@Sura: Die IV. Centurie soll die Lastkähne bedienen, also nix mit Kanal... Und so demütigen würden uns die Offiziere dann doch nicht wollen, dass die Urbaner "schwimmen" müssten! 
Zusammen mit seiner Kolonne wendet sich Nepos den ominösen Lastkähnen zu. Immer noch freut er sich, dass gerade seine Centurie mit dieser "leichten" Aufgabe betreut wurde.
Gibt es eine Beschreibung der Arbeit, oder zumindest der Örtlichkeiten?
Weniger um zur Diskussion beiutragen, sondern viel mehr, um seine Zustimmung auszudrücken, ruft Nepos: "Meine Stimme hat er sicher, als Praefectus Castrorum war er einer der engagiertesten Urbaner im Stab! Ich mache mir keine Sorgen, dass er uns Plebejer schlecht vertreten sollte!"
Ich hatte den Test noch im PN-Fach, habe ihn mal an Decius weitergeleitet, damit der Arme nicht noch länger warten muss...
Bildung macht sich im Lebenslauf immer gut - außerdem hatten die meisten Kameraden schon bestanden, da will Nepos natürlich nicht nachstehen. Also schreibt er sich bei der Schola Atheniensis ein.
Ich übernehme mal, wenn es erlaubt ist!
Nepos hatte keinerlei Erfahrung im Maurerhandwerk, wohl aber treten aus den zwei Centurien insgesamt 12 Mann hervor, darunter auch der Sizilianer Sextus.
Nepos flüstert zu Avitus, der neben ihm steht: "Na, was meinst du Kamerad... Stinkig wird's überall, aber wenn du mich fragst, fahren wir auf den großen Lastkähnen am besten..."
Sorry, IR war bei mir down, deswegen noch ein Nachtrag!
Noch im Gespräch mit Avitus
"Genau das meine ich, Avitus!" nickt Nepos grimmig, "Und die Herren Tribune scheinen nicht einmal zu merken, dass sie sich selber der Lächerlichkeit und dem Gespött der Römer preisgeben, wenn sie ihre Männer für so etwas hergeben, in Jupiters Namen! Meinst du irgendeiner würde es wagen, die Prätorianer zu so etwas heranzuziehen? Der Aufschrei wäre riesig! Und weißt du auch, warum man das jetzt mit den Urbanern macht? Weil die Vigiles uns mehr und mehr den Rang ablaufen, sag' ich dir! Der Präfekt der Vigiles hat ja sogar das Kommando über uns übernommen... natürlich nur kommissarisch, aber dann ist doch nur klar, dass der soviel Arbeit von seiner Truppe freischaufeln will! Wenn du mich fragst, dann sind die Nachtwächter eh für die Aufgabe besser geeignet - die Mannschaften sind doch eh alles keine Bürger, so wie wir es sind... Aber nein, die Urbaner müssen ja unbedingt den Kanal reinigen... Das schlimmste dabei ist, dass wir dabei unsere richtigen Aufgaben vernachlässigen: Wie lange wurde schon keine Patrouille mehr unternommen? Warum sorgen wir noch nicht bei den gerade laufenden Spielen für Ruhe und Ordnung! Soll ich dir was sagen, Avitus? Die Offiziere kraulen sich gegenseitig die Eier und wollen sich bei ihresgleichen gut Freund machen, und letzten Endes sind wir es dann, die die Suppe auslöffeln müssen... Im wahrsten Sinne des Wortes!" Der Decimer ist offensichtlich sehr unzufrieden mit dem Auftrag.
Befehl
"Na, dann mal los!" sagt Nepos mit übertrieben gespielt freudiger Stimme.
"Verstehe mich nicht falsch, Avitus!" hebt Nepos beschwichtigend die Hand. "Ich bin gerne in der CU und trage die Rüstung voller Stolz! Ich bin wahrlich kein Nörgler oder Querulant - aber was unsere Offiziere da abziehen ist eine Unverschämtheit! Pah!" schnaubt der schmalschultrige Miles, "Und dann der Quatsch mit dem Eid... natürlich habe ich geschworen dem Kaiser zu dienen, und das tue ich ja auch! Aber der Kaiser hat sicherlich nicht gesagt: 'Lasst den Kanal von der VI. Centurie der I. Cohorte der CU reinigen!'. Man kann auf vielerlei Weise dienen, Avitus, wir riskieren immerhin tagtäglich unser Leben... Die Senatoren dienen dem Kaiser auch, müssen die auch Latrinensteuer eintreiben? Wohl kaum!" Nepos' Stimme ist entschieden.
"Na, wenn der städtische Kanalreinigungsbeauftragte das sagt, dann wird es wohl so sein..." nickt Nepos bestätigend. "Ich bin übrigens Nepos!" hält er ihm die Hand zum Gruße hin.
Natürlich steht man nicht alleine am Tor, und so schiebt Avitus heute mit seinem Kameraden M. Decimus Nepos Wache.
Freundlich nickt dieser dem Neuling zu. "Dein erster Tag, was? Ist eigentlich keine schwere Arbeit, die meiste Zeit steht man nur 'rum und wartet... aber trotzdem, in letzter Zeit kam es zu einigen blutigen Zwischenfällen, bleib von daher wachsam!" Nepos blickt sich um, "In erster Linie natürlich, wenn Offiziere in der Nähe sind..." fügt er noch augenzwinkernd hinzu.
Auf das unauffällige Zeichen seines Princeps Prior strafft sich Nepos. Dies mochte eine riskante Situation werden, jetzt hieß es, achtsam zu sein!
Nepos gibt sich betont abgebrüht und und lehnt sich lässig auf dem Stuhl zurück, auf den der Centurio ihn "befohlen" hatte. Er hatte sich extra die Ärmel seiner rostroten Tunika abgerissen, um sich dem Ambiente der Lokalität besser anzupassen; außerdem prangen schwere Silberringe, die er sich von Kameraden geliehen hatte, an seinen dünnen Fingern. Nepos hofft inständig, dass diese Verkleidung authentisch wirkt...
Ansonsten verlässt er sich auf die Erfahrung seiner Vorgesetzten - allzu auffälliges Verhalten würde den Plänen der Urbaner wahrlich nicht entgegenkommen!
Nepos sieht von seinem Tagwerk auf, läuft zu Sura und salutiert: "Princeps Prior, Miles Nepos, melde mich wie befohlen!"
Doch anscheinend verkennen die Vorgesetzten das Problem ihrer Milites: Sie verstehen schon, dass die Arbeit gemacht werden muss - aber Rom quillt doch über vor Peregrini, Sklaven und Kriegsgefangenen; während die Urbaner doch alle stolze römische Bürger sind... Von daher kann man den Auftrag zur Kanalreinigung sehr wohl als ehrbeschneidend empfinden!
Von daher ist das einsetzende zustimmende Gemurmel auch nicht wirklich überzeugend, zumal manche der aufrührerischen Urbaner "einknickende" Kameraden böse anfunkeln.
In Nepos' Augen funkelt es und mit hochrotem Kopf steht er einige Augenblicke schweigend da und ringt mit sich selbst. Schließlich aber neigt er den Kopf: "Jawohl Tribun, ich nehme deine Ausführungen zur Kenntnis!"
Der Miles wusste, wann man besser schweigt. Auch die anderen Urbaner heben nicht die Stimme, obwohl auch keine echte Zustimmung oder Entschlossenheit erkennbar ist...
"Mit Verlaub, Tribun" fährt Nepos fort, "aber es ist doch so, dass nur römische Bürger in der Kohorte dienen. Wenn man nun die große Anzahl von Nicht-Bürgern in der Stadt betrachtet, die nur aufgrund der Gunst und Milde des Kaisers nicht verhungern... Sicher wollen wir Miles nichts lieber als dem Senat und dem Volke Roms dienen und die Ewige Stadt schützen, doch nicht wenige haben mit diesem 'Dienst' Probleme..."
"Wie gesagt, meine Schelte kann niemals das äquivalente Gewicht zu der meines Bruders Livianus haben, Darius... Dann sorge dafür, dass mir ein Bad hergerichtet wird!" befiehlt Nepos schließlich.
Nepos blickt hilfesuchend zu seinen Kameraden hinüber, die aber außer demselben Gesichtsausdruck nichts erwidern.
"Mit Verlaub, oh Tribunus!" beginnt er mit zittriger Stimme, die aber nach und nach fester wird "Es ist doch so, dass in der Cohortes Urbanae ausschließlich römische Bürger dienen, mit hervorragendem Leumund und bester Abstammung. Die Kanalreinigung aber ist, so erzählt man sich zumindest, eine Arbeit, die höchstens entlaufene Feldsklaven tun... Wir alle dienen Rom und seiner Sicherheit gerne, Tribun, aber die Stadt ist voller Sklaven, Peregrini und Proletarier, deren Heranziehung zur Arbeit wohl angebrachter wäre als wenn wir zu dieser Entwürdigung, denn so bezeichnen jetzt schon manche Kameraden diese Arbeit, hinabsteigen müssten."
Was freilich nicht die beste Reaktion ist, wenn man Ruhe aufkommen, und Gerüchte vermeiden will! Nepos wendet sich schulterzuckend den Kameraden zu.
Das Raunen und Gemurmel wird lauter und empörter...
Mehrere Miles, sicherlich um die zwölt Urbaner der IV. Centurie, haben sich um eine Pritsche in der Mitte der Unterkunft versammelt und stecken die Köpfe zusammen. Aufgeregtes Gemurmel und Raunen liegt in der Luft, nur hin und wieder unterbrochen durch ein empörtes "Niemals" oder ein ungläubiges "Das machen die die bestimmt nicht..."
Als Princeps Prior Sura die Unterkunft betritt, verstummt die Geräuschkulisse, während die Augen der Untergebenen auf ihm liegen. Mehrere Miles zischen Nepos etwa zu, schubsen ihn gar in Richtung des Princeps Prior. Tatsächlich wendet sich der Decimer seinem Kameraden Sura zu: "Ähm... Salve, Princeps Prior!" salutiert er etwas zögerlich, "Wir hätten da mal...ein Anliegen. Also wir, das sind die Miles... und zwar kam letztens "Lucullus", also der Miles Vibius am Officium des Dragonum vorbei, denn er war zur Revierreinigung eingesetzt... nicht das er gelauscht hätte, Jupiter bewahre, aber er hat Teile, also nur Fetzen von einem Gespräch zwischen Dragonum und dem Führer der Vigiles mitbekommen... Nun ja, er behauptet, man würde die CU bald für "Kanalreinigungen" heranziehen... Das haben wir ihm natürlich nicht geglaubt, aber heute kam dann die Ankündigung, dass sich die Centurien abmarschbereit machen sollen..."
