Doch bevor Sura sich schlafen legen kann, wird er noch von Nepos angesprochen: "Sag' mal, Sura, wo kommt denn auf einmal dieser Offizier Sebastianus her? Er scheint ein etwas zerstreuter Zeitgenosse zu sein..."
Beiträge von Marcus Decimus Nepos
-
-
Zitat
Hat zwar nicht direkt mit der Sache zu tun: Hab aber mal in einer Vorlesung zu "Kirchengeschichte"gehört, dass Paulus selbst nie in Rom gewesen ist. Dies geht laut Prof aus einem der Römerbriefe hervor. D.h. er war nie Bischof der römischen Gemeinde (was ja bereits ein Anachronismus wäre, da es um diese Zeit noch kein Monepiskopat gab, sondern nur kollegiale Strukturen) noch fand sein Martyrium in Rom statt (man erinnere sich an "quo vadis?").
Meinst du nicht Petrus? Paulus wird niemals als Bischof von Rom genannt, aber seine Anwesenheit dort schon. Das Petrus in Rom den Märtyrertod fand, steht mW auch nicht im NT, sondern findet sich erst bei den Kirchenvätern.
-
Zitat
Diskreditierend, nur weil ich davon ausgegangen bin, daß du die Bibel wortwörtlich nimmst und du nicht den Anschein erweckt hast, als würdest du weitere Literatur zu Rate gezogen haben?
Zugegeben, zu der Äußerung habe ich mich hinreißen lassen und sie ist sicherlich nicht angebracht, allerdings war auch deine Kritik weit entfernt von objektiver. Ich kenne nicht dein sonstiges Verhalten in Diskussionen (die im Internet ohnehin schneller an Schärfe gewinnen als im RL), hier erscheinst du mir arrogant und wie schon erwähnt "oberlehrerhaft".
Aber du redest immer noch von von etwas ganz anderem als ich. Ich zitiere mich einmal.
ZitatNoch einmal: Es geht mir nicht um die Interpretation von Jesus' ursprünglicher Meinung (die Kirchengeschichte hat nämlich gezeigt, wie wenig das eine Rolle spielen muss), sondern einzig und allein um die historisch relevante (!) Umsetzung der Urchristen!
Ließ die Apostelgeschichte (dir dürfte sicher bekannt sein, dass Lukas einen sehr guten Leumund hat), welche für die Urchristen ohne Zweifel eine wichtige Quelle darstellte. Das dürfte dir u.U. mehr helfen als eine Einführung in das Alte Testament. Von daher bezweifle ich auch nicht deine Ausführungen über Jesaja-Jesus.
-
Zitat
Danke Miles. Aber nicht Civis sondern Magister bitte.
"Wir ihr wünscht, Magister!" bestätigt Nepos die Anrede, ist er sich doch der Bedeutung der Person bewusst.
Interessiert sieht er dann zu dem kleinen Trupp Vigiles.
-
"Nun, du bist beileibe kein unansehnlicher Sklave, Darius, und ich bin sicher, Livianus hat auch nicht geknausert, als er dich käuflich erwarb - doch hier am Eingang darf deine Zunge nicht hinter deinen körperlichen Fähigkeiten zurückbleiben. Wie du weißt ist dein Herr ein einflussreicher Mann und empfängt viele ebenso einflussreiche Persönlichkeiten, die unter Umständen größere Probleme damit haben, mit einem ungeschliffenen Kerl an der Porta schwatzen zu müssen um eine selbstverständliche Auskunft zu erhalten, als ich es habe, der ich nur ein junger Miles bin... Vielleicht überdenkst du einmal meine Worte, auch wenn mir die Erziehung der Sklaven meines edlen Bruders wahrlich nicht obliegt!" lächelt Nepos kurz, bevor er ernst fortfährt: "Welcher Decimer hält sich denn noch in der Casa auf? Sind alle nach Tarraco aufgebrochen?"
-
"Gut, Darius! Du musst wissen, dass du in deiner Funktion als Ianitor auch Aushängeschild für die Casa Decima bist... Ich bin der Bruder deines Herren und weiß, welch' edler Römer er ist und wie gut er seine Rolle als Herr des Hauses ausfüllt, doch ein Fremder könnte verwundert sein, wenn er so schlecht am Eingang behandelt wird... Das kannst du doch verstehen, oder Darius?" belehrt der junge Mann.
Sim-Off: Wirklich nichts für ungut! Will dir nicht auf die Füße treten, aber imho sollte man auch schonmal den Standesunterschied beachten :D!
-
Zitat
Aha. Werden bei dir Leute immer so tituliert, die um halb eins in der Früh noch theologische Fachbücher und Vorlesungsmitschriften wälzen? Interessant... Unterlass solche Aussagen in Zukunft.
*hüstel
Na hör mal, wer hat denn hier mit diskreditierenden Formulierungen angefangen und meine Quellenarbeit und Argumentation so ins lächerliche gezogen? Kostprobe:Zitatirgendwelche Verse komplett aus dem Zusammenhang gerissen und hemmungslos mißgedeutet und mißverstanden...
Mhm, das kommt davon, wenn man sich die Bibel ohne zusätzliche Lektüre zu Gemüte führt, etwas ganz fatales, sollte man nicht machenWie ist das nochmal mit dem Wald und wie man hereinruft?
ZitatGib mir eine Literaturliste, ich will das nachlesen, was du hier erzählst. Keine populärwissenschaftlichen Sachen, nur wissenschaftliche Monographien von anerkannten Theologen bzw. Historikern.
Was denn jetzt konkret? Die Apostelgeschichte kann man in jeder Bibel finden. "Das Ende in Rom" kannst du dort in 28,16ff lesen.
Als Einstieg helfen auch die Kommentare der Einheitsübersetzung.Ich weiß nicht, wann ich wieder in der Uni-Bib bin, aber in der Zwischenzeit kannst du mir ja mal deine Literatur sagen, ich habe ja nie behauptet, ich hätte die Wahrheit für mich gepachtet...
-
"Wie ist dein Name, Sklave?" fragt Nepos ernst. "Nun, wenn dein Herr Livianus nicht in Rom ist, dann hält er sich doch irgendwo anders auf, oder?"
-
Zitat
Mhm, das kommt davon, wenn man sich die Bibel ohne zusätzliche Lektüre zu Gemüte führt, etwas ganz fatales, sollte man nicht machen.
Da stimme ich dir zu, leider zeigt dein nächster Absatz nichts anderes als gesundes Halbwissen, was dann allerdings kombiniert mit oberlehrerhaften Allüren noch weniger entschuldbar wirkt...
ZitatDie Grenzen der Welt, die du da ansprichst, sind nicht zu 100 % im geographischen Sinne zu deuten. Wenn du dir die Orte ansiehst, die Jesus da angesprochen hat - Jerusalem, Judäa, Samarien - sieht man hier doch eine ganz zentralistische Sichtweise auf das Gebiet des heutigen Palästina bzw. Israel. Warum hat Jesus dabei nicht auch Rom in die Liste aufgenommen? DIE Weltmacht schlechthin, die den größten Teil der bekannten Welt beherrschte? Weil es ihm nicht darum ging, oder anders gesagt: ihn nicht interessierte. Bedenke mal: Jesus hat so sehr und so oft mit seinen Handlungen und seinen Worten sich auf Jesaja bezogen, daß es unwahrscheinlich und inkonsequent wäre, jetzt auf einmal einen kompletten Bruch zu starten.
Wieso Jesaja? Einer der bedeutendsten Propheten des Alten Testamens, klar. Aber ganz wichtig waren bei ihm die Gerichts- und Heilsworte über Zion und Judäa. Darin geht es um die Katastrophe und die Wiederherstellung des Judentums. Explizit nur des Judentums, keine anderen Völker.
Gut, was hat das mit Jesus zum tun, wirst du dich fragen. Sogar ganz viel. Jesus wollte das Judentum "wiederherstellen", wenn man so sagen will. Und er bediente sich - der Tradition gemäß - von den Propheten, und damit auch von Jesaja und Jeremia. Der berühmte Einzug nach Jerusalem auf dem Esel zum Beispiel... direkt abgekupfert von einem der beiden (angesichts der Uhrzeit wird man wohl hoffentlich nicht von mir verlangen, die beiden Bücher da durchzulesen).
Also wenn Mission, dann nur innerhalb des Judentums, nicht außerhalb. Auch in Lukas.Thema verfehlt und zudem der Beweis, dass du die Apostelgeschichte nicht kennst. Es ging mir nicht darum, wie Jesus die Worte gemeint hat, sondern wie die Urchristen sie interpretierten!
Die Addressaten des Lukas' Evangelium waren stets Heiden und Heidenchristen. In seinen Schriften finden sich weit weniger Bezüge zum Judentum als bei Matthäus, und ist deswegen bis zum heutigen Tage in Gottesdiensten beliebter als das Werk für Judenchristen, eben weil es ohne Vorkenntnisse problemloser aufgenommen werden kann.
Zu den angesprochenen geographischen Angaben:
Die Missionschronik kennt drei Teile: Die Kirche in Jerusalem, die Kirche in Judäa und Samarien und schließlich "Die Kirche unter den Völkern". Kommt dir diese Aufzählung bekannt vor? Und jetzt rate mal in welcher Stadt die Apostelgeschichte endet... Richtig, in Rom! Völlig abgesehen davon, was Jesus ursprünglich gemeint haben könnte, sieht der Verfasser der Apostelgeschichte offensichtlich Rom als endgültiges Ziel an.ZitatEs war eine notwendige Voraussetzung, damit die Nichtjuden, die zum Christentum konvertieren wollten, tatsächlich in die Gemeinschaft aufgenommen werden, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Du verkennst die Bedeutung: diese Entscheidung ist gleichzeitig Symptom für den Abnabelungsprozess der urchristlichen Gemeinden vom Judentum! Zumal das von dir eingestandene Ereigniss doch kausal im Zusammenhang steht mit der Missionierung im Westen.
Noch einmal: Es geht mir nicht um die Interpretation von Jesus' ursprünglicher Meinung (die Kirchengeschichte hat nämlich gezeigt, wie wenig das eine Rolle spielen muss), sondern einzig und allein um die historisch relevante (!) Umsetzung der Urchristen!
-
Zitat
Aus der Apostelgeschichte zu zitieren ist zwar ganz nett, aber du hast einfach irgendwelche Verse komplett aus dem Zusammenhang gerissen und hemmungslos mißgedeutet und mißverstanden.
Dem widerspreche ich. Meine Aussage war und ist, dass sich der Missionierungsauftrag ganz konkret in der Apostelgeschichte finden lässt!
Die von Jesus stammende Äußerung findet man schon in Apg 1,8: Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Welt.
Den größten Teil des Werkes Lukas' nehmen also folgerichtig die "Missionierungsreisen" ein.ZitatWenn du nämlich die ersten beiden Verse im besagten Kapitel durchlesen würdest, würdest du sogleich feststellen, daß hier nicht von Mission die Rede ist, sondern um Heiden, die zum christlichen Glauben konvertieren wollten. Es geht in diesem Kapitel um die Frage, in wie weit sich die ehemaligen Heiden an die mosaische Lebensweise wie zum Beispiel die Beschneidung, die Einhaltung des Sabbat und die vielen und wahrlich sehr komplizierten Ernährungsgebote halten sollen.
Ich habe doch nie was anderes behauptet! Das Ablegen dieser jüdischen Riten war unbedingt notwendige Voraussetzung zur Mission des hellenistisch-römisch geprägten Westen.
-
Zitat
Das wir mit alle Mitteln Menschen aus unsere Kongregation darran hinderen sich ein andere zu zu wenden ist unsin, starker noch...blanker unsin
Wenn du mit "wir" die Juden des 1. Jahrhunderts meinst, dann ist deine Aussage Unsinn, starker noch... blanker Unsinn!
Selbstverständlich versuchten der Hohe Rat und die insb. die Pharisäer diese "Sekte" zu verhindern. Stichwort ist hier "Stephanus" oder "Saul", der die Urchristen verfolgte und sich erst dann Paulus wandelte... -
"Lässt du dir jedes Mal jede Kleinigkeit aus der Nase ziehen, Servus? Eine schlechte Angewohnheit für einen Sklaven, der sich um das Vestibulum kümmert, nicht wahr?" fragt Nepos streng, obwohl es ihm etwas peinlich ist, nicht zu wissen, wo Livianus momentan weilte...
-
Das Gesicht des Sklaven kennt Nepos noch nicht, doch er war ohnehin nur selten in der Casa Decima Mercat... Casa Decima!
"Bringe mich zu meinem Bruder Livianus, Servus!"
-
Sim-Off: Warte mal auf die anderen Miles *hüstel
-
"EINS" bellt die Zählung des Princeps Prior und alle Miles gehen in die Hocke, nur um danach wieder hinauf zu schnellen. "ZWEI"-"DREI"-"VIER" folgen im raschen Tempo.
Schnell sind allerdings einige Miles aus dem Takt. "Lucullus" fällt hier besonders auf, als ob seine hochroter Kopf eine aufsehenerregende Laterne wäre. Endlich erklingt ein erlösenden "DREIßIG" und die Urbaner können stehen bleiben. Mit Rüstung sind Kniebeugen wirklich schwerer, als man denken würde.
Sim-Off: Ich war mal so frei, Sura ein bisschen reden zu lassen. Hoffe das ist in deinem Sinn!
-
Nepos folgte der Anweisung, und es würde ihn überraschen, sollte einer seiner Kameraden dieser einfachen Order nicht Folge leisten.
-
Die rechteckige Aufstellung, die natürlich auch beim Laufen beibehalten wurde, als "Haufen" zu bezeichnen, ist vielleicht etwas unfair vom Princeps Prior. "Was meint er wohl mit Viereck?" flüstert Nepos dem Kameraden Vibius hinter ihm zu. Wollte er etwa einen Würfel bilden lassen? Doch trotzdem finden sich die Miles in ordentlichen Reihen ein - eigentlich werden aus 2 Reihen lediglich drei, so wie es beim Exerzieren üblich ist...
-
Zitat
Über Farben kann man streiten!
Nein, grundsätzlich lässt sich über Geschmack nicht streiten!
Mir wäre das Grün einfach viel zu grell. In Verbindung mit dem Rot...ZitatDie Minerva sieht überall fast wie Athene aus, ist ja eigentlich auch das gleiche.
Ist später zum gleichen gemacht worden, ja. Ist natürlich nicht was für jede Gens, diese dekandenten Umgangsformen und Gottesbilder aus dem Osten zu übernehmen!
-
Zumindest in diesem Beispiel finde ich die Farbgebung schrecklich!
Die Minerva sieht mir etwas zu griechisch aus... War auch in Rom der "Athene-Style" üblich?
-
"Salve Civis!" grüßt Nepos noch ein Stück zackiger als sonst, entstammt sein Gegenüber doch aus einer der edelsten Gens des Imperiums! "Der Kamerad wird dich zum Officium bringen..." nickt er in Richtung eines anderen Wachsoldaten.
Gemeinsam brechen die Beiden zum Officium auf.