Beiträge von Manius Tiberius Durus

    | Stesichoros

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    "Wir haben den gleichen Patron, und dieser meinte es wäre eine gute Idee beim Senator vorstellig zu werden. Diesem Vorschlag will ich hiermit folgen...", fasste Vala mit stoischer Geduld zusammen.


    Stesichoros stutzte. Sein Herr war Klient von Vinicius Hungaricus - dieser Kerl offenbar auch. Aber warum wollte dann Hungaricus, dass dieser...Duccius ihn besuchte? Wahrscheinlich hatte er eine Nachricht, die ihn nichts anging. Andererseits würde der Herr auch nicht begeistert sein, wenn er wegen irgendeinem unbedeutenden Fremden gestört wurde, der sich nur noch ein wenig mehr Sportulae schnorren wollte.


    "Einfach so? Oder gibt es dafür einen bestimmten Anlass? Ich kann meinen Herrn nicht wegen jeder Kleinigkeit stören!"


    erklärte er daher. Morgens zur Salutatio war das möglicherweise etwas anderes, doch am Mittag?





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Durus lächelte über die Offenheit, dachte sich aber ähnlich wie der Ianitor, dass es wohl eine ziemliche Zeitverschwendung war, diese Einladungen persönlich auszusprechen, da ein persönlicher Brief wohl ebenso ausgereicht hätte.


    "Wenn du es wünscht, könnte natürlich ein Grußwort sprechen. Jedoch wäre es auch keine Beleidigung, wenn dies eher nicht vorgesehen ist."

    Er legte sich umständlich nieder und zupfte seine Tunica zurecht, dann begann er mit einer Angelegenheit, die ihn soeben dringender beschäftigte als alle Hochzeiten.


    "Mein Bruder Marcus ist gestorben. In Hispania. Seine Tochter Septima wird hierher kommen, das hat er so gewollt."


    erklärte er und bedeutete einem Sklaven, ihm einen Becher Wein zu bringen. Doch er sagte es, als würde er über das Wetter plaudern. Tatsächlich war es wohl nicht so schrecklich, wie man vermuten konnte. Gracchus hatte die letzten Jahre seines Lebens mehr dem Wein als irgendetwas anderem gewidmet, was für Durus ein Verrat an der Familie war. Doch andererseits war er sein Bruder...


    Sim-Off:

    Sorry, wollte noch was abwarten, habe jetzt aber ein anderes Thema vorgezogen

    | Privatus


    Dass er für einen Ianitor gehalten wurde, hätte Privatus zweifelsohne amüsiert, doch das war ihm natürlich nicht bewusst. Und die Erklärung, dass er sich vorstellen wollte, deutete eigentlich darauf hin, dass er lediglich ein Klient des Hausherrn werden wollte.


    "Nun, dann möchtest du persönlich mit ihm sprechen, nehme ich an...das wäre durchaus möglich, allerdings haben leider noch zwei wichtige Klienten meines Herrn Vorrang, wenn du also solange bitte warten würdest...tut mir leid."


    erklärte er nach kurzem Blick auf seine Tabula. Dann bat er ihn mit einer Geste hinein. Das Atrium war bereits mit einigen Klienten bevölkert und Lepidus würde stehen müssen. Doch glücklicherweise dauerte es nicht sehr lange, ehe er aufgerufen wurde und ins Tablinium gebeten wurde.





    NOMENCLATOR – MANIUS TIBERIUS DURUS

    "Ah, ich erinnere mich dunkel!"


    erwiderte Durus. Tatsächlich konnte er sich erinnern, dass man bereits vor Jahren damit begonnen hatte, ihn neu zu errichten. Doch offenbar arbeiteten die Verwaltungen in den Städten noch langsamer als in Rom selbst.


    Obwohl er nicht der oberste Priester war, da dieses Amt dem Rex Sacrorum oblag und er auch nicht der mächtigste war, da dies der Kaiser als Pontifex Maximus war, betrachtete er diese Titulatur als Schmeichelei, die ihm eigentlich gefiel, sodass er sagte


    "Vielen Dank! Bist du deshalb extra nach Rom gekommen, um mich persönlich einzuladen? Das wäre doch wirklich nicht notwendig gewesen!"


    Er nahm Platz und bedeutete auch dem Duumvir, sich zu setzen.

    | Privatus


    Claudius Lepidus! Ein solcher Name stand sicher nicht auf der Klientenliste, sodass Privatus erleichtert aufatmete. Es war für ihn ein Sport, sich möglichst viele Namen und Gesichter zu merken und jedes Mal, wenn er bemerkte, dass er eines vergessen hatte, ärgerte er sich. Aber Claudius sprach für noble Abkunft...zumal er irgendwo gehört hatte, dass tatsächlich ein neuer Patrizier in die Villa Claudia eingezogen war!


    "Darf ich fragen, in welcher?"


    fragte er daher - nicht unbedingt, weil es dringend notwendig war, sondern vielmehr, weil er wissen wollte, wer dieser neue Claudier war.





    NOMENCLATOR – MANIUS TIBERIUS DURUS

    | Stesichoros


    Ein Duumvir! Welch seltener Besuch! Und er wollte zum Pontifex Tiberius - ob er eine religiös fragwürdige Beobachtung gemacht hatte? Zu gern hätte Stesichoros gewusst, worum es ging, denn er hatte soeben auch von Göttern geträumt, sie waren jedoch...aber in religiösen Fragen forderte sein Herr Diskretion und da ein Duumvir ein staatlicher Magistrat war, hatte er natürlich ein Recht darauf, den Pontifex zu konsultieren. Also sagte er


    "Dann werde ich sehen, ob ich ihn finde! Tritt ein!"


    Er zog die Tür auf und führte den Octavier ins Atrium.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Der Ianitor führte den Duumvir ins Atrium, das an diesem Nachmittag in angenehmem Halbdunkel lag und wesentlich kühler war als die stickige römische Luft vor der Tür. Macer wurde in eine Sitzecke mit Korbstühlen geführt, dann ging Stesichoros davon, um seinen Herrn zu suchen.


    Es verging eine Weile, ehe Schritte laut wurden und Tiberius Durus um die Ecke bog. Er trug wie üblich im Sommer eine weite Tunica, heute in der Farbe Grün. Er wirkte ein wenig müde, aber insgesamt zufrieden, was daran lag, dass er soeben ein kleines Nickerchen in seinem Peristylium gemacht hatte.


    "Salve, Octavius Macer. Du bist Duumvir in...?"


    begrüßte er den Octavier mit seinem üblichen Politikerlächeln.

    | Stesichoros

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Vala kam immer mehr zu der Erkenntnis, dass Unfreundlichkeit zum normalen Habitus in Rom gehörte, wenn es um das Begrüßen ging. Er wusste nicht, ob er sich diese Art jemals zueigen machen würde, und ob er das überhaupt wollte.


    "Salve.", erwiderte er deshalb stoisch neutral, "Mein Name ist Titus Duccius Vala. Ich bin hier um mich zu erkunden ob Senator Manius...", er wurde unterbrochen, als eine Frau an den beiden vorbeihuschte, und einfach in die Villa trat, bevor Türsteher und Besucher wirklich registrieren konnten wer das überhaupt war, "...Senator Manius Tiberius Durus zu sprechen ist, und wenn er es nicht ist, wann er Zeit für ein kurzes Gespräch hätte."


    Duccius Vala...komischer Name. Und auch er machte den Fehler, den so viele Besucher hier machten, indem sie nicht den eigentlichen Grund angaben, sondern nur allgemein mit dem Hausherrn plaudern wollten. Als Albina vorüberhuschte, sah der Ianitor ihr kurz hinterher - ein Gruß lohnte sich sowieso nicht.


    "Und in welcher Angelegenheit?"


    fragte er so unbeirrt weiter.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    | Stesichoros

    Zitat

    Original von Faustus Octavius Macer
    Nach dem Besuch im Tempelbezirk war Macer nun auf dem Weg zum Ponitfex.


    Vor dem Tor blieb er stehen. Hoffentlich war er zu erreichen!


    POCH POCH!


    Stesichoros erwachte vom Pochen an der Tür. Er hatte eine kleine Siesta eingelegt (was ihm eigentlich verboten war). Doch andererseits hörte er ja, wenn es klopfte. So gähnte er herzhaft und streckte sich, ehe er an die Porta trat. Davor stand ein eher jüngerer Mann mit einigermaßen passablem Aussehen!


    "Salve! Wie kann ich Dir helfen?"


    fragte er daher ungewöhnlich freundlich.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    | Privatus

    Zitat

    Original von Quintus Claudius Lepidus
    Eines frühen Morgens, Lepidus war zeitig aus der Villa Claudia aufgebrochen, um ein paar Besorgungen zu tätigen um schließlich an der Villa Tiberia anzugelangen.
    Vor der Porta strich er nochmals eine Falte seiner Toga in die Richtige Position und klopfte schließlich an.


    >Klopf Klopf<


    Am Morgen fand üblicherweise die Salutatio der Klienten des Hausherrn Tiberius Durus statt. Diese zogen sich meist einige Zeit, denn es waren viele Klienten, die ihre persönlichen Probleme vortrugen und für die Tiberius Durus dann Lösungen finden musste. So brauchte sich auch Claudius Lepidus nicht zu wundern, dass neben ihm noch eine Zahl weiterer Plebejer an der Tür stand und im Schwung eingelassen wurde. Im Vestibulum saß Privatus, der Nomenclator mit einer Wachstafel und notierte die Namen aller Klienten und Bittsteller. Als Lepidus an die Reihe kam, blickte er den Bittsteller abschätzig an. Er sah nicht aus wie ein normaler Bauer, der nur vorbeikam, um sich ein paar Essensreste oder Geld abzuholen.


    "Wer bist du?"


    Er mochte sich nicht erinnern, wer es war - dabei hatte er wohl mit das beste Gedächtnis der ganzen Sklavenschaft! Er musste neu sein!





    NOMENCLATOR – MANIUS TIBERIUS DURUS

    Offenbar war es auch diesem Widerling klar, dass Durus sich nicht freute - nunja, im Grunde war dies kein Beinbruch, denn er wollte auch möglichst wenig mit ihm zu tun haben. Nun aber ging es endlich weiter. Doch anstatt das Essen einfach selbst zu eröffnen, wurde dieser ehrenvolle Part wohl ihm zugedacht.


    "Natürlich!"


    Er nickte einem Sklaven zu, der daraufhin weiteren Sklaven zunickte, die daraufhin in Hörner stießen, sodass sich augenblicklich Ruhe im Atrium ausbreitete. Dann erst erhob der Tiberier die Stimme.


    "Liebe Gäste! Wir möchten Euch alle zum Festmahl mit dem glücklichen Paar bitten! Esst und trinkt und freut euch mit uns!"


    In Wahrheit hatte Durus herzlich wenig vorbereitet - darum hatte sich Albina und ihr Stab von Sklaven gekümmert. So konnte er auch nicht genau wissen, ob es eine spezielle Sitzordnung gab - er hoffte nur, dass er weder neben Salinator, noch neben einem Germanicer lag. Allerdings erwartete er auch, dass er am Tisch des Paares gesetzt war.

    Auch Durus war selbstverständlich informiert, dass Albina zu Besuch war. Es war ja so abgesprochen gewesen, sodass er sich bald von seinen Aufgaben losreißen konnte und in das Triclinium kam, wo nicht nur Albina, sondern auch Arvinia bereits warteten. Er trug eine dunkle Tunica, denn gestern hatte er einen Brief erhalten, der ihn etwas niederdrückte. Zwar hatte er kaum Verbindungen zu seinem Bruder Gracchus gepflegt, dennoch erschien es ihm angemessen, zumindest eine kurze Zeit Trauerkleidung zu tragen.


    Dennoch lächelte er fröhlich, als er die beiden Damen erblickte. Es war wirklich zu schade, dass man sich wegen Orestes nicht hatte einigen können - Arvinia war ein hübsches Mädchen und musste bald verheiratet werden, ehe ihre Schönheit verwelkte!


    "Avete! Schön, dass du kommen konntest! Und Arvinia - du bist ja schon da!"


    Er trat an Albina heran und küsste sie auf die Wange, dann setzte er sich auf seine Kline.

    | Stesichoros


    Der Sklave erschien an der Tür und schluckte seinen Brei herunter, während er nach draußen sah. Dann riss er die Tür auf und blaffte den Fremden an:


    "Wer bist du? Was willst du?"


    Ständig kamen irgendwelche Bittsteller zur Villa und wollten zum Senator vorgelassen werden, um ihm in den Ohren zu liegen. Daher hatte man befohlen, dass diese Bittsteller gefälligst morgens mit den Klienten kommen sollten. Unbedeutende Personen wurden nur in größten Ausnahmefällen nachmittags zu Durus vorgelassen.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Ein Brief aus dem fernen Hispania erreichte die Villa Tiberia. Der Bote hatte sich so schnell beeilt, wie es ihm möglich gewesen war, denn seine Herrin folgte ihm auf dem Fuße!

    Manius Tiberius Durus
    Villa Tiberia
    Roma
    Italia



    Salve Onkel Manius,


    es gibt einen traurigen Grund, weshalb ich dir heute schreibe. Dein Bruder, mein geliebter Vater, Marcus Tiberius Gracchus, ist kürzlich unseren Ahnen in den Olymp gefolgt. Sei dir meiner herzlichsten Anteilnahme gewiss. Mein Vater hinterließ mir seine Villa Rustica zusammen mit der Auflage, mich zurück nach Roma und zu dir zu begeben um unter deine Patria Potestas gestellt zu werden.


    Der Tross ist bereits fertig gepackt und ich werde mich noch heute auf den Weg nach Roma begeben. Ich bete zu den Göttern, dass die Reise friedlich verlaufen wird und ich in kürze im lebendigen, mir lang vermissten Roma eintreffen werde.


    Mögen die Götter stehts mit dir sein,


    Vale


    Tiberia Septima

    "Die Verteidigung gibt bereits jetzt bekannt, dass sie den vorsitzenden Iudex nach dessen Amtszeit wegen Amtsanmaßung verklagen wird."


    erklärte Durus knapp. Auf den absolut sinnlosen Kommentar von Avarus ging er nicht ein. Er hatte gar nichts zugegeben und würde weiter auf seiner Interpretation beharren. Ob das reichen würde, war allerdings fraglich - ganz offensichtlich war der Praetor ein Stümper!

    "Soweit ich mich erinnern kann, war eine Nota Censoria in früheren Zeiten der Entlassung aus dem Senat gleichgesetzt. Das Iudicium Imperialis hat offenbar anders entschieden, dennoch kenne ich kein Gesetz, dass jeder Mann in allen Dingen so zu denken hat wie der Kaiser, besonders, wenn der Kaiser über alle Maßen hinaus Milde zeigt. Im Übrigen ging diese Plebejer nicht nur gegen unseren Stand, sondern gegen den Gründer dieses Staates selbst vor."


    erklärte Durus. Kurz blickte er zu Furianus, dann fuhr er fort.


    "Es mag sein, dass die Flavier ebenfalls nicht ausschließlich Vorbilder an Tugend hervorgebracht haben, doch hast du meines Wissens nach nicht meinem Mandanten, sondern mein Mandant dir die Würde für den Senat abgesprochen. Daher spielen seine Beweggründe eine wesentliche Rolle, während deine Äußerungen nichts mit der Sache zu tun haben. Du kannst dir deine Worte also auch sparen."


    Noch einmal sah er zu Furianus. Zwar ging er nicht davon aus, dass er gewillt war, sich vor Avarus zu demütigen, doch musste er zumindest pro Forma seine Einwilligung holen, ehe er das Angebot ausschlug.

    Durus erhob sich und blickte in die Runde. Offenbar hielt der Richter sich trotz allem für zuständig - oder wollte er nur die Anhörung ordnungsgemäß beenden, ehe er die Hauptverhandlung wegen fehlender Zuständigkeit absagte?


    "Die Verteidigung betrachtet den Beklagten als unschuldig, daher benötigt sie keine Einigung. In jedem Fall fordert sie das Gericht auf, die Klage wegen Nicht-Zuständigkeit abzuweisen."


    sagte er deshalb, denn er ging nicht davon aus, dass Furianus klein beigeben wollte.