Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Noch immer war Durus ein wenig verwirrt und musste um Worte ringen, sodass Aurelius Lupus und Vinicius Lucianus ihm mit einem Kommentar zuvor kamen. Besonders letzterer war für den alten Tiberier allerdings schwer einzuordnen - war dies der Satz eines Zurückgewiesenen oder eines Mannes, der schlicht die Ergebnisse anerkannte - die seine direkten Untergebenen, sein Sohn und sein Klient, herbeigeführt hatten.


    "Dann ist es also beschlossene Sache: Ich werde an Cornelius Palma herantreten und ihm vorschlagen, das Erbe von Valerianus zu übernehmen. Ich hoffe, dass wir alle - unabhängig vom Ergebnis dieser Abstimmung - unsere Sache zum Wohle Roms und des gesamten Imperiums weiter mit ganzer Kraft verfolgen."


    Damit würde die Sache wohl erneut vertagt werden müssen, damit Palma als zentraler Akteur sich ebenfalls beteiligen konnte...

    Nachdem Flora eingezogen war, hatte sie die Leitung des tiberischen Haushalts übernommen (natürlich gemeinsam mit Arvinia) und musste sich auch mit den Sklaven der Familie arrangieren. Um sie ein wenig besser in die Familie zu integrieren, hatte der alte Tiberier allerdings darum gebeten, die ganze Familie zu einem gemeinsamen Essen zu laden.

    Einen Moment entglitten dem alten Tiberier seine Züge - soeben hatte er zwar noch daran gezweifelt, dass das Ergebnis entsprechend seinen Wünschen ausfiel - aber nun, als sein Sohn gegen ihn stimmte, erschrak es ihn doch ein wenig. Er hatte Ahala bisher immer für einen jungen Mann gehalten, der sich wenig um Politik scherte - selbst wenn man es von ihm erwartete - und deshalb in der Regel den bequemsten Weg wählte. Dass er aber nun eine eigenständige Entscheidung traf, war doch verwunderlich und erfreulich zugleich. Nun war die Abstimmung quasi gelaufen - was wohl Lucianus davon hielt?

    Schweigend ließ Durus sich einen Becher Wein reichen und kostete davon, während er kurz prüfend zu seiner Gattin blickte, die zufrieden und erwartungsvoll wirkte - um sie musste er sich heute Abend offensichtlich keine Gedanken machen. Dementsprechend wandte er sich dem Gespräch zu, das Gracchus begann - es würde heute offensichtlich über Politik gesprochen werden.


    "Ich nehme an, er konnte es nicht hinnehmen, dass sein Adoptivsohn auf einer Stufe mit ihm steht - aber durchaus erstaunlich, da der ältere Sermo ja noch vor wenigen Jahren Iuridiculus war. Und heute soll er Consul sein? Das ist wahrhaft eine Beleidigung dieses ehrwürdigen Amtes! Scheinbar schafft Salinator sich ein loyales Umfeld, das er bedenkenlos in Schlüsselpositionen hiefen kann. Wobei ich daran zweifle, dass Vipstanus ein besonderes Organisationstalent besitzt - mir ist er bisher eher als Winkeladvokat bekannt..."


    Über diese Angelegenheit hatte Durus in letzter Zeit mehrfach nachgedacht und dabei immer wieder daran gedacht, dass seine Verschwörung unbedingt etwas zügiger voranschreiten musste. Allerdings wusste er nicht, ob er seine Frau in diese Sache hineinziehen sollte - zumal er sie ja noch kaum kannte.


    "Ich denke, er ist ein fähiger junger Mann mit großen Talenten. Und abgesehen davon haben wir beide sicherlich unser Möglichstes getan, um den Senat auf seine Seite zu bringen."

    Die Frage seiner Braut überraschte Durus und verwirrte ihn zugleich. Irgendwie erinnerte ihn diese Handlung an Prostituierte, auch wenn er schon lange keine mehr bestellt hatte (dafür gab es ja mehr als genügend Sklavinnen im Haushalt, die allerdings meist eher passiv waren und kaum solche Fragen stellten, sondern froh waren, dass sie verschont wurden). Einerseits war er versucht, das Angebot anzunehmen - andererseits fürchtete er, dass auch eine größere Anstrengung vonseiten Floras keine Erfolge brachte und noch mehr Enttäuschung nach sich zog. Und abgesehen davon klang ihre Wortwahl fast so, als wäre es eine Überwindung für ihn, seinen ehelichen Pflichten nachzukommen - dachte sie vielleicht, er bevorzuge Knaben oder gar Jünglinge?


    "Nein, ich denke morgen geht es besser. Wir haben ohnehin einen langen und anstrengenden Tag hinter uns."


    Mit einem weiteren Ächzen zog er sich ein wenig höher ins Bett und legte sich auf die wunderbar weichen Kissen. Morgen würde sicher alles besser laufen...

    Gestützt auf seinen Stock humpelte Durus in das Triclinium, wo Gracchus bereits wartete. Er sah kurz zu Flora und bedeutete ihr dann, neben sich Platz zu nehmen, woraufhin er sich selbst auf die angebotene Kline hiefte. Im Gegensatz zu vielen anderen Gelegenheiten wirkte Gracchus heute recht vital und tatenfreudig - offensichtlich hatte die Geburt eines weiteren Stammhalters ihm etwas mehr Lebensfreude geschenkt.


    "Vielen Dank für die Einladung, Gracchus! Es ist immer wieder schön, bei dir zu Gast zu sein."


    Der alte Tiberier war gespannt, ob der Flavier ihn gleich mit dem Anliegen des Abendessens konfrontieren würde - oder aber tatsächlich eine schlichte Gesellschaft veranstaltete, um etwas leichte Konversation zu betreiben und etwas Gesellschaft bei Essen zu genießen.

    Während seine Hand über den jungfräulichen Körper seiner Frau fuhr, war Durus innerlich nur auf sein bestes Stück fixiert, das weiterhin keine Regung zeigte. Warum musste ihm das ausgerechnet heute passieren? Und was sollte seine Gattin denken? Sie würde sicherlich bei sich die Schuld suchen - aber sie könnte ja auch ein wenig mehr Engagement zeigen. Andererseits war dies ihr erstes Mal - woher sollte sie also wissen, was einem Mann gefiel? Hatte Prisca nicht mit ihr darüber gesprochen?


    Nach einigen weiteren Streicheleinheiten zeigte sich noch immer kein Erfolg und Durus verlor langsam die Hoffnung. Schließlich nahm er seine Hand wieder zu sich und meinte resigniert


    "Ich glaube, wir verschieben das lieber auf morgen."


    Was sie wohl davon halten würde?

    Einerseits erstaunten die ersten Wortmeldungen Durus ein wenig, andererseits beruhigten sie ihn auch. Während er sich einfach dem Druck des Viniciers gebeugt hatte, dessen Werbung für sich recht dürftig ausgefallen war, schienen die anderen Mut zur Ehrlichkeit zu beweisen. Nun würde sein Sohn das Zünglein in der Waage sein, denn Avianus hatte sich ja bereits positioniert. Einen Moment bereute der alte Tiberier, dass er seine Stimme zuerst abgegeben hatte...

    Das Essen zog sich bis in die Dunkelheit. Dann endlich wurde ein letztes Trankopfer dargebracht und die Hochzeitsgesellschaft machte sich mit vollem Bauch auf den Weg zur Villa Tiberia. Ein entfernter Neffe Floras hatte dabei die Ehre, die Hochzeitsfackel zu tragen, während die bereits etwas angetrunkene Runde Spottverse auf das Brautpaar sang, die insbesondere den großen Altersunterschied zwischen den Eheleuten thematisierten. Der alte Tiberier hatte tatsächlich auch Schwierigkeiten, den gesamten Weg ohne fremde Hilfe und zu Fuß zu absolvieren, sodass ihn nach kurzer Zeit sein Sekretär Lukios stützte und schließlich beinahe trug.


    In der Villa Tiberia angekommen vollzog das Brautpaar die Hochzeitszeremonie, die die junge Aurelierin vom Status eines Mädchens in den einer Ehefrau überführen sollte. Durus, der das ganze bereits zum zweiten Mal mitmachte, wirkte dabei bereits etwas abwesend und während Flora auf den Phallus Platz nahm, ließ er sich noch einen Becher Wein bringen, den er rasch hinunterstürzte. Dann gingen die beiden ins Brautbett, während die Gäste weiterfeierten.


    Sim-Off:

    Ihr könnt gerne noch weiterposten, aber wir beenden das ganze mal symbolisch ;)

    Sim-Off:

    Sorry, total übersehen...


    Wie üblich empfing Durus die Klienten, unter denen überraschend auch Flavius Flaccus war. Der alte Tiberier begrüßte seinen Boten mit einem Lächeln und meinte


    "Da bist du ja noch rechtzeitig zur Kandidatur zurückgekommen. Ich gratuliere dir zu deiner Rede, sie war hervorragend! Aber erzähle mir: Waren deine Geschäfte in Germania erfolgreich?"


    Zwar war dies ein recht öffentlicher Ort und nicht weit entfernt standen einige Klienten, sowie natürlich die Sklaven rund um den Thron des Tiberiers, aber man konnte die brisanten Informationen sicherlich auch unverfänglich und vage präsentieren, sodass niemand zu viel erfahren würde.

    Der Tiberier hatte eine Einladung zu den Flaviern erhalten, die ihn einerseits etwas verwundert hatte, andererseits erfreute. Möglicherweise hatte Gracchus ihm etwas Wichtiges mitzuteilen - möglicherweise wegen der Verschwörung, aber vielleicht auch in religiösen Angelegenheiten. Eine dritte Variante war schließlich auch die, dass er schlicht seinen neuesten Nachwuchs vorstellen wollte - wie Durus gehört hatte, waren den Flaviern in letzter Zeit in kurzen Abständen zwei gesunde Kinder geschenkt worden.


    So erschien die Sänfte der Tiberii vor der Villa Flavia und Durus ließ sich von seiner Gattin heraushelfen. Dies war der erste Auftritt Floras an der Seite ihres Gatten, sodass sie sicherlich etwas aufgeregt war. Der alte Tiberier schenkte ihr allerdings ein mildes Lächeln, das sie ein wenig aufbauen sollte - als Tochter guten Hauses kannte sie schließlich derartige Situationen.

    Auch Durus vermied es, seine Braut anzusehen. Sein bestes Stück zeigte weiterhin keine Regung - wobei der alte Tiberier auch keine Ahnung hatte, wie lange so ein Aphrodisiakum brauchte, um zu wirken. Als Flora dann allerdings etwas Smalltalk begann, beschloss er, dass ein solches Gespräch seine Lust mit Sicherheit nicht anregen würde.


    "Du ebenfalls. Du siehst wundervoll aus!"


    sagte er und rang sich ein Lächeln ab, das trotz seines politikerprobten Trainings etwas erzwungen wirkte. Er drehte sich ihr zu und drückte sie sanft auf das Bett, wo er sich auf den Ellenbogen gestützt über sie beugte. Mit der freien Hand begann er sanft über ihren makellosen Körper zu streichen. In seinem Kopf hingegen machte sich langsam Panik breit, denn noch immer rührte sich nichts...

    Der neuerliche Vorschlag Lucianus' lockte bei Durus ein leises Seufzen hervor - offensichtlich wollte der Vinicier sich nicht klar empfehlen, aber eine Abstimmung brachte vermutlich ohnehin das von ihm gewünschte Ergebnis. Vielleicht wollte er einmal seinen Kindern erzählen, das Kaisertum sei ihm aufgedrängt worden - aber nun war es eben so.


    Einen Moment fragte er sich, ob er Lucianus bitten sollte, den Raum zu verlassen. Dann entschloss er sich aber, dass ein negatives Ergebnis in Abwesenheit wohl den gleichen Effekt hatte, da die Gruppe klein genug war, dass niemand sich hinter den anderen verstecken konnte.


    "Gut, dann stimmen wir also ab. Wer ist für Lucianus als neuer Kaiser?"


    Einen Moment zögerte Durus und war versucht, abzuwarten, wie die anderen entschieden. Da aber die Hälfte von ihm sich ohnehin an ihm orientieren würde, hob er schließlich doch die Hand.
    :dafuer:


    Eigentlich hielt er Palma für geeigneter - aber Lucianus war vielleicht wirklich kein schlechter Kandidat und vielleicht ließ sich Palma ja trotzdem für die Verschwörung gewinnen - es gab sicher noch den einen oder anderen weiteren lukrativen Posten zu besetzen, wenn sie diese Sache erst einmal hinter sich gebracht hatten...

    Als die Liste der kaiserlichen Kandidaten verlesen wurde, glaubte Durus einen Moment, dass er nicht richtig hörte - Lucius Vipstanus Sermo sollte Consul werden? Ohne Wahl oder auch nur eine Debatte? Unter dem Gemurmel, das im Senat ausbrach, überhörte er die übrigen Namen fast. Es war wirklich weit gekommen mit dem Staate, wenn der Kaiser ohne Grund die Consuln ernannte! Wie hatte dieser Speichellecker von Vipstanus, der vor ein paar Jahren noch Iuridicus gewesen war, es überhaupt wagen können, mit dieser Bitte an Salinator heranzutreten? Wahrscheinlich, weil sein Sprössling ihn am Ende noch überholt hätte...widerlich! Es wurde wirklich höchste Zeit, dass die Verschwörung endlich losschlug, bevor noch mehr von den Günstlingen des Vesculariers sich hier mit Consularsehren schmückten!


    Als sich die Sache etwas beruhigt hatte, kam er aber wieder auf Flavius Flaccus, seinen Klienten zurück.


    "Ich beantrage, Quintus Flavius Flaccus zum Triumvir Monetalis zu ernennen, wie er auch gebeten hatte. Mir scheint, dass er für diese Aufgabe geeignet ist und es nichts gibt, was gegen diese Zuteilung spräche."

    "Nein, nein."


    lenkte Durus rasch ein. Die Äußerung von Lucianus machte deutlich, dass er klar auf sich setzte und alles andere als Beleidigung empfinden würde - vielleicht war es tatsächlich das beste, ihn auszuwählen. Wenn sie genügend einflussreiche Unterstützer hatten, würden sie den neuen Kaiser schon installieren können - und Lucianus war zumindest nicht so mächtig, dass er an der Macht seine Freunde vergessen konnte (was man von Cornelius nicht unbedingt behaupten konnte).


    "Wir sollten lediglich ganz offen die Möglichkeiten diskutieren. Und wir waren uns einig, dass wir unabhängig von unseren Interessen das Gesamtinteresse des Staates im Auge behalten sollten. Ich selbst bin offen gestanden unschlüssig, wer von euch der bessere Kandidat wäre. Ihr erscheint mir - wie erwähnt - beide sehr geeignet, das Reich zu lenken. Du sagtest, du hältst dich für eine Alternative - glaubst du, du bist auch die bessere?"


    Diesmal war Durus tatsächlich sehr offen, aber es erschien ihm um des Erfolges der Gesamtsache sinnvoller, wenn Lucianus seinen Willen bekam, als wenn er am Ende aus der Verschwörung ausschied oder sie nur halbherzig verfolgte. Immerhin war Palma noch nicht einmal gefragt worden...


    "Im Übrigen halte ich den Patrizierstatus Palmas zwar für nützlich, aber nicht allesentscheidend. Lucianus hier stammt ebenfalls aus einer überaus angesehenen Familie, die aktuell zwei Consulare stellt und bereits viele hervorgebracht hat. Und wie mancher vielleicht weiß, hatte sie früher sogar selbst den patrizischen Status inne."


    Dies lag zwar lange zurück und böse Zungen behaupteten, dass es nicht mehr als ein Mythos war - dennoch zählten die Vinicii zur Zeit zu den einflussreichsten Familien Roms.

    Sie schien von seinem Äußeren weder besonders angezogen, noch besonders abgestoßen zu sein. Abgesehen davon, dass ihr Blick ein wenig länger auf seiner Gürtellinie verharrte, schien sie sogar quasi keine Notiz von ihm zu nehmen. Allerdings war es Durus durchaus klar, was sie wohl denken musste. Um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen, griff er rasch nach der Flasche und roch daran - Alraune. Natürlich wusste Durus, dass dieser Stoff die Sinne trübte, aber ebenso, dass er die Lust steigerte. Also schloss er rasch die Augen und leerte das Fläschchen in einem Zug.


    Dann sah er sich erneut um, noch immer Worte vermeidend. Er musste ein wenig Zeit überbrücken, ehe das Gift wirkte, das ihn zu dem machen sollte, was sein Cognomen versprach. Mit einem leisen Ächzen setzte er sich und deutete neben sich.


    "Setz dich."


    Die Situation war absurd - er saß nackt neben seiner nackten Braut und wartete darauf, anfangen zu können, als würde er darauf warten, dass man ihm ein Buch zum Lesen brachte! Vielleicht sollte er doch irgendetwas unternehmen... - schließlich beschloss er, seinen Arm um seine Braut zu legen und ihren Rücken zu streicheln.

    Die Begierde des Tiberiers war keineswegs lodernd, doch er stellte zumindest fest, dass seine Braut nicht unansehnlich war. Dazu schien sie auch noch Gedanken lesen zu können, denn anstatt sich direkt hinzulegen erhob sie sich erneut und begann an seiner Toga zu nesteln. Durus half ihr, indem er die Fibel löste und den schweren Stoff einfach zu Boden fallen ließ - zwar war es fast ein wenig schade um den teuren Stoff, aber es gab schließlich Sklaven, die das Kleidungsstück wieder reinigen konnten.


    Mit Hilfe Floras schälte er sich dann aus seiner Tunica und der Untertunica, was ihm ein wenig mehr Schwierigkeiten bereitete, da es ihm anfangs nicht gelang, seine dürren Arme aus den Ärmeln zu bekommen. Schließlich schaffte er es aber doch und stand vor seiner Braut: Sein Körper war zwar sorgfältig gepflegt und parfümiert worden, doch sein mangelndes Training der letzten Jahre - verstärkt durch die Krankheit - hatten sich auf sein Äußeres niedergeschlagen: Seine Arme, Beine und die Brust waren schmächtig, unter letzterer wölbte sich leicht ein kleine Wohlstandsbauch, der zusätzlich vom Hochzeitsmahl gefüllt war. Noch weiter unten zog sich eine halbwegs gut verheilte Narbe über das linke Bein, das deutlich schwächer war als das rechte. Und dazwischen regte sich...nichts. Zuerst war der Tiberier ein wenig irritiert und sah kritisch an sich hinab - es war nicht das erste Mal, dass ihm dies passierte, aber sicherlich das unangenehmste. Rasch ging sein Blick durch den Raum: die Stimmung war ideal, seine Braut sah absolut verführerisch und unschuldig aus - nur seinem Körper schien es einfach nicht zu reichen! Nun wurde sein Blick suchend - sollte er noch eine der Musikantinnen hinzu nehmen, um seinem Auge mehr Reize zu bieten? Nein, das war kaum erforderlich bei seiner Gattin. Wenn sie zumindest hässlich gewesen wäre, dass er ihr die Schuld hätte geben können!


    Endlich entdeckte er die Fläschchen auf den Tisch - das war wohl kaum Parfum. Vielleicht hatte die Pronuba ja ein wenig mitgedacht und etwas zum Nachhelfen. Er deutete auf ein Fläschchen.


    "Bring mir das da!"


    Hoffentlich half zumindest das! Sonst würde es eine sehr unangenehme Nacht werden...

    Das hatte Durus erwartet. Er konnte offensichtlich genauso mit der Victoria-Statue hinter den Consuln sprechen wie mit ihnen selbst. Hatte er nicht selbst gesagt, dass er sich die Auctrix wünschte? Und nun kam der Consul wieder mit ein paar nichtssagenden Zahlen und ohne Hintergrundwissen.


    "Da ich die Finanzlage der Acta Diurna ungern mit Hilfe von Vermutungen beurteilen würde, beantrage ich, die Aussprache an dieser Stelle zu unterbrechen und zur nächsten Senatssitzung die Auctrix vorzuladen, um Rede und Antwort zu stehen."


    Weiter würde er nicht diskutieren.

    Das hatte Durus erwartet. Dennoch ging er nicht näher darauf ein, sondern öffnete schweigend den Knoten und ließ den Gürtel achtlos auf den Boden fallen. Dann wurde ihm klar, dass er ihr Gesicht noch gar nicht enthüllt hatte und beförderte auch den Schleier zu Boden, ehe er den Blumenkranz wie eine Krone abnahm und auf das Bett legte.


    Nun folgte die bereits gelöste Tunica recta, die die Gestalt des Mädchens verhüllte. Er ergriff das weiße Kleidungsstück auf Hüfthöhe, sodass er sich nicht bücken musste, und hob es langsam hoch. Der Blick des alten Tiberiers folgte dem Saum des Kleides und erfasste im schummrigen Licht der Lampen
    die beiden makellosen Beine Floras, das Knie, die schlanken Oberschenkel. Die Aurelierin wirkte geradezu zerbrechlich, wie sie sich so ungeschützt vor ihm präsentierte.


    Er schob das Kleid weiter, sodass er es schließlich "links" über Floras Kopf zog. Sie stand nun fast nackt vor ihm, lediglich das Strophium hielt ihren Busen in Form. Durus spürte, wie sein Blut in Wallung geriet, während er seine Frau begutachtete.


    "Leg dich...auf das Bett."


    meinte der alte Tiberier dann, als ihm gewahr wurde, dass er selbst noch völlig bekleidet war. Ein wenig Hilfe beim Ausziehen würde ihm sicher nicht schaden - ob er seine Gattin darum bitten sollte?