die Knie sinken, nahm seine Hand in ihre und lehnte ihre Stirn an seine Hand an. "Ich kann nicht ungeschehen machen was geschehen ist, auch weiß ich, dass man mir keinen Glauben schenkt und eine Entschuldigung ist zu wenig, deswegen werde ich meine Strafe annehmen egal wie sie ausfallen mag."


    Sie schloss ihre Augen, sah Cato vor sich und spürte die brennende Frage auf ihrer Zunge über seinen Verbleib, aber sie stellte sie nicht.


    Sie hasste sich so sehr dafür was sie getan hatte, aber am Tor hatte sie doch umkehren wollen, wenn die Soldaten nicht gewesen wären, wäre nie etwas geschehen, niemals wäre rausgekommen, dass sie hatte gehen wollen um für immer mit Cato zusammenzusein, aber es war zu spät.

    Ihre Gedanken waren nicht hier sondern ganz weit weg, vielleicht sogar noch in Germanien selbst. Vielleicht versuchte sie grade rauszufinden was hier schied gelaufen war und warum sie Menschen hinterging, die sie nie so behandelt hatten wie es andere taten. Miriam begann sich zu hassen, dafür was sie getan hatte und sie würde jede Strafe hinnehmen, auch wenn es ihr Ende bedeuten würde. Sie hatte es nicht anders verdient. Es waren verschiedene Bilder die ihr durch den Kopf gingen, auch von dem Tage an, an dem sie eigentlich eine Bindung zu ihrem Herrn gefunden hatte, aber sie hatte diese Bindung durchtrennt.


    Was würde sie nicht alles tun um es wieder rückgängig zu machen. So viel und doch hatte sie keine Macht mehr dazu. Es war alles vorbei....... sie kam nicht dazu weiter zu denken, denn sie wurde gestört und diese Stimme..... sie kannte sie und wusste auf der Stelle zu wem sie gehörte. Ihr Herz schien aufzuhören zu schlagen, aber das wollte sie nicht zulassen. Sehr langsam hob sie ihren Kopf an und wischte sich schnell mit den Fingern über das Gesicht.


    "Hier bin ich, Herr" sagte sie und stand schnell von ihrem Lager auf um nach vorn ins dämmrige Licht zu treten. Miriam traute nicht ihren Blick so weit zu heben, dass sie ihn ansehen konnte, sie wusste nicht einmal was sie zu ihm sagen wollte, denn eine einfach Entschuldigung würde niemals ausreichen.

    Der Tross der Sklaven musste auch hier entlang und einer der Oberen sprach zu den Wachen, dass dies die Sklaven des Legaten waren und man sie bitte durchlassen möge. Auch Miriam war wieder oder immer noch unter ihnen und bekam immer noch nicht wirklich mit was hier eigentlich geschah. Es war wieder eine fremde und neue Umgebung an die sie sich gewöhnen sollte. Sie wusste nicht wo dies noch alles enden würde.