| Stesichoros
ZitatOriginal von Aulus Flavius Piso
Einige Tage später war es, nach der cena, um derentwillen der Türsklave der Tiberier den jungen Patrizier so unwirsch abgewiesen hatte, dass Piso sich wieder zur Villa Tiberia hintragute. Sein Grinsen sparte er sich dieses mal, statt dessen hatte er eine ernste, feierliche Miene aufgesetzt, die eigentlich so gar nicht zu ihm passen wollte. Aber in religiösen Dingen durfte man niemals sich gehen lassen, darin war Piso überzeugt.
Er räusperte sich, als er stehenblieb vor der Porta, und hob schon seine Hand, um dort anzuklopfen. Da hielt er inne. War es wirklich eine gute Idee, fragte er sich, die Stirn in Runzeln legend. Sollte er das machen? Die Antwort aus seinem Hirn war ebenso barsch wie gebieterisch: Du musst es machen, der Furianus hat gesagt, du musst es tun.
Mit Wucht kam, ohne zu Zögern nach jenem Gedanken, Pisos Hand auf die Türe herunter. Drei- oder viermal klopfte er an, bevor er die Hand sinken ließ, die Türe ernsthaft anstarrend.
Am heutigen Tage war Stesichoros einmal gut gelaunt: Eine der Sklavinnen, in die er ganz verschossen war, hatte ein paar Sätze mit ihm gewechselt - wegens seinem Schnupfen. Sie hatte ihm ein Arzneimittel empfohlen. Obwohl dies ein relativ banales Thema war, war er überglücklich und als es klopfte, riss er enthusiastisch die Tür auf.
Der, der vor ihm stand, kam ihm irgendwie bekannt vor...war das nicht ein Flavius?
"Du heißt Flavius, richtig? Und was wolltest du noch gleich?"
fragte er daher ungewöhnlich freundlich.

| Caius