Beiträge von Caius Helvetius Tacitus

    Auch Tacitus erhob sich nun. Teils aus geforderter Sitte, teils um wegen einer verbesserten Resonanz und wiederum teils weil es der Gravität des Augenblicks entsprach.


    "Der Mensch hat Augen, um von seinen Gedanken abzulenken, und Worte, um jene zu verschleiern. Eine gesunde Skepsis ist mir nicht fehl und bewahrt mich vor allzu leichtgläubigen Versprechungen. Aber bitte..."


    Tacitus öffnete seine Arme.


    "...erzähl uns seine wahren Absichten ? Was sind deine Ziele ? Man hört, Du hast Großes vor." ;)


    Tacitus setzte sich wieder.

    Octavius schien an Hörproblemen zu leiden, wenn man bedenkt, daß der ehemalige Censor dessen Bruder mittlerweile wahrscheinlich schon über 80 Jahre alt wäre, kein Wunder. Also wiederholte Tacitus seine Worte, diesmal etwas deutlicher und langsamer.


    "Es verwundert allein die Tatsache, daß Du Dich so stark für ein Glücksspielverbot aussprichst, war doch der edle Octavius Anton dessen Bruder zu sein Du Dich rühmst, auch gerade unter seinem Censorat dem Glücksspiel nicht abgetan und unterhielt einige Verbindungen."

    Tacitus hatte mehr desinteressiert als interessiert den Worten des Avarus gelauscht, doch jetzt fühlte er sich genötigt seinen Kommentar abzulassen.


    "Es scheint, er möchte die Taten seines Bruders ausgleichen." ;)


    Zugegeben eine spitze Zunge hatte er schon immernoch, aber das war für jemanden, der ihn kannte ja nichts neues.

    Tacitus überlegte, ob er etwas dazu sagen sollte. Glücksspiel war ein Thema, wo gewiss ein jeder etwas sagen konnte, denn wer hatte nicht schonmal aus purer Laune dem Würfelspiel gefröhnt und dabei auch einige Sesterzen gesetzt, aber er beschloß, den in in der Rangfolge vor ihm stehenden Senatoren und Honorationen den Vortritt zu lassen, was besagten Germanicus selbstverständlich nicht zwangsläufig einschloß.

    Tacitus' Blick schweifte zu seiner Frau, dann zu Severina, zu Gabor und dann wieder zu seiner Frau. Leicht melancholisch, den Abschied von Gabor vor Augen - er würde für eine glückliche Überfahrt beten - sah er in die Runde.
    Wann würde die Familie das nächstemal wieder so vereint sein ? Zweifellos fehlten Novatus und Romanus, und er hoffte, daß es nicht zu lange dauern würde.


    Doch nun bereitete er sich erstmal auf den Abschied von Gabor vor. Nachher würde er hochgehen und den Brief für seinen Patron Agrippa holen, und dann Philippos instruieren, seinen Sohn runter zum Hafen zu begleiten.

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    Original von Valentin Duccius Germanicus
    Ein Rollenspiel, sei es hier, sei es ein LARP, sei es Pen und Paper, ist immer ein Spiel der Spielleitung!


    Mit solchen Allgemeinplätzen kommst du aber auch nicht weiter. ;) Warum nicht mal was neues versuchen. Und es geht hier ja lediglich um Simoff Formalia (sprich Spielregeln). Simon hat das Tribunal gar nichts zu schaffen.


    P.S. Ich weiß gar nicht, was P&P ist und wer ist mein Meister ? ?( ;)

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    Original von Camillus Matinius Plautius
    Einzige und eiserne Regel: Die Spielleitung hat immer Recht und das letzte Wort. Ob es einem gefällt oder nicht. Und wer damit nicht leben kann ist im falschen Spiel. Hier und woanders auch.


    Jo, mag sein. Was ich aber erreichen wollte, daß man das Spiel hier nicht als "Spiel der Spielleitung" sieht, sondern als Spiel aller, die hier mitmachen, egal ob mehr oder weniger aktiv. Jeder, der hier mitmacht, hat ein Interesse an dem Spiel, an den Regeln, daß es keine Probleme gibt, und wird sicher auch schon Ideen und Kritiken eingebracht haben. ABer darum geht es gar nicht vorrangig.


    Jedenfalls denke ich, daß so ein IR-Tribunal die Spielerschaft noch besser einbinden würde, da eine Kontrollinstanz geschaffen wurde.
    Ich finde es einfach seltsam, wenn die Spielleitung gleichzeitig Regeln macht und auslegt. In extremis würde das bedeuten, man könnte auch auf Regeln gänzlich verzichten. ABer vielleicht durchschaue ich auch nicht die Spielleitungsstruktur und das ganze ist eben unnötig.


    Und ja, die Sache mit Epulo war der AUslöser, aber ich finde es nunmal merkwürdig, wenn jemand für etwas bestraft wird, was nicht in den für alle verbindlichen Regeln steht.

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    Original von Maximus Decimus Meridius
    Und zwar mehr als die Entscheidung von Gelegenheitssimmern und Berufsnörglern. ;)


    Also diese abwertende Bezeichnung kann ich jetzt ganz nicht verstehen. In jedern funktionierenden Gesellschaft (kann man auch als "Staat" bezeichnen) hat sich die Gewaltenteilung etabliert. Und das IR ist ja imgrunde auch sowas wie eine für sich abgeschlossene Gesellschaft. Also warum nicht mal einen Versuch machen ?


    @Medeia: Warum sollten die Spielleiter grundsätzlich objektiver als andere Spieler sein ? Sind auch nur Menschen. ;)

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    Original von Publius Decimus Lucidus
    Dir ist schon klar, daß das Spielleitungs-Team (also Leute, die mitentscheiden) mittlerweile 13 Personen umfasst?


    Najo, das tut ja nicht wirklich was zur Sache. Trotzdem kann man ja über sowas nachdenken ;)


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    Original von Artoria Medeia
    Das ist ein Rollenspiel und beim Rollenspiel hat die Spielleitung immer das Recht Regelungen zu machen und diese auch durchzusetzen. Spieler sind mir viel zu parteiisch und können mir viel zu leicht in eine Richtung manipuliert werden. Bei der Spielleitung habe ich wenigstens das Gefühl, sie bemühen sich objektiv zu sein. Bei einer solchen Spielerentscheid würd ich das nicht haben. Also wäre mir dein Vorschlag nicht sonderlich recht.


    Das Recht Regelungen zu machen, will ich ihr auch gar nicht absprechen. Aber es muß für den Spieler durchschaubar und transparent bleiben. Und ich denke, ein unbhängiges Spielertribunal oder wie man es auch nennen mag, könnte dazuführen, daß die Spielregeln gefestigter werden, daß es nicht den Beigeschmack einer Oligarchie hat, in der die Spielleitung allmächtig handelt.

    Ich möchte hiermit eine Grundsatzdiskussion anstoßen, darüber wie das Spielen im Imperium Romanum eigentlich funktional ablaufen soll. Unter welchen Rahmen das abläuft.
    Ich denke, IR hat mittlerweile eine bestimmte Größe erreicht, wo man über eine Änderung nachdenken könnte.


    Es hat doch gezeigt, daß es immer wieder zu Zwistigkeiten in der Tätigkeit der Spielleitung und damit auch zu Unfrieden unter den Spielern kam. Ich denke, im Interesse der Micronation Imperium Romanum, daß man solche Dinge so gut es geht vermeiden sollte.


    Und ich denke, ein Hauptproblem ist sicher, daß - um es mit modernen Begriffen zu vergleichen - legislative und iudikative Gewalt zusammen in einer Hand der Spielleitung liegen. Die Spielleitung macht die Regeln und legt sie gleichzeitig aus. Das kann irgendwo nicht gut gehen, und wenn ein Spieler für etwas verwarnt wird, was nicht ausdrücklich in den Spielregeln steht, bzw noch nicht veröffentlicht wurde, dann kann man irgendwie schon gewissermaßen von Willkür sprechen.


    Willkür ist aber der Feind einer Simulation wie dem Imperium Romanum. Wenn sich Spieler nicht auf Regeln verlassen können, dann verlassen sie kurzerhand das Imperium Romanum.


    Mein Vorschlag daher, die Errichtung eines Tribunals, bestehend aus Spielern, ob gewählt oder für einen bestimmten Zeitraum ernannt, die nicht in der Spielleitung sitzen, und die über die strittge Frage in der Auslegung der Spielregeln Entscheidung fassen.


    Damit möchte ich die Diskussion darüber anregen, mit der Bitte, daß er nicht gleich wieder geschlossen wird. ;)

    Er nickte.


    "Mein Körper macht mir tag um tag mehr zu schaffen. Der medicus hat gesagt, ich soll mich schonen, so wie ich den Wein schonen soll. Abundzu die Thermen besuchen, aber du siehst, mir bleibt dazu kaum die Zeit."


    Manchmal bereut es Tacitus schon fast, daß er sich auf das Abenteuer Politik und cursus honorum eingelassen hatte. Er könnte jetzt auf Capri sein oder im Baetis-Tal, irgendwo abseits von Rom und seine Werke verfassen, die Zöglinge reicher Patrizier unterrichten und sich fern von Roms Politik und dem Kaiserpalast halten.


    "Ja, ich weiß, deine Reise nach Hispania steht bevor. Agrippa hat mir geschrieben. Wünsche ihm beste Grüße von mir und sage ihm, daß ich sein Angebot mit großen Dank annehmen werde."


    /edit:


    "Oder halt, ich werde Dir besser einen Brief für ihn mitgeben. Das ist besser."

    Tacitus sah auf, als er die ihm bekannte Stimme vernahm. Tatsächlich, sein Sohn Gabor stand da im Atrium und begrüßte ihn. Er schien sich nicht groß verändert zu haben während seiner Zeit bei den cohortes.


    "Gabor, schön Dich zu sehen ! Gibt es Neues von den Cohortes Urbanae ?"

    Die Minuten mußten ihm wohl wie Stunden vorgekommen sein und es dauerte tatsächlich auch fast eine halbe hora, bis der ianitor ein zweitesmal mit raschen Schritten vorbei an Gabor durch das Atrium schneite, um wiederum die Tür zu öffnen und mit einem freudigen Lächeln den Hausherrn zu begrüßen.


    Der war aufgrund des Regens leicht unter Streß und drückte dem ianitor einige Codices in die Hand, die er den Weg über geschleppt hatte.


    "Los geh, und besorg mir eine trockene Tunika. Die hier ist völlig aufgeweicht."


    Der Sklave tat wie geheißen und verschwand in die oberen Räume. Tacitus betrat derweil das Atrium.