Beiträge von Caius Helvetius Tacitus

    Der Aedil inspizierte die Karte, brauchte aber nicht lange, um die angedeuteten Lagerhallen ausfindig zu machen.


    "Wenn mich nicht alles täuscht, ist das ein komplett anderes Viertel. Ich sehe eigentlich keinen Anlass von den geplanten Umbauarbeiten der horrea vespasiani abzuweichen, zumal es auf Deinen Geheiß und mit Dir in Absprache geschah, architecte. Woher der plötzliche Richtungswechsel ?"




    Sim-Off:

    Mit diesem simoff-Eingriff der Spielleitung kann ich mich immernoch nicht abfinden. Ich hoffe, das wird geklärt. -.^

    Unverständnis und Empörung lagen in Tacitus' Gesichtsausdruck. Er versuchte sich zu beherrschen, seine Gefühle spontaner Erregungen zu unterdrücken. Mit Iulianus war stets schwer zu verhandeln. Feinde würden sagen, er sei ein sturer Bock. Tacitus schluckte seinen Ärger hinunter. Er wußte, daß er sich einen Gefühlsausbruch jetzt nicht würde leisten können. Doch daß der Imperator so gar nicht auf seine Tatsachen einging, wurmte ihn. So blieb ihm nichts anderes als ein kurzes, fragendes


    "O Caesar...?!"

    "Mein Kaiser, ohne Zweifel ist das Edikt eine meisterhafte Kopie, die sich kaum von einem originalen Edikt unterscheidet. Doch dazu braucht es nicht mehr, als intensive Studien und häufiges Üben, um dies zur Perfektion zu bringen.
    Und die basilica iulia ist ein ein Verwaltungstrakt, gleich dem Palatin, in dem scribae, nuntii und sonstige Bedienstete ein- und ausgehen. Sicher kann es einem Kenner gelingen, anhand eines meiner Edikt eine Kopie zu erstellen und die Echtheit dessen mit dem Siegel des Magistrats zu bestätigen. Ich bezweifle, daß es mein eigener scriba war, der sich dieser Machenschaften bediente."


    Und mit etwas Trotz in der Stimme, verkündete Tacitus dem Kaiser "O Caesar Augustus, ich werde Anzeige erheben bei den Cohortes Urbanae. Sie sollen den wahren Übeltäter ermitteln."


    In devoter Manier den Kopf neigend, fährt er fort.


    "Bis dahin, will ich mein Schicksal in Deine Hände legen, o divus divinus, erhabener Caesar !"

    Was sollte das ? Wollte der Kaiser ihn provozieren ? Sollte es etwa erneut zu einem Streit zwischen den beiden Männern kommen ? Tacitus mußte sich beherrschen. Wäre er nicht der Kaiser, er hätte schon längstens anders zu reagieren gewusst. So übt er sich in Demut.


    "O Caesar, die Stadt Rom verfügt über eine Beamtenschaft, die es fast mit einer ganzen Legion aufnehmen könnte. Selbst ein gewählter Magistrat kennt nicht jeden Scriba bei Namen, und die Edikte hängen überall aus, weswegen es nicht schwer ist, ein solches zu kopieren."


    Tacitus wurde sich bewusst, daß die Belehrung wohl überflüssig war, und hoffte, der Kaiser würde es ihm nachsehen.


    "Für meine verspätete Reaktion will ich mich entschuldigen und wenn Du mich deswegen zur Verantwortung ziehen willst, so beuge ich mich deinem Willen. Ein Helvetier wird immer den Tod vorziehen, als sich gegen Dich zu wenden, o Caesar !


    Doch auch wenn Du es mir anlastest als mein Versagen, so lass mich Dir sagen, daß ich von dem Edikt erst kürzlich erfuhr. Als alleiniger Amtsinhaber landen eine Menge Dokumente und Urkunden auf meinem Tisch, die meisten bedürfen lediglich eines Siegels von mir. So erfuhr ich schlicht nichts von diesem Edikt, bis der Volkstribun mich mit einem Veto dafür belegte, worauf ich auf dem schnellsten Weg zu Dir kam.


    Mein Kaiser ! Verwunderung siehst Du in meinem Gesichtsausdruck, denn daß das Edikt nach Germanien gedrungen sein soll, davon höre ich zum erstenmal."

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Ach ja, sie ist so weit ich das noch mitbekommen konnte in diese Gasse dort eingebogen.


    Der Leibwächter nickte. "Ich danke Dir, Bürger." Er bezweifelte zwar, daß er die Täterin noch irgendwie zu Gesicht kriegen würde, doch er ließ zumindest nichts unversucht, einen kurzen Blick zu wagen, ob das schändliche Weib sich irgendwo dort hinten aufhielt.


    Unterdessen war Tacitus zusammengebrochen. Irgendetwas mußte ihn benebelt haben, oder er hatte einfach zu viel Blut verloren. Jedenfalls schien sein Zustand fraglicher den je. Nur sporadisch nahm er Stimmen nah und Nebel umwitterte sein Blickfeld. Waren das die Nebel des Styx ? Würde der Fährmann gleich übersetzen, um ihn ans andere Ufer zu bringen. Die unverständlichen Laute, waren sie das Heulen und Jaulen der Geister, die seinen Weg begleiteten ? Er befühlte mit der Zunge seine Zahnreihe. War da eine Münze ? Das Zahlungsmittel für die Fähre. Doch er fühlte Leere. War alles nur ein Traum ? Den Schmerz des immernoch in seinem Rücken steckenden Messers, er spürte ihn nicht mehr. Alles war so undeutlich. Nichts wie es war.

    Tacitus fühlte leichtes Unbehagen, doch er blieb äußerlich gelassen und absolut ruhig. Es fiel ihm nur schwer, den Kaiser von der Wahrheit zu berichten, ohne sich auch nur im Entferntesten etwas anmaßen zu lassen.


    "O Caesar, wenn es doch nur so einfach wäre ! Ja, eine Fälschung, die ließe sich zweifelsohne aufdecken. Doch dieses Edikt weist überhaupt keine äußeren Mängel auf. Der Scriba, der dies tat, erdreistete sich, das Siegel des Magistrats zu zweckentfremden, um dieses "Edikt" zu erstellen."


    Er stockte, nicht weil er selbst Zweifel bekam, sondern weil er nicht wußte wie er dem Imperator seine Vermutung näherbringen sollte. Schließlich beschloß er, auf dererlei Anschuldigungen zu verzichten. Der Kaiser würde wohl kaum darauf eingehen, wenn er nicht handfeste Beweise hatte und für so einfältig hielt selbst Tacitus den Imperator nicht. ;)


    "Mein Kaiser, ich kann es mir nur erklären, daß man mir Schaden zufügen wollte. Man wollte Rom Schaden zufügen dessen aufrichtiger und ehrlicher Magistrat ich gewesen bin."

    Der Junge, den man beauftragt hatte, war auf dem schnellsten Wege zum Clinicum Silva Nigra gerannt und war völlig außer Atem als er diese erreichte.


    "Aufmachen, aufmachen !" rief er mit seinem zarten Stimmchen und donnerte mit aller Kraft gegen die Tür, die nach einer Weile auch geöffnet wurde.


    "Ein Attentat, schnell, viele Menschen, am Venustempel !" Der Junge brachte nur Satzbrocken heraus, zu aufgeregt war er und führte den medicus zum Tatort.

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Was hat sie denn ausgefressen? Oder willst Du nur was von ihr? Wollte Cerco von dem Kerl wissen.


    "Sie hat ein Attentat auf den Aedil verübt, weiß der Geier, was sie vorgehabt hatte." antwortete der erstere der beiden Leibwächter, ziemlich erschöpft von der erfolglosen Hetzjagd. "Die cohortes müssen noch informiert werden und am besten auch der Kaiser."


    Man konnte dem Leibwächter die Aufregung förmlich ansehen.

    Beschämt sieht Tacitus zu Boden, ehe er weiterspricht.


    "Mein Kaiser, es steht mir nicht zu durch nicht belegbare Anschuldigungen - mögen sie auch noch den Kern der Sache treffen - einen Mann des römischen Volkes in jeglicher Form zu diskreditieren, erst recht nicht, wenn es sich bei dem Mann um ein verdientes Mitglied der römischen Gesellschaft und der gehobenen Schicht handelt.


    Es betrübt mich aufs tiefste, Dich enttäuschen zu müssen - o Caesar Augustus - doch ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, ob Du mir Glauben schenkst, wenn ich Dir beteure, daß ich es nicht gewesen bin, denn müßig sind die Beteuerungen, wenn der andere einem nicht zu glauben vermag."

    Der Leibwächter stürmte los mit mächtigen Schritten und rief schon von weitem "Haltet sie !" zu dem verdutzten Passanten, gegen den das Weib in lauter Unachtsamkeit gerannt war. Doch von der Situation überrumpelt, schien er zweifellos überrascht, als daß er rechtzeitig die Flüchtende hätte ergreifen können.
    Die Geschwindigkeit, mit der der Leibwächter dieselbe Strecke, die man eben gegangen war und die deutlich hörbaren Rufe, stehenzubleiben oder das Miststück zu ergreifen, weckten eindeutig die Aufmerksamkeit der übrigen Passanten auf der via sacra, bis er sie letztlich aus den Augen verloren hatte. Doch so leicht gab er nicht auf und darauf sprach er mehrere Passanten an und löcherte diese mit Fragen wie "Habt ihr sie gesehen ? - Ein junges Mädchen, blond, mit einer Kutte, sehr klein." und hoffte die ein oder andere Information zu gewinnen.


    Unterdessen hatte sich die Zahl Schaulustiger nicht verkleinert. Der Aedil war sichtbar angeschlagen, aber er lebte. Ein Junge, den man einige Sesterzen in die Hand gedrückt hatte, war zum 'Clinicum Silva Nigra' gerannt, um dem dortigen medicus herbeizuholen und ein aufmerksamer Beobachter hatte sofort eine Patrouille der Cohortes Urbanae informiert.

    Eugenius fragte sich allmählich, woher diese Leute kommen, denn aus Rom kamen sie sicher net. Das Aussehen deutete auf irgendein africanisches Volk hin, doch dieser grauenhafte Akzent hatte er nur ein einzigesmal vernommen, als er vor langer Zeit einmal in Vindobona gewesen war.


    "Vom Volkstribun kommt ihr ? Dann solltet ihr es vielleicht noch einmal bei diesem versuchen, oder probierts beim Aedilis Curules. Der hat sein Officium wohl schon bezogen. Dritter Stock, zweiter Korridor links, zweite Tür auf der rechten Seite, nummer XXVIII"

    Eugenius durfte mal wieder Überstunden schieben. Dabei war er meist ganz vertieft in seine Codices und wenn ihn dann jemand störte, wurde er noch grantiger, als er ohnehin schon war.


    Jetzt klopfte dieser penetrante Bittsteller schon zum zweitenmal, dachte sich Eugenius stiefelte ärgerlich zur Tür. Dem würde er mal die Meinung sagen.
    Doch als er die Tür geöffnet hatte, blieb ihm das Wort im Halse stecken und sein Blick glich dem, als hätte er Proserpina leibhaftig gesehen.


    Mit hochnäßiger Stimme sprach er zu den zwei Vögeln "Ja, Ihr wünscht ?"

    Der schmale Weg war leicht abschüssig und führte weg vom forum zwischen hohen Mauern richtung Esquilin, war aber deshalb nicht weniger frequentiert als die große Hauptstraße. Auch hier bahnten sich vereinzelte Passanten ihren Weg zum Forum oder folgten in gleicher Richtung der des Aedils.
    Tacitus dachte gerade daran wie er seine Nichte im Haus ihres Vaters begrüßen würde und daß der alte Geminus doch immer einen vorzüglichen Tropfen auf Lager hatte, als ein plötzlicher ziehender Schmerz sich in seinen Rücken bohrte. Die Sinne waren betäubt und noch konnte er nicht lokalisieren, woher dieser Schmerz kam oder was ihn ausgelöst hatte. Der Aedil krümmte sich nur zu Boden und stieß einen kräftigen, kurzen Schrei aus, während die Leibwächter sich ruckartig zu dem Opfer umdrehten. Ihnen stand die Verwunderung ins Gesicht geschrieben, aber auch die peinliche Berührung, daß es ja ihr Verschulden war, daß der Aedil einem Attentat unterlag.
    Während der eine das Messer begutachtete, erspähte der andere den möglichen Attentäter. Da die Straße entsprechend belebt, aber nicht überfüllt war, bildete sich sofort eine Traube an Passanten um den verwundeteten Magistrat, welche selbst teilweise noch schockiert waren, ob des überraschenden Hinterhalts. So hatte der eine der beiden Leibwächter Mühe, die Täterin ausfindig zu machen, bahnte sich seinen Weg zurück und erblickte auch eine um die Ecke huschende Bettlerin.

    Jetzt passierten sie den Titusbogen auf der Höhe der via sacra. Rechts ging es rauf zum Palatin, geradeaus erspähte man das gewaltige Kolosseum, welches zu Teilen vom Tempel der Venus und Roma verdeckt war.
    Die beiden Leibwächter begleiteten den Aedil links und rechts und jener schien guter Dinge, bald die Casa seines Bruders zu erreichen. Dieser befand sich in jenen Tagen auf dem Landsitz der Gens Helvetia und Tacitus fragte sich immer öfter, ob die Ärzte ihn von seinen Leiden kurieren würden können. Schließlich waren er und Geminus in einem Alter, wo man dem Tod näher als der Geburt war und die Götter einen jeden Moment zu sich holen würden können.
    Tacitus verdrängte diesen Gedanken und bog in eine Seitengasse, um den Umweg über den meist überfüllten Platz vor dem Kolosseum nicht zu nehmen.


    Die Leibwächter stets in Schritt und Tritt nebenher...

    Tacitus schluckte. Es war schon zu lange her, daß er dem mächtigsten Mann des Imperiums gegenübergestanden hatte. Die Worte, die er sich zurechtgelegt hatte, kamen ihm nicht über die Zunge, weshalb er unvermittelt improvisierend zu sprechen begann.


    "O Caesar !


    Ich kniee vor Dir im Namen des helvetischen Blutes, meines Vaters, Helvetius Vindex, der stets ein treuer Diener Deines Vaters war und als sein Priester bis zu seinem Lebensende diente, meines Bruders, Helvetius Geminus, der Dir über Jahre hinweg ein treuer Gefolgsmann und Berater, aber auch ein Freund gewesen ist und den seine Krankheit immer stärker ans Bett fesselt.
    Nie wird es einen Helvetier geben, der dem ulpischen Blute nicht absolute Treue und Loyalität garantiert. Eher wird helvetisches Blut fließen, als daß Verrat an deinem Antlitz geschieht.


    Nur ein trügerischer Akt konnte diesen Skandal bewirken. Rom hat viele Feinde, und ein Aedil, der sich gänzlich für diese Stadt - für Dich o Caesar - aufopfert, steht nicht weniger ungeschützt da.


    O großmächtiger Caesar Augustus ! Wer bin ich, als daß ich etwas von Dir fordern könnte. Doch in dieser Sache bitte ich Dich im Namen der Manen der Gens Helvetia, fälle Dein weises Urteil, doch lasse die Tatsache nicht außer Acht, daß ein solches Edikt nie aus meiner Feder geflossen ist."

    Sim-Off:

    aufgrund der Tatsache, daß das erste Edikt nicht ganz richtig war, poste ich hier jetzt nochmal die Richtigstellung. Das erste und ursprüngliche Edikt verliert dadurch seine Gültigkeit und kann von einem Supermod/Admin entfernt werden. Danke. :)


    EDICTUM AEDILIS PLEBIS
    PRIDIE NON SEP DCCCLVI A.U.C. (4.9.2006/103 n.Chr.)


    Medicus Germanicus Avarus wird aufgrund Verstoßes gegen § 3 Abs.1 lex mercatus, dem nicht lizensierten, öffentlichen Verkauf von "gefärbten Stoffen", zu einer Strafabgabe von insgesamt 8614,76 Sz. gemäß § 7 Abs.1 verpflichtet.


    Sieht sich der Beschuldigte nicht in der Lage, die Strafe zu bezahlen, werden alternativ eine Woche Strafarrest angedroht.


    Einsprüche sind dem amtierenden Consul, respektive dem Imperator Caeasar Augustus als amtierenden Censor entgegenzubringen.






    /edit: Richtigstellung :]