Beiträge von Caius Helvetius Tacitus

    Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    "...Richte deinem Herrn aus, das Gericht trifft sich wieder in zwei Tagen. Falls er bis dahin keinen Advocatus bestellt hat, der ihn hier vertritt, wird sich das Gericht darum kümmern und jemanden für ihn bestimmen, der seine Seite vertritt."


    Der Sklave nickte eifrig.


    "Ich werde es meinem Herrn ausrichten."


    Dann wartet er ab, bis der Kaiser ihm ein Zeichen gibt, daß er sich entfernen darf.

    Zitat

    Original von Quintus Caecilius Metellus
    Oh ja - auch wenn das mittlerweile schon etwas her ist... ;) - Am häufigsten habe ich aber wohl die Quintus-Bücher von Stöver gelesen...


    Stimmt, diese Quintus-Reihe hab ich auch gelesen, neben den Caius Büchern. Wie hießen die Schüler noch ? Caius, Rufus, Flavus, Julius, Gaius, und ...

    Widerwillig, doch mit klaren Worten, antwortet Tacitus


    "Ich beuge mich Deiner Weisheit, denn wie ich vor den Göttern, den Manen des römischen Volkes und Deiner Erhabenheit mir nichts zu schulden kommen ließ, so will ich Zeugnis über meine Unschuld vor Gericht darlegen. Und es soll nicht ein mensis vergehen, bis der wahre Schuldige für dieses Vergehen gefunden und für seine Taten bestraft worden ist.


    Ave Caesar !"


    Der rechte Arm schnellt nach oben.


    Wieder senkt Tacitus sein Haupt bis der Imperator die Aula verlassen hat und auch er sich auf seinen steinigen Weg machen kann.


    http://www.imperiumromanum.net…/ch-aedilisplebis.png</a> http://www.imperiumromanum.net…gens/helvetia_new.gif</a>

    Dem Leibsklave des Tacitus war die Nervösität anzumerken. Wie konnte er schonmal ahnen, daß er mit dem Kaiser persönlich sprechen würde und daß dieser ihm gar eine Frage stellte.


    "Mein Herr ist willens und fähig, den Prozess selbst zu führen und seine Verteidigung zu übernehmen. Er bittet nur um Aufschub wie es ihm der Arzt geraten hat."


    Und dann wiederholte Philippos einfach die Worte des medicus, die dieser in seiner Gegenwart seinem Herrn sagte.


    "Er braucht absolute Ruhe. Die Folgen des Attentats sind gravierend, wenn auch nicht tödlich. Nicht mehr als eine halbe Stunde am Tag soll er einen kleinen Gang im hortus machen."


    Abwartend sah er daraufhin den Kaiser an.

    Philippos, der Leibsklave des Helvetius Tacitus mit den treuseeligen Augen und der schmächtigen Statur, kam völlig abgehetzt in die basilica ulpia gelaufen. Kein scriba, keine Wache oder sonstiger Bediensteter konnte ihn aufhalten. Sein Gesicht spiegelte entsetzen, als wäre er Cerberus persönlich begegnet.


    Völlig außer Atem und schwer keuchend hatte er den Gerichtssaal betreten, in dem der Imperator soeben Platz genommen hatte. Mit schnellen Schritten war er vor der Richterbank. Er rang nach Atem. Er mußte ein ganzes Stück seines Weges gerannt sein.
    Vor dem Imperator deutete er eine Verbeugung ein und begann unvermittelt zu sprechen. In der Hektik und Nervösität überschlugen sich seine Worte, so daß er sich das einumsanderemale verhaspelte und Satzbrocken durcheinanderschmieß.


    "O Caesar ! Erschütternde Kunde überbringe ich. Mein Name ist Philippos, ich bin der Leibsklave des Caius Helvetius Tacitus. Meine Herrin, die ehrenwerte Gattin des Aedils, hat mich auf den schnellsten Wege zu euch geschickt. Mein Herr, der ehemalige Aedil, unterlag einem Attentat. Die Götter haben ihn bewahrt, er ist am Leben und curiert sich unter Aufsicht des medicus in seiner Casa von seinen Wehen.
    Ich muß euch daher die Meldung machen, daß mein Herr nicht in der Lage ist, vor Gericht erscheinen zu können."


    Demutsvoll senkt der Sklave das Haupt und wartet auf die Worte des Kaisers.

    Was der Kaiser da sagte, diese Worte, die an Spott gereichten, erzürnten Tacitus noch mehr. Er mußte sich beherrschen. Jede körperliche Anspannung hätten den Imperator veranlasst, dies als versuchtes Attentat auszulegen und Tacitus war beileibe soweit, daß nicht viel gefehlt hätte. Um seinen Zorn unter Kontrolle zu bringen, wendet er seine Augen gen Boden. Den Imperator hätte er in diesem Augenblick nicht ansehen können.


    "O Caesar Augustus ! Du beleidigst mich ! Eine solche Kränkung aus Deinem Munde lässt mich an meinen Taten zweifeln, die doch immer nur das beste für Rom sein sollten.


    Ich kam in der Hoffnung, einem Mann gegenüberzutreten, der einsichtig für eine schlüssige Argumentation ist, einem Mann, der die Taten eines wahren Römern zu honorieren weiß, einem Mann, der als Soldat Roms einst gegen die Feinde des Staates kämpfte !"


    Er hatte nichts mehr zu sagen. Er würde vor Gericht seine Unschuld darlegen, ob man ihm glauben mochte oder nicht. Ruhig kniete er vor dem Imperator. In ihm staute sich die Wut. Jähzorn, das war sein Laster. Das hatte er beim letzten Aufeinandertreffen mit Iulian schon erlebt und auch diesesmal konnte er sich nur mühsam beherrschen. Nicht viel, und er wäre aufgestanden und hätte dem Kaiser den Rücken zugewandt.


    Leise flüstert er gebetsartig, während er auf die Reaktion des Kaisers wartet


    "O ihr Manen, o ihr Laren, welche dunkle Zeit müßt Ihr erleben ! Doch verzaget nicht, bald wird sich der Sturm auch wieder legen."


    http://www.imperiumromanum.net…/ch-aedilisplebis.png</a> http://www.imperiumromanum.net…gens/helvetia_new.gif</a>

    Sim-Off:

    Wo ist denn der Medicus ? ?(


    Der Aedil lag benebelt auf dem Boden. Seine Leibwächter stützten ihn, ehe eine Trage von vier Sklaven herbeigebracht wurde und der Aedil in die Praxis des medicus transportiert wurde. Im Laufschritt schleppten die Träger den beinahe leblosen Aedil durch die Gassen der Urbs. Das schwere Keuchen der Sklaven war dabei deutlich zu vernehmen, denn der Aedil wog nicht gerade wenig.


    Wie sich die staunende Menge von Zuschauern gebildet hatte, so löste sie sich auch wieder rasch auf. Und ein aufgeregter Praetorianer, der keine 100 Meter vom Palatin Wache geschoben hatte, begab sich zurück an seinen Posten, um dem Imperator von dem geschehenen Attentat in Kenntnis zu setzen.

    "O Imperator Caesar Augustus ! Zweifelst Du etwa so stark an meinen Dir vorgebrachten Tatsachen, daß Du die Gerichte bemühen willst ? Für ein spectaculum, daß in einer Schlammschlacht enden wird ?
    Zweifelst Du etwa an den Worten eines redseligen und aufrichtigen Römers, der sich mit all seiner Kraft dem Imperium widmet ?
    Zweifelst Du an der Ehrlichkeit eines Mannes, dessen Familie stets für Rom nur das beste tat und Deiner Herrschaft immer Respekt, Demut und Loyalität entgegenbrachte ?"


    Die Aufgewühltheit war in Tacitus' Worten deutlich zu vernehmen. Er hatte alles in die Waagschale geworfen, den Imperator von seinem Standpunkt zu überzeugen.

    EDICTUM AEDILIS PLEBIS
    ANTE DIEM IV ID SEP DCCCLVI A.U.C. (10.9.2006/103 n.Chr.)


    permissio aedificandi


    Zum Zweck des erforderlichen Ausbau der horrea nördlich der pons aemilius wird diese Baugenehmigung erteilt. Die Genehmigung erstreckt sich auf alle erforderlichen Maßnahmen, insofern sie für das Erreichen der bezweckten Zieles nötig und nicht in einem unausgeglichenen Verhältnis zum tatsächlichen Resultat stehen.
    Verantwortlicher Bauleiter ist der derzeitige Architectus Urbi. Wohnraumverfügungen zur Schaffung benötigten Freiraums sind zu erteilen.




    EDICTUM AEDILIS PLEBIS
    ANTE DIEM IV ID SEP DCCCLVI A.U.C. (10.9.2006/103 n.Chr.)


    permissio rescendendi


    Zum Zweck der Freiraumschaffung an den Flächen der horrea piperataria haben die in südlicher Lage befindlichen Lagerhallen zu weichen. Die dazu nowendigen Abrissarbeiten werden hiermit lizensiert.
    Die Arbeiten dürfen nicht vor Anbruch der 10. Stunde des Tages aufgenommen werden und setzen sich fort bis in die 6. Stunde der Nacht.



    Tacitus stieß kurz auf. Er hatte sich einen ruhigeren Abgang gewünscht, aber daran war ohnehin nicht mehr zu denken.


    "Du bist der Experte, architecte. Wenn Du die Lage so einschätzt, will ich Dir glauben und Dir die entsprechenden Verfügungen aushändigen."

    Tacitus grübelte, während er mit einem stilus in der Hand spielte.


    "Eine komplette Auslastung der römischen Lagerhallen ist mir nicht bekannt. Die horrea piperataria werden kaum noch verwendet. Bis zu ihrem endgültigen Abriss ließe sich dort das Getreide zwischenlagern.


    Die horrea vespasiani sind größtenteils umgeben von Kontoren und Geschäftsständen. Nichts, was nicht von belang wäre. Außerdem würden dieselben Abrissarbeiten auch an der horrea an der pons aemilius vonnöten sein."

    Ist das etwas, das sich ganz und gar ausschließt ? Oder gesellt sich das treffend zusammen ? Angesichts des Selbstverständnisses so mancher Sklaven hier, könnte man ja meinen, es würde gut zusammenpassen. ;)


    Ist es die oberste Aufgabe des römischen Staates die Menschenwürde zu achten ? Sind wir dann bald eine BRD-Simulation oder war Seneca der erste Menschenrechtler der Geschichte ? ;)

    Der Aedil überflog das Edikt, kannte er dessen Inhalt doch zugenüge und widemte sich wieder dem Weib und bat sie mit einer Geste doch Platz zu nehmen.


    "Nun, das wundert mich in der Tat, daß es sich hierbei um ein Mißverständnis handeln soll. Denn nach den Ausführungen meiner scribae lagen die Waren eindeutig zum Verkauf da und es handelte sich ja auch um keine geringen Mengen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Auffassungsgabe des kontrollierenden scriba ihn fehlgeleitet hat. Hast Du Beweise für deine Behauptungen ?"