"Nein, nein."
lenkte Durus rasch ein. Die Äußerung von Lucianus machte deutlich, dass er klar auf sich setzte und alles andere als Beleidigung empfinden würde - vielleicht war es tatsächlich das beste, ihn auszuwählen. Wenn sie genügend einflussreiche Unterstützer hatten, würden sie den neuen Kaiser schon installieren können - und Lucianus war zumindest nicht so mächtig, dass er an der Macht seine Freunde vergessen konnte (was man von Cornelius nicht unbedingt behaupten konnte).
"Wir sollten lediglich ganz offen die Möglichkeiten diskutieren. Und wir waren uns einig, dass wir unabhängig von unseren Interessen das Gesamtinteresse des Staates im Auge behalten sollten. Ich selbst bin offen gestanden unschlüssig, wer von euch der bessere Kandidat wäre. Ihr erscheint mir - wie erwähnt - beide sehr geeignet, das Reich zu lenken. Du sagtest, du hältst dich für eine Alternative - glaubst du, du bist auch die bessere?"
Diesmal war Durus tatsächlich sehr offen, aber es erschien ihm um des Erfolges der Gesamtsache sinnvoller, wenn Lucianus seinen Willen bekam, als wenn er am Ende aus der Verschwörung ausschied oder sie nur halbherzig verfolgte. Immerhin war Palma noch nicht einmal gefragt worden...
"Im Übrigen halte ich den Patrizierstatus Palmas zwar für nützlich, aber nicht allesentscheidend. Lucianus hier stammt ebenfalls aus einer überaus angesehenen Familie, die aktuell zwei Consulare stellt und bereits viele hervorgebracht hat. Und wie mancher vielleicht weiß, hatte sie früher sogar selbst den patrizischen Status inne."
Dies lag zwar lange zurück und böse Zungen behaupteten, dass es nicht mehr als ein Mythos war - dennoch zählten die Vinicii zur Zeit zu den einflussreichsten Familien Roms.