Beiträge von Caius Helvetius Tacitus

    Tacitus wurde leicht verlegen, aber ließ sich das nicht anmerken, zumindest versuchte er es. Er hatte in den all den Jahren der Politik eine äußerliche Kühle und Unscheinbarkeit erworben, daß es ihm recht gut gelang, ungeahnte emotionale Reaktionen zu verbergen.
    Jener Mann schien offenbar in der Fähigkeit der humilitas und der captatio benevolentiae sehr beschlagen.
    Als er die Narben sah, staunte Tacitus. Ein Veteran also, jemand von den Legionen. Viel Kontakt hatte er mit solchen Leuten bisher nicht.


    Die direkte Forderung, die der Helvetier mit seinen letzten Worten aussprach, ignorierte Tacitus. Jener schien offenbar klare Vorstellungen von sich zu haben und das imponierte Tacitus.


    "Ich muß dich enttäuschen. Über eine Verwandtschaft und einen Onkel namens Helvetius Corvinus ist mir nichts bekannt. Aber sicher lässt sich da auch Licht ins Dunkel bringen.


    Nun, ich sehe eigentlich nichts, was dagegen spricht, Dich als meinen Klienten aufzunehmen, doch so verrate mir, was sind deine Ziele ? Wonach strebst Du ? Und wie kann ich dich dabei unterstützen ?"

    "Nun, da bliebe zu überlegen, inwieweit die horrea agrippiana die wegfallenden Lagerräume kompensieren können.


    Auch wenn Teile der horrea piperataria gar nicht mehr benutzt wurden, denke ich, daß es erforderlich sein dürfte, neue Lagerhallen hochzuziehen. Mir schweben da die Gebiete jenseits des Tibers, nordwestlich der Via Aurelia vor.


    In gemeinsamer Absprache mit dir, architecte, würde ich gerne die entsprechenden Anweisungen erteilen."



    Aber vielleicht stellte sich der Architectus Urbi auch ein besserer Platz für die Ausbauten vor. Dieses und eben jenes galt es zu erwägen.

    In diesem Fall wollte Tacitus höchst persönlich beim Senator vorbeischauen. Er hatte die Worte des Händlers noch gut im Ohr und hielt es für angebracht, den Hausherrnn persönlich dazu befragen.


    So hatte er sich eine Sänfte gemietet, ob er damit Eindruck machen würde, wußte er nicht, aber er hielt es für ratsam, anstatt den Weg zu Fuß zurückzulegen.


    Eigenhändig klopfte er an die porta.

    Der Aedil hörte sich jedes Wort des Fremden an. Er sprach schnell und akzentbeladen, so daß Tacitus Mühe hatte zu Folgen. Aber er konnte das wesentliche verstehen.


    "Ich danke Dir für deine Informationen. Ich werde sehen, was ich tun kann und die Sache prüfen. Doch nun lass mich allein."


    Die Sache schien heiß. Ein Senator, der illegale Geschäfte tätigte ? Er machte sich eine Notiz für später. Vorher galt es eh alle nötigen Ermittlungen zu treffen, ob die Worte des Tylusiers auch der Wahrheit entsprachen.


    So verabschiedete er den Mann.


    "Vale !"

    Tacitus war ins Atrium gekommen, um einen Mann zu empfangen, der sich als Helvetius vorstellte und auch noch angab, mit ihm verwandt zu sein. Skepsis machte sich in seinem Gesicht breit. Um ehrlich zu sein, hatte er sich um die Verwandtschaft nie gekümmert, aber die Namen sagten ihm nichts. Weder sein Gast, Appius Helvetius Sulla noch dessen Eltern, Caius Helvetius Corvinus und Helvetia Minervina, sagten ihm etwas. Er mußte einmal seinen Bruder Geminus deswegen befragen. Vielleicht würde er ihm weiterhelfen können.


    "Du kommst also zu mir, weil Du mein Klient werden willst ?" brachte Tacitus das Anliegen seines Besuchers auf den Punkt.


    Es war mehr eine rhetorische Frage, weshalb Tacitus auch gleich fortsetzte.


    "Doch warum kommst Du ausgerechnet zu mir ? Was erwartest Du von mir ? Und mich würde interessieren, woher deine großen Erfahrungen im militärischen Bereich rühren ? Was hast Du bisher gemacht ?"

    Der Aedil war eigentlich gar nicht gut aufgelegt, aber er befürchtete, daß er auch ein Ohr für die Bevölkerung haben mußte und jener war schon in seinem Officium, da konnte er ihn schlecht wieder wegschicken.


    "Nimm doch Platz und dann berichte, was du mir berichten willst !"

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    ich besteche doch niemand SimOff - dann kann ich ja gar nciht den Ruhm, als erster Politiker im IR, der mit Korruption arbeitet, in die Geschichte eingehen^^


    Den Ruhm muß ich dir leider nehmen. 8)

    Der Sklave führte den fremden Besucher ins Atrium.



    Sim-Off:

    Nur ein kleiner Hinweis: :)
    Spiel niemals die IDs oder Figuren von anderen Spielern, steht auch in den Spielregeln. Für diesesmal ist es nicht schlimm. Aber das kann uU schon ärgerlich für einen anderen Spieler sein, wenn du gegen seinen Willen seine Figur steuerst.
    Nur ein gutgemeinter Rat. ;)


    >> weiter gehts im Atrium

    Eugenius horchte auf, als der offensichtliche Soldat der Cohortes sich zu erkennen gab. Ihn verwunderte die Tatsache, daß sich ein Soldat hier einschreiben ließ, dachte er doch bisher immer, daß die Angehörigen des Militärs ganz gut verpflegt seien.


    "Ist gut."


    Nichts destotrotz händigte er dem Miles eine gesiegeltes Pergament und hielt es außerdem für nötig ihn daran zu erinnern, daß das Getreide der öffentlichen Spenden nicht weiterveräußert werden dürfe.


    "Hier. Dieses Pergament berechtigt dich, die Getreidespenden in Anspruch zu nehmen. Ausgabe ist jeden Montag zwischen der 2. und 7. Stunde."

    'Noch ein verirrtes Schaf' dachte sich Eugenius.


    "Der Praefectus Annonae ist ausgeflogen und die Mehrarbeit bleibt nun an uns scribae hängen."


    Sonderlich amüsiert schien er nicht über diese Tatsache.


    "Bitte, dann nenne mir doch deinen Namen und deinen Wohnbezirk. Dann will ich das erledigen."

    Eugenius, Scriba im Öffentlichen Dienst der Urbs, der eigentlich schon Feierabend machen wollte, und sich schon auf ein ausgiebiges Bad in den Thermen freute - abends waren die Bäder nicht mehr so voll wie am Tage - vernahm das Klopfen und bat den Klopfenden herein.


    "Ja, bitte ? Was kann ich für Dich tun ?"

    Der schlacksige Kerl eines ianitors, seines Zeichens Türöffner in der Casa Helvetia und nun schon seit mehr als drei Jahren Sklave im Haus der Helvetia, huschte zur Tür, um zu schauen, wer zu dieser mittaglichen Stund an die Tür klopfte. Die Klienten des Hausherrn waren für gewöhnlich morgens dran und sonst war kein Besucher angekündigt.


    Er reckte seinen schmalen Hals durch den Türspalt und fragte


    "Ja ? Wer da ? Was ist Dein Begehr ?"

    Der Aedil nahm den Beutel und ließ ihn unauffällig verschwinden. 8)


    "Deine Wohltätigkeit in der Götter Ohren. Ich werde sie lobend erwähnen."


    Dann erhob er sich, um den Pompeius zu verabschieden.


    "Sei unbesorgt, mein Freund, deine gute Tat wird ihre Früchte tragen. Vale." ;)

    "Ohja, wird mal wieder Zeit für ne Sammlung bei den Jungs von der Stadtverwaltung."


    Die Gelegenheit war verlockend, doch Tacitus zögerte. Sollte ruhig Pompeius den ersten Schritt machen. ;)


    "Vielleicht hast Du eine Idee wie ich die Jungs dazu kriegen kann, ihren Opolus zu entrichten ?"