Beiträge von Titus Tiberius Flaccus

    Die Vorstellung verlief gänzlich zur Zufriedenheit des Flaccus, wuuste er doch nun, wer sein ggenüber genau war und welche hohen politischen Ämter dieser Mann besetzt hatte.
    Vorsteher der kaiserliche Verwaltung, Consul der letzten Amtsperiode!? Dein Besuch ehrt unser Haus und mit Stolz stelle ich fest, welche freundschaftlichen Beziehungen meine Schwester unterhält!
    Er lächelte abwechselnd Livia und Quarto an. Als Quarto auf das Thema seiner Factio zu sprechen kam, horchte Flaccus auf.
    Die Factio Veneta siegte? Ich selbst bin ein ausgesprochener Freund der Wagenrennen, doch habe ich nichts von einem Rennen vernommen. Sind die Wagenrennen so gut besucht, dass es einer umfangreicheren Werbung nicht bedarf? Gern hätte ich es mir im Circus angeschaut.

    Ja, die Ausbildung des Cultus...verworren fand er die Situation derzeit ebenfalls.
    Mein Sacerdos bemühte sich bereits um einen Termin, wie er mir mitteilte, jedoch gibt es anscheinend Verzögerungen auf höheren Ebenen. Nun, ich will geduldig sein. Bald werde ich sicher die Gelegenheit bekommen.
    Da es bisher noch unerwähnt geblieben war und es bisher nur Senator geheißen hatte, musste Flaccus nun doch nachfragen, um es nicht noch weiter aufzuschieben und dann gar nicht mehr fragen zu können.
    Verzeih, Senator, doch stellte meine Schwester dich nicht vor.

    Flaccus lächelte auch weiterhin die Pontifex an.
    Du scheinst Hispania sehr schätzen gelernt zu haben, wenn du es so ausdrücklich Rom vorziehst. Ich bin froh, wieder hier zu sein, Zuhause und bei meiner Familie. Doch scheinen mir die westlichen Provinzen römischer zu sein als die östlichen. Syria, Aegyptus, sie alle wirken befremdlicher und nach so langer Zeit vermisst man Rom. In Hispania und Taracco scheint dies nicht der Fall zu sein. Ich selbst bin Discipulus des Cultus Deorum und stehe vor meiner Prüfung zum Commentarius oder Popa. In nächster Zeit werde auch ich Rom nicht verlassen können, doch werde ich später gern auf dein Angebot zurückkommen, da Reisen den Geist veredeln!
    Da er derzeit der Mann im Hause war, fügte er noch an...
    Du bist hier willkommen, wenn du in Rom verweilst...

    Flaccus war wieder etwas peinlich berührt, da Livia ihn schon wieder als ihren "großen" Bruder vorstellte, doch versuchte er dies zu überspielen und griff nach den Trauben.
    Ich hörte beim Hereinkommen, dass du Pontifex Hispania bist? Ich denke, der Conventus führte dich nach Rom. Es ist doch eine Freude, eine Dienerin der Götter solchen Standes im Haus der Tiberier begrüßen zu dürfen, Helena.
    Flaccus war offensichtlich gänzlich verwirrt. Einerseits war sie die Witwe eines Tiberiers, andererseits ein einstiges Mitglied der Gens, also doch keine Tiberia? Er nannte sie einfach Helena, wie Livia es ihm vorgesagt hatte.
    Hispania, ich war nie dort und meine Reisen zogen mich nur in den Osten des Reiches, doch muss es ebenfalls eine schöne und milde Provinz sein. Wirst du dennoch länger in Rom verweilen, oder brichst du bald auf? Meine Abwesenheit von Rom hat bewirkt, dass ich viele Gesichter nicht kenne und mich immer freue neue kennenzulernen, erst Recht, wenn es Mitglieder der Familie sind, die ich in den letzten vielen Jahren nicht gesehen habe oder gar nicht kenne.
    Interessiert schaut er die junge Frau weiterhin an und nimmt einen Schluck aus seinem Becher.

    Gerade aus dem Tempelbezirk zurückkommend kreuzte Flaccus das Atrium. Dass die Frauen es sich zu einer doch noch so kalten Jahreszeit auch hier draußen gemütlich machen mussten, blieb ihm schleierhaft, froren sie doch sonst bei jeder erdenklichen Möglichkeit. Er erblickte die Fremde auf dem Weg zum Tablinum und wandte sich ihr zu.
    Salvete! Livia, Schwester, wir haben Besuch? Ich wollte nicht stören, doch rechnete ich nicht damit.
    Dass es ihm nur um die Floskeln der Höflichkeit ging, merkte man daran, dass Flaccus sich sogleich dazu gesellte und Platz nahm. Mit einem strengen Blick gab er dem Sklaven zu verstehen, dass er gern Wein hätte und ein paar Trauben.

    Flaccus hörte wieder zu und staunte ein wenig, als nach der anfänglichen Zurückhaltung das Amt des Consuls in seinen Ohren erklang.
    Ja, Honoria, das Zögern, die schickliche Zurückhaltung, all das zeichnet den Charakter eines guten Römers aus. Und dennoch sollte er strebsam sein. Das ist richtig. Diese Familie wird dir sicher schon durch ihren Namen einen gewissen Rückhalt geben, doch es ist auch berechtigt, dass du Rückschläge einplanst, diese sind nie auszuschließen. Ich selbst warte schon seit längerer Zeit auf meine Prüfung zum Commentarius oder Popa, und auch ich musste bisher hinnehmen, dass ich diese bisher nicht ablegen konnte. Doch gerade in der Verwaltung ist es umso wichtiger Fleiß zu zeigen und seinen Namen voranzutragen und ihn bekannt zu machen. Ich denke, nur so werden sich weitere Ämter für dich öffnen. Aber wie bei Durus bin ich mir auch bei dir sicher, dass du deiner Familie Ruhm einbringen wirst!
    Nach seinem kleinen Monolog griff er sich einige Oliven, es waren die lange gereiften schwarzen...

    Flaccus hob eine Augenbraue als der Senator sprach.
    Ihr zählt Apoll zu euren Penaten? Das freut mich ganz besonders, denn auch in diesem Haus hat er einen besonderen Platz eingenommen. Auch meine Schwester ist den Göttern wieder in höherem Maße zugewandt. Ich selbst bin noch im Range des Discipulus im Cultus Deorum, warte aber derzeit auf meine Prüfung. Der Conventus des Cultus hat seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und die Vor- und Nachbereitungen verschieben die Prüfungen offenbar auf einen fernergelegenen Tag.
    Ein bisschen Wehmut klang in seiner Stimme, denn derzeit passierte im Cultus Deorum nur wenig und die Prüfung ließ auf sich warten, obwohl der Unterricht des Discipulus längst beendet war.

    Es war schon sehr spät und die Nacht schon lange über Rom gekommen. Livia war müde, sie hatte sich schon in ihre Gemächer zurückgezogen und war in ihren Träumen versunken; da betrat Flaccus ruhigen Schrittes den Raum, in dem das Lararium der Villa aufgebaut war, um zu schauen, ob sich etwas getan hätte.
    Er sah die Trauben in einer Schale und die verkokelten Reste eines Opferkuchens. Nunja, es schien, als hätte Livia tatsächlich geopfert. Er begab sich näher heran, um die Schalen und den kleinen Opferherd zu säubern. Die Trauben, sie waren noch frisch und Apoll geopfert, was lag da näher, als dass ein Priester jenes Gottes sie verspeisen konnte. So tat Flaccus auch und steckte sie ein, um sie bei einer Schriftrolle im Schein einer Öllampe noch genießen zu können.
    Er drehte sich um, um zu gehen, doch etwas war anders. Im Augenwinkel funkelte das Licht seiner Lampe in etwas Glänzendem. Er wandte sich wieder dem Lararium zu und erblickte eine ihm fremd wirkende Statuette. Als er wieder näher kam, sah er es: Es war eine wunderschöne kleine Statuette des Apollon, aus silber gegossen und mit unglaublicher Präzision gearbeitet. Immer wieder drehte er sie in seinen Händen und bestaunte das gute Stück. Dann nahm er die Schale mit Wasser, wusch die Statuette und salbte sie darauf mit Ölen aus einem kleinen Gefäß. Stolz stellte er sie in die Mitte etwas zurückversetzt zwischen die Laren.
    Dem sonst so steifen und ernsten Mann entsprang ein warmes Lächeln auf dem Gesicht, kein aufgesetztes wie bei Feiern und öffentlichen Anlässen, nein, ein aufrichtiges seiner Rührung entstammendes. Eine Zeit kniete er noch vor dem Hausaltar, dann stand er auf und ging ebenfalls, um nun zu ruhen; und sein Schlaf sollte ein ruhiger werden...

    Als seine Schwester mit Quarto an der Seite zu der Runde trat und ihn vorstellte, erkannte Flaccus diesen zwar, konnte ihn aber nicht zuordnen, er hatte ihn damals nur flüchtig, wie viele andere, auf den sponsalia gesehen.
    Er wandte sich ihm zu und grüßte Quarto freundlich, während seine Gesichtzüge ein leichtes Lächeln annahmen.
    Salve Senator, auch ich heiße dich willkommen in der Villa Tiberia. Ich hoffe, es wird dir an diesem Abend an nichts mangeln.
    Flaccus winkte einem Sklaven und ließ einen Becher mit Wein kommen. Ein anderer brachte kleine Häppchen, frisches Brot, dass in der Küche zubereitet wurde, mit Schafskäse, Trauben und Oliven, Eier mit Fischstreifen verziert...




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    Flaccus hörte sich die Ausführungen der Honoria an und nickte.
    Beides hat seine guten Seiten. Ich bin sicher, dass dein Bruder Durus sich schon bald in der munizipialen Politik einen Namen machen kann und eine Magistratur übernehmen wird. Sicher wäre Misenum kein geeigneter Ort für dich, stündest du dort doch in Konkurrenz zu deinem Bruder. Du wirst in Rom deinen Weg machen können und auch hier sind gute Gehälter zu erwarten. Nur am politischen Einfluss, den man durch die Magistraturen erwerben kann, mangelt es diesen Ämtern. Hast du dir bisher nur Gedanken um deinen jetzigen Verbleib und deine jetzige Arbeit gemacht oder hast du ein höheres Ziel vor Augen?
    Flaccus nahm einen Schluck des verdünnten Weines und etwas Brot.

    Der Ianitor öffnete die Tür und erblickte den Mann mit seinen Sklaven. Da er die Gäste möglichst persönlich grüßen sollte, musterte er den Mann, ob er ihn kannte. Nach wenigen Sekunden wusste er Bescheid und auch der Name fiel ihm ein.
    Senator Aelius Quarto, die Gens Tiberia freut sich, dass ihr ihrer Einladung gefolgt seid. Bitte, tritt ein und folge mir

    Flaccus verfolgte das kurze Gespräch der beiden Damen und lächelte dann Claudia Antonia zu.
    Natürlich, Livia, wir haben uns doch bereits auf den sponsalia kennengelernt. Auch ich möchte dich begrüßen und freue mich, dass du der Einladung meiner Schwester, gemeinsam mit deinem zukünftigen Gemahl, gefolgt bist, Claudia Antonia.

    Die Worte des Flaviers schmeichelten Flaccus ungemein, als er gerade eintrat; war es doch schließlich sein ganzes studium, das die Sklaven anwies und seiner Schwester Rat gab, und diese Veranstaltung so 'stilvoll' und 'formvollendet' wirken ließ. In seiner Toga bekleidet, die ihm sein Sklave angelegt und mit einer Fibel gesteckt hatte, welche das Siegel der Tiberier trug, näherte er sich dem ersten Gast und seiner Schwester.
    Es freut mich, dass es dir schon jetzt gefällt! Salve, Flavius Gracchus! Schwester!
    Tatsächlich war er als Gastgeber später als der Flavier, den er bereits auf den sponsalia kennengelernt hatte. Doch die übrigen Gäste ließen noch auf sich warten

    Flaccus widmete kurz seine Aufmerksamkeit der jungen popa, die anscheinend freiwillig in dieses furchtbar nasse und kalte Land wollte. Flaccus zog die Milde Italias vor. Im Norden waren die Menschen alle vom Wasser aufgequollen, im Süden waren sie ausgedörrt und verbrannt. Nein, Italia war der ideale Lebensraum. Noch kam es auch nicht in Frage, dass er hätte gehen sollen oder müssen. Daher wartete er den weiteren Verlauf ab.

    Ich diene Apoll, werde jedoch als dicipulus allgemein ausgebildet. Doch wird meine Prüfung zum commentarius oder popa bald anstehen.
    Und wieder wurde er auf seine niedrige Stellung angesprochen, ein durchaus wunder Punkt, den er bald hoffentlich überstanden hätte. Er fischte sich ein paar Trauben aus der Schale und ließ sie einzeln im Mund verschwinden, bevor er fortfuhr.
    Erst kürzlich gab es Whalen in der Curia Italica. Vielleicht fragst du den Comes, ob es nach der Neubelegung Möglichkeiten als scriba gibt. Einen Versuch wäre es wert, sofern du in der Curia arbeiten wolltest, Honoria.

    Flaccus lehnte sich zurück und hörte der Verwandten zu.
    Interessant, wo unsere Familie überall lebt. Ich muss mich erst eingewöhnen, da ich seit kurzem erst wieder in Rom bin. Nun, dir steht hier stets ein Zimmer zur Verfügung und ich freue mich über deinen Eifer es deinem Bruder gleichzutun. Ich habe mit ihm gesprochen und auch wenn er lieber in Rom ein Amt bekleidet hätte, so scheint er mit den Aufgaben in Misenum doch zufrieden zu sein. Doch werden wir dich auch unterstützen, wenn du in Rom etwas suchst. Hast du schon bestimmtere Vorstellungen?
    In Gedanken schluckte er. Schon wieder jemand, der die Politik und nicht die Götter vorzog. Erst Livia, dann Durus, jetzt auch noch dessen Schwester.
    Mit einem Wink deutete Flaccus bei seinen Worten den Sklaven, Honoria ein Zimmer zu bereiten.

    Als Flaccus aus dem Gang heraus hörte, was die junge Frau dem Ianitor sagte, erinerte er sich an die Worte des Durus und ging persönlich zur Pforte.
    Tiberia Honoria, eine Freude, dass dich dein Weg zu uns führt. Bitte, tritt doch ein und folge mir

    Flaccus geleitete Honoria durch das Atrium ins Tablinum. Auf dem Weg wies er einem Sklaven, verdünnten Wein und Trauben für die Besucherin zu bringen.
    Bitte, Honoria, nimm doch Platz. Dein Bruder ist erst vor kurzem angekommen, jedoch erfüllt er ein Amt in Misenum und ist nur seltener in Rom. Doch hast du sicher mehr zu erzählen.
    Flaccus lächelte sie an und wartete gespannt ab.



    Sim-Off:

    WiSim :)