Lasset die Spiele beginnen

  • Ob von der Wut des dreisten Thrakers angespornt, oder von Selbstsicherheit über seine eigenen Kräfte, können die Zuschauer nicht beurteilen, aber Mithradates denkt gar nicht daran den jetzt noch unhandlicheren Schild fortzuwerfen. Er setzt lieber seinem Gegner nach, der sogar Mithradates den Rücken zudrehen muss, um schleunigst zu entkommen - klarer kann man seine Flucht gar nicht eingestehen!
    So bleiben auch keine Buh- und Spottrufe aus, als Rhaskos die hoch aufragenden Mauerbegrenzungen der Arena erreicht. Der Pontier ist aber nicht weit hinterher und erreicht den Retiarier nur einen Lidschlag später. Zweimal kann Rhaskos den ungestümen Angriffen ausweichen, dann aber rammt Mithradates den kleineren Thraker mit seinem Schild zu Boden. Rücklings landet er auf dem hellen Sand, während Mithradates schon nachsetzt um mit seinem Gladius dem Kampf ein Ende zu machen.
    Dem "Piraten" fällt nunmehr scheinbar nichts mehr ein, außer dem ältesten Trick der Gladiatoren: Hastig wirft er dem Secutor eine Hand voll Sand entgegen... Eine Aktion, die der erfahrene Mithradates vorhersehen konnte, und so reißt er den Scutum empor, so dass keine störenden Sandkörner ihn durch das Visier behindern können.
    So weit, so bekannt. Nun aber überrascht Rhaskos wirklich nahezu alle Besucher des Kolloseums: Blitzschnell huscht er auf allen Vieren nach vorne, nutzt die Abgelenktheit seines Gegners und macht eine Handbewegung an der Ferse des Pontiers. Bevor der überhaupt versteht, was so eben passiert ist, rollt sich der Retiarius schon zur Seite und steht auf, im Begriff sich seinem fern im Arenarund liegenden Netz zuzuwenden. Erst jetzt bemerken die weniger aufmerksamen Zuschauer die blutende Wunde Mithradates' am Knöchel und den bluttriefenden Dolch in der Hand des Thrakers... Doch woher hatte Rhaskos die Waffe? Grundsätzlich ist es dem Retiarius erlaubt, einen Dolch mitzuführen, doch an der Ausrüstung des Gladiators trug er keinen, da waren sich alle Zuschauer sicher!


    Noch lange sollten die Römer diskutieren, an welcher Stelle der hinterlistige Seemann die Waffe wohl versteckte, denn nur die Wenigsten hatten gesehen, wie er insgeheim im Liegen ein schwarzes, etui-artiges Täschchen an der Innenseite seiner nachtschwarzen Manica öffnete und den ebenso dunklen Dolch hervorholte.


    Schon wendet sich Rhaskos mit eiligen Schritten dem verlorengegangenen Netz zu, da wird er des tosenden Lärms gewahr, der plötzlich aufbrandete. Neugierig blickt er sich um und sieht den knieenden Secutor, der durch das aufgesetzte Schild schon zu genüge seine Kapitulation zeigen würde, dies aber durch das Fortwerfen seines Gladius noch unterstreicht. Der Summa Rudis fährt mit dem Stab zwischen die Kontrahenten, so darstellend, dass der Kampf beendet ist.
    Ebenso flink wie zuvor huscht der Thraker zurück zu seinem wild schnaufendem Gegner, hebt die Waffe auf und schaut dann in Richtung des Publikums - denn ihre Entscheidung wird Leben oder Tod für Mithradates bedeuten...

  • Zitat

    Original von Marcus Octavius Maximus
    "Wenn du darauf bestehst, dann kannst du von mir aus gerne mitkommen und ich würde in diesem Fall auch auf deinem Schiff reisen. Doch sage mir: Seit wann bist du überhaupt im besitz einer Yacht?


    "Jeder muss sich mal was gönnen. Ich habe mir das gute Stück vor wenigen Monaten gekauft. Ich war bereits damit in Athen, es hat mich nie im stich gelassen. Meine Stolze Helios..." Commodus ist kurz geistig abwesend und träumt von seinem Schiff. Eines Tages wird er eine Weltreise damit machen. Jede Provinz Roms einmal besuchen.

  • Was für ein Kampf. Ich hatte den einzelnen Zügen kaum folgen können. Ich war zwar versuch den Daumen zu heben, ob des Kampfeswillens des Gefallenen, aber mein blutrünstiger Charakter setzte sich durch und mein Daumen sente sich nach unten. :dagegen:

  • Auch wenn sein favorit unterlegen war, so war Macer doch vom Ende des Kampfes begeistert. Die beiden hatten sich ein tolles Gefecht geliefert, fand er. Sein Zeichen war eindeutig: er gönnte beiden, die Arena lebend zu verlassen. :dafuer:

  • Der tobende Lärm um ihn herum bereitete ihm almählich Kopfschmerzen.
    Aufgrund dieser Lage nahm sein Daumen die waagrechte Position ein und schwenkte langsam in die Senkrechte nach unten. :dagegen:


    Sim-Off:

    Wenn ich recht informiert bin wanderte der Daumen nicht nach oben, sondern in die waagrechte Position, wenn es Leben bedeuten sollte...

  • Sim-Off:

    Ja, stimmt schon, aber hier läuft ja einiges nicht wie es eigentlich sollte. Ob die Iugulatio durchgeführt wurde, bestimmte ja auch nicht das Publikum, sondern der Editor, der sich den Wünschen des Publikums aber nicht beugen musste. Aber hier tritt der Editor nahezu gar nicht in Erscheinung, was ich sehr schade finde, denn so geht viel von der Atmosphäre verloren... Man könnte soviel mehr aus den Gladiatorenkämpfen machen! :(



    Inzwischen ist Rhaskos mit dem Gladius zu dem vor ihm knienden Secutor herüber gegangen. Er lauscht den Rufen des Publikums, das hier über die Iugulatio, also den Stich in die Kehle, bestimmt und versucht den Wunsch der Versammelten möglichst gut einzuschätzen...
    "Bitte!" stöhnt Mithradates, es sind die ersten und einzigen Worte aus seinem Mund, die der Thraker hört. Denn dieser fasst das Gladius fester, schaut anerkennend nickend zu seinem Gegner herüber und sagt heiser: "Wir seh'n uns im Tartaros, Pontier!"



    Dann sticht Rhaskos zu.



    Man sollte nicht meinen, das Durchstechen der Kehle würde automatisch einen schnellen Tod bedeuten. Mithradates fällt nach hinten, doch durch dem Helm klingt sein unheimlich verzerrtes Röcheln, denn er stirbt nicht an Blutverlust, sondern erstickt viel mehr am eigenen Blut... Und da die höhere Konstitution eines Gladiators zudem noch das Herabgleiten in eine wohlwollende Ohnmacht verzögert, dauert der zuckende Todeskampf Mithradates sicher noch 1-2 Minuten...


    Rhaskos schaut dieser Agonie jedoch nicht zu. Andeutungsweise schüttelt er den Kopf, so als ob dunkle Gedanken seinen Geist umhüllen würden.
    Von einem auf den anderen Augenblick aber ist der Thraker wie ausgewechselt, er reißt die Arme empor und schreit seinen Triumph heraus. Womöglich dreht er mehr Ehrenrunden als unbedingt nötig, aber Bescheidenheit scheint offensichtlich nicht eine von Rhaskos' Tugenden.

  • Über den überaus spannenden Kampf hat Lucilla beinahe alles andere vergessen, fast sogar Avarus. Natürlich nur fast. 8)


    Als der Retiarius die Arme nach oben reist, fällt auch von Lucilla die Anspannung ab, die sich während des Kampfes aufgebaut hat. Sie applaudiert und schaut mit leuchten Augen zu Avarus hin.


    "Fantastisch! Rhaskos Thrax ist wohl ein Name, den man sich merken sollte! Ich dachte schon, er hätte keine Chance mehr, als er an der Mauer stand! Hast du das gesehen, unglaublich, wie er von der Mauer weggekommen ist! Sowas gibt es auch nur bei den Gladiatoren der 'Gloria et Honor'! Ein großartiger Kampf!"


    Sie trinkt einen Schluck um ihre Kehle anzufeuchten und fällt dann nochmals begeistert in das Klatschen der applaudierende Menge ein.

  • Macer kann nur den Kopf schütteln, als die Entscheidung für den Tod des Gladiators fällt. Er hatte nun wirklich keinen schlechten Kampf geliefert und so ein Ende verdient. Eine Entscheidung für das Blut und gegen den Sport, fand Macer. Ganz abgesehen davon, dass es den Veranstalter sicher ein kleines Vermögen kosten würde, ihn der Gladiatorenschule zu ersetzen.


    Er lehnte sich zurück und wartete darauf, dass der überlebnde Gladiator die Arena verließ und die Leiche des anderen hinaus getragen wurde.

  • Dutzende Arenarii erscheinen auf der Kampfstätte und beginnen mit Säuberung und Umbau. Viele Säcke von Sand werden verstreut, so dass die Fläche ein wesentlich welligeres, aber natürlicheres Profil erhält. Zudem werden trockene Büsche hereingetragen, außerdem Pfähle offenbar gedankenlos in den Boden gerammt. Schließlich werden noch Rüstungsteile und Waffen in der Arena verteilt, sogar die Leichen einiger der früher am Tage hingerichteten Mörder und Kinderschänder...
    Das Murmeln der Menge wurde immer unruhiger, doch spätestens mit dem Verteilen der letzten „Requisiten“ wird klar: Hier wird eine Schlachtfeld-Kulisse aufgebaut!
    Jubel und Lobrufe auf den Editor, den Herrn Commodus, erklingen, und die naturgemäß ungeduldigen Römer verzeihen ihm gerne die sicher zweistündige Unterbrechung.
    Mit einer Geräuschkulisse wie er noch nie zuvor in seinem Leben erlebt hat, begrüßt dann das Volk auch den Herold, die ihn weitere Minuten zu warten zwingt, bis er mit seiner Ankündigung endlich beginnen kann: „Die Geschichte des Weltkreises ist eine Geschichte des Krieges!“ beginnt er bedeutungsschwanger, „Nirgendwo sonst kann ein Mann seine Tugenden beweisen, wie inmitten einer Schlacht, wenn alle Soldaten an einem Strang ziehen müssen um gemeinsam den Feind zu besiegen. Wir Römer sind durch Kriege und und anhaltendem Kampf groß geworden, zu Beherrschern der Welt. Nichtsdestotrotz können wir auch von fremden Völkern lernen, die ebenso wie wir oft an der Schwelle zur Vernichtung standen, aber durch Mut, Disziplin und Stärke das Schicksal abwenden konnten... Vor nunmehr 300 Jahren - im selben Jahr, als der Consul Gaius Flaminius an den Trasimenischen Seen von seinem eigenen Hochmut und den Söldnerhorden des verschlagenen Kindermörders Hannibal besiegt wurde - prallten im fernen Osten, auf der Halbinsel Sinai, die Heere des Seleukiden- und des Ptolemäerreiches aufeinander. Die beiden mächtigsten Männer des hellenistischen Osten, der Seleukidenkönig Antiochos und der König Ägyptens, Ptolemaios, fochten einen Kampf auf Leben und Tod. Niemals mehr danach zeigten die selbsternannten Epigonen des göttlichen Alexander die makedonische Tollkühnheit, die sie das übermächtige Perserreich hat besiegen lassen. Diese Schlacht in der brennenden Sommersonne sollte als ‚Schlacht von Raphia’ in die Geschichtsbücher eingehen!“
    Wieder brandet der Jubel auf, auch wenn diese Auseinandersetzung nicht zu den berühmtesten gehört. Die Gebildeteren unter den Zuschauern könnten die vom Herold genannten Namen noch zu Antiochos III. und Ptolemaios IV. ergänzen.
    „Aus einer Position der Schwäche führte er sein Reich wieder an seine Führungsposition in Asien zurück! Seine Ambitionen sind ebenso groß wie sein Mut: Hier ist Antiochos, der Großkönig der Seleukiden!“
    Auf einem beeindruckend schönen und kräftigen schwarzen Hengst erscheint ein Reiter mit griechischer Rüstung in der Arena. Er lässt das Pferd aufbäumen und macht daraufhin eine Runde in der Arena – Es ist ohne Zweifel Manius Horatius Toxis, der diese Rolle nun einnehmen wird! In den Augen vieler Besucher sieht er heute noch beeindruckender aus; der Editor stattete ihn mit einer prächtigen, goldbeschlagenen Rüstung aus, auf der Brust werden die Muskeln ästhetisch nachgebildet. Um die Schultern trägt er einen weißen Mantel, der elegant im Wind flattert, sobald Toxis seinem Hengst die Sporen gibt; der klassische Helm im Stile der Korinther ist gekrönt von einem hoch aufragendem Kamm aus feinen Borsten.
    “Seine Armee wird gebildet aus tapferen Phalangiten, die im Angesicht der Gefahr nicht einen Fuß weichen dürfen!“ Wie auf ein unsichtbares Zeichen marschieren nun auch die „Seleukiden“ ein: In drei Marschreihen erscheinen die ebenso aufwendig und authentisch gerüsteten Gladiatoren, während die Laute ihres gleichmäßigen Schrittes im ohrenbetäubenden Lärm des Publikums untergehen.

  • Imperiosus kam zwar etwas spät, aber er kam noch rechtzeitig, um die Schlacht von Raphia zu sehen. Schon lange nicht mehr, war er bei einem Gladiatoren kampf und freute sich darum umso mehr darauf. Das Wetter war auch wunderschön und die Sonne schien so kräftig sie nur konnte.


    Imperiosus verfolgte nun Toxis, wie er auf einem Pferd hereinkam, wenig später kamen die Seleukiden herein. Abwartend aber voller spannung wartete Imperiosus nun auf den beginn der Schlacht.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Wenn ich es recht betrachte, sind es doch schon viele Unterschiede. Aber nur wenige, an die man sich nicht rasch gewöhnen könnte."


    Erleichtert hat Livia den Sieg 'ihres' Gladiators mitverfolgt. Ein leichtes triumphierendes Lächeln ist auf ihrem Gesicht zu sehen, als sie nach einigen Momenten gebannten Schweigens wieder antwortet. ;)


    "Du enttäuscht mich, Senator. Entspricht also auch Germania schon dem gleichen, wohlbekannten Muster, welches wir hierzulande so gut kennen? Gibt es denn garkeine exotischen Orte mehr heutzutage, an denen das Leben noch aufregend und anders ist?"


    Sie verkneift sich ein Schmunzeln und macht eine betrübte Miene.


    "Ist denn garnichts Neues mehr zu entdecken, auf dieser großen Welt? Nicht, dass ich brüllend oder schwer gerüstet durch die Straßen laufen möchte, doch das Bewusstsein, dass es solche Orte gibt, hat etwas beruhigendes. So können wir uns stets sicher sein, dass es barbarische Völker mit einer der unsrigen so unterlegenen Lebensweise gibt. Auch wenn es mir lieber ist, dass sie sich in weit entlegenen Regionen aufhalten..."


    Ihr Blick fällt auf die jubelnde Menge und angesichts der sich aus diesem Anblick bestätigenden Ironie ihrer Worte muss Livia nun doch endgültig schmunzeln.

  • Macer lächelt zurück, auch wenn das Thema durchaus neben lockerer auch für eine ernsthafte Unterhaltung taugen würde. "Germania ist durchaus manchmal auch exotisch und häufig aufregend. Aber nicht so, dass man an jeder Straßenecke staunend stehen bleiben müsste. Was unter anderen auch daran liegt, dass die Germanen in ihren Siedlungen kein rechtwinkliges Straßensystem nutzen und schöne Straßenecken daher immer sehr römisch aussehen."


    Interessiert beobachtete er, was sich in der Arena tat. Jetzt sollte also eine Schlacht folgen. Das Publikum wurde seinen Spass am Blut haben, macer war auf die Kampfdarstellung in Gruppen gespannt. Aber dass jetzt noch Blut in größeren Mengen strömen sollte war für Macer noch ein Grund mehr, den Tod des Secutors zuvor zu bedauern.


    "Die Barbaren sind von Germania aus allerdings nicht allzu weit", wandte er sich wieder an Tiberia Livia. "Auf der anderen Seite des Limes leben sowohl freundlich gesinnte als auch agressive Stämme. Es kommt leider immer wieder zu Zwischenfällen. Die Germanen sehen natürlich, dass es uns hier besser geht als ihnen, daran wollen sie teilhaben. Die einen friedlich als Händler, die anderen kriegiersch, wie man es von Barbaren eben erwartet.


    Es ließe sich sicher organisieren, eine Studienreise dorthin zu unternhemn, wenn dich das Thema interessiert."


    Macer war sich recht sicher, dass sie dieses Angebot ablehnen würde, war aber trotzdem auf die Antwort gespannt und blickte derweil wieder hinunter in die Arena, damit sein leichtes Grinsen nicht ganz so auffiel.

  • Nachdenklich lauscht Livia seinen Worten und versucht sich das Leben in dieser so fremd erscheinenden Provinz vorzustellen.


    "Das klingt alles so ungeordnet. Ist ein angenehmes Leben überhaupt ohne ein gewisses Maß an Organisation und Regeln überhaupt möglich? Sie können ihre Straßen doch nicht einfach anlegen, wo und wie immer es ihnen gerade beliebt. Ergeben sich daraus nicht lauter kaum nutzbare Flächen, gefährliche Kurven und überlastete Kreuzungen in den Städten? Das muss furchtbar unübersichtlich sein..."


    Vor ihrem inneren Auge zeichnet sich ein undurchschaubares Gewirr von Wegen und Straßen ab.


    "Meiner Treu. Aggressive Stämme, so nah an unseren Städten? Passieren gar viele kleine Überfälle, von denen man hier kaum erfährt? Ich hoffe, dass unsere Legionäre die Situation im Griff haben..."


    Sie schaut Macer fragend von der Seite an. Auf seinen Vorschlag zur Studienreise muss sie angesichts der zuvor angesprochenen Punkte unweigerlich schmunzeln.


    "So lange ich noch damit rechnen muss, dass eine wilde Horde ungewaschener Barbaren mich unterwegs unangenehm belästigt, lehne ich dieses Angebot dankend ab. Unter diesen Bedingungen ziehe ich die Studien von zugehörigen Schriftrollen eindeutig vor."


    Livia schaut wieder neugierig in die Arena, wo die Gladiatoren bereits Aufstellung bezogen haben. Jeden Augenblick müsste das beeindruckende Spektakel beginnen und den Anfang möchte sie nicht verpassen.

  • Auf der anderen Seite öffnete sich unheilverkündend das grosse, schwere Tor. Die Zuschauer in den unteren Rängen konnten das sporadische leichte Erzittern des Bodens am ehesten noch bemerken.
    Aus dem Zugang der Katakomben ertönte ein trompetender Laut, der jedem, der es nicht kannte die Haare aufstellen liesse. Das ein paar Meter grosse Tier trat durch das Tor in die sonnendurchflutete Arena.
    Der afrikanische Elefant trompetete ein weiteres Mal laut und ging auf die Mitte der Arena zu. Er steckte voller Energie, das sah man ihm an, doch wurde seine Energie energisch im Griff gehalten. Das leicht verwirrte Tier wurde in der Mitte vom Treiber zum Anhalten gezwungen. Auf seinem Rücken war ein Korb befestigt, von wo aus vier ägyptische Schützen bereits Pfeile auf die Bogen legten.
    Es bot einen imposanten Anblick, gross, mächtig, herrisch, unbezwingbar. Er schüttelte den Kopf mit seinen weissen Stosszähnen hin und her.
    Die Seite des Ptolemaios IV, der in der Schlacht Kriegselefanten einsetzte. Wild und unberechenbar, gepaart mit einem Kontingent an Bogenschützen, die das Leben der Makedonen schwer machten.
    Lasst das Spiel beginnen.


    Mit einem Tier dieser Grössenklasse hatte ich beinahe gerechnet. Voller Neugierde und Ehrfurcht betrachtete ich das grauhäutige Tier. Sehr beeindruckt war ich nicht, auch wenn ich dieses Tier zum ersten Mal erblickte.
    Ich suchte nach strategischen Stellen. Die Stosszähne waren sehr gefährlich, und wer unter die grossen Fusssohlen kam, der hörte mit Sicherheit auf zu existieren.
    Das Pferd unter mir wurde ein wenig nervös, und ich bekam ein bisschen Angst, da ich nicht sehr gut mit Pferden umgehen konnte. Im Notfall müsste ich absteigen, sollte es durchbrennen würde ich zum Gespött der Masse werden.
    Nun denn, sollte das Spiel beginnen...

  • Imperiosus sah den großen Elefanten und war erstaunt über diese Spektakel, was ihr veranstaltet wurde. Er war schon lange nicht mehr bei so einer Veranstaltung dabei gewesen, darum freute er sich jetzt umso mehr darüber. Imperiosus wusste nicht ob er ihn anfeuern sollte oder einfach nur gespannt sitzen bleiben sollte, doch plötzlich platzte es aus ihm heraus. "Du schaffst das schon Toxis"

  • Zitat

    Original von Tiberia Livia
    "Das klingt alles so ungeordnet. Ist ein angenehmes Leben überhaupt ohne ein gewisses Maß an Organisation und Regeln überhaupt möglich? Sie können ihre Straßen doch nicht einfach anlegen, wo und wie immer es ihnen gerade beliebt. Ergeben sich daraus nicht lauter kaum nutzbare Flächen, gefährliche Kurven und überlastete Kreuzungen in den Städten? Das muss furchtbar unübersichtlich sein..."


    "Auch die Straßen Roms sind nicht alle rechtwinklig, so wie man es bei neuen Städten macht", entgegnete Macer lächelnd. "Und du brauchst dir die Siedlungen nicht groß und unübersichtlich vorstellen. Selbst die Provinzhauptstadt Mogontiacum ist klein und ihre Straßen selten überlastet. Das Leben dort ist ruhiger und könnte dadurch fast angehemer sein als im lauten Rom, wenn es eben nicht auf eine andere Weise unorganisierter wäre."


    Macers Gedanken schweiften kurz ab - er kannte die Hauptstadt Rom, Provinzstädte wie Mogontiacum, Kleinstädte wie Mantua. Er lebt mal in seiner Casa, mal im Legionslager, mal im Statthalterpalast. Und alles hatte seine Vor- und Nachteile.


    Zitat

    Original von Tiberia Livia
    "Meiner Treu. Aggressive Stämme, so nah an unseren Städten? Passieren gar viele kleine Überfälle, von denen man hier kaum erfährt? Ich hoffe, dass unsere Legionäre die Situation im Griff haben..."


    Sie schaut Macer fragend von der Seite an. Auf seinen Vorschlag zur Studienreise muss sie angesichts der zuvor angesprochenen Punkte unweigerlich schmunzeln.


    "So lange ich noch damit rechnen muss, dass eine wilde Horde ungewaschener Barbaren mich unterwegs unangenehm belästigt, lehne ich dieses Angebot dankend ab. Unter diesen Bedingungen ziehe ich die Studien von zugehörigen Schriftrollen eindeutig vor."


    "Ja, kleinere Überfälle passieren häufig", entgegnete Macer und wurde einen kurzen Augenblick ernst. "Es gibt plündernde Banden, die man nicht so einfach findet. Das Land ist groß, vor allem im Vergleich zur Zahl der Soldaten." In der Praxis hielt er das Problem allerdings für weniger relevant, als es für das Opfer eines Überfalls sicher war. "Aber das ist ja selbst hier in Rom nicht unbedingt anders - auch in der Subura gibt es Räuber und nicht an jeder Ecke steht ein Soldat."


    Was im Amphitheater offenbar anders war, denn bei einem Rundumblick entdeckte er einige auffallend unauffällige Togaträger, die sicherlich zu den Prätorianern gehörten.


    "Elefanten gibt's in Germania übrigens nicht", erläuterte Macer grinsend, als das große graue Tier die Arnea betrat und die Aufmerksamkeit aller auf sich zog.

  • Die Ägypter auf dem Rücken des Schlachtelefanten begannen Pfeile zu verschiessen. Sie würde ein ernsthaftes Problem darstellen.
    "Männer, in einer Reihe aufstellen, Lanzen nach vorne und Schilde schräg nach oben!", schrie ich und ritt an ihnen vorbei. Ich hoffte, sie würden meine Anweisungen genauso befolgen wie damals die Makedonen ihrem Antiochos III gefolgt waren.
    Die Gladiatoren in ihrer Hoplitenausrüstung formierte sich, zunächst noch etwas ungeschickt, doch dann, aufgrund der Pfeilattacken, schützten sie sich mit ihren Rundschilden.
    Wie konnte man ein solches Tier besiegen? Wie wurde es damals besiegt? Viel Zeit zum überlegen blieb mir nicht, das Tier, angetrieben durch den Elefantenführer, trabte auf unsere Stellung zu.
    In all den Jahren militärischer Ausbildung wurde mir nie beigebracht wie man ein solches Tier bekämpfte. Doch es musste aufgehalten werden. Ich trieb mein Pferd an, um hinter die Hoplitenlinie zu gelangen. "Speere nach vorne, schräg nach oben!" Ich vermutete, dass sich bereits etwas Furcht dazugesellt hatte. "Kommt schon, zusammenrücken! Er wird nicht gegen eine Speermauer laufen."
    Tiere hatten instinktiv Angst vor solchen spitzigen Sachen. So schien es auch. Als sich unsere Truppe zusammendrängte und entschlossen die Lanzen entgegenhielt bremste der Elefant ab, und drehte nach rechts. Die vier Ägypter auf dem Korb schossen uns ihre Pfeile entgegen. Sie waren in einer höheren Position und konnten gut zielen.
    Ich sah, wie ein Mann an der rechten Seite von einem Pfeil getroffen zusammenbrach. Als sich kurz darauf ebenfalls ein Pfeil in mein kleineres Rundschild am linken Arm bohrte, sprang ich entschlossen vom Pferd ab und rannte zu dem toten Mann. Ich nahm mit der Lanze seine Position ein.
    Es war Zeit für eine Gegenoffensive.

  • Imperiosus schaute gespannt zu und sah die Attacke des Elefanten. Die Ägypter oben im Korb schossen unentweg ihre Pfeile auf die Gladiatoren Boden, dieses Schauspiel wurde echt gut inzeniert fand Imperiosus und war gespannt, wie es enden würde.

  • Tiberius hielt seine Lanze schräg nach Oben, sowie es ihm gesagt wurde, doch von seiner Furcht bedrängt spürte er aufeinmal gar nichts mehr. Der Elefant ragte über die Hopliten hinaus und Tiberius konzentrierte sich nur auf ihn. Diesen kurzen Augenblick nutzte ein Bogenschütze und schoss seinen Pfeil richtung Tiberius ab. Tiberius flog zu Boden als ihn der Pfeil in die Schulter traf. Das alles konnte er einfach nicht wahrnehmen. In einem Schock ließ er seine Lanze los und blickte rauf zum Himmel.

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