Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Für Durus war es äußerst unvorteilhaft, dass er hinter den Kühen zu gehen hatte und er fragte sich, warum die Tradition diese denkwürdige Marschordnung verlangte, denn obwohl die Tiere gut auf diesen Tag vorbereitet waren, rochen sie ein wenig und es bestand darüber hinaus die Gefahr, dass sie ihre berühmten Fladen direkt vor die Schuhe der Pontifices legten.


    All dies ließ er sich jedoch nicht anmerken, sondern setzte stattdessen eine würdevolle Miene auf, während er den Pontifices voranschritt. Vor ihm glänzten die Hörner der Tiere im Sonnenlicht, davor gingen die Tibicines, die trotz ihrer Vielzahl erstaunlicherweise einigermaßen einmütig erklangen. Nur hinter ihm nahm er störendes Gerede wahr - diese Plebs hatte doch einfach keinen Sinn für Religio und Pietas!

    Es dauerte eine ganze Weile, ehe man Schritte hörte. Dann endlich tauchte Tiberius Durus aus einem Gang heraus auf. Er war in eine Tunica gehüllt, deren breite Purpurstreifen ihn als Senatoren Roms auswiesen. Auf eine Toga verzichtete er in seinem Haus, sodass er eher einen etwas schlichten Eindruck machte. Einzig die Erlesenheit des Leinenstoffs und der goldene Siegelring an seinem Finger werteten das Aussehen des Kleidungsstücks auf.


    Mit seinem gut trainierten Lächeln kam er auf das Mädchen zu und begrüßte sie.


    "Salve, Claudia! Stesichoros hat mir berichtet, du möchtest Vestalin werden? Ich muss zugeben: eine ungewöhnliche Anfrage, doch nicht unwillkommen - tatsächlich hätten wir wieder einmal Bedarf, denn eine der Vestalinnen möchte den Kult verlassen um endlich eine Ehe eingehen zu können."


    Mit einer Geste bot er ihr an, sich wieder zu setzen und nahm in dem Korbsessel gegenüber Platz. Einen Augenblick schien er nachzudenken, dann meinte er


    "Darf ich Dir etwas verdünnten Wein anbieten?"


    Es war ein heißer Tag und das Mädchen wirkte erschöpft - sicherlich würde sie nicht Nein sagen.

    Ehe Durus doch noch einen Bericht hören konnte, stichelte Furianus noch einmal, woraufhin Avarus wieder einen seiner geschmacklosen Scherze machte (zumindest nach der Auffassung des Tiberiers) - natürlich lachten auch seine Speichellecker darüber.


    Dann kam der Bericht jedoch doch noch und zwar in einer Ausführlichkeit, die Durus nicht erwartet hätte. Das ganze klang sehr abenteuerlich, nach heißen Wüsten, blutrünstigen Parthern und verzweifelten Suchen nach Informationen - und am Ende solch eine Fügung des Schicksals! Selbst für eine unberechenbare Fortuna war dies eine Glanzleistung: Offensichtlich wollten die Götter tatsächlich, dass Livianus zurückkehrte.


    Dennoch fehlte etwas bei dem Bericht:


    "Ein sehr ausführlicher und anschaulicher Bericht. Ich danke Euch für die zahlreichen Informationen. Dennoch habe ich eine Frage: Ihr wart in Alexandria und habt auch nach dieser Mission dort verweilt - seid Ihr dabei der Abordnung des Senats begegnet? Wir hatten Decimus Meridius und den a cognitionibus gesandt. Sie sollten mit dem Partherkönig verhandeln."


    Wo die beiden abblieben, war wirklich eine interessante Frage, denn bis heute lag kein Bericht von ihnen vor!

    | Stesichoros


    Claudia - welch ein großer Name! Und dazu wollte sie auch noch Vestalin werden. Seitdem der Herr auch Herr des Cultus Deorum war, kamen häufiger derartige Bittsteller in das Haus. Eine angehende Vestalin war jedoch noch nie darunter gewesen.


    Für solch eine bedeutende junge Frau musste man natürlich alles mögliche unternehmen, dass sie vorgelassen werden konnte.


    "Folge mir - ich bring dich zu ihm!"


    erwiderte er daher und öffnete die Porta.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Der Ianitor führte Romana in das weitläufige Atrium der Villa Tiberia, das erst vor kurzem renoviert worden war. Es war geradezu ein Symbol der uralten Macht dieses Geschlechtes, strahlte aber dennoch auch Ruhe und Frieden aus.


    Der Claudierin wurde geboten, sich zu setzen, während Stesichoros sich auf die Suche nach seinem Herrn machte. Dazu verschwand er aus Romanas Blickfeld und ließ das Mädchen allein zurück.

    | Stesichoros


    Auch in diesem Jahr wurde Stesichoros nicht von der Erkältung verschont. Es regnete in dieser Jahreszeit wirklich selten, doch der Sklave hatte es auf irgendeine Art und Weise geschafft, ausgerechnet während eines Wolkenbruchs im Freien unterwegs zu sein - und sich prompt erkältet. So war seine Nase rot und leicht geschwollen und er näselte, als er die Tür öffnete und fragte


    "Was kang ich für dich tung, Dominga?"


    Natürlich erkannte er eine Adlige, wenn sie vor ihm stand, weshalb er diese Anrede wählte.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Dieses laute Lachen! Durus hasste dieses Lachen jetzt schon, denn es klang derartig obszön und vulgär, dass sich beinahe seine patrizischen Fußnägel hochrollten. Vielleicht reagierte er sogar einen kleinen Augenblick zu spät, sodass ein Anflug eines säuerlichen Gesichts zu sehen war (aber wohl eher eine Andeutung), dann hatte er wieder den neutral-höflichen Blick aufgesetzt.


    "Nicht? Wie ist es dann?"


    fragte er mit einem überrascht-naiven Unterton. Ob man überhaupt irgendetwas Nützliches aus diesem Mann herausbekam?

    Während die Teilnehmer der Prozession scheinbar weiterhin guter Dinge waren, wurde Durus zunehmend ungehaltener. Es würde noch lange genug dauern, den ganzen Weg zum Aventin zu gehen - wenn sie hier zu lange aufgehalten wurden, musste er das Essen heute Nachmittag am Ende noch verschieben!


    Nach endlosen Minuten erblickte Durus endlich die fehlenden Tibicines. Sie trugen Gewänder in der Farbe von Blut, das ja eng mit Mars zusammenhing. Ihre Masken hatten sie noch nicht aufgesetzt. Sie gingen rasch auf den Magister ihres Collegiums zu, der noch immer in der Nähe des Pontifex stand. Alle wirkten durchaus glückselig und als einer von ihnen zu sprechen begann, wurde der Grund klar, denn sofort verbreitete sich der Geruch von Wein.


    "Wir wurden aufgehalten - der Flamen hat uns noch einen Becher Wein angeboten."


    "Los, euer Platz ist hinter den Tibicines des Flamen Quirinalis! Auf eure Plätze!"


    befahl der Magister und Durus nickte knapp. Endlich konnte es losgehen! Der Magister stieg auf den Sockel die Basis des Caesar-Tempels und erhob die Stimme:


    "Kommt zusammen und stellt euch auf! Die Prozession beginnt gleich! In die richtige Reihenfolge! Zuerst die Tibicines, danach die Pontifices, dann die Opfertiere, dann die Handwerker!"


    Es war nicht einfach, das Gewirr von Menschen zu ordnen und so war Durus ganz glücklich, dass er dies nicht selbst tun musste. Dennoch hoffte er, dass es etwas schneller als üblich ging.

    Warum wurde er gefragt? Er hatte Livianus nicht beleidigt (obwohl er Derartiges möglicherweise gedacht hatte). In erster Linie war sein Interesse, möglichst viel zu erfahren, denn unglücklicherweise waren seine Spione in Syria sehr schlecht gewesen und hatten ihm kaum Informationen über den Fortgang dieser Mission bereitgestellt - ebensowenig wie die Gesandten des Senates oder die Befreier, die offensichtlich ohne das Mandat des Senats gehandelt hatten.


    "Nun, es mag daran gelegen haben, dass niemand vorhanden war, der den Hergang der Tat überlebt hatte. Ich möchte niemanden verurteilen, ehe ich die Sachlage erfasst habe. Du musst verstehen, dass wir in Sorge um die Res Publica alle Eventualitäten in Betracht ziehen. Du darfst dies nicht als Beleidigung deiner Person verstehen."


    Ein wenig kam Durus sich vor, als würde er mit einem politischen Laien sprechen. Doch natürlich ließ er dies nicht durchblicken.


    "Ich für meinen Teil möchte, ehe ich eine derartige Debatte weiterführe, schlichtweg wissen, was vorgefallen ist. Und in zweiter Stufe erst die Geschehnisse bewerten."


    Besonders, warum dies erst jetzt thematisiert wurde, denn im Grunde hatte Livianus Recht: Man hätte den Senat möglicherweise deutlich besser informieren können.

    Die Sänfte, die sich an der Basilica entlang schob, gehörte dem ehrenwerten Senator und Pontifex pro Magistro Manius Tiberius Durus, der heute das Opfer leiten sollte. Er hatte dafür natürlich seine gute Toga Praetexta angelegt und sich für diesen Feiertag mit besonders vielen Klienten umgeben.


    Kaum hatte er das Zentrum des Auflaufs der Tibicines erreicht, hielt die Sänfte und Sklaven machten Platz, damit ihr Herr ungestört aussteigen konnte. Der Vorhang wurde beiseite geschoben und Durus betrat das Pflaster des Forums. Sofort eilte ein Vestiarius herbei und ordnete die Kleidung, während der Leibsklave beauftragt wurde, nach dem Magister des Collegiums der Tibicines zu suchen.


    Kaum lag die Toga in ordentlichen Falten, da war der Tibicen auch schon gefunden. Er war ebenfalls in ein langes, rotes Gewand. Unter dem Arm hatte er eine Maske, die andere umschloss seine Tibia - ganz offensichtlich war er jederzeit bereit, die Prozession zu beginnen.


    "Salve, Pontifex!"


    grüßte er Durus, woraufhin der Tiberier den Gruß erwiderte. Als Pontifex kannte er allerlei seltsame rituelle Kleidung, doch die Aufmachung mancher Flötenspieler wirkte schon fast lächerlich - es war doch seltsam, dass ausgerechnet am Tage der Schutzgöttin der Gens Tiberia ein solch buntes Treiben veranstaltet wurde.


    "Wie ich sehe, seid ihr bereit!"


    "Nein, es fehlen leider noch die Tibicines des Flamen Martialis! Ich weiß nicht, eigentlich war Treffpunkt bei Sonnenaufgang..."


    Verärgert schüttelte der Pontifex leicht den Kopf - er hasste Unpünktlichkeit und wollte bald nach Hause, um im Kreise der Familie der Minerva zu opfern und ein Festmahl einzunehmen.


    "Dann warten wir eben. Hast du übrigens die Opfertiere gesehen?"


    "Ja, die beiden Rinder stehen da im Porticus - die Opferhelfer waren der Meinung, dass so viel Sonne die Viecher wirr macht."


    Zumindest schienen die übrigen Teile der Prozession bereits vorhanden zu sein, denn in der Nähe erblickte Durus auch eine Kultstatue der Minerva, die mitgeführt werden musste. Auf den Treppen des Tempels des Divus Iulius saßen außerdem weitere Statisten, die Weihrauch und andere weihevolle Gegenstände transportieren würden.

    Für Durus war das Verhalten von Livianus eine Beleidigung des Senates. Natürlich war juristisch der Kaiser für das Heer zuständig, dennoch war es eine Frage der Höflichkeit, dem Senat auf Anfrage Rede und Antwort zu stehen. Gerade im Hinblick auf seine letzten Gedanken wirkte dies für Durus so, als wäre der Zorn nur vorgeschoben, um sich um eine nähere Erklärung seiner Gefangennahme zu drücken. Einen Augenblick überlegte er, ob er Livianus noch einmal bitten sollte, zu erzählen. Dann betrachtete er es jedoch als unter seiner Würde, um Informationen zu betteln - früher oder später würde man es schon erfahren.


    "Wenn Senator Decimus Livianus nicht bereit ist, über die Gefangenschaft zu berichten - hätten dann seine Befreier die Güte, kurz den Hergang ihrer Heldentat zu beschreiben?"


    Der Tiberier war sichtlich genervt, dass sich diese Befragung als ebenso zäh wie unerfreulich gestaltete.

    Nur Durus' geübten Schauspielkünste verhinderten, dass er aufgrund von Salinators Äußerung nicht das Gesicht verzog. Wegen der Renovierung war das Atrium in lange Vorhänge getaucht, lediglich der Mosaikfußboden konnte als prachtvoll gelten (obwohl die Vorhänge auch einen gewissen Charme boten). In jedem Fall war dieses Kompliment irgendwie ziemlich dumm.


    "Oh, danke, danke!"


    Nach einer kurzen Pause beschloss er, doch das Thema anzusprechen, das ihn im Bezug auf Salinator am meisten interessierte (zumal er keine Lust hatte, besonders lange mit diesem äußerst vulgären Menschen zu sprechen).


    "Wie ich hörte, hat Valerianus dir vorerst seine Vollmachten innerhalb Roms übertragen? Ist er gut in Misenum angekommen?"


    Soweit er wusste, gingen Salinators Vollmachten noch weiter, doch er hoffte, dass die angeberische Art des Präfekten dafür sorgen würde, dass dieser von sich aus die Weite seiner Befugnisse absteckte. Zumindest hatte Durus in den religiösen Belangen nicht diesen Mann vor die Nase gesetzt bekommen.

    Ein Jahr - das war wahrlich keine lange Zeit. Aber immerhin hatte sie sich wohl bereits weitestgehend eingelebt und wusste, wer die wichtigen Persönlichkeiten der Stadt waren (zumindest, wenn Corvinus sie gut eingeführt hatte). Da Laevina sich nun allerdings Arvinia zuwandte, beschloss er, dass er seinerseits auch ein paar Worte mit Corvinus und Orestes wechseln konnte - immerhin waren alle vorerst unterhalten.


    "Orestes, planst du eigentlich, ein Militärtribunat zu bekleiden?"


    In der Karriereplanung war dies ein wichtiger Schritt - zwar war es ihm als Patrizier nicht vorgeschrieben, dennoch erachtete Durus einen derartigen Erfahrungsgewinn als sinnvoll - empfahl er doch für weitere Ämter!

    Die Sodales nahmen ebenfalls Platz und taten sich an den Speisen gütlich. Durus führte hier und da ein Gespräch, doch allzu große Herzlichkeit wollte nicht aufkommen. Einzig mit Dareios konnte er seine Ära als Princeps etwas nostalgisch revuepassieren lassen, während nach dem Essen erlesener Falerner-Wein ausgeschenkt wurde.


    Das Mahl zog sich bis in die späten Abendstunden und Durus war der Letzte, der die Domus verließ, während seine Sklaven gemeinsam mit denen der Factio für Sauberkeit sorgten und wohl erst am nächsten Morgen den Rückweg zur Villa Tiberia antreten würden.

    Als sich alle Senatoren auf den Weg in die Curia gemacht hatten, was es Durus doch nicht mehr gelungen, Furianus mehr als ein flüchtiges 'Salve!' zuzuwerfen. So saß er nun nicht wenige Plätze von ihm entfernt auf der Bank der Praetorier und hörte interessiert, wie sein alter Freund wortgewaltig auf das politische Parkett zurückkehrte. Auch er war Livianus gegenüber sehr kritisch eingestellt, wie auch viele andere Senatoren (vermutlich hatte sein Auftritt auf dem Forum viel dazu beigetragen).


    Seine Gefangennahme war in den Augen des Tiberiers eindeutig eine Folge von Leichtsinn: Im Feindesland durfte ein Kommandeur sich nicht derartigen Gefahren aussetzen, mochte er sich noch so viele Leibwächter mitnehmen! Doch ehe er ebenfalls seine Meinung kundtat, wartete er den vollständigen Bericht ab, denn auch er wollte wissen, ob der Decimer irgendwelche Informationen preisgegeben hatte (obschon er bezweifelte, dass dieser das zugeben würde).

    Auch Durus verfolgte die Eheschließung schweigend und voller Freude, dass Albina endlich unter die Haube kam. Das einzige Manko, das ihm beim Durchstreifen des Atriums wieder in den Sinn kam, war die Einladung seiner Intimfeinde in sein Haus. So viel Scheinheiligkeit konnte Durus gar nicht aufbringen, als dass er die Germanicer besonders gastfreundlich behandelte. Darum beschränkte er sich darauf, diese zu ignorieren und nach weiteren Gästen Ausschau zu halten - die er auch in unmittelbarer Nähe des Brautpaars fand: Vescularius Salinator, jener bisher eher unauffällige Senator, der mit einem Male in das Zentrum der Macht gestolpert war, ohne irgendwelche Befähigung dafür zu besitzen. Schon öfter war er dem Tiberier durch sein pöbelhaftes Auftreten aufgefallen.


    Nachdem Macer gut auf diesen Scherz eingegangen war, trat Durus dennoch in den Gesprächskreis - er musste mehr über den Homo Novus herausfinden!


    "Salve, Vescularius! Ich freue mich, Dich in meinem Haus begrüßen zu dürfen!"

    Endlich war es geschafft: Die Sitzung nahm ihr Ende und Durus beschloss, nun endlich das bereitgehaltene Essen zu eröffnen.


    "Ich möchte noch alle Sodales zum Abschluss meiner Amtszeit als Princeps Factionis zu einem kleinen Essen einladen. Ich habe ein kleines Mahl vorbereiten lassen und würde mich freuen, wenn noch einige mit mir verweilen würden."


    Die Tür öffnete sich und Sklaven brachten Tische, die sich geradezu bogen vor den Speisen, die darauf präsentiert wurden - ein kleines Mahl war eine maßlose Untertreibung: Gefüllte Eier waren darauf ebenso zu finden wie feines Gemüse. Als Hauptspeise hatte man sich für Huhn a la Fronto entschieden. Wer dies jedoch nicht mochte, konnte sich auch an geräuchertem Fleisch gütlich tun, das gut mit Garum gewürzt war. Die Nachspeise schließlich waren Obst, Datteln, sowie Gebäck (falls jemand keine Lust nach Gewachsenem verspürte).
    Alles wurde als Buffet präsentiert, da Durus sich nicht sicher war, ob jeder der Sodales ausreichend Hunger mitbrachte, um ein mehrgängiges Mahl zu schaffen. So konnte jeder Sodalis sich ansehen, was er wollte und dann einen Sklaven anweisen, ihm die entsprechende Speise zu bringen. Da man jedoch davon ausging, dass jeder Durst mitgebracht hatte, verteilten andere Sklaven Wein aus Hispania, sowie Mulsum als Aperitif. Später würde außerdem noch Falerner gereicht werden.


    Durus selbst nahm wieder Platz und hoffte, dass die Gäste gut zugriffen, sodass seine Sklaven später nicht allzu viel mit nach Hause nehmen mussten.


    Sim-Off:

    WiSim

    Wohl um ihre Nervosität zu überspielen, antwortete Laevina kurz und beendete ihren Satz mit einem Schluck Wein (Ob sie einen trockenen Mund hatte?). Ihr Herkunftsort war Durus selbstverständlich bekannt: Corinthus war die Hauptstadt von Achaia gewesen, ehe der wohl etwas hellenophile Iulianus Achaia dazu bestimmt hatte. Die Stadt war vor langer Zeit zerstört worden, doch hatte man sie angeblich sehr hübsch wieder aufgebaut.


    "Seit wann bist du dann in Rom?"


    fragte er schließlich weiter. Er schob die Gedanken an die Verhandlungen noch etwas vor sich her, wollte stattdessen eine lockere Unterhaltung pflegen (obwohl er das Talent dazu kaum besaß). Dabei stellte er sich allerdings die Frage, wie er am besten alle einbinden konnte: Wenn er über Politik sprach, würden sich zwar sowohl Corvinus, als auch Orestes beteiligen können, doch die Frauen nicht. Wenn er Laevina fragte, konnten sich die Männer kaum etwas beitragen - es war wirklich schwierig, alle zu bedienen!


    Zum Zeichen, dass Arvinia sich gern beteiligen durfte, ließ er ihr einen aufmunternden Blick zukommen. Sollten die beiden männlichen Gäste etwas zum Thema wissen, würden sie sich ohnehin von selbst melden.